#ARIAwards24: Projektvorstellung „Frau iDA – Raum der Unternehmerinnen“

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Dürfen wir vorstellen? Wir haben mit Verena Hammerl, Projektleitung von „Frau iDA – Raum der Unternehmerinnen“ über das Projekt gesprochen, das als einer von acht österreichischen Beiträgen beim diesjährigen Agricultural and Rural Inspiration Awards (ARIA) des EU GAP Netzwerks in der Kategorie „Socio-Economic Fabric of Rural Areas“ eingereicht wurde.

Mit diesem Award werden jährlich von der GAP finanzierte Projekte zur Entwicklung des ländlichen Raums auf internationaler Ebene ausgezeichnet und sichtbar gemacht.  Das diesjährige Motto: Empowering young people! Darüber hinaus wird es in diesem Jahr einen neuen Preis für Projekte geben, die sich auf die Förderung der Gleichstellung von Frauen und Männern konzentrieren. 

 

Was sind Ziel/e und Besonderheit des Projektes? 

Der Verein Waldviertler Frauenwirtschaft setzte sich zum Ziel, die Rahmenbedingung für berufstätige Frauen zu verbessern (es gab 2014 im gesamten Bezirk keine Kleinkindbetreuung), um ihnen die Teilhabe am Arbeitsmarkt zu ermöglichen und die Leistungen der Frauen sichtbar zu machen. 

So wurde 2015 als erster Schritt das „Apfelbäumchen“, eine Tagesbetreuungseinrichtung für Kinder ab dem 1. Lebensjahr, gegründet, und 2018 startete die Planung für den sichtbaren Betriebsstandort FRAU iDA – Raum für Unternehmerinnen.
Wir bieten unter der Standortmarke FRAU iDA allen, die aus der Anonymität des Zuhause-Arbeitens heraustreten möchten, auf knapp 400 m2 moderne, flexible Büros, Arbeitsplätze, Besprechungs-, Praxis- und Veranstaltungsräume in der Innenstadt von Zwettl. Aufgrund der unterschiedlichen Mietvarianten ist es möglich, die Räume bedarfsgerecht kurz- oder langfristig zu nutzen – dabei gibt es keine Branchenexklusivität. Trotz der großen Nachfrage verfolgt der Verein das Konzept „women first“ und vermietet fixe Büros/Arbeitsplätze vorrangig an Frauen, da uns die Unterstützung von Frauen am Herzen liegt. Durch die vielen verschiedenen Persönlichkeiten und ihre Angebote am Standort ist es möglich, neue Kooperationen zu schließen und sich wertschätzend in einer professionellen Arbeitsumgebung auszutauschen.


Welche Hürden/Herausforderungen/Lösungsfindungen gibt es?

Der Vorstand der Waldviertler Frauenwirtschaft machte sich bereits 2018 auf die Suche nach einem zentralgelegenen Geschäftslokal in der Innenstadt, welches auch zu leistbaren Mietpreisen angeboten werden sollte. Eine regionale Bank revitalisierte von 2018-2022 ein altes Geschäftshaus, in dem FRAU iDA nun eingemietet ist. Nachdem ein passender Geschäftsstandort gefunden wurde, erfolgte der Antrag einer LEADER-Förderung, um die Innenausstattung finanzieren zu können. Ab 01/2020 wurde eine geringfügige Mitarbeiterin für Social Media aufgenommen, ab 10/2021 wurden drei Mitarbeiterinnen für Office-Assistenz, Social-Media-Betreuung und Reinigung aufgenommen, deshalb müssen neben der Fixmiete, den Betriebskosten und der Finanzierungsrate auch die Lohnkosten getragen werden. Dank eines Businessplanes, der halbjährlich abgeglichen wird, behalten wir eine Übersicht welche Auslastung erzielt werden muss, um den errechneten Plan einhalten zu können.

 
Erkenntnisse und Wirkungen aus dem Projekt

Zu Beginn wurde das Projekt FRAU iDA vor allem für Unternehmerinnen geplant, um sie und ihre Leistungen sichtbarer zu machen. Seit der Eröffnung im Mai 2022 war die Nachfrage groß und wir stellten rasch fest, dass alle Personen- und Berufsgruppen unser Angebot nutzen möchten, deswegen vermieten wir nun unsere Räume nach dem Konzept „women first“. Durch die Vernetzungstreffen, die bei FRAU iDA großgeschrieben und jeden ersten Mittwoch kostenlos angeboten werden, können sich unternehmerisch tätigen Frauen kennenlernen und kooperieren branchenintern und -übergreifend, wobei die gegenseitige Inspiration zukünftige Projektideen hervorbringt, zum Beispiel arbeiten vier selbständige Grafikdesignerinnen aus diesem Grund nun laufend gemeinsam an größeren Aufträgen. 

 

Welche Empfehlungen/ Tipps habt ihr für andere Projektträger:innen?

Wir sind überzeugt, dass Projektideen wie FRAU iDA auch in anderen Regionen umsetzbar sind, sofern sich eine Gruppe engagierter Personen findet, die das Projekt uneigennützig vorantreibt. Außerdem ist das Vernetzen mit anderen Institutionen, Firmen, Vereinen und Menschen wichtig, um Ziele schneller umsetzen zu können. Unserer Meinung nach entstehen in der Vielfalt eines interdisziplinären und interkulturellen Umfelds wertvolle Ideen für neue Projekte

 
Nachhaltigkeit: wie wirkt das Projekt auch nach der Laufzeit weiter?

Nach der Projektlaufzeit wird auch weiterhin unser Ziel verfolgt, Frauen, ihren Leistungen und ihren Bedürfnisse Raum zu geben und sie sichtbarer zu machen. FRAU iDA ermutigt junge Frauen, neben der körperlichen, mentalen auch die wirtschaftliche Frauengesundheit im Fokus zu haben. FRAU iDA inspiriert sie durch Role Models kluge Lebensentscheidungen zu treffen, die die Frauen wirtschaftlich unabhängiger machen. Durch FRAU iDA ist es auch möglich, die Lebensqualität im ländlichen Raum zu genießen, ohne einen urbanen Job aufgeben zu müssen.

 

Projektlaufzeit: 19.03.2019 – laufend

Mehr Informationen: https://www.frau-ida.at

 

Wir sind gespannt, welche Projekte die #ARIAwards24 Jury auszeichnet und drücken die Daumen! Eine Übersicht aller acht eingereichten Projekte 2024 gibt es hier: https://www.zukunftsraumland.at/best-practice-in-oesterreich-die-oesterreichischen-nominierungen-fuer-den-agricultural-and-rural-inspiration-awards-2024/

Informationen zum Public Vote folgen Mitte Oktober auf der Homepage des EU-GAP Netzwerks

Frauen beim Besprechen
Köberl