LK & LFI Innovationsoffensive 2025-2026
Das Projekt „LK & LFI Innovationsoffensive 2025-2026“ ist die Fortsetzung der Bildungsvorhaben „LK & LFI Innovationsoffensive“, „Innovationsoffensive 2019-20“, „Innovationsoffensive 21-23“ und „LK & LFI Innovationsoffensive 2024“ und damit der nächste Umsetzungsschritt des Prozesses der Förderung der Innovationskraft unserer Landwirtinnen und Landwirte.
In den Vorprojekten, „LK & LFI Innovationsoffensive“, „Innovationsoffensive 2019-20“, „Innovationsoffensive 21-23“ und „LK & LFI Innovationsoffensive 2024“, wurden bereits wichtige Schritte gesetzt und Bildungs- und Informationsformate wie Ideenacker-Webinare, Trendradar-Newsletter, Farm Up Talk-Podcasts, Bildungsvideos, Bildungsprodukte zur Ideenentwicklung und Informationsbroschüren (Innovationskompass, Exkursionsleitfaden) entwickelt, um Landwirtinnen und Landwirte auf Innovationen zu sensibilisieren und ihre Innovationskapazität zu fördern. Das Projekt “LK & LFI Innovationsoffensive 2025-2026” soll durch Bildungsmaßnahmen, Podcasts, Informationsmaterialien und entwickelte Bildungsprodukte Landwirtinnen und Landwirte über aktuelle Trends und Innovationen in der Landwirtschaft informieren und sie zu Innovationen inspirieren. Es trägt zur Vernetzung innovativer Landwirtinnen und Landwirte bei.
Durch „Mein Hof – Mein Weg“, das Herzstück des Projekts, haben Landwirtinnen und Landwirte eine Plattform, wo sie ihre Innovationen präsentieren, sich über neue Trends informieren und sich mit vielfältigen Bildungsmaterialien auseinandersetzen können. Aufbauend auf den Vorprojekten wird in diesem Projekt die Plattform „Mein Hof – Mein Weg“ (MHMW) als zentrale Innovations- und Austauschplattform für die Landwirtschaft weiterentwickelt. Neben der Betriebsdatenbank mit Best Practices entsteht das interaktives Tool „Ideencheck“ zur Bewertung von Ideen für Landwirtinnen und Landwirte in neuer, überarbeiteter Form. Ergänzend wird eine Vernetzungsplattform mit Forum eingerichtet, um den Austausch zwischen Betrieben zu fördern.
Die Bildungsmaßnahmen greifen weiterhin aktuelle Trends auf: Acht Ideenacker-Webinare mit Praxisbeispielen sowie acht Farm Up Talk Podcasts vertiefen die Inhalte. Informationsmaterialien wie 16 Trendradar-Newsletter, ein überarbeiteter Exkursionsleitfaden und aktualisierte Trendkarten unterstützen die Wissensvermittlung. Zusätzlich werden neue Bildungsprodukte wie Innovations- und Vernetzungstreffen sowie Ideenfindungs-Seminare konzipiert und pilotiert.
Marketingmaßnahmen zur Verbreitung des Projekts und der Projektergebnisse umfassen Beiträge in Print und Online, Social-Media-Kampagnen sowie 16 Kurzvideos, die Innovationen sichtbar machen und zur Teilnahme an Bildungsangeboten motivieren. Durch die enthaltenen Aktivitäten trägt das Projekt zur Stärkung der Innovationskapazität österreichischer Landwirtinnen und Landwirte, zu ihrer Sensibilisierung gegenüber Innovationen und zu ihrer verstärkten Vernetzung bei.
Was macht dieses Projekt besonders nachahmenswert?
– kontinuierliche Weiterentwicklung: Das Projekt wurde 2016 begonnen und wird seit dem in Folgeprojekten kontinuierlich weiterentwickelt, um neue Maßnahmen ergänzt und kann so gezielt auf aktuelle Bedarfe eingehen.
– Praxisnähe und Inspiration: Das Projekt bietet konkrete Beispiele innovativer landwirtschaftlicher Betriebe aus ganz Österreich. Diese zeigen, wie neue Ideen – von Produktinnovationen wie Bauernhof-Eis bis zu Prozessinnovationen wie Schweine-Leasing – erfolgreich umgesetzt werden können.
– interaktive und nutzerfreundliche Plattform: mit interaktivem Hof-Finder und verschiedenen Infomaterialien regt die Plattform zum Mitmachen, Schmökern und Kreativ-werden ein.
Darum war es wichtig, das Projekt umzusetzen
Die Land- und Forstwirtschaft ist mit sich ständig verändernden ökologischen, sozialen und ökono-mischen Rahmenbedingungen konfrontiert. Aktuell sind diese Rahmenbedingungen unter anderem der Klimawandel, steigende gesellschaftliche Erwartungen an Nachhaltigkeit und Tierwohl, Digitalisierung und sinkende Weltmarktpreise für landwirtschaftliche Erzeugnisse. Die Zahl der landwirtschaftlichen Betriebe, die unter diesen Bedingungen nicht mehr wettbewerbsfähig sind, nimmt zu, was die steigende Anzahl an Betriebsaufgaben zeigt. Die frei gewordenen Flächen werden oftmals von umliegenden Betrieben aufgekauft, was den Trend hin zu wenigen, dafür aber großen Betrieben begünstigt. Kleinstrukturierte Landwirtschaft trägt jedoch zur über Jahrhunderte gewachsenen Kulturlandschaft bei, unterstützt unsere Ernährungssouveränität, sorgt für Artenvielfalt und bietet Erwerbsmöglichkeiten am Land. Um wettbewerbsfähig zu bleiben, stehen landwirtschaftliche Betriebe vor der Herausforderung, einerseits gut über die aktuellen Trends und Veränderungen informiert zu sein und andererseits dynamisch darauf zu reagieren. Neben innovativen Ideen für neue Produkte, Dienstleistungen, Geschäftsmodelle und Organisationsformen, brauchen Landwirtinnen und Landwirte Innovationskapazität. Innovationskapazität bezieht sich auf die Fähigkeit, eine innovative Idee erfolgreich umsetzen zu können. Das bedarf einer sorgfältigen Planung, Einschätzung des Marktpotentials und einer Risikoabwägung.
Ziele des Projekts
– Das Projekt verfolgt das Ziel, die Innovationskapazität der Landwirtinnen und Landwirte und landwirtschaftlichen Betriebsführerinnen und Betriebsführern in Österreich, die zu Veränderungen auf ihrem Betrieb bereit sind beziehungsweise die die Notwendigkeit haben, sich betrieblich zu verändern und weiterzuentwickeln, durch Bildungsmaßnahmen, Podcasts, Informationsmaterialien und entwickelte Bildungsprodukte zu stärken.
– Das Projekt informiert diese Landwirtinnen und Landwirte über aktuelle Trends und Innovationen in der Landwirtschaft.
– Durch die enthaltenen Aktivitäten trägt das Projekt zur verstärkten Vernetzung innovativer Landwirtinnen und Landwirte bei.
Maßnahmen um die Projektziele zu erreichen
Weiterentwicklung der Wissensplattform Mein Hof – Mein Weg (MHMW)
• Weiterführung von Mein Hof – Mein Weg als Wissens- und Innovationsplattform inklusive Betriebsdatenbank mit Best Practices
• Neuprogrammierung Ideencheck als interaktives Tool zur Bewertung von Ideen für Landwirtinnen und Landwirte
• Einrichtung einer Vernetzungsplattform mit Forum als verstärkte Austauschmöglichkeit für Betriebe auf MHMW Bildungsmaßnahmen zu aktuellen Trends und Innovationen in der Landwirtschaft
• acht Ideenacker-Live-Webinare à 60 Minuten inklusive Aufzeichnung mit je drei Betrieben je Trendthema, die umgesetzte Trends auf ihrem Betrieb präsentieren und dadurch veranschaulichen
• acht Farm Up Talk Podcasts à 30-60 Minuten, die die Themen der Ideenacker-Webinare vertiefend in einem Gespräch mit Expertinnen und Experten aufgreifen Informationsmaterialien zu aktuellen Trends und Innovationen in der Landwirtschaft
• 16 Trendradar-Newsletter, die neue Trends und Innovationen aufgreifen, Veranstaltungen bewerben und über die Bildungsmaßnahmen des Projekts informieren
• Überarbeiteter Exkursionsleitfaden zur Information von Landwirtinnen und Landwirte über Exkursionen, deren Umsetzung auf ihrem Betrieb und sonstige relevante Aspekte, die es dabei zu beachten gilt
• Inhaltlich und grafisch aktualisierte, gedruckte Trendkarten zur Verwendung in Seminaren mit Landwirtinnen und Landwirten sowie digitale Aufbereitung für Online-Nutzung Konzeption und Pilotierung von Bildungsprodukten zur Umsetzung in den Bundesländern
• „Farm Up Innovations-/Vernetzungstreffen“ (Peer learning)
• Ideenfindungs-Seminare Marketing
• Umgesetzte Marketingbeiträge: Beiträge für Zeitungen (Bauernjournal) und LK online, Pressemeldungen, Bewerbungsbeiträge für Social Media, Bewerbung der bundesländerübergreifenden Bildungsprodukte
• 16 Kurzvideos (à 30-60 Sekunden) zur Bewerbung der Bildungsangebote Ideenacker und Farm Up Talk auf Social Media: inspirieren Landwirtinnen und Landwirte zum Gehen neuer Wege und machen das Thema Innovationen greifbarer durch einen niederschwelligen Zugang, bringen Publikum zu Aufzeichnungen und Podcast-Aufnahmen
Ergebnisse und Wirkungen quantitativ
– rund 80 Teilnehmende je Webinar + 200 Aufrufe je Aufzeichnung
– rund 300 regelmäßige Hörerinnen und Hörer des Podcasts
– rund 800 Personen, die mit dem Newsletter erreicht werden
– rund 80.000 Websiteaufrufe pro Jahr
– mittlerweile insgesamt 329 Betriebsprofile
Ergebnisse und Wirkungen qualitativ
– sehr positives Feedback zu den Bildungsangeboten
– vermehrte Präsenz in den sozialen Medien
– verstärkte Bekanntheit der Website bei verschiedenen Zielgruppen
– kontinuierliche Steigerung des Bewusstseins für Innovationen und neue Wege in der österreichischen Landwirtschaft
Mehrwert durch Vernetzung
Durch die Darstellung von Best Practice Betrieben auf der Website und ihren Kontaktmöglichkeiten sowie ihrem Exkursionsprogramm wurde bereits in Vorprojekten ein Meilenstein für Vernetzung zwischen innovativen Landwirtinnen und Landwirten gelegt. In der Innovationsoffensive 2025-2026 wird der Vernetzungsaspekt durch die Einrichtung eines Forums auf der Website zusätzlich forciert.
Innovation
Das Projekt unterstützt Landwirtinnen und Landwirte dabei, mögliche neue Wege für ihren Betrieb zu finden. Dafür bereitet es unter anderem aktuelle Trends und Innovationen, die zum Teil in anderen Ländern schon vermehrt umgesetzt werden, auf und vermittelt diese über verschiedene Formate an die Landwirtinnen und Landwirte. Innovativ sind die entwickelten Bildungsprodukte, die über Peer-learning innovative Themen aufgreifen und die Vernetzung sowie das Innovationsbewusstsein der Landwirtinnen und Landwirte stärken.
Einbeziehung von jungen Menschen
Vor allem Junglandwirtinnen und Junglandwirte und Neuübernehmerinnen und Neuübernehmer sind oft Treiberinnen und Treiber für Innovationen am landwirtschaftlichen Betrieb. Speziell durch die Aufbereitung der Projektinhalte über neue Medien wie Social Media und Podcasts wird genau diese Gruppe angesprochen. Kurzweilige Informations- und Bildungsmaßnahmen zeigen Junglandwirtinnen und Junglandwirten den Mehrwert und die Attraktivität innovativer Ideen auf Betrieben auf, inspirieren sie dazu, selbst innovativ tätig zu werden und geben ihnen dadurch einen Ausblick auf eine nachhaltige, erfolgreiche Betriebsentwicklung.
Einbeziehung von Frauen
Frauen sind oft Treiberinnen für Innovationen auf landwirtschaftlichen Betrieben. Durch die Bildungs- und Informationsmaßnahmen zu neuen Trends und Innovationen werden daher auch explizit Frauen angesprochen, sich vermehrt an der Landwirtschaft zu beteiligen und innovative Ideen umzusetzen.
Die wichtigsten Lernerfahrungen
– Die Vernetzung und der Erfahrungsaustausch mit anderen laufenden Projekten sind sehr lohnenswert. Bei vergleichbaren Projekten beziehungsweise Projekten mit Anknüpfungspunkten sollte daher weiterhin das Projektumfeld frühzeitig über Aktivitäten informiert und eingebunden werden. Im Folgeprojekt werden diese Vernetzungsmöglichkeiten vermehrt aufgegriffen, beispielsweise für Trendradar-Newsletter oder für Farm Up Talk Podcasts.
– Bei vergleichbaren Projekten beziehungsweise Folgeprojekten ist unbedingt zu berücksichtigen, dass es in jedem Bundesland unterschiedliche zeitliche und personelle Ressourcen gibt, die die Geschwindigkeit der Maßnahmen der Projektumsetzung beeinflussen. In Zukunft kann hier noch stärker eine einheitliche Kommunikation und Vorgehensweise fokussiert werden.
– Die Innovationsplattform „Mein Hof – Mein Weg“ ist nach wie vor das Zugpferd der Innovationsoffensive. MHMW bietet neben der sehr bekannten und geschätzten Betriebsdatenbank auch viele weitere Informationen, Unterlagen und Online-Tools zum gesamten Innovationsprozess. Der Relaunch der Plattform hat dafür gesorgt, die Plattform auf den neuesten Stand der Technik zu bringen und inhaltlich zu aktualisieren. Es ist jedoch wesentlich zu beachten, dass eine Online-Innovationsplattform immer Betreuung und Weiterentwicklung braucht. Daher ist es wichtig, in Projekten ausreichend Ressourcen für die laufende Weiterentwicklung einer solchen Website zur Verfügung zu stellen. Auch ist eine Plattform wie MHMW kein Selbstläufer, sondern es ist eine kontinuierliche Bewerbung der Plattform und ihrer Angebote notwendig, um die Reichweite der Inhalte erhalten und steigern zu können.
– Um zukunftsfit agieren zu können ist es für Landwirtinnen und Landwirte unabdingbar, stetig über neue Trends informiert zu sein. Trends sind richtungsweisend für die Zukunft, sie zeigen, wo die Reise hingeht und in welche Richtung es sinnvoll ist, sich weiterzuentwickeln. Daher ist es wesentlich, weiterhin Informationen zu aktuellen Trends in der Land- und Forstwirtschaft zur Verfügung zu stellen. Die Fortführung der bewährten Formate Trendradar-Newsletter, Webinar Ideenacker und Farm Up Talk Podcast empfiehlt sich dafür.
– Es zeigt sich vor allem in Nischen, in denen Innovationen in der Landwirtschaft oft stattfinden, ein vermehrter Bedarf an Austausch, auch über Bundesländergrenzen hinweg. Dieser Bedarf wird im aktuellen Projekt aufgegriffen durch die Entwicklung und Integration einer Plattform für Austausch auf MHMW oder auch durch die Entwicklung eines bundesländerübergreifenden Bildungsprodukts.
Übertragbarkeit
Österreich ist mit Mein Hof – Mein Weg ein Vorreiter bei der Sichtbarmachung von innovativen Best Practice Betrieben. Organisationen aus anderen Ländern, vor allem aus Bayern und Südtirol, holen sich regelmäßig Inspiration auf MHMW und übertragen unsere Projektergebnisse auf ihren Kontext.
