Eine Stimme für die Landwirtschaft – Rückblick auf 30 Jahre EU-Beitritt mit Agnes Schierhuber

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Die ehemalige Europaabgeordnete und Bäuerin Agnes Schierhuber war eine der prägenden Stimmen beim EU-Beitritt Österreichs 1995 – und setzte sich in Brüssel über Jahrzehnte für die Interessen der Landwirtschaft ein. Im Gespräch mit uns blickt sie auf strukturelle Veränderungen, politische Kämpfe und mutige Entscheidungen zurück.

Frau Schierhuber, Sie haben den EU-Beitritt Österreichs 1995 im Parlament hautnah miterlebt. Was hat sich seither in der Landwirtschaft am stärksten verändert?
Schon in den 1970er- und 1980er-Jahren setzte ein Strukturwandel ein: Immer mehr kleine Betriebe gaben auf, die verbleibenden vergrößerten sich. Mit dem EU-Beitritt wurde dieser Trend durch die Anpassung an den Weltmarkt weiter verstärkt. Wir mussten uns von jährlich verhandelten Inlandspreisen verabschieden und uns den internationalen Preisbewegungen stellen – mit all ihren Risiken, aber auch Chancen. Eine wichtige Pufferfunktion übernahmen die neuen Ausgleichszahlungen. Gleichzeitig veränderte sich das Leben am Land grundlegend: Junge Menschen fanden neue Berufswege außerhalb der Landwirtschaft. Viele haben damit leider auch den Dörfern den Rücken gekehrt. Andererseits konnten doch auch nicht wenige dank besserer Mobilität und Bildung ihren Lebensmittelpunkt in der Region halten, auch wenn das ein Pendeln zum Arbeitsplatz nötig machte.

Welche GAP-Maßnahmen haben bäuerliche Betriebe damals besonders geprägt – gerade in Ihrer Heimatregion, dem Waldviertel?
Die Einführung der Ausgleichszahlungen war ein Meilenstein. Sie waren die finanzielle Absicherung für Betriebe, die mit Umwelt- und Qualitätsstandards produzieren. Besonders bei uns im Waldviertel waren diese Mittel entscheidend, um die Berg- und Grenzregionen zu erhalten. Das Projekt „Waldland”, das ich aktiv mitinitiiert habe, steht sinnbildlich für diese Entwicklung: Aus einer kleinen Gruppe Engagierter wurde ein Vorzeigeprojekt mit über 1.000 bäuerlichen Mitgliedsbetrieben und 200 Arbeitsplätzen. Parallel nahm die Zahl der Milchlieferant:innen deutlich ab – von 19 auf nur noch 3 in meinem Heimatdorf –, aber die Produktion pro Betrieb stieg enorm. Das zeigt: Strukturwandel ja, aber die Fläche blieb in Bewirtschaftung, das Dorf lebendig.

Österreich gilt als Vorreiter für nachhaltige Landwirtschaft. Wo fanden heimische Ideen in Brüssel besonders Gehör?
Als ich begann, im Agrarausschuss über „Nachhaltigkeit” zu sprechen, wurde ich erst belächelt. Aber wir haben nicht locker gelassen. Österreich brachte mit der ökosozialen Agrarpolitik ein ausgewogenes Modell in die Diskussion: Es verbindet Ökologie, Ökonomie und Soziales auf Augenhöhe. Bald fanden sich auch Verbündete – etwa in Irland, Italien und Finnland – und wir konnten erreichen, dass diese Konzepte in die ländliche Entwicklungsstrategie der EU aufgenommen wurden. Mit Franz Fischler als Agrarkommissar hatten wir zusätzlich einen starken Rückhalt. Heute ist das Thema Nachhaltigkeit aus keiner EU-Strategie mehr wegzudenken.

Was sind aus heutiger Sicht zentrale Learnings aus der EU-Mitgliedschaft – und gibt es Entscheidungen, die Sie heute anders bewerten würden?
Die GAP hat uns die Möglichkeit gegeben, Agrarpolitik überhaupt europäisch mitzugestalten – und dabei unsere eigene Handschrift einzubringen. Entscheidend war die Erkenntnis, dass Landwirtschaft und ländliche Entwicklung nicht getrennt gedacht werden dürfen. Denn der ländliche Raum braucht nicht nur eine starke Landwirtschaft, sondern alle Berufsgruppen und die gesellschaftliche Vielfalt. Es gab natürlich auch Entscheidungen, die ich heute kritischer sehe: etwa die Entwaldungsverordnung, die viele Betriebe vor kaum erfüllbare Anforderungen stellt, oder einzelne Regelungen im Tierschutz, die mit der bäuerlichen Praxis wenig zu tun haben. Mein Grundsatz war immer: Die Maßnahmen müssen machbar, kontrollierbar und finanzierbar sein.

Gab es in Brüssel auch Situationen, in denen Sie besonders für österreichische Anliegen kämpfen mussten?
Unsere Herausforderung war, dass viele Kolleginnen und Kollegen in Brüssel kein Verständnis für alpine Strukturen hatten. Ich habe daher gezielt Delegationen mit Kolleginnen und Kollegen aus dem EU-Parlament und EU-Beamt:innen in unsere Bergregionen gebracht. Wenn man einmal sieht, wie dort Landwirtschaft betrieben wird – unter welchen Bedingungen und mit wie viel Verantwortung für Natur und Tier –, verändert das die Perspektive. Auch parteiübergreifende Allianzen waren wichtig: Ich habe dabei mit Abgeordneten aus allen EU-Ländern und allen politischen Fraktionen zusammengearbeitet. Der persönliche Austausch war oft der Schlüssel.

Unser Netzwerk-Motto 2025 lautet #MutSchafftZukunft. Welche Rolle spielte Mut in Ihrer politischen Arbeit?
Mut heißt für mich, Verantwortung zu übernehmen – wie ich es getan habe, als ich ohne Matura oder akademischen Abschluss ins Europäische Parlament gegangen bin. Dort habe ich mit Authentizität, Sachkenntnis und Dialogbereitschaft überzeugt. Ich habe eigene Expertinnen- und Experten-Hearings ins Leben gerufen, um faktenbasierte Positionen zu stärken. Und ich bin immer mit dem Anspruch angetreten, etwas zu verändern und zu verbessern. Dieser Mut zur Veränderung hat mich geprägt.

Wie beurteilen Sie die Rolle der GAP für die Lebensmittelversorgung in den letzten 30 Jahren?
Die GAP war ein starkes Instrument, um hochwertige Lebensmittelversorgung in Österreich sicherzustellen. Wir haben immer hohe Standards verfolgt – oft die höchsten in Europa. Die GAP hat uns geholfen, diese Standards zu verteidigen und gleichzeitig die regionale Produktion zu stärken. Gerade in Zeiten von Krisen oder Lieferkettenproblemen zeigt sich, wie wichtig verlässliche, regionale Versorgung ist. Unsere große Herausforderung bleibt es, diesen Weg auch in Zeiten knapper Budgets weiterzugehen und nicht auf Kosten der Qualität zu sparen.

Wie wichtig ist es, nationale Spielräume bei der GAP-Umsetzung zu nutzen?
Die GAP bietet nationalen Gestaltungsspielraum – und Österreich hat diesen stets intensiv genutzt. Maßnahmen etwa für Biodiversität, Tierwohl oder regionale Wertschöpfung sind sinnvoll, wenn sie fair gestaltet sind. Das heißt: Die Bäuerinnen und Bauern müssen für zusätzliche Leistungen auch eine entsprechende Abgeltung bekommen. Es darf keine Politik sein, die mit dem moralischen Zeigefinger kommt, sondern eine, die auf Augenhöhe mit der Praxis funktioniert. Unser Motto war immer: „Wir lassen keinen Schilling – heute keinen Cent – in Brüssel.” Und das gilt bis heute.

Nach 30 Jahren EU-Mitgliedschaft – wie fällt Ihre persönliche Bilanz aus?
Ich ziehe eine positive Bilanz. Die EU hat vieles möglich gemacht – vom freien Personenverkehr über die gemeinsame Agrarpolitik bis hin zur ländlichen Entwicklung. Wir haben uns in Europa Gehör verschafft und konnten aktiv mitgestalten. Aber wir dürfen uns nicht ausruhen. Es braucht eine starke europäische Gemeinschaft – auch in der Sicherheits- und Verteidigungspolitik. Gerade angesichts wachsender Radikalisierung ist es wichtiger denn je, das Friedensprojekt Europa zu stärken.

Frauen waren in der Agrarpolitik lange unterrepräsentiert. Wie haben Sie Ihre Rolle erlebt – und was braucht es für mehr weibliche Mitgestaltung?
Ich bin mit dem Selbstverständnis aufgewachsen, dass Frauen und Männer gleichberechtigt sein müssen – das war in meinem Elternhaus gelebte Realität. Landeshauptmann Andreas Maurer hat als NÖ-Bauernbundobmann schon in den 1970er Jahren die Funktionäre in den Bezirksbauernkammern dazu aufgefordert, Bäuerinnen als Funktionärinnen in die politische Arbeit einzubinden. Das hat mir damals den Weg geebnet. Heute sehe ich leider oft, dass Frauen vor politischen Funktionen zurückschrecken, weil das politische Klima und der gesellschaftliche Umgang sehr rau geworden sind. Was wir brauchen, ist eine Rückkehr zu einem respektvollen Umgang miteinander – quer durch alle Gesellschaftsgruppen – und eine Anerkennung fachlicher Kompetenz. Frauen brauchen dabei keine Sonderrolle, sondern – ebenso wie auch engagierte Männer – echte Wertschätzung für das, was sie beitragen.

Impulse für die Zukunft: Innovation und Wissenstransfer im europäischen Dialog

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Beim neunten Treffen der Subgroup on Innovation and Knowledge Exchange (SoIKE) Anfang Juni in Brüssel war unser Netzwerk durch Celina Lutter vom Team der Innovation Broker vertreten. Im Fokus standen nicht nur aktuelle Entwicklungen im EU CAP Network und die geplanten Themen der EIP-AGRI-Vernetzungsaktivitäten für 2025–2026 – insbesondere wurde diskutiert, welche Formen von Innovation und Wissenstransfer künftig entscheidend sein werden.

„Der Austausch war nicht nur spannend, sondern auch inspirierend – eine wertvolle Gelegenheit, voneinander zu lernen und internationale Perspektiven kennenzulernen“, so Lutter.

KOMMENDE AUFRUFE UND TERMINE

Aufruf für neue EU CAP Network Focus Groups bis 09. Juli geöffnet: 

  • Focus Group 56: Forestry and forest health: new and emerging pests and diseases 
  • Focus Group 57: Innovative and sustainable ways to strengthen the role of farmers in revitalising the European wool value chain 
  • Focus Group 58: Innovative on-farm energy production systems

Eine Fokusgruppe hat folgende Ziele und Aufgaben:

In den Fokusgruppen kommen 20 Expertinnen und Experten zusammen, darunter Land- und Forstwirt:innen, Beraterinnen und Berater, Forschende und Vertreterinnen und Vertreter der Agrarindustrie, um Wissen über bewährte Verfahren in einem bestimmten Bereich zu sammeln und zusammenzufassen und sowohl Probleme als auch Chancen aufzulisten. Sie ziehen Bilanz über den Stand von Forschung und Praxis und zeigen Lösungsansätze für die identifizierten Probleme auf. Auf dieser Grundlage schlagen die Gruppen innovative Maßnahmen vor und priorisieren sie. Sie identifizieren Ideen für die angewandte Forschung und für die Erprobung von Lösungen in der Praxis und schlagen Wege zur Verbreitung bewährter Verfahren und zur Anregung weiterer Maßnahmen vor.

Eine Bewerbung ist bis zum 9. Juli unter folgendem Link möglich: Call for new EU CAP Network Focus Groups open! | EU CAP Network

 

Studie zur Vereinfachung und Verringerung des Verwaltungsaufwandes für Landwirtinnen und Landwirte und andere Begünstigte im Rahmen der GAP

Die Studie untersucht die Hauptursachen für den hohen Verwaltungsaufwand und die Komplexität bei der Beantragung von GAP-Beihilfen sowie der Einhaltung von Vorschriften, wobei Daten aus einer EU-weiten Konsultation und weiteren Befragungen herangezogen wurden. Zielgruppe sind vor allem Landwirtinnen und Landwirte und andere Begünstigte der GAP, aber auch Verwaltungsbehörden und Beratungsdienste.

Zur Studie geht es hier: Study on simplification and administrative burden for farmers and other beneficiaries under the CAP | EU CAP Network

Nachlese: Schutz der Flussperlmuschel durch erosionsmindernde Maßnahmen in der Landwirtschaft

Klimaschutz
Lebensmittelversorgung
Natürliche Ressourcen

Bodenerosion bedeutet für die Landwirtschaft nicht nur den Verlust fruchtbarer Erde, sie kann auch Lebensräume gefährden, indem Sedimente aber auch Schadstoffe in Gewässer eingetragen werden. Ziel der Veranstaltung „Sedimenteintrag in Flüsse – Auswirkungen und Lösungsansätze am Beispiel des FFH-Schutzguts Flussperlmuschel“ vom 18. Juni 2025 war, am Beispiel der Flussperlmuschel zu zeigen, wie sensibel Arten auf Bodeneintrag in Gewässer reagieren und welche Lösungsmöglichkeiten insbesondere das Österreichische Agrarumweltprogramm bietet.

Im einführenden Vortrag von Daniel Daill (blattfisch) wurde die Flussperlmuschel als besonders anspruchsvolles FFH-Schutzgut vorgestellt. Sie filtert bis zu 40 Liter Wasser täglich und leistet damit einen wichtigen Beitrag zur Gewässerreinigung. Ihre Fortpflanzung ist hochkomplex: Sie benötigt junge Bachforellen als Wirtsfische für ihre Larven, wobei jede Forelle nur einmal als Wirt fungieren kann. Daher ist eine stabile Population an Jungfischen entscheidend für den Fortbestand der Art. Die Flussperlmuschel stellt zudem hohe Ansprüche an ihren Lebensraum: kalte, sauerstoffreiche, nährstoff- und kalkarme Gewässer mit natürlicher Struktur und hoher Wasserqualität sind notwendig. Verschiedene Belastungen – darunter Feinsedimenteintrag, Nährstoffzufuhr (z. B. durch Gülle oder Reifenabrieb), Gewässerverbauungen, fehlende Ufergehölze und der Klimawandel – bedrohen ihren Lebensraum. Sedimentation sowie erhöhte Wassertemperaturen durch fehlende Beschattung verschärfen die Problematik.

Landwirtschaftlicher Einfluss und Lösungsansätze

Tom Wallner (Boden.Wasser.Schutz.Beratung, Landwirtschaftskammer Oberösterreich) beleuchtete die Rolle der Landwirtschaft beim Sedimenteintrag. Wirtschaftlicher Druck und die Wahl erosionsgefährdeter Kulturen wie Mais oder Kürbis begünstigen Bodenabtrag. Extreme Wetterereignisse verschärfen die Lage zusätzlich. In der GAP sowie im Rahmen von ÖPUL stehen zahlreiche freiwillige Maßnahmen zur Verfügung, die von vielen Landwirtinne und Landwirten in Oberösterreich auch genutzt werden. Initiativen wie die Boden.Wasser.Schutz.Beratung mit rund 2700 Mitgliedern und 41 sogenannten „Wasserbauern“, welche wiederum zum Thema Erosions- und Gewässerschutz beraten, zeigen ebenso wie innovative Ansätze mit Drohnen-Einsaat von Zwischenfrüchten und Begrünungen von Abflusswegen, wie sich Landwirtschaft und Gewässerschutz verbinden lassen. Besonders betont wurde die Bedeutung von dauerhaft begrünter Bodenbedeckung über den Winter sowie der Anlage von Retentionsflächen und Pufferstreifen, um Erosion und Nährstoffeintrag zu minimieren.

Politische und naturschutzfachliche Rahmenbedingungen

Stefan Guttmann (Land Oberösterreich) wies darauf hin, dass mittlerweile alle großen Flussperlmuschelbestände, das entspricht in etwa 80 % der Individuen, in Natura-2000-Gebieten liegen. Dies verpflichtet zur Naturverträglichkeitsprüfung bei Bauvorhaben. Wesentlich sei, die Finanzierung von Schutzmaßnahmen zu sicher, auch über einen langen Zeitraum, da sich Flussperlmuschel nur langsam entwickeln und daher nur langfristige Ansätze zum Erfolg führen können. Generell hänge die effektive Umsetzung von Schutzmaßnahmen stark vom Engagement vor Ort und von Gebietsbetreuern ab, die zwischen Naturschutz, Landwirten und Behörden vermitteln.

Exkursion und Best-Practice-Beispiele

Im Anschluss wurde im Rahmen der Exkursion die Nachzuchtanlage für Flussperlmuscheln in Kefermarkt besichtigt. In der Nachzuchtanlage werden Flussperlmuscheln aus der Aist und Naarn mit Hilfe gezüchteter Bachforellen erfolgreich vermehrt. In weiterer Folge konnten Erosionsschutzmaßnahmen in der Praxis gezeigt werden.

Erst wurde auf einer Sedimentfläche veranschaulicht, wie Sedimenteinträge in Gewässer gezielt abgefangen und in weiterer Folge auch sinnvoll genutzt werden können. Auch die Landwirtschaft profitiert durch Humuserhalt und verringerte Überschwemmungsgefahr. Anschließend konnte gezeigt werden, wie Uferbefestigung und Begrünung eines kleinen Wasserzulaufes zu deutlich reduzierter Erosion und folglich geringerem Sedimenteintrag beitragen.

Beide Beispiele zeigten anschaulich, wie mit gezielten Eingriffen die Erosion reduziert und der Eintrag in größere Fließgewässer gesenkt werden kann. Dabei wurde deutlich: Ohne lokale Kooperationspartnerinnen und Kooperationspartner, die Flächen bereitstellen oder betreuen, lassen sich solche Maßnahmen nicht umsetzen. Zentral ist das Bewusstsein aller Beteiligten.

Schlussfolgerung: Kooperation und Bewusstseinsbildung als Schlüssel

Der Workshop verdeutlichte, dass effektiver Gewässerschutz – und damit der Schutz der Flussperlmuschel – nur in Zusammenarbeit zwischen Naturschutz, Landwirtschaft, Politik und Zivilgesellschaft möglich ist. Mit gezielten Maßnahmen aber lässt sich viel erreichen – oft mit einfachen Mitteln. Bewusstseinsbildung, technische Innovationen und gut kommunizierte Förderangebote sind dabei ebenso entscheidend wie engagierte Akteure vor Ort.

Biodiversitätsinitiative „100 Jahre – 100 Hektar“

Klimaschutz
Lebensqualität
Natürliche Ressourcen

Anlässlich ihres 100-jährigen Bestehens haben die Österreichischen Bundesforste die Biodiversitätsinitiative „100 Jahre – 100 Hektar“ gestartet. Auf 100 Hektar werden österreichweit neue Lebensräume für bedrohte Arten geschaffen – von Moorrenaturierung bis Amphibienschutz –um die Wälder naturnah zu gestalten, Biodiversität langfristig zu fördern und die Wälder im Klimawandel widerstandsfähiger zu machen.

Horizon Europe Projekt ATTRACTISS – Stärkung von Innovationen in der Landwirtschaft

Innovation
Klimaschutz
Lebensqualität
Natürliche Ressourcen

Mit der Vernetzungsplattform AKISConnect.eu können Sie sich mit Expert:innen vernetzen, Schulungsmaterialien nutzen und innovative Ideen austauschen. Jetzt kostenlos registrieren und Teil einer dynamischen Gemeinschaft werden, die die Zukunft der Landwirtschaft gestaltet!

Das Horizon Europe Projekt ATTRACTISS (AcTivate and TRigger ACTors to deepen the function of Innovation Support Services) stärkt die Innovationsunterstützungsdienste der EU-Mitgliedsstaaten und fördert nachhaltige Lösungen für die Land- und Forstwirtschaft.

Das Projekt zielt darauf ab, die Innovationsunterstützungsdienste (ISS) der EU-Mitgliedsstaaten zu stärken und zu verbessern und fördert die Kompetenzen, Ansätze, Instrumente und Governance-Modelle der Mitgliedstaaten im Bereich der Agrarischen Wissens- und Innovationssysteme (AKIS).

Ziel ist es, innovative Ideen zu beschleunigen und Lösungen für eine nachhaltigere Land- und Forstwirtschaft zu entwickeln. Konkret werden ISS und alle AKIS-Akteur:innen durch Kapazitätsaufbau und Bereitstellung effektiver Methoden und unterstützender Werkzeuge befähigt, innovative Ideen zu entdecken und umzusetzen.

Ein Bestandteil von ATTRACTISS ist die Vernetzungsplattform AKISConnect.eu, die gemeinsam mit dem Projekt modernAKIS umgesetzt wird. AKISConnect.eu ist eine Plattform, die alle AKIS-Akteur:innen in der EU miteinander verbindet. Sie fördert die Zusammenarbeit und den Austausch von Wissen und Erfahrungen, um landwirtschaftliche Innovationen voranzutreiben.

Was sind die Vorteile einer Registrierung auf AKISConnect.eu?

Auf AKISConnect.eu erhalten Sie Zugang zu Schulungsmaterialien und Werkzeugen, die sie auf ihrem Weg zu Innovationen in der Landwirtschaft unterstützen. Sie können sich mit Expert:innen, Forscher:innen und Praktiker:innen vernetzen, Ideen austauschen und wertvolle Beziehungen aufbauen. Die Registrierung ist kostenlos.

EU-Fonds in Österreich – wo europäische Unterstützung konkret wird

Innovation
Klimaschutz
Lebensqualität
Natürliche Ressourcen

Die neue Broschüre zeigt, wie EU-Förderungen in ganz Österreich wirken:
30 Jahre EU Mitgliedschaft Österreichs
30 Jahre LEADER

  • von Klimaschutzprojekten bis zur Digitalisierung
  • von Landwirtschaft und Regionalentwicklung bis zu Bildung und sozialer Integration
  • von Forschung und Innovation bis zur Unterstützung benachteiligter Gruppen

Die EU-Fonds leisten damit einen wichtigen Beitrag, um Chancen zu schaffen, Regionen zu stärken und den gesellschaftlichen Wandel aktiv zu gestalten.

Experten für Fokusgruppen des EU-GAP-Netzwerks gesucht

Klimaschutz
Lebensqualität
Natürliche Ressourcen

Aufruf zur Interessenbekundung für die Teilnahme von Expert:innen an Fokusgruppen des EU GAP-Netzwerks

Bewerbungsfrist 9. Juli 2025

Haben Sie praktische Erfahrung oder spezifische Kenntnisse zu:

  • Fokusgruppe 56: Forstwirtschaft und Waldgesundheit: neue und neu auftretende Schädlinge und Krankheiten
    Leitfrage: Wie kann die Nachhaltigkeit und Widerstandsfähigkeit der europäischen Wälder gegenüber neuen und aufkommenden Schädlingen und Krankheiten gefördert werden?
    Erste Sitzung: 19.-20. November 2025
  • Fokusgruppe 57: Innovative und nachhaltige Wege zur Stärkung der Rolle der Landwirte bei der Wiederbelebung der europäischen Wertschöpfungskette für Wolle
    Hauptfrage: Wie kann die Rolle der Landwirte bei der Wiederbelebung und Erreichung einer umfassenden europäischen Wertschöpfungskette für Wolle, die sowohl traditionelle als auch innovative Produkte umfasst, gestärkt und gleichzeitig stärkere Verbindungen zur Industrie und zu den Verbraucher:innen hergestellt werden?
    Erste Sitzung: 27.-28. November 2025
  • Fokusgruppe 58: Innovative landwirtschaftliche Energieerzeugungssysteme
    Leitfrage: Wie kann die Einführung von kontextgerechten, widerstandsfähigen und auf die Landwirte und Landwirtinnen ausgerichteten Energiesystemen auf dem landwirtschaftlichen Betrieb entwickelt und gefördert werden, die Nachhaltigkeit und Energieautonomie verbessern und gleichzeitig die Rentabilität der landwirtschaftlichen Betriebe und die Umweltziele unterstützen?
    Erste Sitzung: 18.-19. November 2025

Umfrage zum LIFE Projekt „Zur Förderung bestäubender Insekten“

Innovation
Klimaschutz
Natürliche Ressourcen

Regionen für eine verantwortungsvolle Beschaffung von Insekten: Halten Sie Europa in Schwung

Drei Viertel
… der globalen Nahrungspflanzenarten sind auf Bestäuber angewiesen.
… der Insektenbiomasse sind allein in Deutschland in den vergangenen 27 Jahren verloren gegangen.

Die wirtschaftlichen Folgen liegen auf der Hand: Wenn das Summen von Bienen, Hummeln und Co. aufhört, wird auch unsere Ernährungswirtschaft bald nicht mehr brummen. Das von der EU-Kommission geförderte Projekt „LIFE Insect-Responsible Sourcing Regions“ bringt verschiedene Partnerinnen und Partner für ein gemeinsames Ziel zusammen: den nachhaltigen Schutz von Insekten und Biodiversität. Zunächst werden sieben Pilotregionen von diesem Ansatz auf Landschaftsebene profitieren – sie sind auf andere Regionen in ganz Europa übertragbar.

Über das Projekt

Nachbericht: Defossilierung in der Land- und Forstwirtschaft – eine (machbare) Herausforderung

Innovation
Klimaschutz
Natürliche Ressourcen

Ist eine Bewirtschaftung in der Land- und Forstwirtschaft ohne fossile Brennstoffe
möglich? Dieser Frage gingen Experten beim Webinar „Defossilierung der Land- und
Forstwirtschaft – eine (machbare) Herausforderung“ nach. Klimaneutrale Alternativen
müssten bereits in den nächsten 15 Jahren verstärkt eingesetzt werden.

Der Klimawandel schreitet immer schneller voran. Ein Hauptgrund dafür sind die hohen CO2-
Emissionen, die durch die Verbrennung fossiler Rohstoffe entstehen. Im Jahr 2024 wurden
weltweit 37,4 Mrd. Tonnen CO2 in die Atmosphäre emittiert. In Österreich lagen die CO2-
Emissionen bei 68,6 Mio. Tonnen (Stand 2023). Das Ziel der Regierung ist, bis 2040 die
Klimaneutralität zu erreichen. Dazu muss Österreich jedoch vermehrt auf klimaneutrale Brenn- und Kraftstoffe setzen. Das Netzwerk Zukunftsraum Land widmete sich am 19. Mai 2025 mit
dem Onlinewebinar „Defossilierung der Land- und Forstwirtschaft – eine (machbare)
Herausforderung“ diesem Thema und den möglichen Lösungsansätzen.

Um das Ziel der Klimaneutralität zu erreichen, müssen alle Sektoren einen Beitrag leisten.
Laut Holger Heinfellner, Leiter des Mobilitätsteams im Umweltbundesamt, gibt es
unterschiedliche Pfade, die je nach Ambitionsniveau der Maßnahmen unterschiedlich schnell
zum Ziel führen. Als Hauptbausteine im Bereich Verkehr hob er die weitgehende
Elektrifizierung und den Einsatz klimaneutraler Kraftstoffe hervor. Auch in der Landwirtschaft
sieht er hier großes Potenzial.

Alexander Bachler von der Landwirtschaftskammer Österreich stellte in seinem Vortrag die
unterschiedlichen alternativen Kraftstoffe genauer vor – beginnend bei Pflanzenölen, HVO
(hydrated vegetable oil), Biomethan über Wasserstoff bis hin zu E-Fuels und Holzdiesel.
Bachler verwies dabei auf die Broschüre „Alternative Antriebssysteme in der Land- und
Forstwirtschaft“, die detaillierte Informationen und Übersichtstabellen mit den Vor- und
Nachteilen der Kraftstoffe sowie der Elektrifizierung enthält. Die Broschüre kann unter
www.lko.at/publikationen kostenlos heruntergeladen werden.

Obwohl es bereits erste Traktoren gibt, die mit alternativen Kraftstoffen betrieben werden
können, finden diese aktuell noch keine Verbreitung am Markt. Die Forschung und Entwicklung
in entsprechende Technik müsse daher weiter vorangetrieben werden.

Auch bei der Herstellung der Kraftstoffe gibt es bereits innovative Pläne. In den nächsten
Jahren sollen Anlagen zur Gas- und Treibstoffproduktion auf Basis land- und
forstwirtschaftlicher Reststoffe in Österreich errichtet werden. Richard Zweiler vom Advanced
Bioenergy Lab berichtete, dass in diesen Anlagen mit der Fischer-Tropsch-Synthese aus
Biomasse ein fertiger tankbarer Kraftstoff erzeugt werden kann. Der Spatenstich für die erste
Anlage soll im Herbst in Zeltweg erfolgen. Der Start der Produktion ist für das Jahr 2027
geplant.

Christoph Pfemeter vom österreichischen Biomasseverband erklärte, dass bei einem
Ausstieg aus fossilen Energien 70 bis 80% des Treibhausgasproblems gelöst wären.
Allerdings machen fossile Energien (Erdöl, Erdgas und Kohle) nach wie vor einen Großteil des
Gesamtenergiebedarfs Österreichs aus. Für die Erreichung des 1,5 bzw. 2 Grad-Zieles gibt es
unterschiedliche Szenarien. Im Idealfall sinkt der Energiebedarf, der Lebensstandard steigt.

Jedoch sieht der aktuelle Verlauf eher so aus, dass der Energiebedarf steigt und Ressourcen und Energieeffizienz wichtiger werden. Emissionsminderungen werden hierbei durch
technologische Mittel erreicht.

Ein wesentlicher Aspekt ist außerdem die Versorgungssicherheit. Diese betrifft neben Energie
auch Lebensmittel, Hygieneprodukte, Medikamente usw. Um auf alle Eventualitäten
vorbereitet zu sein, gib es eine koordinierende Stelle in der Bundesregierung, die sich mit
Krisen befasst. Andreas Schlegel vom Krisensicherheitsbüro stellte diese in seinem Vortrag
vor: Der Regierungsberater steht der Regierung bei allen Fragen der Krisenvorsorge, der
Krisenbewältigung, der umfassenden Landesverteidigung, der nationalen Sicherheit und
staatlichen Resilienz zur Seite

Einladung zur Umfrage zum EC Agri-Food Data Portal

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Das EU GAP-Netzwerk lädt ein, an dieser kurzen Umfrage über Erfahrungen mit dem AGRI-Food Data Portal teilzunehmen.

Die von der Europäischen Kommission vorbereitete Umfrage soll helfen, die Benutzerfreundlichkeit des AGRI-Food-Datenportal zu verbessern.

Sagen Sie Ihre Meinung und antworten Sie bis zum 5. Juni.