Sechs österreichische Projekte beim europäischen „Rural Inspiration Award“

Themenbereich
Innovation
Land & Forst
Leader & Regionen
Umwelt & Klima

16.03.2020

Die folgenden sechs Projekte repräsentieren Österreich beim „Rural Inspiration Award 2020“ des Europäischen Netzwerks für den ländlichen Raum (ENRD)– eingereicht werden konnte in den Kategorien Bioökonomie, Klimaschutz und Anpassung an den Klimawandel:

Arbeitsgemeinschaft Begrünung: Minderung der Stickstoff- und Kohlenstoff-Emissionen in die Luft und der Stickstoff-Verlagerung in tiefere Bodenschichten durch Optimierung des Begrünungsanbaus im Ackerbau
Im Projekt wurden vom Wissenschaftspartner Bio Forschung Austria und fünf Landwirtinnen und Landwirten gemeinsam Lösungen für aktuelle Probleme im Begrünungsanbau erarbeitet. Diese wurden in praxisgerechten Demonstrationsversuchen ausgetestet und bei den „Tagen der offenen Begrünungswerkstatt“ praxisnah präsentiert. Bei der Maßnahmenkonzeption wurde dadurch immer auch die Sichtweise der Landwirtinnen und Landwirte berücksichtigt, der Nutzen für Bäuerinnen und Bauern herausgestrichen und so mehr Anreiz geschaffen, im Ackerbau mehr und bessere Begrünungen anzubauen. Diese vermindern nicht nur die Stickstoff- und Kohlenstoff-Emissionen; sie verhindern auch Erosion, erhöhen den Humusgehalt, verbessern die Wasserspeicherfähigkeit des Bodens und machen die Böden damit fit für den Klimawandel. https://www.zukunftsraumland.at/projekte/1945
 
Larvenzucht zur Futtermittelherstellung (für Fische, Geflügel und Schweine)
Diesem Projekt ist zu eigen, dass mit Erreichung der Projektziele sowohl der Ökologie als auch der Ökonomie des ländlichen Raums gedient ist. Mit der Verwertung von Rest- und Nebenstoffen aus der landwirtschaftlichen Produktion beziehungsweise der Produktionskette werden sowohl kalorisch als auch ökonomisch weniger wertvolle Stoffe zu hochwertigem Protein veredelt, das in der klassischen Nutztierfütterung verwendet werden kann. Diese Art heimischer Proteinquelle ist durch den Beitrag zur Kreislaufwirtschaft sowohl ein ökologischer als auch ein ökonomischer Gewinn für den ländlichen Raum und die Landwirtschaft. In diesem Projekt der Europäischen Innovationspartnerschaft (EIP-AGRI) arbeiten außerdem viele Branchen zusammen: Landwirtschaft, Teichwirtschaft, Forschung, Nichtregierungsorganisationen (NGOs), und Wirtschaft. https://www.zukunftsraumland.at/projekte/2289

Weiterentwicklung Bio-Wintergemüse
Wintergemüse ist ein Gewinn für alle – für Konsumentinnen und Konsumenten, Landwirtschaft und Umwelt. Durch das Projekt ist es gelungen, den Konsumentinnen und Konsumenten saisonales, regionales und frisches Bio-Gemüse, das zwischen November und März geerntet wird, in einer großen Sortimentsbreite in Österreich anzubieten. So ist es beispielsweise möglich, mit Kopf- und Batavia-Salaten, Bundkarotten, Asiasalaten etc. aus heimischer Produktion in den Wintermonaten Abwechslung in die Küche zu bringen. Für die Bäuerinnen und Bauern, insbesondere für Direktvermarkterinnen und Direktvermarkter kann der Anbau von Wintergemüse ein neues Einkommensstandbein und eine Marktchance bedeuten, die mit keinerlei Investitionen verbunden ist. Der Wintergemüseanbau stellt eine ökologische und nachhaltige Alternative zur üblichen Winterversorgung mit Frischgemüse dar, die entweder durch aufwändige Importe aus südlichen Ländern oder durch ressourcenintensive heimische Produktion in beheizten und eventuell sogar belichteten Gewächshausanlagen erfolgt.
 
Abschlussbericht zum Projekt: https://www.bio-austria.at/app/uploads/20190630_Abschlussbericht-Wintergemüse-Praxis.pdf

Klima- und Energieregion regio³
 Die Klima- und Energieregion regio3geht den Klimaschutz ganzheitlich an. Das Projekt beschränkt sich nicht auf eine Zielgruppe, sondern spricht Kinder, Jugendliche, Erwachsene, Betriebe und Gemeinden gleichermaßen an. Klimaschutz kann nur gelingen, wenn alle ihre Handlungsmöglichkeiten kennen. Hier setzt das Projekt an. Neben der Bewusstseinsbildung sind die Projektinitiierung, -begleitung und -umsetzung gleichermaßen von Bedeutung. Außerdem werden durch die Klima- und Energieregion Bundes- und Landesstrategien auf diesem Gebiet (wie zum Beispiel die „mission2030“ oder „Tirol2050“) auf regionaler Ebene konsequent umgesetzt und vorangetrieben. Das Projekt trägt damit zum Erhalt eines zukunftsfähigen und nachhaltigen Lebensraums bei. http://www.regio-tech.at/page.cfm?vpath=klima--und-energiemodellregion

Nationalpark Kalkalpen Start - up Challenge (Vielfalter)
Der Vielfalter ist ein Best Practice Projekt zur Inwertsetzung natürlicher Ressourcen in einer Nationalparkregion und zur Bewusstseinsbildung für die nachhaltige, bioökonomische Nutzung der Ressourcen. Mit diesem Format ist es gelungen, eine Steigerung der Wertschätzung für natürliche Ressourcen durch Bevölkerung und Konsumierende umzusetzen. Auch konnte ein größeres Verständnis für die Schutzinteressen im Nationalparkgebiet erreicht werden. Das Projekt zielte darauf ab, innovative Ideen vor den Vorhang zu holen und über Qualifizierung beziehungsweise ein Accelerator -Programm professionelle, langfristige Nutzungen und Geschäftsmodelle zu entwickeln. Damit besteht die Chance, die Region zum Thema Nachhaltigkeit in allen Bereichen (Wirtschaft, Tourismus, Landwirtschaft, etc.) zu positionieren und in Wert zu setzen. Zusätzlich gelang es erstmals, Stiftungskapital zur Finanzierung eines Regionalentwicklungsprojektes zu erschließen. http://der-vielfalter.at/
 
FUMObil – Masterplan Zukunft der Mobilität
 In den Jahren 2016 und 2017 wurde für 17 Gemeinden rund um den Fuschl- und Mondsee (Region FUMO – Fuschlsee Mondseeland) ein Masterplan entwickelt, um für die zukünftige Entwicklung der Region eine attraktive und umweltschonende Mobilität aufzubauen. Die Studie war in den darauffolgenden Jahren schließlich Basis für sämtliche Umsetzungen im Mobilitätsbereich. Ohne die Unterstützung aus dem Programm für ländliche Entwicklung 2014-2020 wäre die Realisierung des Masterplans und daraus hervorgehend der diversen weiteren, auf die Region abgestimmten Mobilitätsprojekte kaum denkbar gewesen. Mit dem Masterplan „Zukunft der Mobilität“ soll auch anderen Regionen und Ländern die Notwendigkeit einer umfangreichen und professionellen Basisanalyse aufgezeigt werden, ohne die die detaillierten Grundlagen fehlen, um für eine Region maßgeschneiderte Mobilitätssysteme hervorzubringen. https://www.zukunftsraumland.at/projekte/1547