Rückblick auf Workshop "Naturschutz mit ELER wirksam umsetzen"

Themenbereich
Umwelt & Klima

25.10.2017

Am 10 und 11. Oktober 2017 fand im Hotel IBB City Centre Passau der Workshop „Naturschutz mit ELER wirksam umsetzen“ statt. 32 Teilnehmerinnen und Teilnehmer waren der Einladung gefolgt.

10. Oktober 2017

Im ersten Block der Veranstaltung wurde die Vorgehensweise in Österreich und Deutschland bei der Umsetzung von Naturschutz im Programm zur Entwicklung des ländlichen Raums (ELER) präsentiert. Die Veranstaltung wurde durch einen Vortrag von Lukas Weber-Hajszan (BMLFUW) eröffnet. Weber-Hajszan informierte über die Naturschutzmaßnahmen in Österreich, die sowohl auf der Fläche, als im Rahmen von Bildungs- und Bewusstseinsprojekten umgesetzt werden. Anschließend lieferte Ursula Stratmann einen Überblick zur Umsetzung in Deutschland der Naturschutzmaßnahmen im ELER, welche föderalistisch unter 13 verschiedenen Programmen umgesetzt werden. Sie präsentierte außerdem die Studie „Wirkung des ELER auf die Biodiversität“, die alle Naturschutzförderungen des ELER in Deutschland zusammenrechnete.

Im zweiten Block der Veranstaltung wurden ausgewählte, spannende Praxisbeispiele aus beiden deutschsprachigen Ländern präsentiert.
Sirko Schwarzbach (Sächsisches Staatsministerium für Umwelt und Landwirtschaft) und Barbara Steurer (Österreichisches Kuratorium für Landtechnik und Landentwicklung) informierten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer über gewisse Förderungsmöglichkeiten für Beratungen, Kooperationen, Investitionen und Projekten abseits der Flächenförderung. Schwarzbach stellte die Naturschutzbausteine in Sachsen vor, welche aus Naturschutzinvestitionen, Beratung und Artenerfassung bestehen. Steurer lieferte einen Einblick in die zwei Möglichkeiten, die in Österreich geschaffen wurden, um Naturschutzflächen flexibler zu mähen: die Schnittzeitpunktverzögerung anhand phänologischer Zeigerpflanzen, sowie die Vorverlegung des Schnittzeitpunktes gemäß www.mahdzeitpunkt.at.
Josef Forstinger (Landesregierung Oberösterreich) führte die Zusammenarbeit zwischen Schutzgebietsbetreuung und Landbewirtschaftung für die Umsetzung von Natura 2000 in Österreich aus. Katja Preusche (Hessisches Ministerium für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz) informierte ihrerseits über die Möglichkeit, wie Kooperationen in Hessen mit der "Markt- und standortangepassten Landbewirtschaftung (MSL)“ zu fördern sind. Dadurch können auch außerhalb des ELERS Konzepte zur Zusammenarbeit von Landwirten gefördert werden, mit dem Ziel, die Umsetzung des Agrar- und Umweltprogramms zu verbessern.
Zum Themenbereich Grünland hielt Stephan Krebs (Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft) eine Präsentation über die Förderungen für den Naturschutz, die in Baden-Württemberg umgesetzt werden. Im Bundesland Baden-Württemberg befinden sich 80% der 100 000 ha Grünlandflächen von bundesweiter Bedeutung. Die wichtigsten Maßnahmen, die dort umgesetzt werden, sind unter dem Förderprogramm für Agrarumwelt, Klimaschutz und Tierwohl (FAKT) und unter der Landschaftspflegerichtlinie (LPR) gegliedert. Aus Österreich stellte Andreas Abfalter (Forschungsinstitut für biologischen Landbau) das Pilotprojekt „Nachhaltige Grünlandbewirtschaftung durch abgestuften Wiesenbau“ vor, welches in der Region Mühlviertel in Oberösterreich umgesetzt wird.
Abschließend bot Wolfram Güthler (Bayerisches Staatsministerium Umwelt) einen Einblick über Voraussetzungen für die qualifizierte Umsetzung von Natura 2000 im Wald und berichtete über den Weg zur Implementierung der Maßnahmen, abseits des ELERs, die in Bayern gefunden wurde.

 
11. Oktober 2017

Frank Vassen (Generaldirektion Umwelt der Europäischen Kommission) eröffnete den dritten Block der Veranstaltung mit einem Vortrag zur Umsetzung der Naturschutzziele der EU und Natura 2000 mit ELER. Vassen referierte über den Maßnahmen- und Finanzierungsbedarf für die Umsetzung von Natura 2000, sowie über das Monitoring der Natura 2000 Umsetzung.

Abschließend präsentierten Kristina Barnes (NABU) und Hans Uhl (BirdLife Österreich) die Perspektiven Ihrer jeweiligen Organisation für den Naturschutz im ELER nach 2020.

Während der Veranstaltung erfolgte eine angeregte Diskussion unter den TeilnehmerInnen. Alle verfügbaren Präsentationen und das  Ergebnisprotokoll zur Veranstaltung finden Sie unter „Downloads“.