BAB Report: Investitionsförderungen aus Geschlechterperspektive
In der Förderperiode 2014–2020 flossen bis Ende 2023 rund 9,7 Milliarden Euro über das Programm für die Entwicklung des ländlichen Raumes (Programm LE 14–20) in ländliche Regionen. Aus geschlechterspezifischer Perspektive untersucht diese Arbeit, in welchem Ausmaß (Betriebe, Förderfälle und -summen) Frauen und Männer in den VHA 4.1.1 – „Investitionen in die landwirtschaftliche Erzeugung“ und 6.4.1 – „Diversifizierung hin zu nicht-landwirtschaftlichen Tätigkeiten“ partizipiert haben. Die Auswertung der Daten erfolgt unter Berücksichtigung sozioökonomischer, naturräumlicher und zeitlicher Kriterien. Die Ergebnisse zeigen, dass von Frauen geleitete Betriebe in einem geringeren Ausmaß in der VHA 4.1.1 partizipieren – verglichen sowohl zur Grundgesamtheit als auch zu von Männern geführten Betrieben.
Hinsichtlich der Art der Investitionen (Fördergegenstände) bestehen hingegen keine wesentlichen Unterschiede zwischen den Geschlechtern. In der VHA 6.4.1 ist die Teilnahmerate mit 1% der Betriebe der Grundgesamtheit generell sehr gering. Auch hier ist eine geringere Beteiligung von Frauen im Vergleich zu Männern und zur Grundgesamtheit zu beobachten. Um das Thema Gleichstellung von Frauen und Männern umfassend zu beleuchten und in weiterer Folge zu verankern, sind deshalb einerseits weiterführende, geschlechterspezifische Studien notwendig. Andererseits wären im Rahmen des künftigen österreichischen GAP-Strategieplans 2028+ die Entwicklung von gezielten Fördermöglichkeiten und unterstützende Strukturen für Frauen anzudenken.
