Konsequente Strategie für mehr Bio in der Landwirtschaft

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20.08.2018

Mit 20,7 Prozent der INVEKOS-Betriebe, welche rund 24 Prozent der landwirtschaftlich genutzten Flächen bewirtschaften (Antragsjahr 2017, Grüner Bericht 2018), liegt Österreich mit dem Anteil an biologischer Bewirtschaftung im europäischen Spitzenfeld. In der laufenden LE–Periode war in den Jahren 2015 bis 2017 mit einer Zunahme von rund 75.000 Hektar Bio-Flächen im Vergleich zum Antragsjahr 2014 eine deutliche Ausweitung der Bio-Flächen zu verzeichnen (+14 Prozent) und es wird auch im Antragsjahr 2018 mit einer weiteren Zunahme gerechnet.

Im Programm für ländliche Entwicklung 2014–2020 nimmt die Förderung der Biolandwirtschaft einen zentralen Platz ein. Die Unterstützung erfolgt insbesondere in der Maßnahme 11 – Biologische Wirtschaftsweise im Rahmen des ÖPUL 2015 sowie auch in weiteren, kombinierbaren ÖPUL-Maßnahmen (Maßnahme 10 – Agrarumwelt als auch Maßnahme 14 – Tierschutz). Bio-Betriebe erhalten zudem höhere Fördersätze in der Investitionsförderung. Die biologische Wirtschaftsweise wird darüber hinaus auch über Verarbeitungs- und Vermarktungsmaßnahmen sowie über Bildungs- Beratungs-, Innovations-, Kooperations- und Forschungsförderungen unterstützt.

Mit der ersten Programmänderung des Programms LE 14-20 im Jahr 2015 erhielt die Biolandwirtschaft zusätzlichen Rückenwind. Die Verlängerung der Einstiegsmöglichkeit in die ÖPUL-Maßnahme Biologische Wirtschaftsweise haben im Antragsjahr 2017 zusätzlich 1.500 neue Bio-Betriebe genützt und es besteht bis inklusive Herbstantrag 2018 die weitere Möglichkeit eines Umstieges. Ebenso kommt die Erweiterung der ÖPUL-Tierschutzmaßnahme auf Stallhaltung für Schweine und männliche Mastrinder den Bio-Betrieben besonders entgegen. Bei der Investitionsförderung ist der Bio-Zuschlag von 5 Prozent mit den anderen Zuschlägen für Junglandwirtinnen und Junglandwirte und für Betriebe der Stufen 3 und 4 des Berghöfekatasters kombinierbar geworden. Mit der zweiten Programmänderung erfolgte eine Erhöhung der Abgeltung für die Erhaltung bzw. den naturverträglichen Umgang mit Landschaftselementen, von der auch Bio-Betriebe profitieren.

Das Programm für ländliche Entwicklung LE 14–20 verfolgt mit der Förderung der biologischen Wirtschaftsweise eine Reihe konkreter wirtschaftlicher und umweltbezogener Ziele. Mit der humusaufbauenden und ressourcenschonenden Bewirtschaftung sollen die Treibhausgasemissionen reduziert und Kohlenstoff im Boden angereichert werden. Durch den Verzicht auf den Einsatz chemisch-synthetischer Pflanzenschutz- und Düngemittel werden außerdem die tierische und pflanzliche Diversität und der Schutz der Gewässer gefördert. Die Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit der Betriebe, die Diversifizierung hin zu nichtlandwirtschaftlichen Tätigkeiten und die Forcierung der agrarischen Forschung sind weitere Ziele zur Stärkung der Wertschöpfung in den ländlichen Räumen, die mit der Förderung der Biolandwirtschaft verbunden sind.

Entwicklung der im INVEKOS erfassten Bio-Betriebe und Bio-Tiere von 2000 bis 2017:

-        Zahl der Betriebe (inklusive Bioteilbetriebe): von 18.583 auf 23.065 (+ 20,7 %)

-        Bioflächen in Hektar: von 491.551 auf 620.764 (+ 24 %)

-        Ackerland in Hektar: von 69.303 auf 228.095 (von 5 auf 17,2 %)

-        Grünland ohne Bergmähder und Almen in Hektar: von 204.224 auf 266.295 (von 21,4 auf 30,5 %)

-        Weingärten in Hektar: von 718 auf 5.663 (von 1,7 auf 13,6 %)

-        Obstanlagen in Hektar: von 1.041 auf 4.621 (von 8,3 auf 33,3 %)

-        Bio-Gemüse in Hektar: von 750 auf 4.000 (von 8,2 % auf 24,6 %)

-        Bio-Betriebe mit Tierhaltung: von 17.388 auf 18.898 (von 13,5 auf 21,7 %)

-        Zahl der Bio-Tiere (GVE): von 285.932 auf 393.432 (von 11,7 auf 17,8 %)

-        Davon Rinder (GVE): von 253.611 auf 334.061 (von 11,72 % auf 17,14 %).

Förderung: Aus dem Agrarumweltprogramm ÖPUL erhielten im Antragsjahr 2017 in Summe 22.588 Bio-Betriebe insgesamt 179,7 Millionen Euro (davon 115,2 Mio. Euro aus der Maßnahme Biologische Wirtschaftsweise). Im Rahmen der Ausgleichszulage wurde mit rund 80 Millionen Euro im Jahr 2017 etwas unter einem Drittel der AZ-Zahlungen an Bio-Betriebe ausbezahlt. Jeweils 28 Prozent der Junglandwirtinnen- und Junglandwirteförderung sowie der Unterstützung für Investitionen in die landwirtschaftliche Erzeugung kommen Bio-Betrieben zugute.