Rückblick zur LEADER-Jahrestagung 2020: Digitalisierung als Chance für die ländlichen Regionen?

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07.12.2020

Mit den Chancen und Möglichkeiten, welche die Digitalisierung den ländlichen Regionen bietet, setzte sich die LEADER-Jahrestagung 2020, die traditionell gemeinsam mit dem LEADER-Forum durchgeführt wird, auseinander.

Dass dies der Fall ist, brachten unter anderem der Zukunftsforscher Andreas Reiter und Günther Humer von der Oberösterreichischen Zukunftsakademie klar zum Ausdruck. Allerdings: Digitale Technologien sind bei der Realisierung der vorhandenen Chancen nicht die Lösung, sondern nur Mittel zum Zweck. Sie können dafür genutzt werden, neue Angebote und Produkte zu entwickeln oder bestehende effizienter und in neuer Qualität zu gestalten.

Die positiven Effekte der Digitalisierung auf die Entwicklung der Wirtschaft und der Lebensqualität in ländlichen Regionen können nur dann genutzt werden, wenn Engagement und Offenheit für Neues in einer Region hoch sind und im Fokus der Regionsentwicklung stehen. Gefragt sind in diesem Kontext ein neues Mindset (im Sinne einer veränderten Denkweise) und die Förderung kreativer Milieus, zum Beispiel durch die Einrichtung innovativer Co-Working-Spaces, die es ermöglichen, neue, urbane Lebensstile und Arbeitsweisen auch am Land zu etablieren.

Dies könnte – so die Überzeugung vieler Referentinnen und Referenten – auch die (temporäre) Rückkehr von Abgewanderten oder den (temporären) Zuzug kreativer Personen in ländliche Gebiete begünstigen. Menschen, die multilokal – also an mehreren Standorten – leben und arbeiten wollen, werden durch die Digitalisierung zu einer wichtigen Zielgruppe für Regionen. Von deren Wissen und Engagement kann die Regionalentwicklung profitieren („Brain Gain“ statt „Brain Drain“).

Wie jedes Jahr wurden auch in der LEADER-Jahrestagung 2020 praktische Beispiele zum Tagungsthema vorgestellt und in Kleingruppen diskutiert. Hier zeigte sich, dass viele Regionen bereits auf dem Weg sind, die Chancen der Digitalisierung zu nutzen. Die Bandbreite der Projekte reichte von der „regionalen Digitalisierungsstrategie“ im Thayaland, über neue Mobilitätsangebote in der Oststeiermark, digitale Angebote der Bildungsregion Weinviertel – Manhartsberg, die „WIR App“ zur Kaufkraftbindung in der Region Fuschlsee bis zur Digitalisierung in der Wertschöpfungskette Holz im Gebiet der Vorarlberger LAG Regio-V.

Weitere Informationen zur Veranstaltung sowie zu den Präsentationsunterlagen stehen unter folgendem Link zur Verfügung: https://www.zukunftsraumland.at/veranstaltungen/9657