AKIS Digitalisierungs-Mapping

Hier wird das AKIS im Sektor Digitalisierung in der Landwirtschaft sichtbar gemacht.

Durch die enge Verknüpfung von Forschung, Bildung, Beratung und Praxis wird ein kontinuierlicher Kreislauf geschaffen, der eine ständige Verbesserung und Innovation ermöglicht.

Um diesen Prozess der Vernetzung und des Austausches zu fördern werden jene Akteurinnen und Akteure des AKIS dargestellt, die besondere Digitalisierungs-Kompetenzen haben und Aktivitäten im Bereich der Digitalisierung in der Landwirtschaft setzen.

Im Digitalisierungs-Mapping gelangt man über definierte Kategorien zu den Akteurs-Beschreibungen und weiterführend zu deren Webseiten und zu weiterführenden Links. Es besteht kein Anspruch auf Vollständigkeit; bei Bedarf werden weitere Akteurinnen und Akteure ergänzt.

Agro Innovation Lab
Beratung
Fachverbände
Forschung

Als erster AgTech-Accelerator Europas, treibt das AIL Innovationen in der Landwirtschaft voran. Mit einem
Netzwerk von > 1.400 Startups & zahlreichen internationalen Partnern aus Wirtschaft & Wissenschaft
agiert das AIL als Innovationsplattform im Lagerhaus- & Raiffeisen Ware Austria-Verbund. Neben dem
Scouting von Startups & Innovationen stehen die Beurteilung & Beschleunigung dieser, die Geschäftsmodellentwicklung
& die Begleitung von Forschungsprojekten im Fokus. Im Verbund gibt es viele digitale
Lösungen wie die FMS Agrarcommander, die digitale Handelsplattform Farmhedge oder das digitale Lagerhaus
Onfarming.

Rolle im (Digitalisierungs-) AKIS

Das Agro Innovation Lab verfügt über ein breites Wissen zu Anwendungsfällen von Digitalisierung in der
Landwirtschaft. Zahlreiche Startups im Netzwerk bieten digitale Lösungen und wurden bereits in Form
von Trials oder Pilotprojekten getestet. Vielversprechende Innovationen werden durch gezielte Geschäftsmodellentwicklung
beschleunigt. Ein einmaliges Netzwerk an Expert:innen im RWA-Lagerhaus-Verbund,
bis hin zu Landwirt:innen der Genossenschaften gewährleistet eine fundierte Markteinschätzung (Bedarf)
sowie Analyse zur Tauglichkeit – führende Expert:innen sind dabei von RWA Business Units oder Gesellschaften
wie Lagerhaus Technik Center (Generalimporteur von u.a. John Deere), AgrarCommander oder
Parga (Keyplayer in der Bewässerungstechnik). Markt-Know-How, bestehende Distributionswege und
Möglichkeiten der Skalierung durch ein großes Netzwerk sind für viele digitale Lösungen zentral. Dabei ist
das AIL auch international sehr gut vernetzt, wie bei Agrar Innovation Hubs, Dachverbänden von Genossenschaften,
Wissenschaft, Industrie oder Politik. Insofern bietet sich das AIL zur Einschätzung als auch
Beschleunigung von digitalen Lösungen an. Ebenso nimmt das AIL aktiv an angewandten Forschungsprojekten
wie FFG teil.

Praxisbeispiele/Projekte/Konkrete Aktivitäten

  • Startup-Scouting-Programme: z.B. Agri Water Innovation Discovery (2024), Seed Innovation Challenger
    (2023), Robotics & Smart Implements Challenge (2023)
  • Trials und Beschleunigung: z.B.: Ecorobotics, Applikation von Pflanzenschutzmitteln mittels KI-gesteuerter
    Spot-Spraying-Maschine in Zwiebel und Grünland (2022 bis heute), [Begleitung bei Markteinführung
    in Österreich], teilflächenspezifische Bewirtschaftung
  • Digitaler Handel von Commodities: Farmhedge Startup als Teilnehmer eines Acceleration-Programms
    wurde 2023 in RWA komplett integriert. Über 4.000 Landwirt:innen nutzen Angebots-App wobei Waren
    in einem zweistelligen Millionenbetrag gehandelt werden
  • Forschungsprojekte: z.B. mid-term Anforderungen an Kulturen auf Basis von Satelliten- und Wetterdaten
    oder Früherkennung von Weinerkrankungen durch Drohnen
  • Begleitung und Aufbau von innovativen Services die über das Lagerhaus angeboten werden
    • Feldgrenzenvermessung
    • Drohnenservice
    • Bodenprobenanalyse
    • Wetterservice etc.
AIT – Austrian Institute of Technology
Forschung

Die AIT – Austrian Institute of Technology GmbH ist Österreichs größte außeruniversitäre Forschungseinrichtung
und trägt zur technologischen Weiterentwicklung und zur Erarbeitung von innovativen Lösungen
in diversen Bereichen bei. Die Unit Bioresources des Center for Health & Bioresources konzentriert sich
auf die nachhaltige Nutzung biologischer Ressourcen mit den Schwerpunkten Pflanzen, Mikroorganismen
und deren Interaktionen. Somit ist das Forschungsteam des AIT ein renommierter Partner für die Wissenschaft,
den öffentlichen Sektor, die Industrie und die Agrarwirtschaft.

Rolle im (Digitalisierungs-) AKIS

Das AIT – Bioresources Team hat hohe Expertise für die Entwicklung praxisorientierter Lösungen für die
Land- und Forstwirtschaft. Im Fokus stehen dabei unter anderem die positiven Einflüsse von Mikroorganismen
auf das Pflanzen- und Bodensystem. Dafür werden auch digitale Technologien, wie Sensorik und
maschinelles Lernen eingesetzt, um präzise Daten zu sammeln und zu analysieren. In Klimakammern
werden z.B. Reaktionen verschiedener Pflanzenarten auf unterschiedliche Wetterbedingungen und Nährstoffmängel
untersucht, um nachhaltige Lösungen für die Landwirtschaft zu realisieren. Kooperationen
mit der Industrie sowie wissenschaftliche Projekte, die durch nationale und internationale Fördergeber finanziert
werden, spielen dabei eine entscheidende Rolle. Ein enger Austausch zwischen Wissenschaft und
Landwirt:innen ist hierfür essenziell. Ein Beispiel für diese Zusammenarbeit ist das „Horizon Europe“-Projekt
„PATH2DEA“, welches von AIT – Bioresources koordiniert wird. Dieses Projekt verbindet bestehende
digitale Technologien mit dem Wissen der Landwirte, um nachhaltige Praktiken zu unterstützen und eine
breite Akzeptanz und Anwendung digitaler Lösungen zu erreichen.

Praxisbeispiele/Projekte/Konkrete Aktivitäten

  • Phänotypisierung von Pflanzen in modernen Klimakammern mittels gezielter Pflanzenversuche.
  • Unterstützung bei digitalen Lösungen wie Monitoring und Verifizierung der Diversität des Bodenmikrobioms
    und Präzisionsanwendung von mikrobiellen Lösungen in der Landwirtschaft mittels digitaler Tools.
  • Nationale und internationale Forschungsprojekte: u.a. Projekte innerhalb der Forschungs- und Innovationsinitiative
    d4agrotech und „Weg zur Digitalisierung in der Agrarökologie für europäische Landwirtschaftssysteme“
    (PATH2DEA)
AMA – Agrarmarkt Austria
Vermarktung
Verwaltung und Kontrolle

Die AMA ist eine juristische Person des öffentlichen Rechts. Sie hat ihren Sitz in Wien und ist im gesamten
Bundesgebiet durch Regionalbüros der Vorortkontrolle vertreten. Ihre Aufgaben sind in § 3 des AMA-Gesetzes
1992 geregelt. § 6 Abs. 1 MOG 2021 bestimmt, dass die AMA die Marktordnungs- und Interventionsstelle
zur Vollziehung der EU-Marktordnung ist. Ihre Tätigkeit als Marktordnungsstelle und Agrarmarketingeinrichtung
hat die AMA am 1. Juli 1993 aufgenommen. Zu ihren wichtigsten Aufgaben zählen unter anderem die
Vollziehung der Marktordnungen, insbesondere die Erteilung von Ein- und Ausfuhrlizenzen, Marktinterventionen,
die Zentrale Markt- und Preisberichterstattung, das Setzen von Maßnahmen zur Qualitätssteigerung, die
Förderung des Agrarmarketings und die Abwicklung von Förderungsmaßnahmen.

Rolle im (Digitalisierungs-) AKIS

Die AMA hat mit ihrer über 30-jährigen Erfahrung in der Agrarlandschaft einen bedeutenden Beitrag geleistet.
Einerseits stellt sie sicher, dass ihre Aufgaben, wie etwa die Abwicklung von Förderungen, stets
zeitgerecht, korrekt und transparent durchgeführt werden – insgesamt wurden seit ihrer Gründung bereits
über 60 Milliarden Euro an berechtigte Antragsteller:innen ausgezahlt. Andererseits legt die AMA großen
Wert darauf, sich kontinuierlich weiterzuentwickeln und den sich wandelnden Anforderungen gerecht zu
werden.
Durch sorgfältige Evaluierung und gezielte Implementierung ist es ihr in den vergangenen „digitalen Jahren“
gelungen, nicht nur ihre gesetzlich übertragenen Aufgaben vollständig zu erfüllen, sondern sich auch
als verlässlicher Partner der Digitalisierung in der öffentlichen Verwaltung Österreichs zu etablieren. Die
AMA setzt die Prinzipien von eGovernment und Digital Government konsequent um, indem sie die österreichweite
„Digital First“-Strategie aktiv vorantreibt.
Speziell die Einführung des EU-weit vorgegebenen Flächenmonitorings brachte viele digitale Herausforderungen
mit sich, die von der AMA erfolgreich umgesetzt wurden.

Praxisbeispiele/Projekte/Konkrete Aktivitäten

  • Know-How-Träger als Entwickler und Betreiber der digitalen Förderplattform (DFP) (Antragstellung in
    den Bereichen der Sektor- und Projektmaßnahmen Imkerei, Obst & Gemüse, Wein und Ländliche Entwicklung,
    vollständige digitale Abwicklung von der Antragstellung, Bearbeitung, Prüfung, Genehmigung
    und Auszahlung.
  • Erfahrung und Know-How bei der Integration der eZustellung, der ID Austria, Amtssignatur, Portalverbund
    Österreich, Anbindungen zentraler Österreich-weiter Verwaltungsregister (Zustellungen werden an
    registrierte Empfänger:innen elektronisch durchgeführt). ID Austria als qualifizierte und der handschriftlichen
    Unterschrift gesetzlich gleich gestellten Signatur am Kunden-Portal www.eama.at im Einsatz.
    Die Kommunikation der AMA zu anderen Behörden Österreichs erfolgt über den behördlichen Portalverbund.
  • Langjährige Expertise bei der Bereitstellung diverser Online Erfassungsapplikationen und von digitalen
    Online-Anträgen. (Anwendungen wie EON – Erfassung Online, BVS – Beschwerdeverwaltungssystem,
    MFA – Mehrfachantrag Online, Mobile APP-unterstützte Antragsabwicklung inklusive Interaktion mit
    den Landwirt:innen durch eine GEO-tagged Mehrfachantrag Fotos APP.)
  • Fachliches Prozess-Know-How in allen Förderbereichen der Landwirtschaft. (Er- und Umstellung von
    fachlichen Prozessen im Zuge von Digitalisierungsprojekten. Anpassungen von Abläufen durch den Einsatz
    und die Integration digitaler Technologien.)
  • Know-How-Träger als Entwickler und Betreiber der digitalen Plattform RinderNET. (Durchgängig digitale
    Abwicklung von Rindermeldungen wie z.B. Geburten, Zugänge, Abgänge, digitale Beantragung der
    Ohrmarken. Bereitstellung diverser Online-Schnittstellen für Rindermeldungen und einer AMA-eigenen
    mobilen APP über die Rindermeldungen abgewickelt werden können.
BAB – Bundesanstalt für Agrarwirtschaft und Bergbauernfragen
Forschung

Die Bundesanstalt für Agrarwirtschaft und Bergbauernfragen (BAB) ist eine Dienststelle des Bundesministeriums
für Land- und Forstwirtschaft, Regionen und Wasserwirtschaft (BML). Die Mitarbeiter:innen des
sozioökonomischen Forschungsinstituts beschäftigen sich mit Themen der Agrarpolitik, der Agrar- und
Ernährungswirtschaft, des landwirtschaftlichen Betriebes und des ländlichen Raumes insbesondere der
Berggebiete.

Rolle im (Digitalisierungs-) AKIS

An der BAB werden die Wechselwirkungen zwischen Landnutzung und Gesellschaft analysiert, um zu einer
nachhaltigen Entwicklung der Agrar- und Ernährungswirtschaft und der ländlichen Räume im nationalen
und europäischen Kontext beizutragen.
Die BAB führt Analysen durch und liefert Informations- und Entscheidungsgrundlagen für Betriebsleiter:innen,
die landwirtschaftliche Beratung, agrarische Verwaltung und Politik. Technologische Entwicklungen
wie die Digitalisierung im Agrarsektor, deren Umsetzungsmöglichkeiten und Folgen, sind einerseits Forschungsgegenstände
und andererseits methodische Grundlage der BAB etwa in den Bereichen Ökonomische
Modellierung, GIS, Big Data und Künstliche Intelligenz.
Die Forschungsarbeiten fließen in digitale Werkzeuge wie den IDB – Interaktive Deckungsbeiträge und Kalkulationsdaten,
das Preisportal „Preise von Agrar- und Forstgütern sowie Betriebsmitteln“ oder die Gemeindedatenbank
(GeDaBa).
Die Erfassung, Strukturierung und Auswertung von (Geo)Daten zur Landwirtschaft und zum ländlichen
Raum sowie die Entwicklung und Implementierung von GIS- und IT-Systemen bilden eine wichtige Grundlage
für Forscher:innen wie auch Entscheidungsträger:innen.

Praxisbeispiele/Projekte/Konkrete Aktivitäten

  • IDB – Interaktive Deckungsbeiträge und Kalkulationsdaten (https://idb.agrarforschung.at) bietet Deckungsbeiträge
    und Datengrundlagen für die Betriebsplanung, Forschung und Verwaltung. Die Verfahren
    werden laufend aktualisiert und erweitert und berücksichtigen die zunehmende Digitalisierung der
    österreichischen Landwirtschaft.
  • Preisportal „Preise von Agrar- und Forstgütern sowie Betriebsmitteln“ (https://preise.agrarforschung.
    at/) bietet einen Überblick zu den aktuellen, in der Vergangenheit beobachteten und in Zukunft erwarteten
    Preisen von wichtigen Agrar- und Forstgütern, sowie ausgewählten Betriebsmitteln.
  • Gemeindedatenbank (https://gedaba.agrarforschung.at) ist eine Sammlung und Visualisierung zentraler
    Daten zur Landwirtschaft und den ländlichen Räumen.
  • Datenbank zu Agrar- und volkswirtschaftlichen Daten (siehe auch https://bab.gv.at)
BEV – Bundesamt für Eich- und Vermessungswesen
Verwaltung und Kontrolle

Das Bundesamt für Eich- und Vermessungswesen vereint Vermessungswesen, Messtechnik und Marktüberwachung.
Es kartiert Österreich, verwaltet den Kataster und stellt präzise Geodaten bereit. Als Nationales
Metrologie-Institut sichert es Messnormen, eicht Messgeräte und gewährleistet korrekte Messungen.
Seit 2022 koordiniert das BEV die Marktüberwachung in Österreich, kontrolliert die Produktsicherheit
und unterstützt den freien Warenverkehr in der EU. Damit leistet es einen wesentlichen Beitrag zur Genauigkeit
von Vermessungs- und Messstandards in Österreich und sorgt durch Überwachung der Produktsicherheit
für Schutz der Verbraucher:innen.

Rolle im (Digitalisierungs-) AKIS

Das Bundesamt für Eich- und Vermessungswesen bietet eine Reihe von Leistungen für die Digitalisierung
der österreichischen Landwirtschaft:
APOS für die Landwirtschaft: Der Positionierungsdienst APOS ermöglicht der Landwirtschaft eine zentimetergenaue
Spurführung. Damit gelingt eine umweltschonendere Bewirtschaftung der Ackerflächen, da
Treibstoff, Düngemittel und Pflanzenschutz eingespart werden kann.
Digitale Höhenmodelle und Orthophotos: beschreiben Form und Beschaffenheit der Erdoberfläche zum
Zeitpunkt der Aufnahme
Digitale Katastralmappe: Dokumentation der Eigentumsverhältnisse von Grundstücken

Praxisbeispiele/Projekte/Konkrete Aktivitäten

  • Spurführung und teilflächenspezifische Bewirtschaftung mit dem Positionierungsdienst APOS
  • Die Digitale Katastralmappe visualisiert die geometrische Lage landwirtschaftlicher Grundstücke
  • Aus digitalen Höhenmodellen können Neigung und Exposition landwirtschaftlicher Flächen berechnet
    werden
  • Digitale Orthophotos zeigen den Bewuchs zum Zeitpunkt der Aufnahme
  • Digitale Höhenmodelle, Orthophotos und die digitale Katastralmappe sind Basisdaten für INVEKOS
Bio Austria
Beratung
Fachverbände
Forschung
Vermarktung
Weiterbildung

BIO AUSTRIA ist mit 12.000 Mitgliedern der größte Verband der österreichischen Biobäuerinnen und Biobauern
sowie der mitgliederstärkste Bio-Verband Europas. BIO AUSTRIA versteht sich als starke Netzwerkorganisation
und Vertretung der biologischen Landwirtschaft in Österreich sowie als Impulsgeber für
die Ökologisierung der Landwirtschaft und die Versorgung der Bevölkerung mit gesunden Lebensmitteln.
BIO AUSTRIA leistet agrarpolitische Interessensvertretung, Beratung und Weiterbildung für ihre Mitglieder,
Unterstützung bei der Vermarktung und Schaffung neuer Märkte und Absatzmöglichkeiten, Sicherung des
BIO AUSTRIA Qualitätsstandards und Verbandszeichens, Information von Konsument:innen und die Verbreitung
des Bio-Gedankens in der Gesellschaft.

Rolle im (Digitalisierungs-) AKIS

  • Fachinformation mittels vertiefender Artikel, Beiträge und Kommentare in der sechs Mal jährlich erscheinenden
    BIO AUSTRIA Fachzeitung, insbesondere für Mitgliedsbetriebe
  • Fachinformation mittels aktueller, kurzer Fachbeiträge in den zehn verschiedenen, regelmäßig erscheinenden
    BIO AUSTRIA Fachinfos (z.B. BIO AUSTRIA Fachinfo Acker, Gemüse, Kartoffel, Obst, Rinder,
    Direktvermarktung …), insbesondere für Mitgliedsbetriebe
  • Niederschwellige Weiterbildungsangebote für Biobäuerinnnen und Biobauern, z.B. im Rahmen von
    Fachtagungen (Gemüse-, Kartoffeltage, BIO AUSTRIA Tage für Biobäuerinnen und Biobauern), Webinaren,
    Betriebsbesichtigungen, Felderbegehungen
  • Vertiefende Weiterbildungsangebote z.B. Digitalisierungspraktiker – Vertiefung Beikrautmanagement,
    BIO AUSTRIA Burgenland
  • Entwicklung eines Beratungsangebots zur Digitalisierung, insbes. im Bereich Ackerbau, Gemüse, Kräuter
    und Sonderkulturen
  • Projektpartner sowie Projektbeteiligung von BIO AUSTRIA Mitgliedsbetrieben bei Entwicklung und Erprobung
    konkreter Geräte und Techniken

Praxisbeispiele/Projekte/Konkrete Aktivitäten

Beispiel Digitalisierungspraktiker – Vertiefung Beikrautmanagement, BIO AUSTRIA Burgenland
Der Kurzlehrgang findet erstmals in der Bildungssaison 2024/25 in Form von vier Modulen im blended-learning
Format statt. Ziel ist, den Teilnehmer:innen eine erweiterte Perspektive im Themenbereich der Digitalisierung
und des optimierten Beikrautmanagements zu schaffen. Der Kurzlehrgang umfasst folgende
Inhalte:

  • Grundlagen der Digitalisierung und Automatisierung,
  • Optimierung des Beikrautmanagements im Ackerbau aus Perspektive des Pflanzenbaus sowie der
    Landtechnik
  • Optimierung des Beikrautmanagements in Gemüse-, Kräuter- und Sonderkulturen („Hacktechnik“ traktorgezogen
    und autonom, Beispiele aus der Praxis zum Einsatz von „In Row-Hacktechnik“ in Gemüse,
    Kräuter und Sonderkulturen)
  • Entwicklung eines Digitalisierungskonzeptes mit Fachaustausch und Kurzexkursion

BIO AUSTRIA Landwirt:innen als Projektpartner, insbesondere in Kooperation mit BLT Wieselburg und
Innovation Farm:

  • Etablierung von autonomen „In-Row Hacksystemen“ im Blattkräuter- und Körnerfruchtanbau
  • KI-gestützter Robotereinsatz zur herbizidfreien Beikrautbekämpfung in Bio-Zuckerrüben (https://www.
    innovationfarm.at/projekte/ki-gestuetzter-robotereinsatz-zur-herbizidfreien-beikrautbekaempfung-inbio-
    zuckerrueben/)
  • Einsatz des Feldroboters „Farmdroid“ bei der Bio-Zuckerrübe (https://www.innovationfarm.at/projekte/
    einsatz-des-feldroboters-farmdroid-bei-der-zuckerruebe/)
BOKU – Institut für Agrar- und Forstökonomie (AFO)
Ausbildung
Forschung

Das Institut für Agrar- und Forstökonomie (AFO) forscht grundlagen- und anwendungsorientiert in den
Bereichen Land- und Forstwirtschaft. Die Schwerpunkte liegen auf nachhaltigen Produktionskonzepten,
betrieblicher Resilienz, der Bewertung neuer Technologien und der ökonomischen Analyse land- und forstwirtschaftlicher
Betriebe und Produktionsverfahren. Seit vielen Jahren betreiben wir transdisziplinäre Forschung
und sind in zahlreiche nationale Projekte, aber auch in EU-Projekten wie D4AgEcol und SHOWCASE
eingebunden

Rolle im (Digitalisierungs-) AKIS

Im Rahmen des EU-Projekts D4AgEcol – Digitalisation for Agroecology arbeiten wir an der Schnittstelle
zwischen Digitalisierung und Agrarökologie. Ziel des Projekts ist es, die Rolle digitaler Technologien in
agrarökologischen Praktiken zu erforschen und deren Potenziale für eine nachhaltige Transformation der
Landwirtschaft zu nutzen. Gemeinsam mit unseren Projektpartnern – darunter ATB, CENTRI, ZALF, DLG,
PESSL, LfL, usw. – planen und organisieren wir Workshops mit zentralen Stakeholdern, um die Interaktionen
zwischen Landwirtschaft, Digitalisierung und Ökologie zu stärken. Zusätzlich führen wir Befragungen
durch, um Bedarfe, Herausforderungen und Perspektiven aus der Praxis systematisch zu erfassen.
Unser Beitrag umfasst sowohl die wissenschaftliche Analyse als auch den Wissenstransfer und die Förderung
eines konstruktiven Dialogs zwischen Wissenschaft, Praxis und Politik.

Praxisbeispiele/Projekte/Konkrete Aktivitäten

  • D4AgEcol – Digitalisation for Agroecology
BOKU – Institut für Landtechnik
Ausbildung
Forschung

Das Institut für Landtechnik ist Teil des Departments für Agrarwissenschaften der Universität für Bodenkultur
Wien. Wir sind in Forschung und Lehre tätig und verfolgen das Ziel, Innovationen in der Landtechnik,
insbesondere durch die Einbindung modernster Technologien, im Sinne der Nachhaltigkeit zu entwickeln.
Unser Fokus liegt auf zukunftsweisenden Themen wie Digitalisierung, Smart Farming, Energiesysteme
und menschengerechte Arbeitsplätze. Durch Optimierung bestehender und die Entwicklung neuer Verfahrenstechnik
gestalten wir die Landwirtschaft von morgen und schaffen einen Mehrwert für Gesellschaft
und Umwelt.

Rolle im (Digitalisierungs-) AKIS

Am Institut für Landtechnik erforschen wir ein breites Spektrum der Agrartechnik – von klassischen landwirtschaftlichen
Verfahrenstechniken bis hin zu innovativen Ansätzen im Kontext von Smart Farming, Digitalisierung
und inklusiver Arbeit. Dies erfolgt unter Berücksichtigung von ökologischen, ökonomischen
und sozio-technischen Aspekten.
Landwirtschaftliche Systeme werden beispielsweise als digitale Zwillinge abgebildet. Der Traktor oder
Roboter fungieren dabei als Messsystem, dessen aufgezeichnete Daten zur Optimierung von Produktionsprozessen
genutzt werden können. Neue Ansätze und Innovationen können so gezielt bewertet und im
Sinne einer ganzheitlichen Betrachtung und inklusive Berücksichtigung der Nachhaltigkeit weiter optimiert
werden. So tragen wir zu einer ressourcenschonenden, effizienten, nachhaltigen und zukunftsfähigen
Landwirtschaft bei.

Praxisbeispiele/Projekte/Konkrete Aktivitäten

  • Digitale Zwillinge: Abbildung landwirtschaftlicher Systeme als digitale Zwillinge, um Arbeitsprozesse zu
    simulieren, zu analysieren und zu optimieren. Integration von Traktoren als Messsysteme, deren Daten
    zur Effizienzsteigerung und Ressourceneinsparung beitragen.
  • Smart Farming: Nutzung von Sensortechnologien und Echtzeit-Daten zur Optimierung der Bewirtschaftung
    von landwirtschaftlichen Flächen.
  • Erfassung von digitalen menschenbezogenen Daten bei der Arbeit, um diese gesundheitserhaltend,
    genderspezifisch, alternsgerecht sowie inklusiv zu gestalten.
  • Wissenstransfer und Vernetzung: Erstellung von Handlungsempfehlungen für Politik und Praxis sowie
    Stakeholder-Workshops zur Förderung in den Bereichen Smart Farming, Digitalisierung, Energiesystemen,
    Arbeitswissenschaft und Nachhaltigkeitsbewertung.
Die Ländlichen Fortbildungsinstitute (LFI)
Weiterbildung

Die Ländlichen Fortbildungsinstitute zählen zu den größten Bildungseinrichtungen im ländlichen Raum
und bieten ein umfassendes und flächendeckendes Angebot an Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten.
Ziel ist es, qualitativ hochwertige Produkte möglichst preiswert für Kund:innen anzubieten. Neben den traditionellen
und gut bewährten fachlichen Schulungen rückten in den vergangenen Jahren vermehrt auch
Kurse in den Bereichen Persönlichkeitsbildung, Gesundheit und Umweltschutz in den Fokus. Besonders
umfassend werden Angebote in den Bereichen Unternehmensführung, Einkommenskombination, Direktvermarktung,
Urlaub am Bauernhof und vor allem auch Digitalisierung und neue Technologien entwickelt.
Österreichweit werden jährlich in etwa 10.000 Bildungsveranstaltungen mit rund 200.000 Teilnehmenden
durchgeführt.

Rolle im (Digitalisierung-) AKIS

Die Ländlichen Fortbildungsinstitute setzen seit Jahren und Jahrzehnten auf Digitalisierung in unterschiedlichen
Themenbereichen und Formaten. Standen anfangs klassische EDV-Basiskurse für Einsteiger und
landwirtschaftliche Anwender im Vordergrund, wurden Mitte der 10er Jahre begonnen, die Methodik des
Wissenstransfers Schritt für Schritt über virtuelle Umgebungen umzusetzen. Mittlerweile gehören Webinare
und Online-Seminare, Farminare (Webinare live von Hof, Feld und Stall) und Cookinare (Online-Kochkurse)
ebenso zum Standard-Angebot der LFIs wie das breite Angebot zeit- und ortunabhängiger Onlinekurse.
Neben dem digitalen Wissenstransfer rücken aber auch spezielle Kurse zu neuen Technologien am landund
forstwirtschaftlichen Betrieb in den Vordergrund: Zum einen werden klassische Landtechnik- und
produktionsbezogene Angebote um Digitalisierungsaspekte erweitert (z.B. „Effizienzsteigerung durch Precision
Farming im Ackerbau“, Melkroboter-Stammtische, „Nutzung KI & ChatGPT“ etc.), darüber hinaus
wird durch die Kooperation mit der 2020 gegründeten Innovation Farm sichergestellt, dass aktuelles und
unabhängiges Know-How zu Smart Farming-Technologien vermehrt sich in eigenen Spezialangeboten des
LFIs wiederfindet.

Praxisbeispiele/Projekte/Konkrete Aktivitäten

  • 56 verschiedene Onlinekurse, 588 Live-Online-Veranstaltungen mit insg. knapp 60.000 Absolventen
    (2024)
  •  Rund 30 Bildungsveranstaltungen in Kooperation mit der Innovation Farm zu Smart Farming-Technologien
    wie präziser Düngung, zielgerichtetem Pflanzenschutz, Feldrobotik, Technologien in der Grünlandverfahrenskette
    sowie im Bereich der Tierhaltung und Innenmechanisierung
  •  Kursangebot der LK-Technik Mold mit Spezialangeboten zur Digitalisierung wie automatischen Lenksystemen,
    Fahrspurplanung und Drohneneinsatz
D4Agrotech
Forschung

Die Forschungs- und Innovationsinitiative d4agrotech vernetzt Technologieanbieter, Forscher und Anwender
im Agrarsektor. Ziel ist die Intensivierung des Wissensaustausches der unterschiedlichen Akteure, um
Probleme zu identifizieren und Anwendern optimalen Zugang zu neuen Technologien zu ermöglichen. Die
Initiative wird von Expert:innen der AIT – Austrian Institute of Technology GmbH geleitet und unterstützt
Projekte zur Entwicklung praxisnaher digitaler Lösungen. Zudem fördert die d4agrotech-Initiative die Kommunikation
und Diskussion über Digitalisierungschancen in der Landwirtschaft.

Rolle im (Digitalisierungs-) AKIS

Ziel der Forschungs- und Innovationsinitiative d4agrotech ist es, die Digitalisierung und deren Anwendung
in der Landwirtschaft voranzutreiben. Es werden unter anderem wissenschaftliche Projekte gefördert, die
konkrete Probleme in der landwirtschaftlichen Produktion erkennen und mittels geeigneter digitaler Werkzeuge
lösen. Ein Beispiel hierfür ist das Projekt PredictBeetWeevil, das Vorhersagemodelle für die Ausbreitung
des Rübenderbrüsslers entwickelt. Hierfür werden u.a. Boden-, Klima- und Mikrobiom-Daten gesammelt
und zur Erstellung und Evaluierung des Modells eingesetzt. Eine präzise Vorhersage über Ort und
Ausmaß des Auftretens der Schädlinge ermöglicht, es frühzeitig Gegenmaßnahmen zu ergreifen. Neben
der Förderung praxisnaher Projekte zur Problemlösung mit digitalen Tools ist die Wissensvermittlung im
Bereich Digitalisierung und künstliche Intelligenz zwischen verschiedenen Akteuren ein wichtiger Bestandteil
der d4agrotech Initiative. Im Rahmen der Forschungs- und Innovationsinitiative werden Workshops
und eine wissenschaftliche Konferenz organisiert, um d4agrotech als Plattform für Austausch, Diskussion
und Vernetzung zu nutzen.

Praxisbeispiele/Projekte/Konkrete Aktivitäten

  • Projekt PredictBeetWeevil: wie oben beschrieben, werden in diesem Projekt Vorhersagemodelle generiert,
    um das Auftreten des Schädlings Rübenderbrüssler präzise vorhersagen zu können, um so schnell
    und effektiv Gegenmaßnahmen zu ergreifen.
  • Projekt WheatViz: In diesem Projekt werden modernste Kamera-Sensorik und digitale Tools wie maschinelles
    Lernen und künstliche Intelligenz kombiniert, um zur Entwicklung neuer Weizensorten mit
    verbesserter Trockenstress-Toleranz beizutragen.
Fachhochschule Oberösterreich
Ausbildung
Forschung

Die FH Oberösterreich ist die forschungsstärkste Fachhochschule Österreichs mit vier Fakultäten in Hagenberg,
Linz, Steyr und Wels. Die FH Oberösterreich bietet über 70 Studiengänge für mehr als 6.000 Studierende
und ist mit über 440 Forscher:innen und über 600 Kooperationen mit Wirtschaft und Gesellschaft
aktiv an der Gestaltung von Innovation und Fortschritt beteiligt, indem sie relevante Forschungsergebnisse
in die Praxis umsetzt und den Wissenstransfer in relevanten Branchen, u.a. auch der Agrar- und Forstwirtschaft,
fördert.

Rolle im (Digitalisierungs-) AKIS

Von der Idee zum Forschungsprojekt: Die FH Oberösterreich bietet Ihnen die einzigartige Gelegenheit, Ihr
digitales Potenzial zu entfalten. Durch interaktive Forschungszusammenarbeit in nationalen und internationalen
Projekten sowie die Möglichkeit, Lösungsansätze in studentischen Projekten, Bachelor- und
Masterarbeiten zu entwickeln, können Sie Ihre Ideen in die Realität umsetzen.
Der FH OÖ DigiSpace an der Management-Fakultät in Steyr im Museum Arbeitswelt ist ein Raum der digitalen
Möglichkeiten, wo Unternehmen und Studierende auf 500 m² Fläche die Potenziale der Digitalisierung
von Unternehmen erleben und gestalten können. Ganz konkret steht die wirtschaftliche Nutzung digitaler
Technologien und die Rolle des Managements bei der erfolgreichen Gestaltung und Umsetzung digitaler
Strategien im Unternehmen im Fokus.

Praxisbeispiele/Projekte/Konkrete Aktivitäten

Campus Wels

  • DigiNase: Das Projekt konzentriert sich auf die Entwicklung einer innovativen digitalen Nase, die auf
    intelligenten Sensoren und maschinellem Lernen basiert, um frühzeitig Krankheiten in Waldgebieten zu
    erkennen.
  • DigiHerb: Digitalisierung im Gewürzanbau (Förderschiene: SKU, Land OÖ): Mit Drohne und Digitalisierung
    den Gewürzanbau revolutionieren.

Campus Hagenberg

  • BAMBI: Das Projekt entwickelt ein innovatives System zur automatisierten Wildtierbeobachtung in Wäldern
    mittels Kamera-Drohnen, Künstlicher Intelligenz und Lichtfeld-Technologie, um Biodiversität zu
    fördern und Wildtierbestände flächendeckend und zuverlässig zu erfassen.
  • Big Data im Stall (PLFDoc.): Im Rahmen des kollaborativen Doktoratsprogramms PLFDoc beschäftigen
    sich Forscher:innen an der VetMedUni Wien, der TU Wien und der FH OÖ am Campus Hagenberg mit der
    Entwicklung von Techniken für Precision Livestock Farming.

Campus Steyr

  • NextGen:CropCare untersucht die Praktikabilität autonomer Hackroboter in der österreichischen Landwirtschaft,
    welche angesichts der wachsenden Forderungen aus der Gesellschaft und der Politik nach
    einer Verringerung von Pflanzenschutzmitteln und einer Förderung des integrierten Pflanzenschutzes
    an Bedeutung gewinnt. Im Rahmen dieses Forschungsprojektes wird ein Feldversuch zur automatisierten
    mechanischen Unkrautbekämpfung in biologischen Zuckerrüben und diversen anderen Spezialkulturen
    durchgeführt. Hierbei kommt der innovative Hackroboter „Farming GT“ des Unternehmens Farming
    Revolution GmbH zum Einsatz.
  • AgTeCastle untersucht verschiedene Umsetzungspfade, ein historisches Gebäude im Zentrum Oberösterreichs
    in ein Zentrum für Agrartechnologie und Digitalisierung in der Landwirtschaft umzuwandeln.
    Die Varianten umfassen die Entwicklung eines Innovationshubs und Kompetenzzentrums für Agrardigitalisierung,
    eine Start-up Plattform mit überregionalen Unternehmen, Bildungseinrichtungen und politischen
    Akteuren mit dem Ziel, das kulturelle Erbe zu bewahren, technologischen Fortschritt zu fördern
    und durch die Schaffung von Arbeitsplätzen die regionale Wirtschaft zu stärken.
Fachhochschule Wiener Neustadt
Ausbildung
Forschung

Die FH Wiener Neustadt zählt zu den Top-Bildungseinrichtungen des Landes und ist Gestalter sowie Vorbild
am heimischen FH-Sektor. Mittels praxisnaher Ausbildung, internationaler Vernetzungen und innovativer
Forschungsarbeit werden gefragte Persönlichkeiten ausgebildet. Aktuell bietet die FH Wiener Neustadt
an den fünf Standorten in Wiener Neustadt, Wieselburg, Tulln, Wien und Salzburg insgesamt 47 Studiengänge
an den fünf Fakultäten Wirtschaft, Technik, Gesundheit, Sport und Sicherheit an. Dies eröffnet den
mehr als 4.500 Studierenden eine Vielzahl an Karriereperspektiven. Mehr als 500 Mitarbeiter:innen und
rund 1.000 Referent:innen sorgen dabei für die hohe Praxisrelevanz der Ausbildung und einen modernen
sowie effizienten Lehrbetrieb.
Die FH Wiener Neustadt – Campus Francisco Josephinum in Wieselburg vereint Innovation, Digitalisierung
und Landwirtschaft. Mit dem Bachelorstudium Agrartechnologie & Digital Farming bieten wir eine Ausbildung
direkt am Hotspot für Agrar- und Technik-Know-How. Die dafür erforderliche Forschung, Infrastruktur
und Expertise – darunter die Innovation Farm, modernste Labore für Messtechnik und Mechatronik
sowie Versuchsfelder und -betriebe – sind durch die Kooperation mit der HBLFA Francisco Josephinum
gesichert. Die Studienschwerpunkte umfassen Mechatronik, KI, Landwirtschaft und Landtechnik.

Rolle im (Digitalisierungs-) AKIS

Das Bachelorstudium nimmt eine zentrale Rolle bei der Digitalisierung von Landwirtschaft und -technik ein.
Es vermittelt Kompetenzen in der Softwareentwicklung, von der Programmierung und den zugrunde liegenden
Algorithmen bis hin zum Entwurf moderner Datenbanksysteme. Durch den Einsatz von Mess- und
Sensortechnik sowie Computational Intelligence werden neue Ansätze zur Datenerfassung und -analyse
entworfen, die landwirtschaftliche Prozesse optimieren und ressourcenschonender gestalten. Die Ausbildung
fördert die Entwicklung innovativer Anwendungen und mechatronischer Systeme, die speziell auf die
Landwirtschaft und -technik ausgerichtet sind. Dabei liegt der Fokus auf Agro-Mechatronik, die automatisierte
und digitale Lösungen für die Landwirtschaft ermöglicht, sowie auf Smart Farming, das die digitale
Vernetzung von Maschinen und Prozessen umfasst. Die Zusammenarbeit mit anderen Forschungseinrichtungen
schafft ein Umfeld, in dem Forschungsergebnisse direkt angewandt werden können. Dadurch trägt
das Studium entscheidend dazu bei, berufsfelderorientiert Fachexpert:innen auszubilden, Digitalisierung
in der Agrarbranche voranzutreiben, Wissenstransfer zu fördern und Lösungen für die Herausforderungen
der modernen Landwirtschaft zu entwickeln.

Praxisbeispiele/Projekte/Konkrete Aktivitäten

  • Bildungsangebot: Bachelorstudiengang Agrartechnologie & Digital Farming
  • Weitere Kurse: Jagdkurs und -prüfung, Traktor-, Stapler- und Drohnenführerschein, ISOBUS-Programmierung
  • Zertifizierungen: Datenschutzbeauftragte/r, Projektmanagement, Scrum
  • Praxisbeispiel: Innovation Farm – Beste Verzahnung von Ausbildung und angewandter Forschung (www.
    innovationfarm.at)
  • Forschungsprojekt: AgrifoodTEF – Netzwerk von Testzentren für KI- und Robotik-Lösungen (www.agrifoodtef.
    eu)
  • Forschungsprojekt: SADAA – Sensorbasierte Anomaliedetektion als eine Voraussetzung im autonomen
    Ackerbau
HBLFA Francisco Josephinum BLT & Josephinum Research
Ausbildung
Beratung
Forschung
Weiterbildung

Die Höhere Bundeslehr- und Forschungsanstalt Francisco Josephinum ist eine Dienststelle des Bundesministeriums für Land- und Forstwirtschaft, Klima- und Umweltschutz, Regionen und Wasserwirtschaft.

Der Forschungsbereich (BLT) widmet sich der Forschung und Prüfung in der Agrartechnik, landwirtschaftlichen Verfahrenstechnik und Erneuerbaren Energie.

Gemeinsam mit der teilrechtsfähigen Forschungseinrichtung Josephinum Research werden kooperative Forschungs- und Entwicklungsprojekte mit Bezug zur Digitalisierung durchgeführt. Dabei stehen innovative Technologien (Digitalisierung, Datenwissenschaften, Precision Farming, Robotik, Künstliche Intelligenz,…) im Fokus. Eine leistungsfähige Versuchstechnik bildet die Grundlage für anwendungsorientierte Forschungsprojekte im Pflanzenbau. Die vorhandenen Kompetenzen bilden damit einen Brückenschlag zwischen Agrarwissenschaften und Hochtechnologie.

Rolle im (Digitalisierungs-) AKIS

Neue Technologien des Precision und Smart Farmings sowie der Digitalisierung stehen im Fokus des multidisziplinären Teams von BLT und Josephinum Research. Eine umfassende Messtechnik am Prüfstand und im Feld sowie langjährige Erfahrung in der Versuchstechnik garantieren optimale Versuchsbedingungen. Die Arbeitsschwerpunkte sind:

  • Mechatronik & Robotik
  • Data & Information Sciences
  • Sensortechnologien & Computer Vision
  • Künstliche Intelligenz
  • Digital Farming mit den Schwerpunkten Bodenbearbeitung und Sätechnik, Düngung und Pflanzenschutz, Erntetechnik sowie Verfahrenstechnik im Grünland.

Im Rahmen von AgrifoodTEF – The European Testing and Experimentation Facilities for Agri-food Innovation – einem Netzwerk von Testzentren in Europa, unterstützt Josephinum Research Unternehmen & Start-ups aus dem Agrar- und Lebensmittelproduktionssektor mit einer breiten Palette an unterschiedlichen Services bei der Produktentwicklung von KI- und Robotik-Lösungen.

Josephinum Research und BLT sind Projektpartner und Standort der Innovation Farm.

Der Aufbau eines landwirtschaftlichen Datenraums auf nationaler und europäischer Ebene bildet einen wichtigen Arbeitsschwerpunkt.

Gemeinsam mit Bildungsanbietern geben die Experten von BLT und Josephinum Research ihr Wissen in der Aus- und Weiterbildung von Landwirten weiter.

Praxisbeispiele/Projekte/Konkrete Aktivitäten

HBLFA Raumberg-Gumpenstein
Ausbildung
Forschung
Weiterbildung

Die HBLFA Raumberg-Gumpenstein vereint Forschung und Lehre. In der Forschung arbeiten wir an den
Zukunftsfragen der Land- und Lebensmittelwirtschaft. Die Weitergabe unseres Wissens an die Praxis ist
uns wichtig und wir arbeiten mit Universitäten, Forschungseinrichtungen, der Beratung, Verbänden, Vermarktungsbetrieben,
Politik, Interessensvertretern, NGOs und mit Bäuerinnen und Bauern aus dem In- und
Ausland zusammen. In der Forschungsgruppe „Digitalisierung“ arbeiten die HBLFA Raumberg-Gumpenstein
und die NGO „Raumberg-Gumpenstein Research & Development“ am Standort zusammen.

Rolle im (Digitalisierungs-) AKIS

In ihrer Forschungsgruppe „Digitalisierung“ werden an der HBLFA Raumberg-Gumpenstein, in Zusammenarbeit
mit „Raumberg-Gumpenstein Research & Development“ sowie externen Projektpartnern, digitale
Lösungen entwickelt, geprüft und umfassend evaluiert.
Die Schwerpunkte liegen dabei in den Bereichen Tierhaltung, Tierernährung, Tiergesundheit, Emissionen &
Immissionen, Klimafolgenforschung & Anpassungsstrategien, Kulturlandschaftsforschung, Biodiversität,
Biologische Wirtschaftsweise, Nachhaltigkeitsbewertung, Natur- und Umweltschutz, Qualitätsmanagement,
Lebensmittel- sowie LCA-Analysen. Auch im Projekt „Innovation Farm“, welches neue Technologien
in der Landwirtschaft untersucht und sichtbar macht, wird mitgearbeitet.
Mit einer Ausstattung auf internationalem Niveau und der fachlichen Expertise der HBLFA sowie den neuen
Möglichkeiten von RG-R&D bestehen hervorragende Rahmenbedingungen für eine innovative, praxisnahe
Forschung auf höchstem Standard.

Praxisbeispiele/Projekte/Konkrete Aktivitäten

  • Satellitendaten für das Grünlandmanagement – SatGrass
    Auf Basis von Satelliten- und Wetterdaten werden zukünftig Landwirt:innen bei der Wahl eines optimalen
    Schnittzeitpunktes unterstützt werden. Im Projekt SatGrass wurden dazu Fernerkundung, Wetter- und
    Grünlanddaten über mehrere Jahre auf mehr als 200 Grünlandflächen in ganz Österreich gesammelt
    und für die KI-basierte Entwicklung von Modellen zur Schätzung von Ertrag und Qualität ausgewertet.
    Zusammen mit Fernerkundungs- und Wetterdaten bilden die gesammelten Felddaten eine einzigartige
    Datenbasis, welche die Voraussetzung für die Implementierung einer App bildet. Als operatives System
    wird diese Anwendung ab 2026 landwirtschaftlichen Betrieben in Echtzeit Informationen zu Ertrag und
    Futterqualität auf einzelnen Flächen angeben können. Darüber hinaus wird auch eine etwa 1- bis 2-wöchige
    Vorschau zum erwarteten Wachstumsverlauf Empfehlungen für den optimalen Schnittzeitpunkt
    geben.
  • KI und Robotik bewerten und validieren – agrifoodTEF
    AgrifoodTEF steht für Europäische Test- und Experimentiereinrichtungen für Agrifood-Innovationen.
    Ziel ist es, eine nachhaltige und effiziente Lebensmittelproduktion zu fördern und umfasst Projektpartner
    aus neun EU-Ländern. Als Netzwerk von physischen und digitalen Einrichtungen in ganz Europa
    bietet das Projekt Dienstleistungen an, um Lösungen von Drittanbietern für KI und Robotik unter realen
    Bedingungen zu bewerten und zu validieren. Dadurch soll zusätzliche Sicherheit für Anbieter und Nutzer
    digitaler Technologien im europäischen Agrarsektor geschaffen werden.
  • Entwicklung und Weiterentwicklung eines Pansensensors – Pansens4
    Das System smaXtec erhebt Daten mittels eines Sensors, der sich direkt im Pansen der Kuh befindet.
    Aus dem Inneren der Kuh werden sowohl für das Management als tiergesundheitsrelevante Informationen
    gesendet, die am Smartphone bzw. am PC der Landwirtin oder des Landwirts innerhalb kürzester
    Zeit einsehbar sind.“ innerhalb kürzester Zeit einsehbar sind. Das Projekt „Pansens4“ beschäftigt sich
    mit den Zusammenhängen zwischen Beschleunigungsdaten und Hauben-Pansen-Motorik bei Milchkühen.
    Zusammen mit der Firma Smaxtec wird derzeit an der Verbesserung der Brunsterkennung im
    Hinblick auf die Kombinationshaltung gearbeitet. Mit der Hauben-Pansen-Motorik steht seit kurzem ein
    zusätzlicher Parameter zur Verfügung, der unabhängig von der Haltungsform ist und somit eine höhere
    Genauigkeit der Brunsterkennung ermöglichen soll.
Hochschule für Agrar- und Umweltpädagogik
Ausbildung
Forschung
Weiterbildung

Die Hochschule für Agrar- und Umweltpädagogik Wien bildet Lehrende, Berater:innen und Erwachsenenbildner:
innen mit Bachelor- und Masterstudiengängen im Agrar- und Umweltbereich aus. Die Hochschule
ist verantwortlich für die Fort- und Weiterbildung von Lehrenden, Berater:innen und Erwachsenenbildner:
innen im agrarpädagogischen Sektor Österreichs. Der Fokus liegt auf Nachhaltigkeit und innovativen
Bildungs- und Beratungskonzepten, die theoretisches Wissen mit praktischen Kompetenzen verknüpfen.

Rolle im (Digitalisierungs-) AKIS

Die Hochschule für Agrar- und Umweltpädagogik Wien spielt eine Schlüsselrolle im Agrar-Kommunikations-
und Innovationssystem (AKIS) bei der digitalen Transformation in der Landwirtschaft. Sie bietet in
den Bachelor- und Masterstudiengängen Lehrveranstaltungen und in der Fort- und Weiterbildung Webinare
und Seminare zu den Schwerpunkten digitale Kompetenzen, digitale Beratungsformate und Precision
Farming, Smart Farming und Landwirtschaft 4.0 an. Ziel ist Lehrende, Berater:innen und Erwachsenenbildner
für die digitale Transformation in der Landwirtschaft zu qualifizieren, innovative Technologien zu vermitteln
und die Wettbewerbsfähigkeit des Agrarsektors durch digitale Kompetenzentwicklung zu stärken.

Praxisbeispiele/Projekte/Konkrete Aktivitäten

Lehrveranstaltungen im Bachelor- und Masterstudiengang Agrarbildung und Beratung:

  • Beratung und Teamarbeit digital
  • Digitalisierung in der Landwirtschaft als Herausforderung für die Beratung
  • Digitale Transformation in der Gesellschaft, Bildung und Wirtschaft
  • Datenintegration und -interpretation
  • „Smart Farming“ in der Praxis
  • Digitalisierung und Nachhaltigkeit
  • Neue Beratungsfelder in der Agrar- und Ernährungswirtschaft
  • Landwirtschaft 4.0
  • Digitalisierung in der Land- und Hauswirtschaft

Fort- und Weiterbildung:

  • Hochschullehrgang: Digital & kreativ
  • Hochschullehrgang: Hauswirtschaft 4.0
  • Hochschullehrgang: Professionalisierung für Berater:innen und Trainer:innen mit Modulen zur digitalen
    Beratung
  • Seminarreihe: OER (open education resources)
  • Seminarreihe: KI und Digitalisierung in Beratung und Erwachsenenbildung

Bachelor- und Masterarbeiten mit Schwerpunkt Digitalisierung Forschung – Laufende Projekte:

  • Digitalisierung in der agrarischen Bildung und Beratung
  • Cluster Digitalisierung in der Landwirtschaft 2024-2028
Innovation Farm
Forschung
Weiterbildung

Die Innovation Farm bündelt Kompetenzen in den Bereichen Forschung, Wirtschaft und Bildung, um die
Digitalisierung in der Landwirtschaft greifbar zu machen und deren Anwendungen zu fördern. Im Fokus
stehen die Erprobung und Vermittlung moderner Technologien und Konzepte für Tierhaltung, Ackerbau,
Grünland als auch für den Obst- und Weinbau. Ziel ist es, Landwirt:innen den Zugang zu Innovationen zu
erleichtern und deren Nutzen aufzuzeigen. Durch die Zusammenarbeit von Forschung und Herstellern
werden praxistaugliche Lösungen entwickelt. Landwirtschaft 4.0 soll greifbar werden, indem Chancen und
Risiken beleuchtet und Trends analysiert werden, um den Herausforderungen der heimischen Landwirtschaft
zu begegnen.

Rolle im (Digitalisierungs-) AKIS

Die Innovation Farm spielt eine zentrale Rolle im agrarischen Wissens- und Innovationssystem (AKIS) im
Bereich der Digitalisierung. Sie vernetzt Forschung, Entwicklung, Bildung und Praxis, um die Digitalisierung
in der Landwirtschaft voranzutreiben. Das Ziel ist, moderne Technologien für Ackerbau, Grünland, Innenwirtschaft
als auch Obst- und Weinbau verständlich und anwendungsorientiert zu vermitteln. Die Innovation
Farm führt Versuche durch und bietet praxisnahe Demonstrationen, um Landwirt:innen den Zugang zu
digitalen Lösungen zu erleichtern. Digitale Technologien, wie teilflächenspezifische Düngung, Fütterungsmanagement
oder Effizienzsteigerung durch Lenksysteme, werden unter realen Bedingungen getestet und
ihre Einsatzmöglichkeiten praxisgerecht erarbeitet. Die Technologien werden sowohl ökologisch als auch
ökonomisch bewertet, um unabhängige Zahlen und Informationen für die österreichische Landwirtschaft
bereitzustellen. Zudem arbeitet die Innovation Farm eng mit Bildungseinrichtungen zusammen, um das
generierte Wissen schnell in die Praxis zu bringen und sowohl aktive als auch zukünftige Landwirt:innen zu
unterstützen. Durch die Zusammenarbeit mit Landtechnik- und Softwareherstellern sowie Forschungseinrichtungen
trägt die Innovation Farm zur Entwicklung und Verbreitung digitaler Innovationen bei. Ein weiterer
wesentlicher Meilenstein im Projekt umfasst den Aufbau eines österreichischen Agrardatenraums.
Dabei gilt es anhand von konkreten Use Cases und Problemen eine Vernetzung und Vertrauen zwischen
verschiedenen Datenproduzenten und Stakeholdern im landwirtschaftlichen Bereich zu schaffen, um die
großen Herausforderungen der Entbürokratisierung, Ökologisierung und Einkommensabsicherung in Angriff
zu nehmen.

Praxisbeispiele/Projekte/Konkrete Aktivitäten

  • Teilflächenspezifische Bewirtschaftung (Düngung, Aussaat, Pflanzenschutz)
  • Robotik in der Innen- und Außenwirtschaft
  • Lenksysteme und Assistenzsysteme
  • Herden- und Farmmanagement
  • Feldversuchswesen
Landwirtschaftskammern
Beratung
Fachverbände

Die Landwirtschaftskammern (LKn) sind neben der gesetzlichen Interessenvertretung die führenden Anbieter
von Weiterbildung und Beratung für land- und forstwirtschaftliche Betriebe. Das breit aufgestellte
Netz der Landes-Landwirtschaftskammern mit ihren regionalen Außenstellen stellt Praxisnähe und die
jeweilige regionale Schwerpunktsetzung sicher. Von der Betriebsführung, der Rechtsberatung über alle
Produktionsbereiche bis hin zur Antragstellung und Vermarktung agieren die LKn als umfassende Wissensträger
im ländlichen Raum. Die Landwirtschaftskammer Österreich (LKÖ) als Dachorganisation auf
Bundesebene unterstützt insbesondere bei der Weiterentwicklung der Geschäftsfelder Bildung & Beratung
durch Koordinierung der Angebotsentwicklung und -weiterentwicklung.

Rolle im (Digitalisierungs-) AKIS

Die Landwirtschaftskammern bieten ein flächendeckendes, umfassendes Beratungsangebot und sind daher
ein „One-Stop-Shop“ für alle Fragen rund um die land- und forstwirtschaftliche Betriebsführung und
Produktion. Rund 700 fachlich und methodisch bestens geschulte Beratungskräfte in über 70 Standorten
sind österreichweit im Einsatz.
Durch die verstärkte Teilnahme an nationalen und internationalen Innovationsprojekten stellt die LK-Beratung
sicher, dass auf den Betrieben benötigtes neues Wissen für die im internationalen Vergleich kleinstrukturierte
österreichische Landwirtschaft gewonnen wird und über bildungs- und Beratungsangebote
möglichst rasch verbreitet wird. Die Landwirtschaftskammern erheben Wissensbedarfe und Ideen aus
der Praxis als Impulse für neue Bildungs- und Beratungsangebote sowie für künftige Forschungs- und
Innovationsprojekte.
Dem Megatrend Digitalisierung wird sich auf drei verschiedene Herangehensweisen gewidmet:

  1. Digitale Bereitstellung von Beratungs- und Serviceleistungen für Bäuerinnen und Bauern
  2. Unabhängige Fachberatung für Digitalisierungs- und Automatisierungsanwendungen in Produktion und
    Betriebsführung
  3. Wahrung der Interessen der Bäuerinnen und Bauern im digitalen Zeitalter

Praxisbeispiele/Projekte/Konkrete Aktivitäten

  • Die Landwirtschaftskammern bieten ein attraktives Beratungsangebot für Bäuerinnen und Bauern an.
    Das flächendeckende und kostengünstige Beratungsnetzwerk unterstützt landwirtschaftliche Betriebe
    zu eigenverantwortlichem Handeln in der Betriebsführung und erfolgreichen Unternehmensentwicklung.
    Die Einbettung relevanter Aspekte und so auch Technologie- und Digitalisierungsaspekte sind
    dabei selbstverständlich.
  • Vernetzung von Forschung und Praxis durch die Mitwirkung an der Innovation Farm (u.a. ist LK-Technik
    Mold einer von vier IF-Standorten)
  • Eine Vielzahl an digitalen Beratungsanwendungen in unterschiedlichen Beratungsbereichen: Von der
    automatisierten Erfassung von Beobachtungen in der Milchviehhaltung durch das Tool Cows&More
    über verschiedene LK-Düngerrechner und das elektronische Betriebskonzept bis hin zu diversen Programmen
    in der Forstberatung und Waldbauplanung uvm.
  • Der Pflanzenschutz-Warndienst bietet seit 2015 Monitorings sowie Prognosen zu Schädlingsauftreten
    und Krankheiten in den Sparten Acker-, Gemüse-, Obst- und Weinbau kulturübergreifend und bundesweit
    an – mit vielen hunderttausenden Zugriffen jährlich ein mittlerweile unverzichtbares digitales Angebot
    für den Integrierten Pflanzenschutz in Österreich
  • Die Wissensplattform lkdigital.at bündelt Fachinformationen, Erklärvideos, Betriebsreportagen, Apps
    und Links zu Forschungsinitiativen der Landwirtschaftskammern und Ländlichen Fortbildungsinstitute
MR – Maschinenringe Österreichs
Beratung
Fachverbände

Der Maschinenring wurde in den 1960er Jahren als Verein zur bäuerlichen Selbsthilfe gegründet und ist
mit über 70.000 Mitgliedern und 30.000 Dienstleistern und Mitarbeitern ein bedeutender Wirtschaftsfaktor
und eines der führenden Dienstleistungsunternehmen in allen ländlichen Regionen Österreichs. Mit dem
Maschinenring wird die Größe des landwirtschaftlichen Betriebes für den wirtschaftlichen Erfolg nebensächlich.
Auch Nischenproduzenten und kleine Betriebe können auf die Dienstleistungen und Digitalisierungsleistungen
durch den Maschinenring zurückgreifen. Seit über 25 Jahren fördert der Maschinenring
die Zusammenarbeit von Landwirtschaft und Wirtschaft und setzt auf nachhaltige, regionale Lösungen.
Ein starker Fokus liegt auf der Unterstützung der Mitglieder sowie der Umsetzung innovativer Projekte für
eine zukunftsfähige Entwicklung.

Rolle im (Digitalisierungs-) AKIS

Das digitale Feldmanagement des Maschinenring bietet innovative Lösungen für eine präzise und nachhaltige
Landwirtschaft. Moderne Technologien wie Maschinenring Mobil RTK-Signal und die MR Smartantenne
ermöglichen den Landwirten, Feldgrenzen exakt zu definieren und Fahrspuren optimal, mit einer
Genauigkeit von +/- zwei Zentimetern, zu planen. Effizientes Arbeiten auch auf unregelmäßigen Flächen
und der genaue und sparsame Einsatz von Betriebsmitteln tragen zu höherer Produktivität, Kostenersparnis
und Schonung von Umweltressourcen bei.
Teilflächenspezifische Bewirtschaftung wird durch Applikationskarten unterstützt, welche auf Biomasse
oder Managementzonenkarten basieren. Dadurch können Saatgut und Dünger exakt auf die Ertragspotenziale
der einzelnen Flächen abgestimmt werden, was zu Kosteneinsparungen und Ertragssteigerungen
führt. Die Daten werden maschinenlesbar bereitgestellt und von Fachexperten angepasst.
Das Maschinenring-Nährstoffmanagement bietet vollautomatisierte, georeferenzierte Boden- und Wirtschaftsdüngerproben
nach ÖNORM-Standards. Die Leistungen umfassen die Planung, Probenahme, Laboranalyse
und Ergebnisaufbereitung, u. a. für pH-Wert, Humus, Nährstoffgehalte und Spurenelemente.
Ziel ist die nachhaltige Optimierung der Düngung, Ertragssteigerung und Grundwasserschutz bei minimalem
Aufwand für Landwirte.

Praxisbeispiele/Projekte/Konkrete Aktivitäten

  • MR Mobil RTK-Signal – GPS Korrektursignal für Präzisionslandwirtschaft
  • MR Smartantenne – Vermessungssystem für exakte Feldgrenzen
  • MR SpurProfi – Fahrspurplanung und Feldgrenzen für GPS Lenksysteme
  • MR Nährstoffmanagement – Bodenproben und Wirtschaftsdüngeranalyse
  • MR AussaatProfi DüngeProfi – Managementzonenkarten für bedarfsgerechte Ausbringung von Dünger
    und Saatgut
  • MR OnlineManager – Einfache Einsatzplanung und unkomplizierte Abrechnung
  • MR AgrarPortal – Die digitale Plattform des Maschinenring
  • Gemeinschaftsmanagement – Betreuung von Maschinengemeinschaften
  • Maschinenring Energieeffizienzprojekt – Förderprojekt für energie- und ressourcenschonende Bewirtschaftung
ÖBSZ – Österreichischer Bundesverband für Schafe und Ziegen
Fachverbände
Vermarktung

Österreichischer Bundesverband für Schafe und Ziegen als Bündler und Drehscheibe für Schaf- und Ziegenzucht
sowie Haltung. Koordination und Bereitstellung technischer Möglichkeiten und Anwendungen
für Schaf- und Ziegenhalter:innen

Rolle im (Digitalisierungs-) AKIS

Das Schaf- und Ziegenherdenmanagement wird durch die Web-Anwendung und App „SZ-Online“ revolutioniert.
Diese digitale Plattform bietet umfassende Werkzeuge für ein effizientes Herdenmanagement.
Von der Erfassung von Tierdaten, Gesundheitsüberwachung und Zuchtplanung bis hin zur Herdenplanung
– alle wichtigen Informationen sind jederzeit abrufbar. SZ-Online ermöglicht auch einen einfachen Austausch
zwischen Betrieben und Berater:innen sowie Aufzeichnungen für tierindividuelle Daten. Zusätzlich
werden über die Plattform digitale Informationsquellen bereitgestellt, etwa zu Tiergesundheit, Weidemanagement
oder Parasitenbekämpfung. Ergänzend dazu bietet der ÖBSZ ein digitales Bildungsangebot mit
Kursen, Webinaren und Leitfäden, die den Wissenstransfer in der Branche fördern. So unterstützt der ÖBSZ
die Schaf- und Ziegenhalter:innen bei einer nachhaltigen und zukunftsorientierten Betriebsführung.

Praxisbeispiele/Projekte/Konkrete Aktivitäten

  • Bulletpoints z.B. mit konkreten Kurs-/Bildungsangebot, Use Case/Versuch, konkretem Dienstleistungsangebot,
    etc.
  • Digitales Herdenmanagement (sz Online Web und App)
  • Bildungsveranstaltungen im Bereich Digitalisierung (Schulungen Online Herdenmanagement, Betriebsführung,
    Arbeitskreise, Wirtschaftlichkeitsberechnungen)
  • Digitale Umsetzung von Bewertungen und Aufnahme von Zuchttieren
  • Lineare Beschreibung für die Zuchtwertschätzung (Bewertungsapp)
  • QPlus Lamm und Kitz Erhebungs-App
  • Homepage als Informationsquelle rund um die Schaf- und Ziegenhaltung und Zucht
  • Online Shop
  • Newsletter
  • Bildungspost
  • Mitgliederbereich auf der Homepage
ÖKL – Österreichisches Kuratorium für Landtechnik und Landentwicklung
Fachverbände
Weiterbildung

Das ÖKL ist eine österreichweit tätige Bildungseinrichtung für Weiterbildung im landwirtschaftlichen Bereich.
Es ist eine wichtige Anlaufstelle und Drehscheibe für Landtechnik und Landwirtschaftliches Bauen.
Ebenso für Landentwicklung, hier besonders in den Bereichen „Biodiversität“, „Monitoring“ und ÖPUL. Das
ÖKL-Projekt „AfterWork am Bauernhof“ richtet sich direkt an Konsument:innen.
Das ÖKL ist kompetent und lebendig durch das wertvolle Zusammenspiel von Kompetenzen des Vorstandes,
der ÖKL-Mitarbeiter:innen und des großen Netzwerks (Kammern, Hochschulen, Firmen, Planungsbüros
etc.)

Rolle im (Digitalisierungs-) AKIS

Digitalisierung ist im ÖKL eine Querschnittsmaterie. Dort, wo es sinnvoll ist, werden für Landwirt:innen
relevante Informationen und Inhalte aufbereitet und weitergegeben.
Durch die gute Zusammenarbeit zum Beispiel mit der Innovation Farm, der Landtechnik Mold, der HBLFA
Francisco Josephinum und anderen Einrichtungen kann das ÖKL zum Thema Digitalisierung die eigenen
Kompetenzen erweitern und so der Zielgruppe realistische Lösungen anbieten.

  • Landtechnik-Seminare und Webinare binden digitale Anwendungen ein, zeigen Möglichkeiten und Bandbreiten
    auf.
  • Im Naturschutzmonitoring hat das ÖKL für 4 ÖPUL-Maßnahmen eine interaktive Monitoring- und Wissensplattform
    entwickelt, die man zukunftsweisend nennen kann.
  • Für das landwirtschaftliche Bauwesen ist seit Jahren eine digitale Wissensplattform im Aufbau und in
    Entwicklung, derzeit für Rinder, Schweine und Pferde.
  • Die ÖKL-Richtwerte online und die Richtwerte App sind die Basis für jede Betriebswirtschaft eines lw.
    Betriebes.

Praxisbeispiele/Projekte/Konkrete Aktivitäten

  • Seminar Landtechnik für Frauen:
    Block Effizienzsteigerung durch Precision Farming im Ackerbau – Digitalisierung in der Praxis.
    Trainer: Fabian Butzenlechner (HBLFA Francisco Josephinum) und
    Block Drohnenführerschein.
  • ÖKL-Richtwerte online und ÖKL-Richtwerte App zur betriebswirtschaftlichen Basiskalkulation für jeden
    LW Betrieb
  • Webinar Fruchtfolgeplanung – digitale Tools
  • Webinar Agrardrohnen
  • Webinare zum Thema Precision-Farming
  • BIODIV Escape „Überlebe in der Biodiversitätsfläche – das ÖKL Webinar der anderen Art Vielfalt am
    Betrieb
  • Naturschutzmonitoring https://www.naturschutzmonitoring.at/de/
  • Wissenspool landwirtschaftliches Bauwesen https://oekl-bauen.at/cms/wissenspool.php
RZA – Rinderzucht Austria
Fachverbände
Forschung
Vermarktung
Verwaltung und Kontrolle
Weiterbildung

Die RINDERZUCHT AUSTRIA ist die Interessenvertretung der über 21.000 österreichischen Rinderzüchter:
innen. Mitglieder sind die Rinderzuchtverbände, Landeskontrollverbände, Landwirtschaftskammern,
Besamungsorganisationen und Rassenarbeitsgemeinschaften. Der unabhängige Dachverband wurde
1954 gegründet. 2001 wurde das Tochterunternehmen ZuchtData EDV-Dienstleistungen GmbH gegründet.
Die wichtigsten Aufgaben dieser beiden Organisationen sind: Interessenvertretung, Herdebuchführung,
Leistungsprüfung, Zuchtwertschätzung, Marketing, Forschung, Bildung.

Rolle im (Digitalisierungs-) AKIS

Die RINDERZUCHT AUSTRIA (RZA) spielt eine zentrale Rolle in der österreichischen Rinderwirtschaft.
Sie verfolgt das Ziel, die Qualität, die Tiergesundheit und den Zuchtfortschritt zu steigern und gleichzeitig
die nachhaltige Entwicklung zu fördern. Im Rahmen des Agrar-Knowledge and Innovation Systems (AKIS)
trägt die RZA aktiv zur Förderung von Innovationen und der Digitalisierung in der Landwirtschaft bei.
Ein Fokus der RZA liegt auf der Integration digitaler Technologien, wie der elektronischen Identifikation
und der digitalen Dokumentation und Bereitstellung von Zucht- und Gesundheitsdaten. Durch den Einsatz
von Big Data und KI wird der Zuchtfortschritt sichergestellt und die Tiergesundheit verbessert. Diese Technologien
ermöglichen präzisere Zuchtstrategien und eine individuellere Tierbetreuung.
Die RZA bietet umfassende Schulungen und Beratungen, um Züchter: innen im Umgang mit digitalen Tools
zu unterstützen. Ein wesentlicher Bestandteil ist die Schaffung von Schnittstellen zwischen verschiedenen
Systemen, um eine effiziente Vernetzung von Daten und Prozessen zu ermöglichen. So wird die Wettbewerbsfähigkeit
der österreichischen Rinderzucht gestärkt und die digitale Transformation vorangetrieben,
während der Austausch im AKIS zur nachhaltigen Weiterentwicklung der Branche beiträgt.

Praxisbeispiele/Projekte/Konkrete Aktivitäten

  • Effizienz Check: Web-Anwendung zur Berechnung der Wirtschaftlichkeit der Kühe
  • EMED – Elektronisches Medikamentenbuch: App oder Web-Anwendung für den Überblick über die Dokumentation
    der Abgabe und Anwendung von Tierarzneimittel
  • Herdebuch Austria: Online-Plattform für jene Betriebe, welche die Abstammungs- und Leistungsdaten ihrer
    Zuchttiere der Öffentlichkeit präsentieren möchten
  • Klauenprofi: App zur Dokumentation und Erhebung von Klauenpflegedaten
  • LKV-Herdenmanager: Online-Herdenmanagementprogramm
  • Online-Vermarktungsanmeldung: Programm zur einfachen Anmeldung der Tiere zu Versteigerungen
  • OptiBUll: Online-Anpaarungsplaner mit direkter Anbindung an den RDV. Zusätzlich berechnet die ZuchtData
    dreimal im Jahr für einige Zuchtverbände Anpaarungsvorschläge für alle Kühe und belegungsfähige Jungtiere.
  • RDV4F: Online-Futterrationsberechnung
  • Genomik Portal: Online-Tool für die Beantragung von Genotypisierung und Abstammungsprüfung sowie die
    Rücklieferung der Ergebnisse
  • RDV-mobil: App zur Dateneinsicht und Datenerfassung für Kontrollbetriebe inklusive AMA-Tiermeldungen
  • RDV-Classic: Programm zur Verarbeitung und Speicherung von Daten aus der Leistungsprüfung sowie Abwicklung
    der Versteigerungen und Führung des Herdebuchs
  • RDV4Vet: Online-Programm für tierärztliche Bestandsbetreuung
  • D4Dairy: Digitalisierung, Data integration, Detection and Decision Support mit Standardisierung, Schnittstellen
    zu PLF Systemen, Nutzung von AMS- und Sensordaten in Zucht und Herdenmanagement, Benchmarking, Empfehlung
    Trockenstellen, MIR-Anwendungen
  • BiTKuh: BigData für verbesserte Tiergesundheit bei Milchkühen
  • NEU.rind: Digitaler Betriebshelfer zur Bewertung der Nachhaltigkeit, der Effizienz und der Umweltwirkungen am
    Milchviehbetrieb
  • FoKUH‘s Herde: Herden-Typisierungsprogramm
  • breed4green: Bearbeitung von direkten und indirekten Merkmalen für Futtereffizienz und Treibhausgasemissionen
    für Zucht und Herdenmanagement beim Rind