Thematische Gruppe (TG) „Wirtschaftliche Verwundbarkeit der Landwirtschaft“ – Interessensbekundung bis 15. Dezember 2024

Innovation
Lebensqualität

Diese TG wird Analysen, Erkenntnisse, Erfahrungen und innovative Ideen zu den Ursachen der wirtschaftlichen Verwundbarkeit, zur Bewältigung von Herausforderungen und zur Nutzung der politischen Mechanismen im Rahmen der GAP zur Beseitigung wirtschaftlicher Anfälligkeiten in der Landwirtschaft austauschen.

Der Agrarsektor ist ein Eckpfeiler der Europäischen Union und leistet einen wichtigen Beitrag zur Lebensgrundlagen im ländlichen Raum, zum kulturellen Erbe und zur Ernährungssicherheit. Mit rund 10 Millionen landwirtschaftlichen Betrieben, die sich über verschiedene geografische Gebiete verteilen, ist die Agrarlandschaft der EU durch eine große Vielfalt an Bewirtschaftungssystemen gekennzeichnet, die von großen Agrarbetrieben bis hin zu kleinen landwirtschaftlichen Familienbetrieben reichen. Die Landwirtschaft bietet Millionen von Menschen Arbeit und ist von grundlegender Bedeutung für die Vitalität der ländlichen Gemeinden und Inselgemeinden in der gesamten Europäischen Union.

Die Landwirtschaft steht vor großen wirtschaftlichen Herausforderungen, da Probleme wie Preisschwankungen, steigende Inputkosten und zunehmende Konkurrenz auf den Weltmärkten zu einem komplexen Umfeld für die europäischen Landwirte beitragen. Darüber hinaus wirkt sich die zunehmende Häufigkeit und Intensität extremer Wetterereignisse bereits negativ auf die landwirtschaftliche Produktion aus. Diese Herausforderungen sind besonders akut für kleinere landwirtschaftliche Betriebe und Landwirte in wirtschaftlich benachteiligten oder geografisch schwierigen Regionen. Diese Unternehmen sind häufig durch begrenzte Skaleneffekte, einen eingeschränkten Zugang zu Finanzmitteln und Technologie und eine höhere Abhängigkeit von Subventionen eingeschränkt, was sie besonders anfällig für wirtschaftliche, ökologische oder klimabedingte Schocks macht.

Die Gemeinsame Agrarpolitik (GAP) sieht mehrere Mechanismen für die Risikoprävention und das Risikomanagement vor, wobei der Schwerpunkt darauf liegt, Landwirt:innen beim Aufbau ihrer Resilienz zu unterstützen, indem sie die Auswirkungen von Krisen abmildern und besser auf diese Herausforderungen reagieren können, unter anderem durch Direktzahlungen, produktive und nichtproduktive Investitionen und Risikomanagementinstrumente. Trotz dieser Unterstützung ist die Wirtschaftlichkeit vieler landwirtschaftlicher Betriebe nach wie vor ungewiss, insbesondere wenn sie in Regionen mit geringerem Produktivitätspotenzial oder unter schwierigeren Bedingungen tätig sind.

Diese TG bietet Ihnen die Gelegenheit, Teil einer engagierten Gruppe von Expert:innen und relevanten Interessengruppen zu sein, die sich mit verschiedenen Fragen im Zusammenhang mit der wirtschaftlichen Verwundbarkeit der Landwirtschaft, einschließlich Risikomanagement sowie Gesellschaft und Umwelt, befassen wird. Die TG-Mitglieder werden sich auch mit der Frage befassen, wie landwirtschaftliche Betriebe Herausforderungen bewältigen können, z. B. durch neue Arbeitsweisen, die Anwendung von Risikomanagementinstrumenten und den Einsatz von Instrumenten zur Einkommensstützung. Die Gruppe wird auch prüfen, wie die GAP derzeit wirtschaftliche Schwachstellen angeht oder besser angehen könnte.

Die Ziele dieser TG sind:

  • Diskutieren, was unter der wirtschaftlichen Verwundbarkeit der Landwirtschaft verstanden wird, und identifizieren der Ursachen der Verwundbarkeit.
  • Überlegen, wie landwirtschaftliche Betriebe die Möglichkeiten zur Überwindung der Herausforderungen, die mit der Verwundbarkeit der Landwirtschaft verbunden sind, nutzen.
  • Erörtern der Wirksamkeit der derzeitigen GAP-Interventionen/-Rahmen zur Beseitigung wirtschaftlicher Schwachstellen und Überlegung, wie solche Ansätze umgesetzt werden und wie sie verbessert oder neue entwickelt werden können.

Die TG wird aus einem kleinen (etwa 40), aber engagierten Querschnitt informierter und engagierter Interessenträger:innen bestehen, darunter landwirtschaftliche Organisationen, landwirtschaftliche Betriebe, landwirtschaftliche Berater:innen, technisches Fachwissen (zum Beispiel Versicherungsgesellschaften und Verwalter:innen von Investmentfonds), politische Entscheidungsträger:innen und breitere ländliche Interessenträger:innen aus ganz Europa auf regionaler, nationaler und EU-Ebene. Die Teilnehmer:innen verpflichten sich, an zwei Sitzungen und damit zusammenhängenden Aktivitäten teilzunehmen, um vielfältige Perspektiven und aktive Beiträge zur Erreichung der Ziele der TG zu gewährleisten.

  • Das erste Treffen findet am Mittwoch, den 22. Januar 2025, online statt;
  • Die zweite Sitzung findet am Dienstag, den 8. April 2025, in Präsenz (in Brüssel) statt.

Die Teilnahme an diesen Treffen ist kostenlos. Für das persönliche Treffen können die Reise- und Unterbringungskosten jedoch nur für TG-Mitglieder übernommen werden, die Landwirt:innen, Bauernorganisationen, lokale LEADER-Aktionsgruppen, europäische und nationale Nichtregierungsorganisationen sowie Forscherungseinrichtungen/Universitäten vertreten. Alle anderen TG-Mitglieder müssen für ihre Reise- und Unterbringungskosten selbst aufkommen.

Die Sitzungen finden in englischer Sprache ohne Verdolmetschung statt.