Regionale Jugendarbeit

Themenbereich
Basisdienstleistungen, Leader, Gemeinden

Untergliederung
Jugend

Projektregion
Niederösterreich

Lokale Aktionsgruppe
LAG Römerland Carnuntum

LE-Periode
LE 14–20

Projektlaufzeit
01.05.2021-30.06.2022 (geplantes Projektende)

Projektkosten gesamt
100.000,00€

Fördersumme aus LE 14-20
70.000,00€

Massnahme
Förderung zur lokalen Entwicklung (CLLD)

Teilmassnahme
19.2. Förderung für die Durchführung der Vorhaben im Rahmen der von der örtlichen Bevölkerung betriebenen Strategie für lokale Entwicklung

Vorhabensart
19.2.1. Umsetzung der lokalen Entwicklungsstrategie

Projektträger
REV Römerland Carnuntum

Kurzbeschreibung

Um regionale Jugendarbeit gut in der Region zu verankern braucht es gesunde und funktionierende Beziehungen zwischen Erwachsenen und Jugendlichen.

Mobile Jugendarbeit und Niederschwellige Beratung können ein Grundstein sein – jedoch benötigt es viele Aktivitäten, um die Jugend (aufgrund der demografischen Entwicklung auf dem Weg zum Dasein einer Minderheit) einer Region gut zu fördern und manchmal auch zu fordern.
Dazu braucht es
  • eine gute Vernetzung der jugendrelevanten Akteurinnen und Akteure
  • Fallbesprechungen (Sucht) unter Einbindung aller relevanten Akteurinnen und Akteure
  • Abstimmungstreffen der Jugendvereinsvorständinnen und -vorstände beziehungsweise Jugendgemeinderätinnen- und räte,…
  • Weiterbildung vor Ort 
  • Jugend- und Berufsinformationsmesse 
  • Guter Kontakt zu Direktorinnen und Direktoren, Pädagoginnen und Pädagogen
  • Förderung und Vernetzung der Jugendkultur 
  • Kooperationsprojekte zum Thema Nachhaltigkeit und Fairness
  • Öffentlichkeitsarbeit


Ausgangssituation

Aufbauend auf den Erfahrungen und Erfolgen aus der bisherigen Jugendarbeit kann die Vision wie folgt zusammengefasst werden: Stärkung und Förderung des regionalen und kommunalen Zusammenhaltes Jugendlicher.

Davon versprechen wir uns folgende Wirkungen: Steigerung von Lebensqualität und der Bindung junger Menschen an die Gemeinden und die Region 
Warum braucht es regionale Jugendarbeit:
  • Gemeinsame Aktivitäten und Veranstaltungen
  • Gemeinsame Themen zum Beispiel Öffentlicher Raum
  • themenbezogene Vernetzungen zum Beispiel mit Präventionsbeamtinnen- und beamten der Polizei
  • Neue Materialien erstellen zum Beispiel Politspiel
  • Ein Team, das die Region kennt, denkt automatisch regionaler
  • Die Lösungen sind zielsicherer, weil der Blick aufs größere Ganze da ist
  • Die „Problemjugendlichen“ aber auch alle anderen bleiben ja nicht nur in einer Gemeinde – sie tauchen einmal da und einmal dort auf


Ziele und Zielgruppen

Unsere Ansprechpartnerinnen- und partner sind alle Personen, die entweder Jugendliche sind oder mit ihnen familiär, ehren- oder hauptamtlich zu tun haben und in der Region wohnen und/oder arbeiten.

Das sind - neben den erwähnten Jugendlichen:
  • Gemeindevertreterinnen und -vertreter
  • Vereinsverantwortliche (Sport, Musik, Jugend,...)
  • Eltern
  • Vertreterinnen und Vertreter von Behörden (Arbeitsmarktservice, Schulen, Wirtschaftskammer, Polizei, Kinder- und Jugendhilfe...) und Organisationen im sozialpsychologischen Bereich (Caritas, Hilfswerk, ...)
  • Anrainerinnen und Anrainer von Jugendräumen
und andere betroffene Personen.

Durch unsere regionalen Aktivitäten erzielen wir folgende Effekte: 

  • Bündelung der Maßnahmen auf regionaler Ebene zur Förderung der regionalen Durchdringung der Querschnittsthemen in den verschiedenen Bevölkerungsschichten
  • Einbindung von Jugendlichen in die Gestaltung regionaler Projekte
  • -Bereits bestehende und etablierte Aktivitäten (zum Beispiel mobile Jugendarbeit, regionale Jugendmesse, etc.) sollen gestärkt und abgesichert werden.
  • Die Aktivitäten und Angebote sollen der neuen realen und virtuellen Mobilität von Jugendlichen Rechnung tragen, ohne Aspekte der körperlich-seelischen Gesundheit zu vernachlässigen.
  • Angebote sollen bei den Betroffenen einen Sog auslösen, dann werden sie als sinnstiftend wahrgenommen und entwickeln eine positive Eigendynamik. Dazu ist eine Einbeziehung der Jugendlichen und anderen Betroffenen nötig. 
  • Förderung von Frustrationstoleranz, Konfliktfähigkeit und Solidarität unter den aufgezählten Gruppen


Projektumsetzung und Maßnahmen

  • Vernetzung der jugendrelevanten Akteurinnen und Akteure im Rahmen von Jugendregionalforumen mit inhaltlchen Inputs und Möglichkeiten zum Austausch
  • Durchführung von anonymen Fallbesprechungen (Sucht) unter Leitung des Amtsarztes/ der Amtsärztin
  • Abstimmungstreffen der Jugendvereinsvorstände beziehungsweise Jugend-Gemeinderätinnen und -räte,…
  • Weiterbildung vor Ort aufbauend auf Gespräche in den unterschiedlichen Veranstaltungen
  • eine Jugend- und Berufsinformationsmesse bietet eine Bühne für alle aktiven Einrichtungen und Firmen, die mit Jugendlichen zusammenarbeiten und für die Jugendlichen da sind. Auch hier geht es um Vernetzung die die Zusammenarbeit vereinfachen beziehungsweise verbessern soll.
  • Erstberatung in den Schulen der Region zur Verbesserung der Kontakte zu den SchülerInnen aber auch zum Lehrpersonal 
  • Förderung und Vernetzung der Jugendkultur im Rahmen eines regionalen Jugendfestivals: Richtig Leiwand Oida Festival
  • Kooperationsprojekte zum Thema Nachhaltigkeit und Fairness
  • Öffentlichkeitsarbeit im virtuellen und analogen Raum


Ergebnisse und Wirkungen

Die Jugendarbeit allgemein in unserer Region und im speziellen unser Zugang zu "regionaler" Jugendarbeit findet breite Akzeptanz und Unterstützung in der Region und ihren Gemeinden, auch finanzieller Natur. 

  • Unsere behaupteten Wirkungen sind in Kontakt- und Besucherinnen- und Besucherzahlen, in der oben erwähnten Akzeptanz/Unterstützung und dem Gesprächklima in unseren Aktionsräumen duch tragfähige Beziehungen und hochqualitativen Output in den einzelnen Settings/Gemeinden/Gremien zu beobachten 
  • Die Gemeinden der Region verpflichten sich zu einem jährlichen finanziellen Beitrag zur Jugendarbeit, auch wenn in der betreffenden Gemeinde vor Ort keine mobile Jugendarbeit stattfindet. Es ist allen bewusst, dass hier grenzübergreifend gearbeitet wird und damit der Lebensrealität in der Region entsprochen wird.
  • Andere Regionen in Österreich und das deutsche Bundesland Rheinland Pfalz interessiert sich für das Modell und die zugundeliegende Kommunikation und sind bereit für den Wissenstransfer finanziell aufzukommen.
  • Die hohe Kontinuität, die wir im Beziehungsafbau zu den Jugendlichen und Erwachsenen, aber auch intern bieten, sorgt für positive, nachhaltige und stabile Veränderungen in der Alltagswelten der Jugendlichen und damit auch ihrer Bezugspersonen.




Erfahrung

  • Das Wichtigste: im persönlichen Gespräch bleiben. Die Pandemie hat deutlich gezeit, welche Arten von persönlichen Interaktionen virtuell stattfinden können und welche es im direkten Kontakt braucht.
  • Fast genauso wichtig: Grenzen finden hauptsächlich in der Vorstellung statt. Es hat sich als SEHR vorteilhaft erwiesen, dass wir in der Wahl unserer Dialogpartnerinnen- und partner nie Berührungsängste gezeigt haben und offen auf alle Menschen zugegangen sind, egal ob es sich um öffentlich wahrgenommene Feindbilder gehandelt hat oder traditionell eher schlechte Verbindungen geherrscht haben (Beispiel: Polizei und Streetwork).
  • Bei einer neuerlichen Krise oder Pandemie würden wir aus heutiger Sicht früher innehalten und die Rahmenbedingungen neu bewerten, bevor wir in die Massnahmen gehen, statt von Woche zu Woche den gesamten Betrieb neu anpassen.
  • Hilfreich ist letztlich auch unsere Haltung, eher kontinuierlich und nachhaltig zu agieren und dabei kreativ und felxibel zu bleiben, Das ist nicht immer einfach, gerade wenn es um zwischenmenschliche Prozesse geht, bringt aber aus unserer Sicht die stabileren und intelligenteren Lösungen für die Region und ihre Menschen.