Neue Publikation: #ARIAwards24 mit österreichischen Projekten

Innovation
Klimaschutz
Lebensqualität

Mit den Agricultural and Rural Inspiration Awards (ARIA) 2024  wurden die grünsten, intelligentesten, sozial integrativsten, innovativsten und widerstandsfähigsten Projekte der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) ausgezeichnet, die auf lokaler Ebene umgesetzt wurden. Das neue und wichtige Thema dieser ARIA-Ausgabe lautete „Empowering young people“.

Erstmals wurde ein Sonderpreis an Projekte vergeben, die die Gleichstellung der Geschlechter voranbringen – durchsetzen konnte sich dabei das österreichische Projekt Frau iDA (s. Seite 11).

Aus insgesamt acht eingereichten Projekten aus Österreich und über 100 Gesamtbewerbungen hat die #ARIAwards24 Jury gleich zwei österreichische Projekte nominiert (zu den Projekten s. Seite 11 und 19).

Diese Broschüre bietet nun eine umfassende Übersicht über inspirierende Projekte, die als Finalist:innen des Wettbewerbs ausgewählt wurden, und zeigt, wie die GAP in den ländlichen Gebieten Europas nachhaltige Veränderungen bewirkt.

Themengruppe „Wirksame Ansätze für die Vereinfachung im Rahmen der GAP“ – Bewerbung bis 26. Februar 2025

Innovation
Klimaschutz
Lebensmittelversorgung
Lebensqualität
Natürliche Ressourcen

Diese TG bietet Gelegenheit, die praktischen Herausforderungen zu untersuchen, vor denen die Umsetzung der GAP-Strategiepläne (LSP) steht. Es wird aufzeigen, wie diese durch eine Form der Vereinfachung überwunden wurden und überwunden werden können, wobei die Ziele der GAP gewahrt bleiben.

Ziele

Die Ziele dieser TG sind:

  • Untersuchung und Befragung spezifischer Elemente, die einer Vereinfachung bedürfen, wie in den Interessenbekundungen (EoI) genannt, um konkrete Vorschläge für die Berücksichtigung dieser Elemente unter Berücksichtigung bereits bestehender Lösungen zu entwickeln
  • Ermittlung und Erstellung von Beispielen und Fallstudien für Vereinfachungen, die von den Mitgliedstaaten geteilt und möglicherweise repliziert werden können

Das TG wird aus einem kleinen (etwa 40), aber engagierten Querschnitt sachkundiger und engagierter Interessenträger:innen bestehen, darunter politische Entscheidungsträger:innen und Administrator:innen auf regionaler und nationaler Ebene (z.B. einschließlich Verwaltungsbehörden, Zahlungsstellen), Begünstigte wie Landwirt:innen und Bauernorganisationen, Berater:innen, Forscher:innen, nationale GAP-Netzwerke und andere Interessenträger:innen aus der Landwirtschaft und Umwelt. Die Teilnehmer:innen verpflichten sich, an zwei Sitzungen und damit zusammenhängenden Aktivitäten teilzunehmen, um vielfältige Perspektiven und aktive Beiträge zur Erreichung der Ziele der TG zu gewährleisten.

  • Das erste Treffen findet am 02. April 2025 online statt.
  • Die zweite Sitzung findet am 12. Juni 2025 in Brüssel statt

Die Sitzungen finden in englischer Sprache ohne Verdolmetschung statt.

Neue Publikation: Generationswechsel in der Landwirtschaft und Junglandwirt:innen

Unkategorisiert

In dieser Veröffentlichung werden die Evaluierungsergebnisse in der GAP-Evaluierungsdatenbank in Bezug auf den Generationswechsel im Agrarsektor, Start-up-Unternehmen und andere Unterstützungen für junge und neue Landwirt:innen überprüft.

Von den über 600 Evaluierungen in der GAP-Evaluierungsdatenbank wurden 26 Evaluierungen der Mitgliedstaaten und des Vereinigten Königreichs als relevant für die GAP und den Generationswechsel/Junglandwirt:innen ermittelt.

In dieser Ausgabe von GAP Evaluation Insights werden die verfügbaren empirischen Forschungsergebnisse zu diesem Thema zusammengefasst, Ergebnisse mit ähnlichem Schwerpunkt zusammengefasst und erste Schlussfolgerungen zu den Trends gezogen, die in diesen Evaluierungen für den vorangegangenen GAP-Programmplanungszeitraum beobachtet wurden.

Die ermittelten Ergebnisse sind in sechs Themen unterteilt, die mit der Gründungsförderung für Junglandwirte verbunden sind:
a) ihre Auswirkungen in Bezug auf den landwirtschaftlichen Generationswechsel
b) Wirksamkeit und Relevanz der Unterstützung bei der Überwindung von Hindernissen beim Eintritt in den Agrarsektor
c) Auswirkungen auf die Wettbewerbsfähigkeit der landwirtschaftlichen Betriebe
d) Evaluierungsergebnisse im Zusammenhang mit Schulungs- und Informationsmaßnahmen für Junglandwirt:innen
e) Auswirkungen auf Beschäftigung und territoriale Entwicklung
f) die langfristige Nachhaltigkeit der landwirtschaftlichen Betriebe, die Unterstützung bei der Unternehmensgründung erhalten

Angesichts der Tatsache, dass nur 26 Evaluierungen – von über 600 in der GAP-Evaluierungsdatenbank verfügbaren – die Situation von Junglandwirt:innen bewerten, führt dies zu der Schlussfolgerung, dass bisher nur begrenzte Anstrengungen unternommen wurden, um den Generationswechsel und die Wirksamkeit der Gründungsförderung für Junglandwirt:innen sowohl auf der Ebene der Mitgliedstaaten als auch auf regionaler Ebene zu überprüfen.

In den überprüften Bewertungen wurde jedoch unter anderem festgestellt, dass der Zugang zu Land sowie der Mangel an Wissen und Fähigkeiten die Haupthindernisse für den Einstieg in den Agrarsektor sind. Auch unzureichende Budgets für die Unterstützung der Unternehmensgründung und das Fehlen einschlägiger Ziele (z. B. Gesamtanteil der landwirtschaftlichen Flächen, die von Junglandwirt:innen/Neueinsteiger:innen bewirtschaftet werden sollen) wurden als verbesserungswürdige Bereiche ermittelt, um die Wirksamkeit der Gründungsförderung als Beitrag zum Generationswechsel in der Landwirtschaft zu erhöhen.

Die Ausgabe von GAP Evaluation Insights enthält auch Ideen zur Bewältigung allgemeiner Herausforderungen, mit denen sie bei der Durchführung dieser Evaluierungen konfrontiert sind, und zwar auf der Grundlage einer Stichprobe von Evaluierungen, die von Expert:innen auf diesem Gebiet eingehend bewertet wurden. Die Bewertungen deuten darauf hin, dass die Bewertung der Auswirkungen der Programme zur Entwicklung des ländlichen Raums auf den Generationswechsel eine große Herausforderung darstellt, was zum Teil darauf zurückzuführen ist, dass die Zahl der Begünstigten von Gründungsbeihilfen im Vergleich zur Gesamtzahl der landwirtschaftlichen Betriebe begrenzt ist.

Der Generationswechsel ist eines der spezifischen Ziele der GAP für den Programmplanungszeitraum 2023-2027. Angesichts der begrenzten Anzahl von GAP-Evaluierungen, die sich mit dem Generationswechsel und Junglandwirt:innen befassen, muss das Thema auf der Ebene der Mitgliedstaaten weiter untersucht werden.

Workshop: Innovation in der Logistik zur Verbesserung der Position der Landwirt:innen in einer Lieferkette

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Natürliche Ressourcen

Am Dienstag, den 20. und Mittwoch, den 21. Mai 2025 findet in Rouen, Frankreich, der Workshop des EU-GAP-Netzwerks zum Thema „Innovation in logistics to improve the position of farmers in a supply chain“ statt. Der Workshop dauert anderthalb Tage und beinhaltet Besuche vor Ort.

Die Aufforderung zur Interessenbekundung ist ab sofort eröffnet. Wenn Sie an einer Teilnahme interessiert sind, füllen Sie bitte das Anmeldeformular bis zum 10. Februar 2025, 23:59 Uhr MEZ, aus.

Hintergrundinformationen

Das übergeordnete Ziel des Workshops ist es, innovative Praktiken, neue Ansätze und neue organisatorische oder technologische Lösungen zu erforschen, die die Logistik in der Lieferkette für einzelne landwirtschaftliche Betriebe, Erzeugergemeinschaften und Kooperativen optimieren können. Die Steigerung der Innovationsrate in der logistischen Infrastruktur – einschließlich Handhabung, Transport, Lagerung, Trocknung usw. – sowie bei der Verarbeitung und Verpackung von Primärnahrungsmitteln kann den Landwirt:innen helfen, wettbewerbsfähiger zu werden und Zugang zu neuen Marktkanälen zu erhalten.

Der Workshop konzentriert sich auf den Aufbau und Austausch innovativer Praktiken und praktischer Kenntnisse zur Verbesserung und Innovation der Logistik in der Lebensmittelversorgungskette, insbesondere in den Bereichen:

  • Neue Technologien, einschließlich digitaler Werkzeuge/Lösungen
  • Organisatorische Innovationen, wie z. B. innovative Formen der Zusammenarbeit zwischen Landwirt:innen und anderen Teilnehmer:innen der Lieferkette, innovative Arten von Verträgen usw.

#ARIAwards24: Interview mit der Gewinnerin des Gender Equality Award

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Lebensqualität

Aus über 100 Einreichungen wurden dieses Jahr 24 Projekte aus 21 Mitgliedsstaaten beim europäischen ARIA Award nominiert und das österreichische Projekt Frau iDA konnte sich in der Kategorie „Gender Equality“ durchsetzen. 

Der Verein Waldviertler Frauenwirtschaft setzte sich zum Ziel, die Rahmenbedingung für berufstätige Frauen zu verbessern (es gab 2014 im gesamten Bezirk keine Kleinkindbetreuung), um ihnen die Teilhabe am Arbeitsmarkt zu ermöglichen und die Leistungen der Frauen sichtbar zu machen. Unter der Standortmarke FRAU iDA werden auf knapp 400 m2 moderne, flexible Büros, Arbeitsplätze, Besprechungs-, Praxis- und Veranstaltungsräume in der Innenstadt von Zwettl angeboten.

Zu Beginn wurde das Projekt vor allem für Unternehmerinnen geplant, um deren Leistungen und Erfolge sichtbarer zu machen. Seit der Eröffnung im Mai 2022 war die Nachfrage groß, und schnell wurde deutlich, dass Menschen aus allen Berufsgruppen und mit unterschiedlichen Hintergründen das Angebot nutzen möchten. Aus diesem Grund wird das Konzept „women first“ verfolgt, bei dem die Räume weiterhin vor allem für Frauen zur Verfügung stehen.

Durch die bei FRAU iDA regelmäßig stattfindenden Vernetzungstreffen, die jeden ersten Mittwoch im Monat kostenlos angeboten werden, haben unternehmerisch tätige Frauen die Möglichkeit, sich kennenzulernen und branchenübergreifend sowie intern zu kooperieren. Diese Treffen fördern den Austausch und die gegenseitige Inspiration, was zur Entstehung neuer Projektideen führt. Ein Beispiel hierfür sind vier selbständige Grafikdesignerinnen, die aufgrund dieser Vernetzungsmöglichkeiten nun kontinuierlich gemeinsam an größeren Aufträgen arbeiten.

Mehr Informationen zum Award und zur Veranstaltung

Interview ARIAward Frau iDA
29.01.2025
Der Verein Waldviertler Frauenwirtschaft setzte sich zum Ziel, die Rahmenbedingung für berufstätige Frauen zu verbessern (es gab 2014 im gesamten Bezirk keine Kleinkindbetreuung), um ihnen die Teilhabe am Arbeitsmarkt zu ermöglichen und die Leistungen der Frauen sichtbar zu machen. Aus über 100 Einreichungen wurden dieses Jahr 24 Projekte aus 21 Mitgliedsstaaten beim europäischen ARIA Award nominiert und das österreichische Projekt Frau iDA konnte sich in der Kategorie „Gender Equality“ durchsetzen.

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Mehr Informationen

Neue Publikation: Bewertung der Vereinfachung der GAP für Begünstigte und Verwaltung

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Dieser Bericht fasst die Schlussfolgerungen des Workshops zu bewährten Verfahren zusammen, der am 7. und 8. November 2024 in Budapest stattfand und an dem 91 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus 26 Mitgliedstaaten teilnahmen.

Ziel der zweitägigen Veranstaltung war es, das Evaluierungswissen der Teilnehmer:innen zu erweitern, die Vernetzung zu fördern und praktische Erfahrungen bei der Bewertung der GAP-Vereinfachung im Kontext der GAP-Strategiepläne auszutauschen, wobei sowohl die Perspektiven der Begünstigten als auch der Verwaltungen berücksichtigt wurden.

Am ersten Tag wurden das Konzept der Vereinfachung, seine Schlüsselkomponenten und Erkenntnisse aus der Evaluierung von Maßnahmen auf EU-Ebene in Spanien, Rumänien und Schweden vorgestellt. Am zweiten Tag wurden vorläufige Ergebnisse der EU-weiten Studie über Vereinfachung und Verwaltungsaufwand für Landwirt:innen und andere Begünstigte im Rahmen der GAP vorgestellt, die Anfang 2025 veröffentlicht werden soll.

Die Teilnehmer:innen untersuchten die Vereinfachung aus der Perspektive ihrer verschiedenen Aspekte, einschließlich Kosten und Kostenstrukturen, der Annahme von Vereinfachungsmaßnahmen, der Gestaltung der Interventionen, sowie aus der Perspektive der verschiedenen Phasen der Programmkonzeption und -durchführung (Vorbereitung, Anwendung, Durchführung/Berichterstattung und Überwachung) und ihrer unterschiedlichen Zielgruppen, d. h. als Verwaltungen und Begünstigte.

Die Veranstaltung unterstrich die Notwendigkeit, die GAP zu vereinfachen und den Verwaltungsaufwand durch regelmäßige Bewertungen zu verringern, um die Gestaltung und Effizienz der Politik zu verbessern.

Rural Pact: Good-Practice-Webinar zum ländlichen Wohnungsbau

Innovation
Klimaschutz
Lebensqualität
Natürliche Ressourcen

In diesem Webinar zur Förderung bewährter Verfahren, das vom Unterstützungsbüro des Pakts für den ländlichen Raum organisiert wird, werden die besonderen Herausforderungen untersucht, mit denen ländliche Gebiete konfrontiert sind. Es werden inspirierende Politiken, Strategien, Initiativen und gemeindegeführte Projekte vorgestellt, die die Erschwinglichkeit und Verfügbarkeit verbessern, neue Einwohner anziehen und Renovierungsbemühungen fördern, die zum grünen Wandel in ländlichen Gebieten beitragen.

Ziele
  • Austausch über nationale, regionale und lokale Erfahrungen und Initiativen zur Förderung von Investitionen, zur Unterstützung nachhaltiger Wohnpraktiken und des Zugangs zu Wohnraum in ländlichen Gebieten;
  • Aufbau der Kapazitäten der Teilnehmer:innen zur Entwicklung und Umsetzung wirksamer lokaler/regionaler Wohnungsbaustrategien und -projekte, die den ländlichen Bedürfnissen gerecht werden und gleichzeitig die Anforderungen des Tourismus und des Zweitwohnungsbesitzes in Einklang bringen;
  • Ermutigung und Mobilisierung der Gemeinschaft des Pakts für den ländlichen Raum und der relevanten Interessengruppen, Maßnahmen zu ergreifen, die die Erschwinglichkeit, Verfügbarkeit und Nachhaltigkeit von Wohnraum in ländlichen Gebieten verbessern, wie z. B. die Förderung von Partnerschaften, die Sicherung von Finanzierungsmöglichkeiten und die Initiierung von gemeindegeführten Wohnungsbauprojekten.

Aus der Praxis der Netzwerkarbeit: Resilienz als Chance, Mut als zukunftsschaffend

Innovation
Klimaschutz
Lebensmittelversorgung
Lebensqualität
Natürliche Ressourcen

„Ländliche Räume als Systeme können vor allem durch Diversität in allen relevanten Bereichen (Umwelt, Wirtschaft, Soziales) resilienter werden.“ 

(Interview mit dem Umweltbundesamt, 2024)

Sophia Glanz, Projektleiterin von Netzwerk Zukunftsraum Land, blickt aus der Praxis der Netzwerkarbeit auf ein buntes, diverses und abwechslungsreiches Jahr 2024 zurück und voller Mut in das kommende Arbeitsjahr 2025:

2024 stand „Resilienz“ im Vordergrund, welche Angebote gab es dazu im Netzwerk?

Netzwerk Zukunftsraum Land bietet ein breites Spektrum an Angeboten, um Menschen dabei zu unterstützen, die Möglichkeiten des GAP-Strategieplans 2023 – 2027 zu nutzen. Dabei wird unser Arbeitsprogramm inhaltlich nicht nur von den vier Handlungsfeldern und dem übergeordneten Handlungsprinzip definiert, sondern auch immer von einem Jahresthema begleitet: 2024 war dies das Thema „Resilienz“. 

Durch fast alle unsere Maßnahmen hat sich dieser rote Faden gezogen – von spannenden Podcast-Folgen, Videos, Publikationen, Veranstaltungen mit Resilienzbezug bis hin zu unserem Newsletter und vieles mehr. Besonders hervorheben möchte ich dabei unsere kostenlosen Online–Selbstlernkurse (sogenannte MOOCS), die orts- und zeitunabhängig absolviert werden können,entwickelt in Zusammenarbeit mit der Hochschule für Agrar- und Umweltpädagogik (HAUP). In einem dieser Kurse geht es zum Beispiel darum, eine Resilienz-Perspektive auf die Entwicklung von Regionen zu werfen, dazu gibt es praktische Tools und Übungen. 

Praxisbezug ist wichtig, damit man „ins Tun“ kommt. Woran zeigt sich das im Netzwerk besonders deutlich?

Direkt in die Praxis der Umsetzung geht es zum Beispiel in unserer Projektdatenbank, wo wir seit mehreren GAP-Perioden Projekte darstellen. Neu ist dieses Jahr der Bereich der Case Studies. Dabei werden einzelne Projekte exemplarisch herausgegriffen und im Detail vorgestellt. Es ist toll zu sehen, wie viel bereits umgesetzt wird und welche Lernerfahrungen die Projektträgerinnen und Projektträger weitergeben können. 

Ein weiterer Schwerpunkt in unserer Arbeit ist die Europäische Innovationspartnerschaft „Landwirtschaftliche Produktivität und Nachhaltigkeit“ (EIP-AGRI), ein Konzept zur Förderung von Innovation. Das Team der Innovation Broker im Netzwerk berät und unterstützt bei Innovationsprojekten im Rahmen der EIP-AGRI. Diese Projekte haben immer einen intensiven Praxisbezug, da sie Wissenschaft, Bildung, Beratung und Praxis miteinander vereinen. 

Wie werden die Akteurinnen und Akteure der Basis im Netzwerk mit einbezogen?

Bei unseren Angeboten ist es mir wichtig, dass die Akteurinnen und Akteure mit Projekten und Initiativen im Vordergrund stehen. Das ist der Grund, warum wir zum Beispiel bei unseren Netzwerk-Jahreskonferenzen eine konkrete Region mit einem Bottom-up Ansatz in den Fokus stellen. Ziel ist es, zu zeigen, was in den Regionen möglich ist und somit auch andere Regionen zu motivieren, mutig zu sein und Projekte umzusetzen. Bei unserer Jahreskonferenz 2024 wurde zum Beispiel das Weinviertel in den Mittelpunkt gestellt: Passend zum Jahresthema „Resilienz“ wurden die Auswirkungen des Klimawandels auf den Wasserhaushalt, und die Bemühungen mit den Auswirkungen umzugehen, beleuchtet. Das war ein sehr aktuelles Thema, kurz nach den Hochwasserschäden im Herbst dieses Jahres. Zusätzlich haben acht beispielhafte Projekte aus der ländlichen Entwicklung gezeigt, wie man mit dem Thema Wasser umgehen kann; ergänzend hat eine der Keynotes veranschaulicht, wie mit neuester Technologie, wie aktuellen Satellitendaten, bessere Prognosen erreicht werden können.

Was nimmst du dir speziell aus 2024 als Anregung und Motivation für das kommende Jahr mit?

Ein besonderes Anliegen ist mir, dass das Netzwerk auch junge Menschen anspricht. Wir haben daher 2024 einen Fotowettbewerb zum Jahresthema „Resilienz“ gestartet. Es war eine Freude zu sehen, mit welcher Begeisterung viele Jugendliche sich diesem Thema gewidmet haben und dabei entdeckt haben, was Resilienz im ländlichen Raum bedeuten kann, das motiviert auch uns dann zusätzlich in der Umsetzung der Angebote.

Wie wichtig die Jugend ist, zeigt sich auch an einer der diesjährigen Nominierungen („Schulung für junge Landwirtinnen und Landwirte“) des europäischen Projektwettbewerbs des EU GAP-Netzwerks, des sogenannten ARIA Awards. 

Neben der Jugend sind mir Frauen ein besonderes Anliegen. Nicht nur in der Arbeitsgruppe des GAP-Begleitausschusses engagiere ich mich für Gender-Gerechtigkeit, auch in praxisnahen Projekten stellen wir dar, wie Geschlechtergleichstellung funktionieren kann. Besonders freut es mich, dass beim diesjährigen ARIA Award (Agricultural and Rural Inspiration Award) des EU CAP Network am 4. Dezember das österreichische Projekt „Frau iDA“ in der Kategorie Gender Equality gewonnen hat!

Bei den vielen Maßnahmen rund um das Thema „Resilienz“ hat sich herauskristallisiert, dass Resilienz ganz eng mit dem Thema „Mut“ verknüpft ist: Nur wer nach einer Herausforderung oder Krise wieder aufsteht, Lernerfahrungen ableitet, Korrekturen vornimmt und mutige Schritte in die Zukunft wagt, kann zum Erfolg kommen. Mein Team und ich nehmen uns daher eines ganz besonders mit: es braucht Mut, um unsere Zukunft aktiv zu gestalten. #MutSchafftZukunft ist daher auch das Jahresthema für 2025. Wir haben dazu auch eine kurze Umfrage vorbereitet, in der wir unsere Netzwerk–Community bitten, uns zum Thema Mut als Anregung für das kommende Jahr, ein paar Fragen aus ihrer Region zu beantworten.

Eine Vorschau zu unseren geplanten Maßnahmen 2025 findet sich HIER, in unserem Dezembernewsletter, sowie laufend auf unseren Social-Media-Kanälen.

 

Interview: Stephanie Topf, Öffentlichkeitsarbeit, Netzwerk Zukunftsraum Land

 

Factsheet „Direktvermarktung in Österreich“

Lebensmittelversorgung

Das Factsheet „Direktvermarktung in Österreich“ von Netzwerk Zukunftsraum Land widmet sich der Bedeutung der Direktvermarktung für landwirtschaftliche Betriebe in Österreich. Es beleuchtet die Strukturen, Chancen und Herausforderungen dieser Vermarktungsform, die nicht nur Einkommen und Arbeitsplätze schafft, sondern auch regionale und saisonale Produkte stärkt. Innovative Vermarktungsformen und Kooperationen bieten dabei zukunftsweisende Perspektiven für die heimische Landwirtschaft.

Nachbericht: Klimaschutz und Lebensraum: Torf- und Feuchtgebiete im Fokus

Klimaschutz
Natürliche Ressourcen

Feuchtflächen und Moore sind wertvolle Ökosysteme mit enormer Bedeutung für den Klimaschutz und die Artenvielfalt. In der Veranstaltung „Klimaschutz und Lebensraum: Torf- und Feuchtgebiete im Fokus“ am 14. November 2024 beschäftigte sich das Netzwerk Zukunftsraum Land daher mit der Bedeutung und dem Schutz von Mooren und Feuchtgebieten in Österreich, sowie mit den Herausforderungen der Renaturierung und nachhaltigen landwirtschaftlichen Nutzung.

Bedeutung von Torf- und Feuchtgebieten

Feuchtgebiete wie etwa Moore speichern große Mengen an Wasser und Kohlenstoff und dienen gerade in Zeiten des Klimawandels als wertvolle Wasserspeicher, Kohlenstoffsenken aber auch Hotspots der Artenvielfalt. Der Erhaltungszustand vieler Moore in Österreich ist kritisch, da sie durch Entwässerung oder zu intensive Beweidung sowie Klimaveränderungen, welche die Auswirkungen dieser Eingriffe noch verstärken, stark beeinträchtigt wurden. Österreich arbeitet daher im Rahmen verschiedener Strategien und Projekte am Schutz und der Wiederherstellung dieser Gebiete.

Moorstrategie 2030+ und Schutzprojekte

Die „Moorstrategie Österreich 2030+“ etwa umfasst eine Vielzahl von Maßnahmen zur Förderung des Moorschutzes und zur Unterstützung der Renaturierung. Ziel ist es, den wissenschaftlichen Diskurs zu intensivieren, die Bewusstseinsbildung in der Gesellschaft und Politik zu fördern und den Moorschutz als Priorität in der Verwaltung zu verankern.

Ein zentrales Projekt zur Umsetzung der Moorstrategie ist „LIFE AMooRe“, das unter anderem darauf abzielt, Moore in Österreich durch verschiedene Maßnahmen wie Wiedervernässung, angepasstes Weidemanagement und Entbuschung zu schützen und zu revitalisieren. Besonders betont wurde die Notwendigkeit einer engeren Zusammenarbeit zwischen den zuständigen Fachbereichen und den Grundeigentümerinnen und Grundeigentümern, mit welchen Lösungen für den Moorschutz auf landwirtschaftlich genutzten Flächen entwickelt werden. Dies kann durch Entschädigungen im Rahmen des ÖPUL oder über Landesfonds unterstützt werden. Darüber hinaus werden auf EU-Ebene auch Kohlenstoffzertifizierungen diskutiert, um die wirtschaftlichen Anreize für den Moorschutz zu erhöhen.

Praktische Herausforderungen

Die Veranstaltung betonte, dass die Wiedervernässung und der Moorschutz mit erheblichen Herausforderungen verbunden sind, insbesondere hinsichtlich der wirtschaftlichen Rentabilität. Die Wiederherstellung von Mooren geht oft mit hohen Kosten und einem großen Arbeitsaufwand einher, insbesondere wenn es um stark verbuschte oder schon länger entwässerte Flächen geht. Viele Moore benötigen intensive Renaturierungsmaßnahmen wie die Anlage von Spundwänden und die Entfernung von Vegetation, um den Wasserhaushalt zu stabilisieren. Projekte wie etwa die Wiederherstellung des Hochmoor Schrems setzen auf Wiedervernässung und Bodenaufbereitung, um natürliche Lebensräume wiederherzustellen. Die Renaturierung ist oft aufwendig und erfordert spezielle Geräte, finanzielle Unterstützung und die Zusammenarbeit von Umwelt- und Landwirtschaftsbehörden.

Im Gegensatz zu Österreich gibt es in Deutschland bereits Versuche, Paludikultur, eine Bewirtschaftung von Feuchtböden, die das Wasser in den Mooren hält und gleichzeitig eine Nutzung ermöglicht, umzusetzen. Technische Herausforderungen sowie das Fehlen angepasster Märkte und Produktionswege sind aber noch zu überwindende Hürden.

Fazit

Die Veranstaltung verdeutlichte, dass der Schutz und die nachhaltige Nutzung von Mooren wichtig für den Arten- und Klimaschutz sowie für die Klimawandelanpassung sind. Es bedarf eines breiten gesellschaftlichen Dialogs, um Lösungen zu finden, die sowohl den ökologischen Erhalt von Mooren als auch die landwirtschaftliche Nutzung ermöglichen. Zudem muss der Schutz von Feuchtgebieten stärker in die landwirtschaftliche Praxis integriert werden, um langfristig eine klimaresiliente und nachhaltige Landwirtschaft zu gewährleisten. Das Finden finanzieller Lösungen für Grundeigentümerinnen und Grundeigentümer ist hierbei essenziell. Weiterführende Maßnahmen sollten durch den GAP-Strategieplan und das EU-Restoration Law unterstützt werden, um Moorflächen als wertvolle Ökosysteme langfristig zu bewahren und zu entwickeln.