#ARIAwards24: Projektvorstellung „Frau iDA – Raum der Unternehmerinnen“

Innovation
Klimaschutz
Lebensmittelversorgung
Lebensqualität
Natürliche Ressourcen

Dürfen wir vorstellen? Wir haben mit Verena Hammerl, Projektleitung von „Frau iDA – Raum der Unternehmerinnen“ über das Projekt gesprochen, das als einer von acht österreichischen Beiträgen beim diesjährigen Agricultural and Rural Inspiration Awards (ARIA) des EU GAP Netzwerks in der Kategorie „Socio-Economic Fabric of Rural Areas“ eingereicht wurde.

Mit diesem Award werden jährlich von der GAP finanzierte Projekte zur Entwicklung des ländlichen Raums auf internationaler Ebene ausgezeichnet und sichtbar gemacht.  Das diesjährige Motto: Empowering young people! Darüber hinaus wird es in diesem Jahr einen neuen Preis für Projekte geben, die sich auf die Förderung der Gleichstellung von Frauen und Männern konzentrieren. 

 

Was sind Ziel/e und Besonderheit des Projektes? 

Der Verein Waldviertler Frauenwirtschaft setzte sich zum Ziel, die Rahmenbedingung für berufstätige Frauen zu verbessern (es gab 2014 im gesamten Bezirk keine Kleinkindbetreuung), um ihnen die Teilhabe am Arbeitsmarkt zu ermöglichen und die Leistungen der Frauen sichtbar zu machen. 

So wurde 2015 als erster Schritt das „Apfelbäumchen“, eine Tagesbetreuungseinrichtung für Kinder ab dem 1. Lebensjahr, gegründet, und 2018 startete die Planung für den sichtbaren Betriebsstandort FRAU iDA – Raum für Unternehmerinnen.
Wir bieten unter der Standortmarke FRAU iDA allen, die aus der Anonymität des Zuhause-Arbeitens heraustreten möchten, auf knapp 400 m2 moderne, flexible Büros, Arbeitsplätze, Besprechungs-, Praxis- und Veranstaltungsräume in der Innenstadt von Zwettl. Aufgrund der unterschiedlichen Mietvarianten ist es möglich, die Räume bedarfsgerecht kurz- oder langfristig zu nutzen – dabei gibt es keine Branchenexklusivität. Trotz der großen Nachfrage verfolgt der Verein das Konzept „women first“ und vermietet fixe Büros/Arbeitsplätze vorrangig an Frauen, da uns die Unterstützung von Frauen am Herzen liegt. Durch die vielen verschiedenen Persönlichkeiten und ihre Angebote am Standort ist es möglich, neue Kooperationen zu schließen und sich wertschätzend in einer professionellen Arbeitsumgebung auszutauschen.


Welche Hürden/Herausforderungen/Lösungsfindungen gibt es?

Der Vorstand der Waldviertler Frauenwirtschaft machte sich bereits 2018 auf die Suche nach einem zentralgelegenen Geschäftslokal in der Innenstadt, welches auch zu leistbaren Mietpreisen angeboten werden sollte. Eine regionale Bank revitalisierte von 2018-2022 ein altes Geschäftshaus, in dem FRAU iDA nun eingemietet ist. Nachdem ein passender Geschäftsstandort gefunden wurde, erfolgte der Antrag einer LEADER-Förderung, um die Innenausstattung finanzieren zu können. Ab 01/2020 wurde eine geringfügige Mitarbeiterin für Social Media aufgenommen, ab 10/2021 wurden drei Mitarbeiterinnen für Office-Assistenz, Social-Media-Betreuung und Reinigung aufgenommen, deshalb müssen neben der Fixmiete, den Betriebskosten und der Finanzierungsrate auch die Lohnkosten getragen werden. Dank eines Businessplanes, der halbjährlich abgeglichen wird, behalten wir eine Übersicht welche Auslastung erzielt werden muss, um den errechneten Plan einhalten zu können.

 
Erkenntnisse und Wirkungen aus dem Projekt

Zu Beginn wurde das Projekt FRAU iDA vor allem für Unternehmerinnen geplant, um sie und ihre Leistungen sichtbarer zu machen. Seit der Eröffnung im Mai 2022 war die Nachfrage groß und wir stellten rasch fest, dass alle Personen- und Berufsgruppen unser Angebot nutzen möchten, deswegen vermieten wir nun unsere Räume nach dem Konzept „women first“. Durch die Vernetzungstreffen, die bei FRAU iDA großgeschrieben und jeden ersten Mittwoch kostenlos angeboten werden, können sich unternehmerisch tätigen Frauen kennenlernen und kooperieren branchenintern und -übergreifend, wobei die gegenseitige Inspiration zukünftige Projektideen hervorbringt, zum Beispiel arbeiten vier selbständige Grafikdesignerinnen aus diesem Grund nun laufend gemeinsam an größeren Aufträgen. 

 

Welche Empfehlungen/ Tipps habt ihr für andere Projektträger:innen?

Wir sind überzeugt, dass Projektideen wie FRAU iDA auch in anderen Regionen umsetzbar sind, sofern sich eine Gruppe engagierter Personen findet, die das Projekt uneigennützig vorantreibt. Außerdem ist das Vernetzen mit anderen Institutionen, Firmen, Vereinen und Menschen wichtig, um Ziele schneller umsetzen zu können. Unserer Meinung nach entstehen in der Vielfalt eines interdisziplinären und interkulturellen Umfelds wertvolle Ideen für neue Projekte

 
Nachhaltigkeit: wie wirkt das Projekt auch nach der Laufzeit weiter?

Nach der Projektlaufzeit wird auch weiterhin unser Ziel verfolgt, Frauen, ihren Leistungen und ihren Bedürfnisse Raum zu geben und sie sichtbarer zu machen. FRAU iDA ermutigt junge Frauen, neben der körperlichen, mentalen auch die wirtschaftliche Frauengesundheit im Fokus zu haben. FRAU iDA inspiriert sie durch Role Models kluge Lebensentscheidungen zu treffen, die die Frauen wirtschaftlich unabhängiger machen. Durch FRAU iDA ist es auch möglich, die Lebensqualität im ländlichen Raum zu genießen, ohne einen urbanen Job aufgeben zu müssen.

 

Projektlaufzeit: 19.03.2019 – laufend

Mehr Informationen: https://www.frau-ida.at

 

Wir sind gespannt, welche Projekte die #ARIAwards24 Jury auszeichnet und drücken die Daumen! Eine Übersicht aller acht eingereichten Projekte 2024 gibt es hier: https://www.zukunftsraumland.at/best-practice-in-oesterreich-die-oesterreichischen-nominierungen-fuer-den-agricultural-and-rural-inspiration-awards-2024/

Informationen zum Public Vote folgen Mitte Oktober auf der Homepage des EU-GAP Netzwerks

Multimediales Bildungsprojekt „Landwirtschaft und du“ für Kinder

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Das Projekt „Landwirtschaft und du“ richtet sich an Kinder zwischen acht und zehn Jahren, die in ihrem Alltag wenig Kontakt zur Landwirtschaft haben. Das Projekt soll den Zusammenhang zwischen
Landwirtschaft und dem täglichen Leben altersgerecht und multimedial verdeutlichen.
Es gibt außerdem ein Kinderbuch, das in mehreren Formaten und auf unterschiedlichen Kanälen
aufbereitet wurde und so das Wissen der Kinder vertieft.

Grüner Bericht 2024 online

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Der Grüne Bericht, der über die Situation der Land‐ und Forstwirtschaft im Jahr 2023 berichtet, ist ab sofort zum Download verfügbar. 

#ARIAwards24: Projektvorstellung „Kreisläufe schließen – Verwertung durch Rückfuhr, Transfer oder Nutzung von organischen Nebenprodukten am landwirtschaftlichen Betrieb!

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Dürfen wir vorstellen? Wir haben mit Eva Erhart, Institutsleitung der Bio Forschung Austria  und Projektkoordinatorin von „Kreisläufe schließen – Verwertung durch Rückfuhr, Transfer oder Nutzung von organischen Nebenprodukten am landwirtschaftlichen Betrieb“ über das Projekt gesprochen, das als einer von acht österreichischen Beiträgen beim diesjährigen Agricultural and Rural Inspiration Awards (ARIA) des EU GAP Netzwerks in der Kategorie „Environmental Protection“ eingereicht wurde.

Mit diesem Award werden jährlich von der GAP finanzierte Projekte zur Entwicklung des ländlichen Raums auf internationaler Ebene ausgezeichnet und sichtbar gemacht. 


Was sind Ziel/e und Besonderheit des Projektes? 

Durch die zunehmende Spezialisierung der landwirtschaftlichen Betriebe in Österreich weisen immer weniger Betriebe einigermaßen geschlossene Nährstoffkreisläufe auf. 

Im EIP-AGRI Projekt „Kreisläufe schließen“ wurden verschiedene innovative Maßnahmen, welche durch eine bessere Nutzung von Wertstoffen aus der Landwirtschaft Stoffkreisläufe am landwirtschaftlichen Betrieb und in der Region schließen und die Nährstoff- und Humuseffizienz verbessern können, in Praxisversuchen getestet. Untersucht wurden zwei verschiedene Cut-and carry-Variationen, einmal als Transfermulch, einmal in den Acker eingearbeitet; eine Kleegras-Mist- und Kleegras-Gülle-Kooperation und eine Kooperation, bei der Kleegras in einer Biogasanlage verwertet wurde. Auf drei Betrieben wurden verschiedene Kompostierungsverfahren getestet, darunter auf einem Betrieb auch ein extrem extensives Modell. 

Am Beispiel des Schulbetriebes der LFS Grottenhof in Graz wurde die Hoftorbilanz eines Gemischtbetriebes mit Ackerbau und Milchviehhaltung im Kompoststall untersucht und berechnet. Zusätzliche Versuche beleuchteten spezielle Aspekte, wie zum Beispiel die Wirksamkeit einer Begrünung, um die Nährstoffe einer herbstlichen Gülledüngung aufzunehmen und über den Winter zu speichern, zur Gülleverdünnung und zur Mistlagerung mit und ohne Abdeckung. Alle in den verschiedenen Prozessen verwendeten Substrate wie Kleegras, Heu, Stroh, Hackschnitzel, Getreideausputz jund so weiter wurden mengenmäßig erhoben, beprobt und auf ihre Inhaltsstoffe analysiert. 

Neben der Mengen-, Nährstoff- und Kohlenstoffbilanzierung wurde eine ökologische Bewertung in Form von CO2-Bilanzen sowie eine ökonomische Bewertung der Maßnahmen durchgeführt.


Welche Hürden/Herausforderungen/Lösungsfindungen gibt es?

Die Kommunikation in Zeiten ohne persönlichen Kontakt (COVID) war herausfordernd, doch dank der sehr gut funktionierenden Partnerschaft zwischen Landwirt:innen, Berater:innen und Forscher:innen konnte das Projekt auch in Pandemiezeiten erfolgreich durchgeführt werden.

Erkenntnisse und Wirkungen aus dem Projekt

Die wichtigsten Erkenntnisse aus dem Projekt waren, dass verglichen mit dem Einsatz von synthetisch hergestelltem Stickstoffdünger, mit allen Maßnahmen eine Nettoeinsparung von 200 – 600 kg Treibhausgasen (CO2e) je 100 kg ausgebrachtem Stickstoff erzielt werden konnte. 

Wichtig ist es, die Wegstrecken kurz zu halten. Mit zunehmender Transportdistanz steigt der Anteil der durch die Transporte verursachten Emissionen an den Gesamtemissionen steil an. Bei einer Distanz von 0,5 km machten die Transport-CO2e-Emissionen im Mittel 3,4 Prozent der Gesamtemissionen aus. Bei einer Distanz von 4 km waren es schon 22 Prozent und bei 10 km verursachten die Transporte mit 41 Prozent schon fast die Hälfte der Emissionen. 

Im Vergleich mit anderen biotauglichen, organischen Handelsdüngern mit Preisen von rund 7 Euro pro kg Stickstoff erzielten alle Beispiele mit Ausnahme der „Güllekooperation“ und der „Kleegraskompostierung mit Kohle“ eine Nettokosteneinsparung von ca. 130- 400 Euro pro 100 kg Stickstoff durch die Kreislaufbewirtschaftung (Preise Stand 2021). 


Nachhaltigkeit: wie wirkt das Projekt auch nach der Laufzeit weiter?

Mit den getesteten Maßnahmen können Landwirt:innen die betriebseigenen Nährstoffkreisläufe verbessern. Vielen Praktiker:innen ist nicht bewusst, welche Nährstoffmengen sich in Reststoffen an und um den eigenen Betrieb verstecken, oder wie man diese konservieren oder transferieren kann. Durch die Inwertsetzung dieser Reststoffe ergeben sich hohe Einsparungspotenziale für externe Betriebsmittel, wie z.um Beispiel zugekaufte Düngemittel mit deren Energieaufwänden bei Produktion und Transport. 

Langfristig erleichtern die Projektergebnisse es somit vielen Landwirt:innen, die für ihren Betrieb passende Maßnahme zu finden um Kreisläufe zu schließen, Kosten einzusparen und die natürliche Bodenfruchtbarkeit zu erhalten und zu steigern.

Projektlaufzeit: 2019-2022

Mehr Informationen: https://le14-20.zukunftsraumland.at/download/3066?v=1703161303

Zum Projekt in der Projektdatenbank LE 14–20: https://le14-20.zukunftsraumland.at/projekte/2439

Wir sind gespannt, welche Projekte die #ARIAwards24 Jury auszeichnet und drücken die Daumen! Eine Übersicht aller acht eingereichten Projekte 2024 gibt es hier: https://www.zukunftsraumland.at/best-practice-in-oesterreich-die-oesterreichischen-nominierungen-fuer-den-agricultural-and-rural-inspiration-awards-2024/

Informationen zum Public Vote folgen Mitte Oktober auf der Homepage des EU-GAP Netzwerks

 

Ihre Teilnahme ist gefragt! Ideas Lab zur Stärkung der biologischen Landwirtschaft in Österreich

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Der Anteil der biologischen landwirtschaftlich genutzten Fläche in Österreich liegt derzeit mit 27 Prozent im europäischen Spitzenfeld. Bis 2027 soll der Bio-Flächenanteil Richtung 30 Prozent gehen und unter Berücksichtigung der Entwicklung der Nachfrage ab 2030 auf 35 Prozent weiter gesteigert werden – ein „Ideas Lab“ zur Stärkung der biologischen Landwirtschaft soll dazu beitragen.

Zur Stärkung der biologischen Landwirtschaft in Österreich müssen diverse Herausforderungen – etwa in den Bereichen Produktion, Verarbeitung, (internationalen) Märkte und Wissenstransfer – gelöst werden. Genau dafür braucht es neue Ideen und die Zusammenarbeit unterschiedlicher Akteurinnen und Akteure. Dafür werden Sie gebraucht!

Es gibt zwei Möglichkeiten sich zu beteiligen:

Sie wissen, wo die aktuellen Herausforderungen der biologischen Landwirtschaft in Österreich liegen?

Bitte teilen Sie Ihr Wissen, wo es neue Lösungen, insbesondere im Zusammenhang mit ökonomischen, ökologischen und sozialen Fragestellungen braucht. Dadurch unterstützen Sie die grundlegenden Fragestellungen für das Ideas Lab zu definieren. Bitte um Beantwortung bis 13. Oktober.

Unter folgendem Link kommen Sie zur Umfrage: https://survey.questionstar.com/5e350bcf

Interessieren Sie sich für die Teilnahme am ganztägigen Ideas Lab am 28. November 2024 in Tulln?

Dort gibt es die Möglichkeit, sich gemeinsam mit anderen kreativen Köpfen auszutauschen und unter professioneller Moderation neue Ideen für künftige Innovationsprojekte zur Stärkung der biologischen Landwirtschaft zu erarbeiten. Diese können unter anderem auch bei künftigen Förderaufrufen (zum Beispiel EIP-AGRI) eingereicht werden. Unter folgendem Link finden Sie alle Details zur Veranstaltung: https://www.zukunftsraumland.at/termine/ideas-lab-zur-staerkung-der-biologischen-landwirtschaft/

Unter folgendem Link kommen Sie direkt zum Bewerbungsformular für die Veranstaltung: https://survey.questionstar.com/37bd5f13. Um einen guten Mix der Teilnehmenden zusammenstellen zu können, wird um einige Angaben zu Ihrer Person bis spätestens 20. Oktober gebeten. 

#ARIAwards24: Projektvorstellung „youngCitizen Relationship Management Eisenstraße“

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Lebensmittelversorgung
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Natürliche Ressourcen

Dürfen wir vorstellen? Wir haben mit Bettina Rehwald, Geschäftsführerin und LEADER Managerin des Vereins Eisenstraße Niederösterreich über das Projekt youngCitizen Relationship Management Eisenstraße gesprochen, das als einer von acht österreichischen Beiträgen beim diesjährigen Agricultural and Rural Inspiration Awards (ARIA) des EU GAP Netzwerks in der Kategorie „Rural Youth“ eingereicht wurde.

Mit diesem Award werden jährlich von der GAP finanzierte Projekte zur Entwicklung des ländlichen Raums auf internationaler Ebene ausgezeichnet und sichtbar gemacht. 

Das diesjährige Motto: Empowering young people! Darüber hinaus wird es in diesem Jahr einen neuen Preis für Projekte geben, die sich auf die Förderung der Gleichstellung von Frauen und Männern konzentrieren. 

 

Was sind Ziel/e und Besonderheit des Projektes? 

In Anlehnung an ein Customer Relationship Management System (CRM), wie es bei Firmen gang und gebe ist, wird im Rahmen des Projekts ein youngCitizen Relationship Management System (yCRM) aufgebaut. Es soll ermöglichen, dass die Kommunikation mit der für die positive Entwicklung einer Region so wichtigen Zielgruppe der jungen Menschen systematisch und regelmäßig stattfinden kann. Das vorliegende Projekt betritt also Neuland und punktet mit einer völlig neuen Herangehensweise in Bezug auf demographische Herausforderungen ländlich geprägter Regionen.

 
Welche Hürden/Herausforderungen/Lösungsfindungen gab es?

Der in den Jahren 2014/2015 durchgeführte Demographie-Check der Region Eisenstraße weist in Summe eine deutlich negative Wanderungsbilanz für die 24 Mitgliedsgemeinden aus. Trotz eines positiven Geburten/Sterbe-Saldos sinkt die Bevölkerungsanzahl in der Region kontinuierlich. Innerhalb der Region ist zusätzlich ein deutliches Nord/Süd-Gefälle erkennbar, das heißt, die Abwanderungstendenz ist vor allem im Süden der Region überdeutlich.

Die Detailanalyse entlang der Altersklassen zeigte, dass die Abwanderung vor allem im Alter zwischen 15 und 40 stattfindet. In der Altersklasse zwischen 15 und 25 ist aufgrund von auswärtigen Ausbildungen einer zeitlich beschränkten Abwanderung wenig entgegenzusetzen, im Gegenteil: Im Sinne einer fundierten Ausbildung ist dies durchaus sinnvoll. In den folgenden Altersklassen findet jedoch keine Zuwanderung beziehungsweise „Rückwanderung“ in jenem Ausmaß statt, welche die ausbildungsbedingte Abwanderung wieder kompensieren könnte.

Der erste Schritt zum Aufbau einer Bürger:innenbindungsplattform war die Entwicklung einer Mobilisierungskampagne „Get the Most„.

Als zweiten Schritt wurden Multiplikator:innen gesucht: junge Menschen wurden für die Aufgabe begeistert, Workshops die einen zusätzlichen Mehrwert liefern sollten, geplant. Besondere Menschen und Geschichten aus den Gemeinden der Eisenstraße Niederösterreich sollen vor den Vorhang geholt werden.


Erkenntnisse und Wirkungen aus dem Projekt

Das Projekt weckt überregional sehr viel Interesse: Ein von „Get the Most“ angestrebter Austausch mit der Region Münsterland in Deutschland hat sich als sehr bereichernd für beide Seiten erwiesen. Besucher vom Innovationszentrum Weiz waren vor Ort, um persönlich mehr über das Projekt zu erfahren, es gab ein Zoom Meeting mit den „StadtLandlern“ aus OÖ und vieles mehr. 

 

Welche Empfehlungen/ Tipps habt ihr für andere Projektträger:innen?

Kontakt zur Zielgruppe finden, aktive junge Menschen ansprechen und für die Sache gewinnen. Und – dran bleiben!


Nachhaltigkeit: wie wirkt das Projekt auch nach der Laufzeit weiter?

Aus diesem yCRM Projekt haben sich bereits gesamt drei Folgeprojekte entwickelt. Die im ersten Projekt entstandenen Ideen wie zum Beispiel die „Mostviertel in Wien Stammtische“, die auch künftig weiterverfolgt werden sollen.

 

Projektlaufzeit: 11.05.2018 – 30.09.2021

Mehr Informationen: https://www.get-the-most.at

Zum Projekt in der Projektdatenbank LE 14–20: https://le14-20.zukunftsraumland.at/projekte/3127

 

Wir sind gespannt, welche Projekte die #ARIAwards24 Jury auszeichnet und drücken die Daumen! Eine Übersicht aller acht eingereichten Projekte 2024 gibt es hier: https://www.zukunftsraumland.at/best-practice-in-oesterreich-die-oesterreichischen-nominierungen-fuer-den-agricultural-and-rural-inspiration-awards-2024/

Informationen zum Public Vote folgen Mitte Oktober auf der Homepage des EU-GAP Netzwerks.

Neue Leitlinien zur Beurteilung des Mehrwerts von LEADER!

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Die Leitlinien sind das Ergebnis der thematischen Arbeitsgruppe , an der mehr als 90 Teilnehmer:innen die alle mit einem engagierten und erfahrenen Team von thematischen Expert:innen zur Bewertung von LEADER zusammenarbeiteten. Der Zweck besteht darin, den Hintergrund und die Logik der Beurteilung des Mehrwerts von LEADER im Rahmen der GAP-Strategiepläne 2023-2027 darzulegen und anschließend ein Beispiel für einen Evaluierungsrahmen zu geben, wie dieser in der Praxis umgesetzt werden könnte 

LEADER wirkt: Regionale Zusammenarbeit am Beispiel „Weinviertel Ost“

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LEADER ist ein Entwicklungsansatz, der seit mehr als 30 Jahren regionalen Akteursgruppen in Europa einen unterstützenden Rahmen für die eigenständige Arbeit bietet. Der regionalen Bevölkerung wird damit eine Möglichkeit der aktiven Mitgestaltung an für sie wichtigen Themen geboten. Somit werden Entwicklungspotenziale vor Ort genutzt und durch auf die Region angepasste Initiativen die Lebensqualität erhalten und verbessert.

Netzwerk Zukunftsraum Land stellt bei der Jahreskonferenz am 2. Oktober 2024 das Weinviertel in den Mittelpunkt. Passend zum Jahresthema Resilienz werden die Auswirkungen des Klimawandels und die Bemühungen mit den Auswirkungen umzugehen speziell unter dem Motto „Kostbare Ressource Wasser“ beleuchtet. Wir haben mit Christine Filipp, Geschäftsführerin der LEADER Region Weinviertel Ost, über ihre Region gesprochen.

Die LEADER Region Weinviertel Ost wurde 2007 gegründet und setzt regionale Impulse. Sie ist als eine Art Ideenfabrik für das Weinviertel zu verstehen, um die Lebensqualität aktiv mit/zu gestalten.

Welche inhaltlichen Schwerpunkte hat sich Ihre Region gesetzt?

In dem Bereich „Steigerung der regionalen Wertschöpfung“ stehen vor allem regionale Produkte sowie Wirtschafts- und Tourismusimpulse im Vordergrund. Das Aktionsfeld „Erhalt des Natur- und Kulturgutes“ stärkt die regionale Identität, legt einen Fokus auf den Erhalt unserer Landschaft und setzt Impulse zur Inszenierung unserer Kellergassen. Durch Projekte im Bereich „Steigerung der Lebensqualität“ werden Ortskerne belebt, Ideen unserer Jugend verwirklicht, das Ehrenamt gestärkt sowie die interkommunale Zusammenarbeit etabliert. Das Aktionsfeld „Umwelt und Klima“ erarbeitet Projekte rund um die regionalen Ressourcen und die Anpassung an den Klimawandel. Alles unter dem Motto der LEADER Region Weinviertel Ost: „Ein guter Platz für deine Ideen!“

Warum braucht es zur Bearbeitung dieser Themen LEADER? Welche Vorteile bieten sich für die Region,  „LEADER-Region“ zu sein?

LEADER ist ein Netzwerkknoten in der Region, bietet Fördermittel der europäischen Union und ist aber vor allem ein Experimentierlabor für die Weiterentwicklung des ländlichen Raumes. Diese Ressourcen stehen für eine innovative Regionsentwicklung zu Verfügung, es bieten sich daher viele Chancen für die Herausforderungen in einer Region optimale Lösungen zu finden.

Welche innovativen Ideen der Weinviertlerinnen und Weinviertler werden umgesetzt und in welchen Bereichen sehen Sie das größte Weiterentwicklungspotenzial?

Seit der Gründung des Vereins im Jahr 2007 konnte das LEADER-Team bereits rund 570 Projekte begleiten beziehungsweise unterstützen und so einen Beitrag zur Weiterentwicklung des Weinviertels leisten. Zu den Meilensteinen der Re­gionalentwicklung gehören sicherlich Projekte wie die Maßnahmen zur Revitalisierung unserer Kellergassen, unser Engagement rund um die Steigerung des Regionsbewusstseins und der Lebensqualität im Weinviertel, die Initiativen zum Standortmanagement für Gemeinden, die Unterstützung beim Aufbau fünf weiterer KLAR! Regionen im östlichen Weinviertel, unser Topothek-Projekt, die Unterstützung von Projekten zur Weiterentwicklung des touristischen Angebotes in der Region, einheitliche Wein­viertel-Rastplätze für Radfahrer:innen und Wander:innen oder auch die Bewusstseinsbildung zu unseren regionalen Produkten sowie zu regionalem Einkauf.

LEADER ist bekanntlich eine Entwicklungsmethode, bei der regionale Akteurinnen und Akteure selbst zu Gestalterinnen und Gestaltern ihres Lebensraumes werden können. Wer ist bei den zuvor genannten Maßnahmen in Ihrer Region aktiv und was braucht es dafür?

Im östlichen Weinviertel haben wir ein großes Netzwerk an regionalen Akteurinnen und Akteuren. Von privaten Personen die sich in diversen Vereinen engagieren, über (land)wirtschaftliche Betriebe, Gemeinden, die Tourismus Destination, KEM- und KLAR! Regionen um nur einige Beispiele zu nennen. Wer Ideen hat, um eine regionale Herausforderung zu lösen, meldet sich bei uns im LEADER-Team und wir bemühen uns, gemeinsam ein Projekt zu entwickeln und wenn notwendig eine Fördermöglichkeit zu finden.

Was sind darüber hinaus Aufgaben des LEADER-Managements?

Im Weinviertel sehen wir uns als Plattform und Netzwerkstelle, beraten Förderanliegen und setzen kreative Impulse, um gemeinsam mit der Bevölkerung unsere Heimat nachhaltig und innovativ weiterzuentwickeln. Gemeinsam gelingen so tolle und nachhaltige Initiativen, die Impulse zur Weiterentwicklung des Weinviertel als Lebens- und Wirtschaftsstandort setzen.

Auch in Niederösterreich gibt es neben LEADER andere Regionalentwicklungs-Organisationen. Wie würden Sie die Zusammenarbeit mit den KEM/ KLAR* Regionen und den benachbarten LEADER-Regionen beschreiben?

In der LEADER-Region leben wir eine enge Kooperation mit unseren regionalen Partner:innen. Um den Auswirkungen des Klimawandels zu begegnen, haben wir unsere Kleinregionen und ihre Gemeinden 2021 dabei unterstützt, sich als KLAR! Regionen zu bewerben. Seitdem haben wir in der Gebietskulisse der LEADER Region Weinviertel Ost eine fast flächendeckende Abdeckung mit sechs KLAR! Regionen. Um die Anpassung an den Klimawandel zu meistern setzen wir in enger Abstimmung gemeinsam Ideen und Projekte im Weinviertel um.

 

Auf unserer neu gestalteten Homepage befindet sich eine übersichtliche Karte aller 83 österreichischen LEADER-Regionen! Jetzt einen Blick darauf werfen: https://www.zukunftsraumland.at/themen/leader/.

*In Österreich sind Klima- und Energie-Modellregionen (KEM) sowie Klimawandel-Anpassungsmodellregionen (KLAR!) jene Programme, die sich bereits seit mehreren Jahren auf die Umsetzung von regionalen Klimaschutz- und Anpassungsmaßnahmen fokussieren. Das Projekt ist eine Initiative des Klima- und Energiefonds des Bundesministeriums für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie.

Auch im Netzwerk Zukunftsraum Land setzen wir in der aktuellen Periode einen besonderen Schwerpunkt auf Klimaschutz und Klimawandelanpassung, da sie brennende Themen sind und alle Akteurinnen und Akteure der Land- und Forstwirtschaft und der ländlichen Räume betreffen. Das Thema wird von Netzwerk Zukunftsraum Land intensiv bearbeitet: es fließt in alle Handlungsfelder ein und berührt dabei möglichst viele Maßnahmen.

Ab sofort verfügbar: ein online Verzeichnis der Lokalen Aktionsgruppen!

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Klimaschutz
Lebensmittelversorgung
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Das LAG-Verzeichnis des EU-GAP-Netzwerks enthält an einem Ort die Kontaktdaten der neuen Lokalen Aktionsgruppen (LAGs) für LEADER, die im Programmplanungszeitraum 2023–2027 eingerichtet werden. Die Bereitstellung von Informationen über LAGs in der EU soll lokalen, regionalen und nationalen Interessenvertreter:innen dabei helfen, Kontakte zu knüpfen, Netzwerke zu bilden und miteinander zu kooperieren.

Best-Practice in Österreich: die Österreichischen Nominierungen für den Agricultural and Rural Inspiration Awards 2024

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Klimaschutz
Lebensmittelversorgung
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Natürliche Ressourcen

Wir stellen eine spannende Sammlung regionaler Erfolgsgeschichten aus der Gemeinsamen Agrarpolitik vor, die auch überregional und international Strahlkraft und Leuchtturmcharakter besitzen. Sie zeigen, welche Vorteile die Vernetzung auf nationaler, regionaler und lokaler Ebene bringen kann. Netzwerk Zukunftsraum Land hat diese beispielhaften Projekte beim diesjährigen Agricultural and Rural Inspiration Awards (ARIA) des EU GAP Netzwerks eingereicht. Mit diesem Award werden jährlich von der GAP finanzierte Projekte zur Entwicklung des ländlichen Raums auf internationaler Ebene ausgezeichnet und sichtbar gemacht. Das diesjährige Motto: Empowering young people! Darüber hinaus wird es in diesem Jahr einen neuen Preis für Projekte geben, die sich auf die Förderung der Gleichstellung von Frauen und Männern konzentrieren. 

Wir sind gespannt, welche Projekte die Jury auszeichnet und drücken die Daumen!

 

youngCitizen Relationship Management Eisenstraße: Get the Most. Heimkommen und ankommen.

Die LEADER Lokale Aktionsgruppe (LAG) Eisenstraße Niederösterreich hat ein sogenanntes „youngCitizen Relationship Management“, den yCRM-Ansatz entwickelt, der dem Customer Relationship Management-Ansatz ähnelt, der üblicherweise von Unternehmen verwendet wird. Dies ermöglicht es der Region, die demografische Herausforderung der Abwanderung junger Menschen zu bewältigen, indem sie eine neue Beziehung zu ihren jungen Bürgerinnen und Bürgern aufbaut, selbst wenn diese das Gebiet vorübergehend verlassen. Der yCRM-Ansatz bot ein Mittel, mit dem die Jugend der Region in Verbindung bleiben konnte, indem eine aktive, positive Kommunikation mit ihnen aufrechterhalten wurde. Durch diesen Ansatz wurde die Region selbst zu einer Plattform, die sowohl die Gemeinschaften (bei der Erhaltung und Stärkung des sozialen Gefüges) als auch die lokale Wirtschaft (durch das Aufzeigen von Arbeits- und Entwicklungsmöglichkeiten) unterstützte.

Kategorie: Rural Youth

Projektlaufzeit: 11.05.2018 – 30.09.2021

Mehr Informationen: https://www.get-the-most.at

Zum Projekt in der Projektdatenbank LE 14–20: https://le14-20.zukunftsraumland.at/projekte/3127

 

Unternehmenskompetenzschulung für junge Landwirtinnen und Landwirte: die Zukunft der Region

Diese Unternehmenskompetenzschulung für junge Landwirtinnen und Landwirte bekräftigt junge Menschen darin, ihre Region mitzugestalten und ihre Zukunft selbst in die Hand zu nehmen. Es handelt sich dabei um einen bundesländerübergreifenden Wissenstransfer und eine Informationsmaßnahme aus der Ländlichen Entwicklung. Unter der Begleitung von international tätigen Trainerinnen und Trainern sowie durch den Peer-Austausch können sich Jugendliche in vier Modulen zur Unternehmerinnen- und Unternehmerpersönlichkeit weiterentwickeln. Sie bekommen durch die unterschiedlichen Inhalte der Fortbildung (Selbstvertrauen, Moderation, Kommunikation, Argumentation, Konfliktmanagement, Motivation und Projektmanagement) ein unternehmerisches Handwerkzeug, dass ihre Resilienz stärkt und sie damit den sozialen, ökonomischen und ökologischen Herausforderungen der Zukunft positiv entgegentreten lässt. Von der hohen Qualität der Fortbildung ist auch die Hochschule für Agrar- und Umweltpädagogik überzeugt und rechnet den Abschluss für Lehrveranstaltungen an. 

Kategorie: Rural Youth

Projektlaufzeit: 17.2.2023 – 18.11.2023

Mehr Informationen: https://landjugend.at/programm/allgemeinbildung/landjugend-spitzenfunktionaerin

Zum Projekt in der Projektdatenbank LE 14–20: https://le14-20.zukunftsraumland.at/projekte/3392

 

Frau iDA:  Frauen, ihren Leistungen und ihren Bedürfnissen, Raum geben und sie sichtbarer machen

Der Verein Waldviertler Frauenwirtschaft setzte sich zum Ziel, die Rahmenbedingung für berufstätige Frauen zu verbessern (es gab 2014 im gesamten Bezirk keine Kleinkindbetreuung), um ihnen die Teilhabe am Arbeitsmarkt zu ermöglichen und die Leistungen der Frauen sichtbar zu machen. So wurde 2015 als erster Schritt das „Apfelbäumchen“, eine Tagesbetreuungseinrichtung für Kinder ab dem 1. Lebensjahr, gegründet, und 2018 startete die Planung für den sichtbaren Betriebsstandort FRAU iDA – Raum für Unternehmerinnen.

Unter der Standortmarke FRAU iDA werden allen, die aus der Anonymität des Zuhause-Arbeitens heraustreten möchten, auf knapp 400 m2 moderne, flexible Büros, Arbeitsplätze, Besprechungs-, Praxis- und Veranstaltungsräume (bedarfsgerecht kurz- oder langfristig nutzbar) in der Innenstadt von Zwettl geboten. Trotz der großen Nachfrage verfolgt der Verein das Konzept „women first“ und vermietet fixe Büros/Arbeitsplätze vorrangig an Frauen. 

Kategorie: Socio-Economic Fabric of Rural Areas

Projektlaufzeit: 19.03.2019 – laufend

Mehr Informationen: https://www.frau-ida.at

 

Regional Employer Management: Fachkräfte für die Region gewinnen, halten und mobilisieren

Das Regionalmanagement KUUSK (LEADER-Region Kufstein und Umgebung, Untere Schranne – Kaiserwinkl) und das Standortmarketing Kufstein haben sich der Aufgabe gestellt, eine attraktive Arbeitgeberregion zu etablieren und dabei den Anforderungen der „New Work“ gerecht zu werden. Regional Employer Branding gewinnt mit dem weiter zunehmenden Fachkräftemangel immer mehr an Bedeutung. Eine Studie der AMGTirol hat gezeigt, dass ein Bündel an Maßnahmen notwendig ist, um Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für die Region zu gewinnen, zu halten und zu mobilisieren. Während große Unternehmen eine eigene Employer-Brand-Strategie ausarbeiten und personelle Ressourcen dafür aufwenden können, gibt es für kleine- und mittelständische Unternehmen nur wenig Möglichkeit Fachkräfte für sich zu gewinnen beziehungsweise auch zu halten. Es bedarf an einem Zusammenspiel aller Betriebe und einer breiten Angebotspalette, um die Region als attraktive Arbeitgeberregion zu etablieren und dem Fachkräftemangel entgegenzutreten. 

Kategorie: Socio-Economic Fabric of Rural Areas

Projektlaufzeit: 20.05.2022 – 31.12.2024

Mehr Informationen: https://www.rm-kuusk.at/regional-employer-management/

 

Kreisläufe schließen – Verwertung durch Rückfuhr, Transfer oder Nutzung von organischen Nebenprodukten am landwirtschaftlichen Betrieb

Durch die zunehmende Spezialisierung der landwirtschaftlichen Betriebe in Österreich weisen immer weniger Betriebe einigermaßen geschlossene Nährstoffkreisläufe auf. Im EIP-AGRI Projekt „Kreisläufe schließen“ wurden verschiedene innovative Maßnahmen, welche durch eine bessere Nutzung von Wertstoffen aus der Landwirtschaft Stoffkreisläufe am landwirtschaftlichen Betrieb und in der Region schließen, und die Nährstoff- und Humuseffizienz verbessern können, in Praxisversuchen auf drei Betrieben getestet. Vielen ist nicht bewusst, welche Nährstoffmengen sich in Reststoffen an und um den eigenen Betrieb verstecken, oder wie man diese konservieren oder transferieren kann. Durch die Inwertsetzung dieser Reststoffe ergeben sich hohe Einsparungspotenziale für externe Betriebsmittel, wie z.B. zugekaufte Düngemittel mit deren Energieaufwänden bei Produktion und Transport. Langfristig erleichtern die Projektergebnisse es somit vielen Landwirtinnen und Landwirten, die für ihren Betrieb passende Maßnahme zu finden, um Kreisläufe zu schließen, Kosten einzusparen und die natürliche Bodenfruchtbarkeit zu erhalten und zu steigern. 

Kategorie: Environmental Protection

Projektlaufzeit: 2019-2022

Mehr Informationen: https://le14-20.zukunftsraumland.at/download/3066?v=1703161303

Zum Projekt in der Projektdatenbank LE 14–20: https://le14-20.zukunftsraumland.at/projekte/2439

 

Dynamische Waldtypisierung: ein europäisches Leuchtturmprojekt

Ziel des Projektes war es, ein praxistaugliches Instrument zu entwickeln, das für jeden Wald-Ort konkrete Empfehlungen für eine standortangepasste klimawandelgerechte Baumartenwahl und Waldbewirtschaftung in verständlicher und leicht zugänglicher und digitaler Form bietet. Dieses Instrument ermöglicht den steirischen Waldbesitzerinnen und Waldbesitzern die Auswirkungen der Klimaerwärmung auf ihren Wald für die nächsten 80 Jahre digital abzurufen und in ihre waldbaulichen Entscheidungen insbesondere bei der Baumartenwahl einfließen zu lassen. Damit wurde zumindest europaweit erstmals ein praxistaugliches Instrument entwickelt, mit dem die Auswirkung verschiedener Klimaszenarien auf die Baumarten und Waldtypen konkret für einen Waldstandort auch für die Klimazukunft dargestellt werden kann (deskriptiv, kartografisch). Die Darstellung der Ergebnisse erfolgt für 3 Zeitscheiben (heute, 2050 und 2085) und 2 Klimamodelle (RCP 4.5 und RCP 8.5). 

Kategorie: Environmental Protection

Projektlaufzeit: 03/2018 – 09/2023

Mehr Informationen: https://www.agrar.steiermark.at/cms/ziel/151504582/DE/

Zum Projekt in der Projektdatenbank LE 14–20: https://le14-20.zukunftsraumland.at/projekte/3009

 

NEU.Rind: Digitaler Betriebshelfer zur Bewertung der Nachhaltigkeit, der Effizienz und der Umweltwirkungen am Milchviehbetrieb

In diesem EIP-AGRI Projekt wird ein einfaches und praktikables Werkzeug – ein digitaler Betriebshelfer – zur Bewertung von Ökobilanzen und Ökoeffizienz entwickelt. Analysiert und ausgewertet werden dabei Kennzahlen wie Treibhausgas-, Ammoniak- oder Nitrat-Emissionen, Lebensmittel-Konversionseffizienz, Erhalt der Naturvielfalt und weitere. Diese werden je Kilogramm Milch, je Hektar genutztes Land und je Euro Deckungsbeitrag berechnet. Durch die Bereitstellung diverser Kennzahlen und konkreter Handlungsempfehlungen können auf einzelbetrieblicher Ebene Prozesse optimiert und zum Beispiel Emissionen sowie der Bedarf an nicht erneuerbaren Ressourcen reduziert werden. Das Online-Tool soll Landwirtinnen und Landwirten zur Verfügung stehen und mit wenig Aufwand zu nutzen, zuverlässig und aussagekräftig sein. Wesentlich ist, dass ein guter Kompromiss zwischen einfacher Anwendbarkeit und wissenschaftlicher Komplexität umgesetzt wird.

Kategorie: Smart & Competitive Agriculture

Mehr Informationen: https://www.rinderzucht.at/projekt/neu-rind.html

Zum Projekt in der Projektdatenbank LE 14–20: https://le14-20.zukunftsraumland.at/projekte/31

 

Marktgärtnerei – Innovation zur Stärkung der österreichischen Frischgemüseversorgung

Die Operationelle Gruppe (OG) Marktgärtnerei wurde 2022 gegründet und hat als europaweit erstes großes Innovationsprojekt damit begonnen, das Konzept der „Marktgärtnerei“ wissenschaftlich fundiert zu untersuchen. Marktgärtnerei ist ressourcenschonender Gemüseanbau in gartenähnlichen Strukturen. Dahinter steht ein innovatives, kleinstrukturiertes und hocheffizientes Produktionssystem zur regionalen Versorgung mit Gemüse, das auf den Prinzipien der regenerativen Landwirtschaft aufbaut. Im Projekt wurden umfassende Daten aus den Bereichen Pflanzenbau, Bodenkunde und Betriebs- beziehungsweise Arbeitswirtschaft von den teilnehmenden Marktgärtnereien erhoben, ausgewertet und allgemein zugänglich gemacht. Ziel des Projekts ist es, erstmals eine solide Datengrundlage für den mitteleuropäischen Kontext der Marktgärtnerei zu legen und so die Gründung neuer Marktgärtnereien zu erleichtern und bestehende Betriebe zu fördern. Damit sollen die österreichische Frischgemüseversorgung gestärkt, die regionale Versorgungs- und Krisensicherheit erhöht, Arbeitsplätze in der Landwirtschaft geschaffen und die Gesundheit der Gesellschaft durch die Verfügbarkeit hochwertiger Bio-Lebensmittel verbessert werden. 

Kategorie: Smart & Competitive Agriculture

Projektlaufzeit: 01.01.2022 – 30.06.2025

Mehr Informationen: https://www.marktgärtnerei.info

Zum Projekt in der Projektdatenbank LE 14–20: https://le14-20.zukunftsraumland.at/projekte/3139