„Der Wolf im Alpenraum“–Tagungsbericht

Themenbereich
Land & Forst
Umwelt & Klima

16.05.2017

Von 11. bis 12. Mai 2017 fand am Heffterhof in Salzburg die Veranstaltung zum Thema „Der Wolf im Alpenraum“ mit mehr als 150 Teilnehmerinnen und Teilnehmern statt. Die beiden Tage waren geprägt von informativen Vorträgen von namhaften Wissenschaftlern und Experten zum Thema. In Form von Workshops konnten alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer aktiv mitarbeiten, es wurden Sichtweisen und Standpunkte ausgetauscht und gemeinsam an möglichen Lösungsvorschlägen zum kontroversen Thema gearbeitet. Das Ziel der Veranstaltung – die Vernetzung sowie der Informations- und Erfahrungsaustausch - wurden sehr gut erreicht.

Nachfolgend eine komprimierte Zusammenfassung der Ergebnisse von Helmut Gaugitsch, Umweltbundesamt:

  • Ziele der Veranstaltung waren u.a. Vernetzung, Informations- und Erfahrungsaustausch. Diese Ziele wurden gut erreicht, insbesondere in den Arbeitsgruppen wurde unter gegenseitigem Respekt versucht, einander zuzuhören sowie unterschiedliche Standpunkte zu verstehen.

  • Weitere Ziele der Veranstaltung, wie eine gemeinsame Arbeitsbasis zu finden sowie Lösungswege auszuloten, sind deutlich schwieriger, aber auch hier konnten Wege aufgezeigt werden.

  • Die Thematik ist komplex, es bestehen wichtige Zusammenhänge zwischen dem Wolf im Alpenraum in Relation zu Land-, Weidewirtschaft, Biodiversität, Naturschutz, Jagd und Wirtschaft im Allgemeinen.

  • Daher gibt es keine einfachen, generellen Lösungen, es ist eine differenzierte Betrachtung notwendig. Lokale und regionale Ansätze sollen den spezifischen Gegebenheiten Rechnung tragen. Die beste verfügbare Evidenz sollte genutzt werden. In dem Zusammenhang waren die Erfahrungen aus der Schweiz, Bayern, Deutschland und Südtirol sehr bedeutend.

  • Neben den regionalen Lösungspfaden sollte auch eine überregionale bzw. transnationale Koordination erfolgen. Die KOST (länderübergreifende Koordinierungsstelle für Braunbär, Wolf und Luchs) sowie die WISO-Plattform (Große Beutegreifer, wildlebende Huftiere und Gesellschaft) der Alpenkonvention sind hier wichtige bereits bestehende Einrichtungen.

  • Für den Wolf wäre eine wildökologische Raumplanung auf europäischer Ebene wichtig.

  • Möglichkeiten für ein praktikables Wolfsmanagement (zB durch Zonierungen, Herdenschutzmaßnahmen und auch im Zusammenhang mit der Jagd) wurden ausgelotet.

  • Die gesetzlichen Rahmenbedingungen (Berner Konvention, FFH-Richtlinie), insbesondere die Thematik des „günstigen Erhaltungszustands“ betreffend sind zu berücksichtigen. Die Regelungen sollten vor dem Hintergrund der politischen Rahmenbedingungen und Möglichkeiten evaluiert und dort, wo notwendig, Klärungen herbeigeführt werden.

  • Von zentraler Bedeutung ist die Erhaltung und Förderung der Weidewirtschaft als Schiene zur wertschöpfenden Produktion nachhaltiger Lebensmittel und auch als wichtiger Beitrag zur Erhaltung der biologischen Vielfalt.

Die Unterlagen zur Veranstaltung finden Sie unter Downloads.