Bergwaldprojekt Großer Ahornboden

Teilnahme Netzwerk Land Kulturlandschaftspreis 2010

Themenbereich
Umwelt, Biodiversität, Naturschutz

Untergliederung
Biodiversität
Naturschutz

Projektregion
Tirol

LE-Periode
LE 07–13

Projektlaufzeit
2007

Projektträger
Verein Alpenpark Karwendel

LE 07–13 Angaben

Themenbereich (Untergliederung): ÖPUL und Umwelt (Biodiversität)
Themenbereich (Untergliederung): Forstwirtschaft (Umwelt und Natura 2000)
Maßnahme: M323

Kurzbeschreibung

Zielsetzung des Projektes ist, die einzigartige Kulturlandschaft des Landschaftsschutzgebietes "Großer Ahornboden" mit seinen ca. 2.200 Ahornbäumen, die zwischen 300 und 600 Jahre alt sind, zu pflegen und zu erhalten. Zu diesem Zweck wird ein Freiwilligenprojekt zusammen mit dem Oesterreichischen Alpenverein durchgeführt, wo Freiwillige eine Woche lang unentgeltlich dabei helfen, die Bäume und deren Zustand zu kartieren, Schutzzäune auszubessern und den Jungwuchs zu pflegen. Dies geschieht in enger Zusammenarbeit mit den Österreichischen Bundesforsten sowie der Almgemeinschaft der Engalm-Bauern. Der Alpenpark Karwendel, Österreichs größter Naturpark, dessen zentrale Funktion die Schutzgebietsbetreuung darstellt, hat einen Managementplan "Großer Ahornboden" erstellt, in dem die Art und Weise der Pflege und Erhaltung (auch durch gezielte Nachpflanzaktionen) dieser besonderen Kulturlandschaft geregelt ist. Der Große Ahornboden wird jährlich von ca. 500.000 Menschen besucht.

Ausgangssituation

Im LSG Großer Ahornboden, bereits 1927 als Naturdenkmal ausgewiesen, werden schon seit Jahrzehnten Nachpflanzaktionen von Ahornbäumen durchgeführt. Diese waren jedoch nur mäßig erfolgreich und die Ausfallrate lag bei 40%. Schließlich wurde vom Alpenpark Karwendel in Zusammenarbeit mit der Landesforstdirektion und der Umweltschutzabteilung des Landes Tirol ein Ahornboden-Erhaltungskonzept samt Dringlichkeitskarte entwickelt, das in den Managementplan "Großer Ahornboden" mündete.
Darin werden nun (Pflege-)Maßnahmen zum Erhalt dieser Kulturlandschaft aufgeführt sowie Art und Weise der Nachpflanzaktionen sowie Berg-Ahorn-Patenschaften.

Ziele und Zielgruppen

Das typische Merkmal des LSG Großer Ahornboden ist der Wechsel zwischen vollkommen baumfreien und locker bestockten Bereichen mit teilweise dichteren Flächen. Dabei muss der Erhalt der typischen Strukturen unbedingt berücksichtigt werden. Die Anzahl (ca. 2.200 Berg-Ahorn-Bäume) soll zahlenmäßig beibehalten werden und die Altersstruktur ausgewogen sein. Ziel ist es, durch eine flächendeckende Kartierung eine fundierte Kartengrundlage für die aktuelle Umsetzung des Managementplans zu erhalten.
Die alten Bäume haben zum Teil ihre natürliche Altersgrenze erreicht– manche sind am Rande zur Mortalität. Da diese Baumart jedoch landschaftsprägend und namensgebend für diesen Talraum ist, wird der Fortbestand angestrebt. Das Landschaftsbild der über Jahrhunderte gewachsenen Kulturlandschaft soll erhalten werden.
Mithilfe der Unterstützung des Österreichischen Alpenvereins und seiner „Bergwaldprojekte“, bei denen sich Freiwillige für die Erhaltung des Berg- und Schutzwaldes sowie für Almen engagieren, sollen Nachpflanzungen, Kulturwuchspflege, Zäunen zur Schutzwaldsicherung oder auch Schwend- und Almpflegearbeiten erfolgen.

Projektumsetzung und Maßnahmen

• Erhebung des Zustands der Ahornbäume und deren Schutzzäune
• Umsetzung von Projektwochen mit Freiwilligen, die im Zuge der „Bergwaldprojekte“ des Österreichischen Alpenvereins unentgeltlich helfen
• Reparatur der Zäune, wo erforderlich; die Zäune schützen die jungen Ahornbäume vor Verbiss- und Trittschäden durch das auf der Engalm befindliche Weidevieh.
• Nachpflanzungen, Kulturwuchspflege, Schwend- und Almpflegearbeiten