ConnectForBio – Schutz, Vernetzung und Monitoring von Biodiversität in Waldbiotopinseln
ConnectForestBiodiversity (ConnectForBio) ist ein 2021 am Bundesforschungszentrum für Wald (BFW) initiiertes Pilotprojekt im Rahmen der Ländlichen Entwicklung 2014–2020, gefördert von Bund, Ländern und der EU. Ziel ist es, Trittsteinbiotope in österreichischen Wäldern zu identifizieren, gegen ein Entgelt aus der forstlichen Nutzung zu nehmen und sie wissenschaftlich zu untersuchen. Trittsteinbiotope – kleine, oft außerhalb bestehender Schutzgebiete gelegene Lebensräume – sind Rückzugsorte für zahlreiche waldbewohnende Arten, darunter spezialisierte Insekten, Moose, Flechten und Pilze. Sie verbinden isolierte Waldlebensräume, verbessern die Ausbreitungsmöglichkeiten von Arten mit begrenzter Mobilität und tragen wesentlich zur Erhaltung der genetischen, Arten- und Ökosystemvielfalt bei.
Das Projekt untersucht die Beziehungen zwischen Arten, Waldhabitaten und -strukturen. Besondere Aufmerksamkeit gilt Strukturmerkmalen wie Totholz und baumbezogenen Mikrohabitaten, die wichtige Indikatoren für Biodiversität darstellen. Monitoringprogramme erfassen Arten, Einflussfaktoren und Interaktionen, um die Funktionalität und Gesundheit von Waldökosystemen besser zu verstehen.
Ziele des Projekts
- Identifizierung von Trittsteinbiotopen in Österreichischen Wäldern;
Ergebnisse und Wirkungen qualitativ
Erste Ergebnisse liefern eine Grundlage für weiterführende Forschung zu Ausbreitung, Anpassung, Artinteraktionen und populationsgenetischen Mustern. Viele Organismen – insbesondere bodenbewohnende und totholzbewohnende Arten – prägen zentrale Prozesse wie Nährstoffkreislauf, Zersetzung, Bestäubung und Schädlingskontrolle. Zwar wurden bisher nicht alle funktionellen Gruppen erfasst, doch wird ihre Bedeutung anerkannt. Künftige Arbeiten sollen diese Lücken schließen. Für die Zukunft sind eine Ausweitung der Untersuchungen auf zusätzliche Artengruppen, neue Monitoring-Methoden (etwa KI-gestützte Verfahren), sowie Studien in unterschiedlichen Waldtypen, Gesteinsarten und Bewirtschaftungsszenarien vorgesehen. Ein langfristiges Monitoring ist unerlässlich, um die Dynamik von Artengemeinschaften im Klimawandel zu erfassen und die Fähigkeit von Arten zur Überwindung fragmentierter Landschaften zu bewerten.
