Attraktionspunkt Bielerhöhe

Themenbereich
Basisdienstleistungen, Leader, Gemeinden

Untergliederung
Tourismus
LEADER

Projektregion
Vorarlberg

Lokale Aktionsgruppe
LAG REGIO-V Regionalentwicklung Vorarlberg

LE-Periode
LE 14–20

Projektlaufzeit
08.06.2016-31.07.2018

Projektkosten gesamt
58.344,00 €

Fördersumme aus LE 14-20
23.337,60 €

Massnahme
Förderung zur lokalen Entwicklung (CLLD)

Teilmassnahme
19.2. Förderung für die Durchführung der Vorhaben im Rahmen der von der örtlichen Bevölkerung betriebenen Strategie für lokale Entwicklung

Vorhabensart
19.2.1. Umsetzung der lokalen Entwicklungsstrategie

Projektträger
Montafon Tourismus GmbH

Kurzbeschreibung

Als Alternative zum breiten Skitourismus suchen immer mehr Personen Erholung und Bewegung abseits der Pisten, um Ruhe in der Natur zu finden. Im Montafon ist die Bielerhöhe besonders in der Wintersaison ein solcher Attraktionspunkt. Bei offener Passstraße entstehen im Sommer/Herbst durch die vielen Motorradfahrerinnen und Motorradfahrer neue Bedürfnisse an die Erschließung und Infrastruktur.

Im Rahmen des LEADER-Projektes wurde für das Arbeitsgebiet „Bielerhöhe“ ein Entwicklungsmasterplan erarbeitet, mit dessen Umsetzung bereits während der letzten Projektphase begonnen wurde.

Zahlreiche Ideen zu neuen Angeboten für Sommer und Winter wurden generiert, einige gleich wieder verworfen, andere erst nach genauerer Betrachtung und Analyse. Letztlich bildet eine Auswahl an passenden, markttauglichen, aufeinander abgestimmten und sich ergänzenden Projekten das inhaltliche Kernstück des Masterplans zu den Bereichen Bewegung, Erschließung und Infrastruktur sowie Wissensvermittlung.



Ausgangssituation

Die Finalisierung des Kraftwerkbaus Obervermuntwerk 2 im Jahr 2018 bringt für die Bielerhöhe einige Veränderungen mit sich. Durch das neue Pumpspeicherkraftwerk wird der Silvretta See im Winter nicht mehr zufrieren. Zurzeit sind die höchstgelegenen Loipen Vorarlbergs und somit das Langlaufen auf dem gefrorenen See eines der wenigen konkret ausgearbeiteten und beworbenen Angebote auf der Bielerhöhe, für welches ein möglichst gleichwertiger Ersatz gefunden werden sollte.

Der Wegfall der bisherigen, oberirdischen Druckrohrleitung des Kraftwerkes eröffnet Möglichkeiten und Raum für eine neue und nachhaltige Nutzung des Gebietes unterhalb des Silvretta Sees für Bewegung und Sport. Durch das sich ändernde Verkehrsaufkommen und die Kundenstruktur während der Sommermonate (es werden immer mehr Motorradfahrerinnen und Motorradfahrer, 1970: 550.000 Personen und 130.000 Fahrzeuge, 2015: 275.000 Personen und 80.000 Fahrzeuge) ergeben sich neue Anforderungen an die Erschließung und Infrastruktur (Parkplätze, Verpflegung, Services). Gerade deshalb gilt es auch, nachhaltige, CO2-günstige Erschließungen für den Ausflugsverkehr (Kombination ÖPNV, Pendelbahn und eBike/Segway; Panoramabus, CO2 angepasste Maut) zu prüfen und Infrastrukturen zu überdenken. Auch bereits erarbeitete Themen zum Kraftwerksbau, zum Bau der Silvretta Hochalpenstraße, zur Entwicklung der Energiewirtschaft und zur Kulturlandschaft (Silvretta Historica) sind vorhandenes Wissen, für welches Möglichkeiten und Potentiale zur Vermittlung gewünscht sind.

Ziele und Zielgruppen

Unter breiter Einbindung von Akteurinnen und Akteuren im Tourismusgebiet Montafon soll in einem Planungsprozess (Konzeption, Planung und Finanzierbarkeit) gemeinschaftlich der Attraktionspunkt Bielerhöhe für die Region entwickelt werden. Das Ziel ist ein Businessplan für die Bereiche Bewegung und Sport, Erschließung und Infrastruktur sowie Wissensvermittlung. Der Businessplan wird nach dem Projekt federführend durch Illwerke Tourismus gemeinsam mit anderen Leistungspartnern zur Umsetzung gebracht.

Durch ein ganzheitliches Konzept für die Bielerhöhe soll dieser einzigartige Naturraum nachhaltig erschlossen und gleichzeitig Wertschöpfung für die Region geschaffen werden. Die neu definierten Angebote und Erschließungsmöglichkeiten führen zu einer gleichmäßigen Auslastung im Winter und Sommer bei gutem und schlechtem Wetter.

Projektumsetzung und Maßnahmen

Im Projekt werden zu den drei Themenschwerpunkten wirtschaftlich umsetzbare Konzepte erarbeitet, welche dem im Montafon urlaubenden Gast neue alternative Möglichkeiten in Fortbewegung, Erlebnissen und Erholung sowie Informationsvermittlung bieten. Hierfür werden unter breiter Beteiligung in Einführungsveranstaltungen Bedürfnisse und Rahmenbedingungen abgesteckt, um im Anschluss in den jeweiligen Arbeitsgruppen in die Detailausarbeitung zu gehen. Die breit abgestützten und wirtschaftlich geprüften Ergebnisse werden im Anschluss bei entsprechender Wirtschaftlichkeit durch die Tourismusinteressenten umgesetzt, um Rahmenbedingungen für eine gleichmäßigere Ganzjahresauslastung mit Erlebniswert zu schaffen.

Ergebnisse und Wirkungen

Ergebnis: Erarbeiteter Entwicklungsmasterplan mit Bedarfs- und Potentialanalyse, fünf innovativen, wirtschaftlich umsetzbaren Konzepten und Informationsvermittlung für ein erschlossenes Gebiet auf der Bielerhöhe: rund 60 Hektar rund um die Passhöhe.

  • Durch ein ganzheitliches Konzept für die Bielerhöhe wurden Angebote für den hochalpinen Raum entwickelt, die den einzigartigen Kultur- und Naturraum nachhaltig erschließen und gleichzeitig Wertschöpfung für die Region schaffen sollen. Die neu definierten Angebote und Erschließungsmöglichkeiten sollen zu einer gleichmäßigen Auslastung im Winter und Sommer bei gutem und schlechtem Wetter führen.
  • An der Erarbeitung eines ganzheitlichen freizeitwirtschaftlichen Entwicklungskonzepts inklusive konkreter Projekte für die Bielerhöhe waren folgende Akteurinnen und Akteure beteiligt: die neun Montafoner Gemeinden vertreten durch den Stand Montafon sowie Galtür im Paznauntal, Montafon Tourismus, Tourismusverband Paznaun-Ischgl, Golm Silvretta Lünersee Tourismus, Vorarlberger Illwerke AG, Stand Montafon, Montafoner Museen, Vorarlberg Tourismus, Wander- und Bergführer Montafon, Montafon Nordic, Anrainerinnen und Anrainer, Gastgeberinnen, Gastgeber und Hoteliers, Gemeindevertreterinnen und Gemeindevertreter, Tourismusausschüsse, Sektionen der österreichischen und deutschen Alpenvereine, Hüttenwirtsleute, Vertreterinnen und Vertreter des ÖPNV (Öffentlicher Personennahverkehr) sowie Mitarbeitende der eingebunden Organisationen und deren Agenturen.
  • Die wirtschaftlich umsetzbaren Projekte, welche zum Teil umsetzungsreif sind bzw. sich schon in der Umsetzung befinden, werden federführend durch Golm Silvretta Lünersee Tourismus und Vorarlberger Illwerke AG zur Umsetzung gebracht. Das finanzielle und unternehmerische Engagement weiterer Partnerinnen und Partner ist jedoch ausdrücklich erwünscht und auch vorgesehen.


Erfahrung

Das Projekt wurde von den eingeladenen Fachleuten und den Stakeholderinnen und Stakeholdern sehr positiv aufgenommen. Die Zusammenarbeit mit potentiellen Partnern im Arbeitsgebiet und darüber hinaus war geprägt durch Konstruktivität, Transparenz und gegenseitiges Vertrauen. Die breite Abstützung des Projektes und die Einbindung des entsprechend groß eingeladenen Personenkreises haben sich aus terminlicher Sicht im Projekt als herausfordernd dargestellt.