Netzwerk Zukunftsraum Land Jahreskonferenz zeigte Kraft, Kreativität und Empowerment des ländlichen Raums
Mehr als 100 Teilnehmer:innen aus ganz Österreich fanden sich von 16. – 17. September im Tiroler Bezirk Schwaz zur Netzwerk – Jahreskonferenz zusammen. Unter dem Motto „Mut schafft Zukunft: 30 Jahre Europa gestalten“ verband die zweitägige Veranstaltung Rückblick und Aufbruch zugleich. Im Zentrum standen drei Jahrzehnte österreichischer EU-Mitgliedschaft und deren Wirkung auf ländliche Räume – sowie die Frage, wie gemeinsame europäische Politik künftig gestaltet werden kann. Fachinputs, Praxisbeispiele und Dialogformate eröffneten Perspektiven für die nächsten Jahrzehnte und machten deutlich: Europäische Zusammenarbeit bleibt ein zentraler Motor für Innovation, Nachhaltigkeit und Lebensqualität am Land.
Die Keynotes von Brigitte Ederer, Staatssekretärin a. D., und der Künstlerin Katharina Cibulka zeigten eindrucksvoll, wie vielschichtig Mut im Wandel wirkt: als politischer Gestaltungswille, als ökonomische Verantwortung und als künstlerisches Empowerment, das gesellschaftliche Veränderung anstößt. Ederer verband einen positiven Rückblick auf drei Jahrzehnte europäischer Integration mit einem klaren Appell für die Zukunft: Um den Herausforderungen unserer Welt zu begegnen, braucht es eine starke europäische Einheit und echten Zusammenhalt. Cibulka wiederum machte Mut als Ressource für Transformation sichtbar – insbesondere im ländlichen Raum. Auch sie betonte die Kraft der Gemeinsamkeit: „wenn es viele gibt, die sich zu mir stellen, traue ich mich auch, mutig zu sein“. Beide Beiträge unterstreichen: Mut ist mehr als eine Haltung – er ist eine gestaltende Kraft, die Wandel möglich macht.
Sektionschef Johannes Fankhauser (BMLUK) hob hervor, dass die EU nicht nur Rahmenbedingungen geschaffen, sondern einen Erfahrungsraum eröffnet habe, in dem Österreichs landwirtschaftliche Betriebe und die Regionen gelernt haben, Verantwortung zu tragen und sich nachhaltig zu entwickeln. Zum Ausklang am Abend lud das Netzwerk zum Kamingespräch ins Dorfhaus in beeindruckender alpiner Atmosphäre in Steinberg am Rofan. Bürgermeister Helmut Margreiter zeigte dabei, wie es die kleine Gemeinde geschafft hat, mit Innovation, Weitblick und Gestaltungswillen dem Leerstand entgegenzuwirken und neue Gemeinschaft zu stiften. Markus Hopfner (BMLUK) und Ignaz Knöbl berichteten in diesem Rahmen beide sehr persönlich über ihre Aufgabe, die gemeinsame Agrarpolitik mitzugestalten – in Verhandlungen wie in der Umsetzung. Die EU hat die ländliche Entwicklung geprägt – und sie eröffnet uns auch künftig die Chance, mutig voranzugehen.
Besonders eindrücklich wurde das am zweiten Tag im Praxisteil erlebbar: In Kleingruppen-Exkursionen konnten die Teilnehmer:innen sehen, wie mutige Entscheidungen vor Ort Gestalt annehmen – am Bergbauernhof Bichlhof mit seinem Dialog zwischen Landwirtschaft, Gesellschaft und Generationen, im Naturpark Karwendel mit konsequenten Maßnahmen im Schutzgebietsmanagement, bei regionalen Mobilitäts- und Energieinitiativen oder im Unternehmen Syncraft mit dem Lebensraumnetzwerk Wilder Kaiser.
Die Jahreskonferenz machte deutlich: Der ländliche Raum ist ein Labor der Zukunft – ein Ort, an dem Nachhaltigkeit, Kreativität und Empowerment ineinandergreifen. Mut – so der Tenor der beiden Tage – ist das Kapital, das Regionen, Generationen und Ideen verbindet – weit über Tirol hinaus.
Die Reise geht weiter: Im Jahr 2026 setzt Netzwerk Zukunftsraum Land mit dem Jahresmotto #weiterdenken – Zukunft mit der nächsten Generation gestalten einen neuen Impuls, der den Blick noch stärker nach vorne richtet.
Weitere Bilder folgen in Kürze.