Genial Sozial – auf dem Weg zu einer sozialen Region – Konzept
Das Projekt „Genial Sozial – auf dem Weg zu einer sozialen Region“ wurde in der Region Kitzbüheler Alpen ins Leben gerufen, um die sozialen Herausforderungen zu adressieren, die durch die Corona-Pandemie, den Krieg in der Ukraine und die Energiekrise verschärft wurden. Besonders betroffen sind vulnerable Gruppen wie Personen ohne Schulabschluss, Erwerbslose, Obdachlose, Pensionistinnen und Pensionisten sowie Frauen und Alleinerziehende in systemrelevanten Berufen. Diese Krisen haben die Teilhabe von Kindern und Jugendlichen an sozialen und Bildungsangeboten reduziert und den sozialen Zusammenhalt in der Region beeinträchtigt.
Ziele
Ziel des Projekts war es, die Region sozial nachhaltig zu gestalten und langfristige Solidarität zu fördern. Die Hauptziele von „Genial Sozial“ waren die Entwicklung eines Konzeptes für langfristiges soziales Engagement sowie die Identifikation und Einbindung wichtiger Akteurinnen und Akteure und Institutionen. Ein besonderes Augenmerk lag auf der Gestaltung eines 3-Jahres-Projekts, der Bestimmung von notwendigen Initiativen und der Schaffung eines effektiven Netzwerkes sozialer Akteurinnen und Akteure. Hierbei sollte auch die Zusammenarbeit zwischen Gemeinden, sozialen Organisationen und der Bevölkerung gefördert werden.
Durchgeführte Maßnahmen
Das Projekt startete mit intensiven Abstimmungsgesprächen zwischen dem Regionalmanagement Kitzbüheler Alpen und dem Freiwilligenzentrum, um die Ziele und den Ablauf der Strategie zu definieren. Es folgte eine Kick-Off Veranstaltung, bei der 22 Teilnehmende aus den 26 Gemeinden der Region zusammenkamen, um in Arbeitsgruppen den Bedarf und die Schlüsselfaktoren für eine sozial nachhaltige Region zu erarbeiten. Die Ergebnisse dieser Gruppenarbeit bildeten die Grundlage für die weiteren Planungen. Zusätzlich wurden regelmäßige Abstimmungsgespräche mit regionalen sozialen Partnern geführt, um den Bedarf und die Ideen für soziale Projekte weiter zu konkretisieren. Im Rahmen einer Abschlussveranstaltung wurden die finalen Ergebnisse des Projekts der Öffentlichkeit präsentiert, begleitet von einer Sensibilisierungskampagne in lokalen Medien und über soziale Netzwerke.
Ergebnisse des Projekts
Das Projekt führte zur Identifikation der wichtigsten Zielgruppen und Stakeholder, darunter soziale Organisationen, ehrenamtliche Koordinator:innen und lokale Behörden. Es wurden erste Vernetzungen und Kooperationen aufgebaut, um die Effektivität sozialer Initiativen zu steigern. Ein zentrales Ergebnis war die Feststellung, dass eine neutrale Anlaufstelle für soziale Projekte in der Region benötigt wird. Diese Anlaufstelle soll künftig als zentrale Koordinationsstelle fungieren, die soziale Projekte initiiert, koordiniert und umsetzt. Die Anlaufstelle soll dabei helfen, die Transparenz und Vernetzung sozialer Angebote zu erhöhen, die Partizipation der Bevölkerung zu steigern und soziale Innovationen zu fördern. Konkret wurden sechs inhaltliche Schwerpunkte definiert: Chancengleichheit, Integration, Armutbekämpfung, Prävention von Isolation, Förderung der Lebensqualität und soziale Nachhaltigkeit.
Lernprozesse und Ausblick
Aus der Umsetzung des Projekts wurde vor allem die Bedeutung einer langfristigen und strukturierten Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Akteurinnen und Akteuren in der Region Kitzbüheler Alpen erkannt. Es wurde deutlich, dass soziale Initiativen nur dann nachhaltig wirken können, wenn eine kontinuierliche Kommunikation und Kooperation gewährleistet ist. Ein weiterer wichtiger Lernpunkt war die Notwendigkeit, die Öffentlichkeit aktiv in die sozialen Projekte einzubinden, um ein starkes Bewusstsein für soziale Nachhaltigkeit zu schaffen. Der 3-Jahres-Plan, der im Projekt entwickelt wurde, dient als langfristige Strategie, um die sozialen Strukturen in der Region kontinuierlich zu verbessern und die Region sozial nachhaltig zu gestalten.
Was macht dieses Projekt besonders nachahmenswert?
- Langfristige soziale Nachhaltigkeit: Das Projekt zielt darauf ab, die Solidarität in der Region Kitzbüheler Alpen über die Krisenzeit hinaus aufrechtzuerhalten. Durch die Förderung eines sozialen Engagements, das nicht nur in Krisenzeiten, sondern auch langfristig Bestand hat, wird eine stabile und resiliente Gesellschaft aufgebaut. Dies sichert die langfristige Teilhabe aller, insbesondere von benachteiligten Gruppen, an sozialen und Bildungsangeboten.
- Beteiligung und Vernetzung der lokalen Gemeinschaft: Das Projekt zeichnet sich durch die enge Zusammenarbeit und Vernetzung von sozialen Akteuren, Vereinen, Institutionen und engagierten Bürgerinnen und Bürgern aus der Region aus. Durch regelmäßige Abstimmungsgespräche und eine breite Beteiligung in Form von Workshops und Veranstaltungen wird eine umfassende Partizipation ermöglicht. Dies stärkt das Gemeinschaftsgefühl und fördert den Austausch von Ressourcen und Ideen, was zu einem stärkeren sozialen Zusammenhalt führt.
- Innovationsförderung und konkrete Umsetzungsmaßnahmen: Das Projekt setzt nicht nur auf die Entwicklung eines theoretischen Konzeptes, sondern auf die konkrete Umsetzung von sozialen Innovationen. Erfolgreiche Beispiele aus anderen Regionen werden auf die Gegebenheiten vor Ort übertragen, und durch die Schaffung einer zentralen Anlaufstelle sollen soziale Projekte koordiniert, initiiert und nachhaltig realisiert werden. Diese praxisorientierte Herangehensweise sorgt dafür, dass Ideen auch tatsächlich in die Tat umgesetzt werden und echte Veränderungen in der Region bewirken.
Darum war es wichtig, das Projekt umzusetzen
Die Region Kitzbüheler Alpen steht vor großen Herausforderungen, die durch die Corona Pandemie, den Krieg in der Ukraine und die Energiekrise verschärft wurden. Diese Krisen haben vor allem vulnerable Gruppen wie Personen ohne Schulabschluss, Erwerbslose, Obdachlose, Pensionisten und Menschen mit Migrationshintergrund schwer getroffen. Besonders Frauen und Alleinerziehende, die in systemrelevanten Berufen gearbeitet haben, leiden unter den wirtschaftlichen und sozialen Folgen dieser Krisen. Dies führt zu einer verminderten Teilhabe von Kindern und Jugendlichen an sozialen oder Bildungsangeboten. Auch die wirtschaftlichen Teuerungen sind in österreichischen Haushalten deutlich spürbar. Laut einer Umfrage des IFES-Instituts spüren 93 Prozent der Haushalte die Auswirkungen der Teuerung, 61 Prozent davon sehr deutlich. Für viele Haushalte ist die aktuelle Teuerungsrate existenzbedrohend. Eine Sonderauswertung des Arbeitsklimaindex zeigt, dass 300.000 Beschäftigte in Österreich trotz Arbeit armutsgefährdet sind. Rund 17% der Bevölkerung gelten laut Statistik als armutsgefährdet, wobei diese Quote bei Ein-Eltern-Haushalten mit 36% und bei Pensionisten mit 26% besonders hoch ist. In Krisenzeiten rücken Menschen zusammen und helfen einander, aber diese Solidarität lässt oft nach, sobald die unmittelbare Krise abklingt. Um soziale Nachhaltigkeit zu gewährleisten, muss diese Hilfsbereitschaft langfristig aufrechterhalten werden. Das Projekt „Genial Sozial – auf dem Weg zu einer sozialen Region“ zielt darauf ab, die Region Kitzbüheler Alpen sozial nachhaltig zu gestalten und die Solidarität auch langfristig zu sichern.
Ziele des Projekts
Die Zielsetzung des Projektes „Genial Sozial“ umfasste die Entwicklung eines Konzeptes für ein langfristiges, soziales Engagement in der Region Kitzbüheler Alpen. Dabei wurden folgende spezifische Ziele definiert:
- Ideenfindung zur Umsetzung des Themas in Form eines 3-Jahres-Projektes • Bestimmung der Form der Zusammenarbeit
- Identifikation der notwendigen Stakeholder und Vertreter:innen von Institutionen • Festlegung notwendigen Initiativen zur Wahrnehmung des Projektes
- Bestimmung des örtlichen Wirkungsbereiches innerhalb der Region
Maßnahmen um die Projektziele zu erreichen
- Abstimmungsgespräche mit dem Regionalmanagement Kitzbüheler Alpen: Zum Einstieg des Projekts fanden Abstimmungsgespräche mit dem Regionalmanagement/Freiwilligenzentrum Kitzbüheler Alpen zur Klärung der konkreten Ziele der Umsetzungsstrategie statt. Diese wurden in regelmäßigen Abständen während der Ausarbeitung der Konzeption fortgesetzt.
- Kick-Off Veranstaltung: Am 23.02.2023 wurde die „Kick-Off Veranstaltung Genial Sozial“ in der Salvena in Hopfgarten durchgeführt. Eingeladen waren Schlüsselpersonen aus den 26 Gemeinden der Region, die im Bereich Sozial- und Gemeinwesen tätig sind. Insgesamt nahmen 22 Personen an der Veranstaltung teil. Die Teilnehmenden wurden nach einer Einleitung von Dr. Sybille Auer der Caritas Tirol, in fünf Arbeitsgruppen aufgeteilt, und erarbeiteten geleitet von der Fragestellung „Wie lässt sich unsere Region sozial nachhaltiger gestalten?“ den Bedarf der Region für die Konzepterstellung.
- Erarbeitung der Schlüsselfaktoren und Zieldefinition: Die Ergebnisse der Arbeitsgruppen wurden in Schlüsselfaktoren für eine soziale, nachhaltige Entwicklung der Region zusammengefasst und bildeten den Ausgangspunkt für die Zieldefinition. Basierend auf diesen Faktoren, telefonischen Abstimmungsgesprächen und gezielten Recherchen (Arbeitsklimaindex der Arbeiterkammer, Studien der Universität Innsbruck, empirische Daten der Sozialforschung) sowie Unterlagen der Europäischen Kommission, des Landes Tirol und der L&R Sozialforschung wurden konkrete Umsetzungsmaßnahmen abgeleitet.
- Abstimmungsgespräche mit Projektpartnern: Zur Feinabstimmung des regionalen Bedarfs, des inhaltlichen Schwerpunktes sowie zur ersten Selektierung von Projektideen für die Region fanden telefonische Abstimmungsgespräche mit sozialen Netzwerkpartnerinnen und -partnern in der Region nach Bedarf statt.
- Erstellung des Umsetzungskonzeptes
- Ergebnispräsentation im Rahmen der Abschlussveranstaltung: Im Rahmen einer offenen Abschlussveranstaltung am 22.02.24 wurden die Ergebnisse des Konzeptes präsentiert. Geladen waren erneut die 26 Mitgliedgemeinden des Regionalmanagement Kitzbüheler Alpen, die Fokusgruppe der Kick-Off Veranstaltung, sowie Vertreterinnen und Vertreter sozialer Projekte und Einrichtungen in der Region. Beworben wurde die Veranstaltung zusätzlich für die Öffentlichkeit über soziale Medien des Freiwilligenzentrums Kitzbüheler Alpen sowie über die Beratungsagentur Katie Tropper. Als Impulsredner konnte Kambiz Poostschi, Leiter der Akademie für systemische Entwicklung gewonnen werden, der zum Thema „Eine Kultur des Miteinander – die Kunst genial-soziale Gemeinschaften aufzubauen“ referierte.
- Erste Öffentlichkeitsarbeit und Sensibilisierung: Um die Öffentlichkeit für das Thema soziale Nachhaltigkeit zu sensibilisieren, wurden verschiedene Kommunikationsmaßnahmen durchgeführt. Dazu gehörten: Pressemitteilungen und Artikel in lokalen Medien, Kick-Off Workshop und Ergebnispräsentation, Nutzung sozialer Medien zur Verbreitung von Projektinformationen. Die Repräsentationsvorgaben fanden dabei stets Beachtung.
Ergebnisse und Wirkungen quantitativ
Das Projekt „Genial Sozial – auf dem Weg zu einer sozialen Region“ hat mehrere qualitative Ergebnisse und Wirkungen erzielt:
- Vernetzung sozialer Akteurinnen und Akteure: Es wurden erste Vernetzungen etabliert, was zu einer effektiveren Zusammenarbeit und langfristigen Partnerschaften führen soll.
- Entwicklung eines Umsetzungskonzepts: Ein umfassendes Konzept wurde entwickelt, das die langfristige Umsetzung und Weiterentwicklung sozialer Projekte in der Region sicherstellt.
- Erhöhung der Partizipation: Die Teilnahme von Bürgerinnen und Bürgern, Gemeinden, Vereinen und Organisationen an sozialen Initiativen und Projekten wurde aktiv gefördert und gesteigert.
- Etablierung einer Anlaufstelle: Die Notwendigkeit einer zentralen, neutralen Anlaufstelle für soziale Projekte wurde identifiziert, die künftig als Koordinationsstelle im Regionalmanagement Kitzbüheler Alpen agieren wird.
- Öffentlichkeitsarbeit und Bewusstseinsbildung: Durch verschiedene Kommunikationsmaßnahmen und Veranstaltungen (wie die Kick-Off-Veranstaltung und Abschlusspräsentationen) wurde die Öffentlichkeit für soziale Nachhaltigkeit sensibilisiert und das Bewusstsein für die Notwendigkeit sozialer Innovationen gesteigert. Als wesentlichstes erstes Projekt, das aus der Konzepterstellung entstanden ist, kann das soi Hub (Social Impact Hub) gesehen werden, welches es den Rund 70 Beteiligten aus dem sozialen Sektor ermöglicht, soziale Projektideen gemeinsam auszuarbeiten, festzulegen und umzusetzen.
Mehrwert durch Vernetzung
Durch die enge Zusammenarbeit und den Austausch zwischen verschiedenen Akteurinnen und Akteuren – darunter Gemeinden, soziale Organisationen, Ehrenamtskoordinatorinnen und -koordinatoren, gemeinnützige Institutionen und Bürgerinnen und Bürgern – konnte eine breite Basis für soziale Innovationen geschaffen werden. Ein zentraler Erfolg des Projekts liegt in der Identifikation und Vernetzung relevanter Stakeholder. Bereits zu Beginn fanden intensive Abstimmungsgespräche mit dem Regionalmanagement und dem Freiwilligenzentrum Kitzbüheler Alpen statt, um die Bedarfe der Region zu ermitteln und die Ziele des Projekts festzulegen. Diese Gespräche und die anschließenden Arbeitsgruppen bei der Kick-Off Veranstaltung ermöglichten es, gezielt auf die spezifischen Herausforderungen der Region einzugehen und konkrete Maßnahmen zu entwickeln. Ein weiterer wichtiger Schritt war die Schaffung eines gemeinsamen Dialogs zwischen lokalen sozialen Akteuren. Die aus diesen Austauschprozessen hervorgegangenen Ideen und Projektideen spiegeln die Vielfalt der regionalen Bedürfnisse wider und haben zur Entstehung von Initiativen geführt, die die soziale Landschaft nachhaltig stärken. Die Netzwerkarbeit ermöglichte es auch, ein konkretes Umsetzungskonzept zu entwickeln, das nicht nur die Identifikation sozialer Innovationspotenziale, sondern auch die konkrete Integration von sozialen Initiativen in den Alltag der Region sicherstellt. Durch die Einrichtung einer zentralen Anlaufstelle im Regionalmanagement Kitzbüheler Alpen wird ein kontinuierlicher Austausch und eine langfristige Koordination der sozialen Projekte sichergestellt. Insgesamt zeigt sich, dass Netzwerken nicht nur dazu beigetragen hat, neue Kooperationen zu schaffen, sondern auch die Schaffung von Transparenz, den Informationsaustausch und die aktive Beteiligung der lokalen Bevölkerung gefördert hat. So konnte ein starkes Fundament für soziale Nachhaltigkeit und langfristige Solidarität in der Region Kitzbüheler Alpen aufgebaut werden.
Innovation
Das Projekt „Genial Sozial – auf dem Weg zu einer sozialen Region“ hat mehrere innovative Prozesse und Initiativen hervorgebracht, die zur langfristigen sozialen Nachhaltigkeit in der Region Kitzbüheler Alpen beitragen sollen. Besonders hervorzuheben sind die folgenden Ergebnisse:
- Entwicklung einer neutralen Anlaufstelle für soziale Projekte: Eine zentrale Koordinationsstelle wurde geplant, die als Kompetenzzentrum für soziale Initiativen dient. Diese Anlaufstelle soll zukünftige Projekte initiieren, koordinieren und umsetzen und die Vernetzung von sozialen Akteuren stärken.
- Schaffung von Innovationsorten für soziale Initiativen: Das Projekt fördert den Austausch und die Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Akteurinnen und Akteuren (Gemeinden, Organisationen, Bürgerinnen und Bürgern). Dadurch wird die Entwicklung neuer sozialer Projekte unterstützt, die direkt an den Bedarfen der Region ausgerichtet sind.
- Förderung von Transparenz und Informationsaustausch: Durch die Verbesserung der Kommunikation und den Informationsaustausch über bestehende soziale Angebote wird eine größere Effizienz und Zusammenarbeit ermöglicht. Dies steigert die Wirkung sozialer Initiativen.
- Beteiligung von Bürgerinnen und Bürgern, lokaler Akteurinnen und Akteuren: Das Projekt hat Raum für innovative Formen der Beteiligung und Partizipation geschaffen, bei denen Bürgerinnen und Bürger, Gemeinden und Organisationen aktiv in soziale Initiativen eingebunden werden. Dies stärkt das Gemeinschaftsgefühl und die Solidarität in der Region.
- Soziale Innovation durch Zusammenarbeit: Das Projekt fördert neue Formen der Zusammenarbeit zwischen öffentlichen, wirtschaftlichen und zivilgesellschaftlichen Akteurinnen und Akteuren, um innovative Lösungen für die sozialen Herausforderungen der Region zu entwickeln. Es entstanden konkrete Maßnahmen zur Bekämpfung von Armut, Isolation und zur Förderung der Integration von Migrant:innen.
Einbeziehung von jungen Menschen
Im Rahmen der offenen Beteiligung beim Kick-Off Meeting sowie in den Arbeitsgruppen konnten auch junge Menschen unter 40 nicht nur ihre Ideen und Bedürfnisse in die Konzeptentwicklung einfließen lassen, sondern profitierten auch von der Schaffung eines Netzwerks, das sozialen Austausch und zukünftige Kooperationen ermöglicht. Sie konnten sich als Mitgestalter sozialer Innovationen verstehen und durch die Vernetzung mit anderen Akteuren ihre eigenen sozialen Initiativen vorantreiben. Das Projekt hat zudem jungen Menschen die Möglichkeit gegeben, durch ihre Teilnahme aktiv zur sozialen Nachhaltigkeit der Region beizutragen und langfristig eine stärkere Rolle in der Gesellschaft zu übernehmen. Besonders wichtig war dabei die Förderung von Chancengleichheit, Integration und Teilhabe, welche speziell jungen Menschen zugutekommen, indem sie auf gleiche gesellschaftliche Teilhabe und Mitgestaltungsmöglichkeit zugreifen können.
Einbeziehung von Frauen
Im Projekt „Genial Sozial – auf dem Weg zu einer sozialen Region“ wurde die Perspektive von Frauen aktiv in den Entwicklungsprozess einbezogen. Besonders betont wurde die Unterstützung von Frauen und Alleinerziehenden, die aufgrund der Krisen wie der Corona-Pandemie und der Energiekrise mit signifikanten sozialen und wirtschaftlichen Belastungen konfrontiert sind. Frauen, die in systemrelevanten Berufen tätig sind, wie im Gesundheitswesen oder im Einzelhandel, haben durch das Projekt eine verstärkte Plattform erhalten, um ihre Bedürfnisse und Herausforderungen zu artikulieren. Die Beteiligung von Frauen an den verschiedenen Projektphasen – insbesondere an den Arbeitsgruppen und Abstimmungsgesprächen – war von zentraler Bedeutung. Hier konnten sie ihre Erfahrungen einbringen und aktiv zur Entwicklung von Lösungen beitragen. Beispielsweise wurden konkrete Maßnahmen zur Bekämpfung von Armut und sozialer Isolation, die Frauen besonders betreffen, in den Fokus genommen. Das Projekt förderte die Vernetzung sozialer Akteurinnen und Akteure, darunter auch Frauenorganisationen und lokale Frauennetzwerke, was die Sichtbarkeit von frauenspezifischen Anliegen stärkte und zu einer besseren Unterstützung in Krisenzeiten führte. Durch die gezielte Einbeziehung von Frauen in die Planung und Umsetzung wurde nicht nur die soziale Unterstützung verbessert, sondern auch das Bewusstsein für die Notwendigkeit von Geschlechtergerechtigkeit in sozialen Projekten geschärft. Die Initiativen zur Förderung von Chancengleichheit und Teilhabe für benachteiligte Gruppen halfen dabei, die Lebensqualität von Frauen in der Region zu erhöhen, insbesondere durch die Schaffung von Integrations- und Teilhabeangeboten. Das Projekt hat somit nicht nur zur Verbesserung der sozialen Situation von Frauen beigetragen, sondern auch das Thema der Geschlechtergleichstellung gestärkt, indem es die spezifischen Bedürfnisse von Frauen adressierte und die Partizipation von Frauen an sozialen Prozessen aktiv förderte.
Einbeziehung von Minderheiten (Inklusion)
Ein zentrales Ziel des Projekts war es, benachteiligte Gruppen in der Region Kitzbüheler Alpen zu unterstützen und ihre Teilhabe am gesellschaftlichen Leben zu fördern. Dies gelang vor allem durch regelmäßige Abstimmungsgespräche mit sozialen Akteurinnen und Akteuren in der Region. In der „Kick-Off Veranstaltung“ und den Folgegesprächen wurde aktiv der Bedarf der Region für integrative und inklusive Projekte erarbeitet. Das Projekt hat zur Inklusion beigetragen, indem es die Vernetzung von sozialen Organisationen und Akteuren förderte, die sich für benachteiligte Gruppen einsetzen, und eine Anlaufstelle für soziale Projekte geschaffen wurde. Diese Anlaufstelle soll als zentrale Koordinationsstelle für Integrations- und Inklusionsinitiativen dienen und den Austausch von Informationen sowie die Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Akteuren stärken. Ein konkretes Ergebnis des Projekts ist die Förderung von Integrationsmaßnahmen für Menschen mit Migrationshintergrund, um ihre aktive Teilnahme am gesellschaftlichen Leben zu ermöglichen. Darüber hinaus wurden Projekte zur Bekämpfung von Isolation, zur Unterstützung in finanziellen Notlagen und zur Schaffung von Chancengleichheit entwickelt, die auch den spezifischen Bedürfnissen von Minderheiten gerecht werden. Insgesamt hat das Projekt durch diese Maßnahmen nicht nur den sozialen Zusammenhalt gestärkt, sondern auch die soziale Teilhabe von Minderheiten in der Region nachhaltig gefördert.
Die wichtigsten Lernerfahrungen
- Stakeholder-Beteiligung und Vernetzung: Ein zentraler Erfolgsfaktor war die frühzeitige und regelmäßige Einbindung von lokalen Akteurinnen und Akteuren wie sozialen Organisationen, gemeinnützigen Institutionen, und Ehrenamtskoordinatorinnen und -koordinatoren. Diese Vernetzung half, konkrete Bedarfe zu identifizieren und Lösungen in enger Zusammenarbeit zu entwickeln. Besondere Bedeutung hatte auch die Zusammenarbeit mit den Gemeinden und den lokalen Behörden, um Maßnahmen passgenau für die Region zu entwickeln.
- Bedarfsgerechte Planung und Flexibilität: Das Projekt startete mit einer umfassenden Bedarfsanalyse, die durch Workshops, Gespräche und empirische Daten untermauert wurde. Dies stellte sicher, dass die entwickelten Maßnahmen auf die realen Bedürfnisse der Region abgestimmt waren. Ein weiterer Erfolgsfaktor war die Flexibilität des Projekts, insbesondere durch die Anpassungsfähigkeit während der Umsetzung und in Reaktion auf unvorhergesehene Ereignisse, wie etwa die sich ändernde wirtschaftliche Situation durch die Teuerung.
- Langfristige Perspektive und Nachhaltigkeit: Die Entwicklung eines 3-Jahres-Plans und die Schaffung einer zentralen Anlaufstelle für soziale Projekte sind Schlüsselfaktoren für die langfristige Wirksamkeit des Projekts. Die Anlaufstelle soll als Koordinations- und Informationsstelle fungieren, die kontinuierlich soziale Innovationen unterstützt und die Vernetzung von Akteuren fördert.
- Bedeutung der Öffentlichkeit und Sensibilisierung: Durch gezielte Öffentlichkeitsarbeit und Veranstaltungen wie die Kick-Off-Veranstaltung und die Abschlusspräsentation wurde das Thema soziale Nachhaltigkeit in der Region stärker ins Bewusstsein der Bevölkerung gerückt. Dies förderte nicht nur das Verständnis für soziale Probleme, sondern auch das Engagement der Bürgerinnen und Bürger.
- Partizipation und Empowerment: Die aktive Teilnahme der lokalen Gemeinschaft und die Förderung von Eigenverantwortung sind entscheidend für den Erfolg solcher Projekte. Menschen sollten nicht nur als Empfänger von Hilfe betrachtet werden, sondern als Mitgestaltende sozialer Initiativen, um die langfristige Wirkung zu sichern.
Übertragbarkeit
Das Projekt „Genial Sozial – auf dem Weg zu einer sozialen Region“ in den Kitzbüheler Alpen bietet wertvolle Impulse und Ansatzpunkte für andere Regionen und Organisationen, die mit ähnlichen sozialen Herausforderungen konfrontiert sind. Besonders die gemeinsame Entwicklung eines langfristig tragfähigen sozialen Engagements und die Schaffung von Netzwerken und Kooperationen sind auf andere Gebirg- oder ländliche Regionen übertragbar. Ein zentraler Aspekt des Projekts ist die enge Zusammenarbeit zwischen sozialen Akteuren, Gemeinden und Bürgerinnen und Bürgern, um den regionalen Bedarf gezielt zu adressieren. Das Konzept einer zentralen Anlaufstelle für soziale Projekte im Rahmen des Regionalmanagements ist ein weiteres Beispiel für eine strukturierte und koordinierte Unterstützung sozialer Initiativen. Diese Anlaufstelle könnte in anderen Regionen als Modell dienen, um soziale Projekte zu initiieren, zu koordinieren und deren Wirkung langfristig zu sichern. Besonders die Vernetzung sozialer Akteure und die Förderung von Transparenz und Informationsaustausch sind für viele Regionen von entscheidender Bedeutung, um soziale Innovationen erfolgreich umzusetzen. Insgesamt zeigt das Projekt, wie durch gezielte Zusammenarbeit, Bewusstseinsbildung und die Förderung von Integration und Teilhabe eine nachhaltige soziale Entwicklung erreicht werden kann – ein Modell, das in vielen anderen Regionen und Organisationen anwendbar ist.