Symposium: Klimawandel und Landwirtschaft – Herausforderungen und Chancen in der Lebens- und Futtermittelproduktion

Zentrales Thema des Symposiums am 26. Juni im Bildungshaus St. Magdalena waren die negativen Auswirkungen des Klimawandels für die landwirtschaftliche Produktion und welche Anpassungsmaßnahmen dahingehend möglich sind.

Nach der Begrüßung durch Karl Bauer (Netzwerk Zukunftsraum Land) wurde im ersten Block ein Überblick über die Herausforderungen und Schwierigkeiten gegeben, welche der Klimawandel in der landwirtschaftlichen Produktion mit sich bringt. Andrea Spanischberger (Bundesministerium für Nachhaltigkeit und Tourismus, BMNT) zeigte dabei in ihrem Vortrag einige Beispiele auf, wie anhand von bereits bestehenden nationalen  Initiativen und mit Hilfe der österreichischen Strategie zur Anpassung an den Klimawandel ein wichtiger Beitrag zum Klimaschutz und zur Klimawandelanpassung und somit zur langfristigen Ernährungssicherheit geleistet wird.

Hermine Mitter (Universität für Bodenkultur Wien) und Stefan Frank (Internationales Institut für angewandte Systemanalyse, IIASA) erläuterten anhand von Modellergebnissen mögliche nationale und globale Klimaszenarien sowie deren Auswirkungen auf die österreichische Landwirtschaft. Neben den sich ändernden Produktionsbedingungen zeigten sie dabei auch entstehende Risiken und Unsicherheiten im Zusammenhang mit Anbauzonen, Kulturartenspektrum und biogenen Schadfaktoren auf. Notwendige Maßnahmen zu Klimaschutz und Klimawandelanpassung wurden ebenso diskutiert wie etwaige Zielkonflikte. Es wurde veranschaulicht, wie ökonomische Modellierung von Effekten und Anpassungsstrategien dabei unterstützen können, mögliche Auswirkungen auf die Agrarmärkte auf nationaler und internationaler Ebene vorab besser einschätzen und letztlich auch darauf reagieren zu können.

Am Nachmittag gab Johann Fank (Hagelversicherung) einleitend einen Überblick, welche Möglichkeiten es im Bereich der Risikominimierung auf betrieblicher Ebene gibt und wie Schadensminderung und Risikoausgleich mithilfe eines umfassenden Versicherungsangebotes erzielt werden können.

Christian Krumphuber (Landwirtschaftskammer Oberösterreich) zeigte in seinem Vortrag auf, welche Rolle die Pflanzenzüchtung im Bereich der Klimawandelanpassung einnimmt und dass es ein klares Bekenntnis dazu geben muss, wie wichtig diese Technologie zur Bewältigung des Klimawandels ist.

Abschließend wurde durch Betriebsvorstellungen von drei Landwirten aus der Region die Brücke zwischen Forschung und Praxis geschlagen. Simon Thaler, Bio-Landwirt aus Leonding (https://www.miesenbergerhof.at/) bewirtschaftet den Miesbergerhof mit Schwerpunkt Direktvermarktung westlich von Linz. Seine Devise: Das Klima ändert sich – und so auch der Miesenbergerhof!

Manfred Ritzenberger, Landwirt aus St. Florian, legt bei sich am Betrieb großen Wert auf Erosionsschutz und setzt dabei auf optimale Nährstoffversorgung des Bodens, konservierende Bodenbearbeitung und Winterbegrünung.

Zum Schluss stellte Erich Hörtenhuber, Landwirt aus Niederneukirchen, (https://www.talhuber.at/) seinen Betrieb vor. Auch hier musste aufgrund von zu hoher Erosion ein Umdenken stattfinden, weshalb nun auf Minimalbodenbearbeitung umgestellt wurde. Darüber hinaus entschied man sich für ein weiteres Standbein und der Betrieb wird zukünftig Haselnüsse produzieren.

Die Veranstaltung thematisierte die Herausforderungen und Schwierigkeiten im Zusammenhang mit den notwendigen Anpassungsstrategien und Maßnahmen und spannte den Bogen vom europäischen Kontext über die nationale Ebene bis hin in die Regionen. Beispiele aus der Praxis zeigten mögliche Handlungsspielräume und auch Chancen auf und das Interesse der Teilnehmerinnen und Teilnehmer spiegelte sich in regen Diskussionsbeiträgen wider.