EIP-AGRI Focus Groups zu Innovation und Wissensaustausch
Die Europäische Innovationspartnerschaft „Landwirtschaftliche Produktivität und Nachhaltigkeit“ (EIP-AGRI) ist ein Konzept zur Förderung von Innovationen in der Land- und Forstwirtschaft. Die Europäische Kommission setzt regelmäßig EIP-AGRI Focus Groups um. Bei diesen Focus Groups handelt es sich um zeitlich begrenzte Arbeitsgruppen zu hochaktuellen Themen der Land- und Forstwirtschaft. In den jeweiligen Gruppen wird der aktuelle Wissensstand beziehungsweise aktuelle Ergebnisse von Forschungs- und Innovationsprojekten der EU-Mitgliedsstaaten diskutiert. Es werden Forschungs- und Innovationslücken systematisch erhoben. Jede Focus Group trifft sich zwei Mal und erstellt innerhalb dieser Meetings gemeinsam einen Empfehlungs- und Ergebnisbericht.
Aktuell werden drei EIP-AGRI Focus Groups umgesetzt:
Regenerative Landwirtschaft für Bodengesundheit
Wie können regenerative Landwirtschaftspraktiken den Landwirtinnen und Landwirten dabei helfen, die Gesundheit und Produktivität des Bodens wiederherzustellen, zu schützen und zu verbessern?
Pflanzverbände einschließlich Milpa und Eiweißpflanzen
Wie können Kulturpflanzverbände in bestehende Anbausysteme und Agrarlandschaften integriert werden, um die Widerstandsfähigkeit landwirtschaftlicher Betriebe und die effiziente Nutzung natürlicher Ressourcen zu erhöhen und gleichzeitig die Abhängigkeit von externen Inputs zu verringern?
Wettbewerbsfähige und widerstandsfähige Berggebiete
Welche innovativen Ansätze und Innovationen im Zusammenhang mit Land-, Forst- und Bioökonomie können die Wettbewerbsfähigkeit sowie die sozioökonomische und ökologische Widerstandsfähigkeit von Berggebieten und ihren Gemeinden fördern?
Diese dritte EIP-AGRI Focus Group – Wettbewerbsfähige und widerstandsfähige Berggebiete – wird von Stefan Kirchweger (STUDIA Austria) auf EU-Ebene koordiniert. Zwei weitere Expertinnen und Experten aus Österreich sind Teil der EIP-AGRI Focus Group: Markus Fischer (Ländliches Fortbildungsinstitut Österreich) und Rike Stotten (Universität Innsbruck).
Zusätzlich werden die österreichischen Expertinnen und Experten von einer nationalen Fokusgruppe unterstützt. Die Mitglieder der nationalen Fokusgruppe stehen den österreichischen Expertinnen und Experten mit ihrer Expertise zur Seite. Dadurch wird sichergestellt, dass breitgefächerte Expertise aus Österreich einfließen kann und die Erkenntnisse aus unterschiedlichen Bereichen und Gesichtspunkten beleuchtet werden. Es soll auch sichergestellt werden, dass Wissen aus den EU-Mitgliedsstaaten wieder zurück nach Österreich transferiert wird.
Zu den österreichischen Expertinnen und Experten:
DI Dr. Stefan Kirchweger (STUDIA Austria) forscht in den Bereichen Regional- und Agrarökonomie. Schwerpunkte sind die ökonomische Bewertung von Umweltleistungen und regionalen Wirtschaftskreisläufen, das Entscheidungsverhalten auf landwirtschaftlichen Betrieben, die Evaluierung landwirtschaftlicher Unterstützungsmaßnahmen sowie die Akzeptanz und ökonomische Auswirkungen innovativer Verfahren im ländlichen Raum. Seit Februar 2022 ist er wissenschaftlicher Leiter des Forschungsinstituts bei STUDIA Austria in Schlierbach. Parallel dazu ist er seit Anfang 2018 der Betriebsführer des landwirtschaftlichen Familienbetriebs mit dem Schwerpunkt Milchproduktion in Molln.
DI Markus Fischer, BEd (LK Österreich) ist Geschäftsführer der Almwirtschaft Österreich, dem Dachverband aller Almwirtschaftsvereine in den Bundesländern und Referent für Alm- und Berglandwirtschaft in der Landwirtschaftskammer Österreich. Darüber hinaus leitet er die Bildungsoffensive multifunktionale Almwirtschaft im Ländlichen Fortbildungsinstitut Österreich. Er stammt von einem Bergbauernbetrieb in der Steiermark, bei welchem er nach wie vor unterstützend tätig ist.
Ass.Prof. Dr. M.A. Rike Stotten (Universität Innsbruck) ist seit 2020 Assistenzprofessorin am Institut für Soziologie. Ihre Forschungsschwerpunkte liegen thematisch im Bereich der „Rural Sociology and Agro-Food Studies“ und räumlich im Berggebiet. Hier gilt ihr Interesse den vielfältigen Beziehungen und Verflechtungen zwischen Stadt und Land, Produktion und Konsum, sowie den dahinterliegenden Prozessen, Strukturen und Machtverhältnissen. Sie ist Sprecherin der Sektion Ländliche Sozialforschung der Österreichischen Soziologischen Gesellschaft sowie stellvertretende Sprecherin des Forschungszentrums Berglandwirtschaft.