Sozialmarkt Flachgau-Nord

Laut EU-SILC waren im Jahr 2021 in Salzburg 12,3 % der Bevölkerung armutsgefährdet. Dieser Prozentsatz ist während der vergangenen Jahre in etwa gleichbleibend (Quelle: Sozialbericht des Landes Salzburg 2021, S. 31). Im Vergleich zum Vorjahr stieg jedoch die Anzahl jener Menschen, die Notstandshilfe beantragt haben um 13, 4% (Quelle: ebd., S. 29). 

In Oberndorf gibt es eine rein ehrenamtlich Lebensmittelausgabe, die einmal wöchentlich stattfindet. Die Lebensmittelausgabe in Oberndorf wird derzeit in etwa von 91 Personen pro Termin wahrgenommen. Dies ergibt eine Nachfrage von ca. 4.732 Abholungen pro Jahr. Der Bedarf nach Lebensmitteln ist in den letzten Jahren stark gestiegen. Um den Aufwand des wöchentlichen Auf- und Abbauens und die Schwankungen in der Quantität der gespendeten Lebensmittel besser in den Griff zu bekommen ist die Idee eines Sozialmarktes entstanden. 

Durch das Projekt „Sozialmarkt Flachgau-Nord“(kurz: SFN) soll die Lebensmittelausgabe professionalisiert werden. Durch einen fixen Standort mit Lagermöglichkeiten wird der organisatorische Aufwand des Auf- und Abbauens der Ausgabestellen reduziert. Ebenso kann ein kontinuierlicheres Angebot (z.B. durch Kühlmöglichkeiten) geschaffen werden. Gesellschaftlich trägt der „Sozialmarkt Flachgau Nord“ weiterhin bzw. mehr als bisher zur Armutsminderung in der Region bei, indem er gesellschaftlichen Randgruppen Entlastung ihres knappen Haushaltbudgets ermöglicht. Ferner soll durch die Einrichtung eines ständigen Sozialmarktes ein niederschwelliger Zugang zu günstigen Lebensmitteln geschaffen werden. Hierbei ist besonders die Standortwahl essenziell. Scham ist eine große Hürde für die Inanspruchnahme diverser Unterstützungsangebote. Durch das Bezahlen eines symbolischen Preises werden die Marktbesucher zu vollberechtigten Marktteilnehmern gemacht, anstatt die Rolle von Almosenempfängern einzunehmen. 

Ein weiteres Ziel ist es, Besuchern des Sozialmarktes und Ehrenamtlichen zu ermöglichen, in soziale Kontakte zu treten und im Sinne der Integration in gemeinsamen Austausch zu treten. Das Projekt trägt außerdem zur Verringerung der Lebensmittelverschwendung bei, da oft noch gute, aber gemäß der Standards des Lebensmittelhandels nicht mehr verkaufbare Produkte, weggeworfen oder vernichtet werden. Dadurch soll das Abfallaufkommen in der Region reduziert werden, was unter anderem mit den Zielen der Abfallvermeidungskampagne „Pfiat di“ einhergeht, den Anteil der weggeworfenen Lebensmittel im Abfall zu verringern. Sozialmärkte verstehen sich nicht als Spendenempfänger, sondern als Partner in der Wertschöpfungskette des Lebensmittelsektors. Es soll bewusst auf Zukäufe verzichtet werden, um durch ein unvollständiges Sortiment nicht in Konkurrenz zu den kooperierenden Unternehmen zu treten. Auch sollen die Kunden des Sozialmarktes nicht dem klassischen Handel fernbleiben.

© Sozialmarkt Flachgau-Nord
Schwerpunkte
Gemeinwohl, Soziales und Daseinsvorsorge
Vermarktung und Vertrieb
Förderperiode
GAP 23-27
Individuelle Schlagworte
Abfallvermeidung
Lebensmittelverteilung bzw. Einkaufsmöglichkeit für Haushalte mit niedrigem Einkommen
Soziale Gerechtigkeit
Projektlaufzeit
01.10.2023 - 30.09.2026
Projektregion
Salzburg
Maßnahme im Programm
77-05 LEADER
Finanzierung in EURO
Gesamtprojektkosten
166.297,00€
GAP Strategieplan Fördersumme
133.037,60€
Private und Eigenmittel
33.259,40€
Kontakt

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