LEADER als Motor für Chancengleichheit im ländlichen Raum – neuer Leitfaden online!

Lebensqualität

Eine Arbeitsgruppe des GAP-Begleitausschusses hat sich zum Ziel gesetzt, Geschlechtergleichstellung in der aktuellen Umsetzungsperiode zu verbessern. Die Prämisse: praktisch anwendbare Ergebnisse. Besonderes Potenzial in der Verbesserung von Gleichstellung wird dabei den LEADER-Regionen zugeschrieben. So wurde in einer Pilotphase mit der LEADER-Region Hermagor ein übertragbares Prozessmodell zur Verankerung von Gender Mainstreaming entwickelt, das nun österreichweit auch anderen regionalen Strukturen zur Verfügung steht.

LEADER ist eine Entwicklungsmethode der Europäischen Union, mit der seit 1991 modellhaft innovative Aktionen im ländlichen Raum gefördert werden. Aufgrund der regional verankerten Strukturen sowie der partizipativ formulierten „LES – Lokale Entwicklungsstrategie“ ist es ein sehr gut geeignetes Instrument zur Realisierung von Gleichstellungszielen. LEADER-Managerinnen und Manager sind zentra­le Akteurinnen und Akteure in den regionalen Entwicklungsprozessen – sie sind die Schnittstelle zwischen Umsetzung und Politik ebenso wie die Informationsdrehscheibe in der Region. Diese Schlüsselposition nehmen sie auch ein, wenn es darum geht, Gleichstellung von Frauen und Männern zu einem selbstverständlichen Handlungsprinzip in der Regionalentwicklung zu machen.

Die Umsetzung von Gender Mainstreaming ist – richtig angegangen – ein Prozess, der die Qualität von Produk­ten und Dienstleistungen optimiert. Wenn sich die Umset­zung von Gender Mainstreaming schwierig gestaltet oder gar scheitert, liegt es meist nicht am mangelnden Willen der beteiligten Personen, sondern eher daran, dass nicht immer klar ist, was es zu tun gilt.

Die LEADER Region Hermagor wurde als Pilotregion in der Praxis ausgewählt. Durch Workshops mit der LAG (Lokale Aktionsgruppe), Arbeitssitzungen mit dem LAG-Vorstand sowie Coaching des LEADER-Managements wurde der Prozess zur Verankerung der Geschlechtergleichstellung in LAGs modellhaft ausgearbeitet.

Dieses Prozessmodell mit Empfehlungen für eine regio­nale Umsetzung wird nun allen österreichischen LAGs zur Verfügung gestellt. Weiters können auch andere regiona­le Strukturen wie KEM (Klima- und Energie-Modellregio­nen), KLAR! (Klimawandel-Anpassungsmodellregionen), Regionalmanagements, Stadtregionsmanagements, etc. dieses Prozessmodell zur Anwendung bringen.

Leitfaden Geschlechtergleichstellung Titelbild