Österreichs Agrarisches Wissens- und Innovationssystem (AKIS) im Fokus: Neuer Bericht zeigt Stärken und Entwicklungsbedarf
Mit dem aktuellen AKIS-Bericht liegt eine umfassende Analyse des österreichischen landwirtschaftlichen Wissens- und Innovationssystems vor. Das AKIS bildet den Rahmen für die Zusammenarbeit von Forschung, Bildung, Beratung und Praxis – und ist damit zentral für eine zukunftsfähige Land- und Forstwirtschaft.
Österreichs AKIS zeichnet sich durch eine schlanke, klar strukturierte Organisation und die enge Verknüpfung zentraler Wissensakteurinnen und -akteure aus. Die Verbindung von Berufsbildung, Weiterbildung und Beratung – vor allem innerhalb der Landwirtschaftskammern – gilt als besondere Stärke des Systems. Auch der Austausch zwischen Forschungseinrichtungen, Höheren Bundeslehr- und Forschungsanstalten sowie landwirtschaftlicher Praxis funktioniert gut.
Der Bericht hebt zudem hervor, dass AKIS seit Beginn der GAP-Periode 2023–2027 zusätzlich an Bedeutung gewonnen hat. Die neue AKIS-Kooperationsstelle im GAP-Netzwerk und eine strategisch verankerte Weiterentwicklung sorgen für mehr Koordination und sichtbar höhere Transfergeschwindigkeit in mehreren Bereichen. Multi-Akteurs-Projekte – etwa im Rahmen von EIP-AGRI – tragen spürbar zur Vernetzung und zum Praxistransfer bei.
Trotz dieser positiven Entwicklungen zeigt die Analyse weiterhin Handlungsbedarf. Der Transfer wissenschaftlicher Erkenntnisse in die Praxis erfolgt nicht in allen Bereichen rasch genug; zudem fehlen geeignete Messinstrumente für die Bewertung der Transferleistung. Auch die internationale Einbindung österreichischer Praxis- und Beratungsakteure müsse weiter gestärkt werden, um Wissenstransfer und Innovationskraft langfristig zu erhöhen.
Der Bericht empfiehlt daher unter anderem eine stabile langfristige Förderstruktur, eine intensivere Einbindung von Bildungs- und Beratungseinrichtungen in Forschungsprozesse, den Ausbau internationaler Kooperationen sowie eine laufende Erweiterung des Überblicks über das AKIS-Ökosystem.
Das AKIS bleibt somit ein zentraler Baustein, um Österreichs Land- und Forstwirtschaft für die zunehmenden ökologischen, technologischen und gesellschaftlichen Herausforderungen zu rüsten.
