Zertifikatsprogramm „Die smarte Region“

Klimaschutz
Lebensmittelversorgung
Natürliche Ressourcen

Mit der Gesellschaft – und nicht der technologischen Innovation – im Zentrum kooperativer Entwicklungsfragen, erlangen die Teilnehmer:innen ein differenziertes „smart Region“ –Verständnis, das die Dimensionen Lebensqualität, Innovation und Ressourcen berücksichtigt.

Sie lernen Umsetzungsstrategien und Maßnahmen einer smarten Region auf unterschiedlichen räumlichen Maßstabsebenen kennen und erlernen ein strategisches, relationales Denken zu Fragestellungen einer smarten Regionsentwicklung. Themen der „smarten Region“ in diesem Lehrgang sind z.B. kooperative Standortentwicklung, ressourcenschonende Mobilitätsformen, Digitalisierung inkl. Digitaler Partizipationsmöglichkeiten. Highlight ist eine 3-tägige Exkursion.

Nächster Infoabend: Mittwoch, 23. Oktober 2024, 18:00 Uhr

Teilnahme online oder vor Ort: Campus Lounge, Spitalgasse 2, Hof 1, Eingang 1.13.1, 1090 Wien

Anmeldung zum Infoabend

Bewerbungsfrist: 1. Februar 2025

#ARIAwards24: Projektvorstellung „Regional Employer Management“

Innovation
Klimaschutz
Lebensmittelversorgung
Lebensqualität
Natürliche Ressourcen

Dürfen wir vorstellen? Wir haben mit Melanie Steinbacher, Geschäftsführerin des Vereins LEADER-Region Kufstein und Umgebung, Untere Schranne – Kaiserwinkl (KUUSK) über das Projekt Regional Employer Management gesprochen, das als einer von acht österreichischen Beiträgen beim diesjährigen Agricultural and Rural Inspiration Awards (ARIA) des EU GAP Netzwerks in der Kategorie „Socio-Economic Fabric of Rural Areas“ eingereicht wurde.

Mit diesem Award werden jährlich von der GAP finanzierte Projekte zur Entwicklung des ländlichen Raums auf internationaler Ebene ausgezeichnet und sichtbar gemacht.  

 

Was sind Ziel/e und Besonderheit des Projektes? 

Fachkräfte für die Region gewinnen, halten und mobilisieren: das Projekt hatte mehrere Ziele und sollte vor allem Bewusstsein und Aufmerksamkeit für die Region als Arbeitgeber:in schaffen und dadurch Fachkräfte rekrutieren. Außerdem sollte die Inklusion gestärkt und das Verständnis für Vielfalt zu erhöht werden. Durch die Förderung von Frauen sollten die Kinderbetreuungsmöglichkeiten ausgebaut, Frauen in die Arbeitswelt integriert, und somit Altersarmut bekämpft werden. Zudem sollte die Vernetzung gestärkt und Ressourcen von Unternehmen geteilt werden. Schließlich war ein Ziel, die Region zu einer MINT-Region zu etablieren.

 
Welche Hürden/Herausforderungen/Lösungsfindungen gab es?

Eine der größten Herausforderungen bestand darin, die Unternehmen in Einklang zu bringen und das Konkurrenzdenken abzubauen. Es galt außerdem, viele Vorurteile abzubauen, um ein inklusiveres Arbeitsumfeld zu schaffen (Traditionelle Rollenbilder, Integration von Menschen mit Beeinträchtigungen, …).

 

Erkenntnisse und Wirkungen aus dem Projekt

Sensibilisierungsarbeit und ein möglichst früher Ansatz in der Bildung zum Thema neue integrative Arbeitswelt auf allen Ebenen und in allen Altersschichten erforderlich.

 

Welche Empfehlungen/ Tipps habt ihr für andere Projektträger:innen?

Sich nicht entmutigen lassen. Nur, wenn Betriebe keinen Willen und Sinn sehen, Dinge zu verändern und ausprobieren, dann muss mit anderen gearbeitet werden. 

 
Nachhaltigkeit: wie wirkt das Projekt auch nach der Laufzeit weiter?

Es wurden bereits für die Zeit danach Veranstaltungsreihen zum Thema Gleichstellung organisiert. Es wird jährlich eine Veranstaltung für pensionierte Personen und deren Arbeitsmöglichkeit geben. Eine Gruppe von Unternehmen hat bereits ein Folgeprojekt zu Schulungsmaßnahmen im Bereich Diversität eingereicht. Es wird eine/n Diversitätsbeauftragte/n in der Region geben. 

 

Projektlaufzeit: 20.05.2022 – 31.12.2024

Mehr Informationen: https://www.rm-kuusk.at/regional-employer-management/

 

Wir sind gespannt, welche Projekte die #ARIAwards24 Jury auszeichnet und drücken die Daumen! Eine Übersicht aller acht eingereichten Projekte 2024 gibt es hier: https://www.zukunftsraumland.at/best-practice-in-oesterreich-die-oesterreichischen-nominierungen-fuer-den-agricultural-and-rural-inspiration-awards-2024/

Informationen zum Public Vote folgen Mitte Oktober auf der Homepage des EU-GAP Netzwerks

#ARIAwards24: Projektvorstellung „Frau iDA – Raum der Unternehmerinnen“

Innovation
Klimaschutz
Lebensmittelversorgung
Lebensqualität
Natürliche Ressourcen

Dürfen wir vorstellen? Wir haben mit Verena Hammerl, Projektleitung von „Frau iDA – Raum der Unternehmerinnen“ über das Projekt gesprochen, das als einer von acht österreichischen Beiträgen beim diesjährigen Agricultural and Rural Inspiration Awards (ARIA) des EU GAP Netzwerks in der Kategorie „Socio-Economic Fabric of Rural Areas“ eingereicht wurde.

Mit diesem Award werden jährlich von der GAP finanzierte Projekte zur Entwicklung des ländlichen Raums auf internationaler Ebene ausgezeichnet und sichtbar gemacht.  Das diesjährige Motto: Empowering young people! Darüber hinaus wird es in diesem Jahr einen neuen Preis für Projekte geben, die sich auf die Förderung der Gleichstellung von Frauen und Männern konzentrieren. 

 

Was sind Ziel/e und Besonderheit des Projektes? 

Der Verein Waldviertler Frauenwirtschaft setzte sich zum Ziel, die Rahmenbedingung für berufstätige Frauen zu verbessern (es gab 2014 im gesamten Bezirk keine Kleinkindbetreuung), um ihnen die Teilhabe am Arbeitsmarkt zu ermöglichen und die Leistungen der Frauen sichtbar zu machen. 

So wurde 2015 als erster Schritt das „Apfelbäumchen“, eine Tagesbetreuungseinrichtung für Kinder ab dem 1. Lebensjahr, gegründet, und 2018 startete die Planung für den sichtbaren Betriebsstandort FRAU iDA – Raum für Unternehmerinnen.
Wir bieten unter der Standortmarke FRAU iDA allen, die aus der Anonymität des Zuhause-Arbeitens heraustreten möchten, auf knapp 400 m2 moderne, flexible Büros, Arbeitsplätze, Besprechungs-, Praxis- und Veranstaltungsräume in der Innenstadt von Zwettl. Aufgrund der unterschiedlichen Mietvarianten ist es möglich, die Räume bedarfsgerecht kurz- oder langfristig zu nutzen – dabei gibt es keine Branchenexklusivität. Trotz der großen Nachfrage verfolgt der Verein das Konzept „women first“ und vermietet fixe Büros/Arbeitsplätze vorrangig an Frauen, da uns die Unterstützung von Frauen am Herzen liegt. Durch die vielen verschiedenen Persönlichkeiten und ihre Angebote am Standort ist es möglich, neue Kooperationen zu schließen und sich wertschätzend in einer professionellen Arbeitsumgebung auszutauschen.


Welche Hürden/Herausforderungen/Lösungsfindungen gibt es?

Der Vorstand der Waldviertler Frauenwirtschaft machte sich bereits 2018 auf die Suche nach einem zentralgelegenen Geschäftslokal in der Innenstadt, welches auch zu leistbaren Mietpreisen angeboten werden sollte. Eine regionale Bank revitalisierte von 2018-2022 ein altes Geschäftshaus, in dem FRAU iDA nun eingemietet ist. Nachdem ein passender Geschäftsstandort gefunden wurde, erfolgte der Antrag einer LEADER-Förderung, um die Innenausstattung finanzieren zu können. Ab 01/2020 wurde eine geringfügige Mitarbeiterin für Social Media aufgenommen, ab 10/2021 wurden drei Mitarbeiterinnen für Office-Assistenz, Social-Media-Betreuung und Reinigung aufgenommen, deshalb müssen neben der Fixmiete, den Betriebskosten und der Finanzierungsrate auch die Lohnkosten getragen werden. Dank eines Businessplanes, der halbjährlich abgeglichen wird, behalten wir eine Übersicht welche Auslastung erzielt werden muss, um den errechneten Plan einhalten zu können.

 
Erkenntnisse und Wirkungen aus dem Projekt

Zu Beginn wurde das Projekt FRAU iDA vor allem für Unternehmerinnen geplant, um sie und ihre Leistungen sichtbarer zu machen. Seit der Eröffnung im Mai 2022 war die Nachfrage groß und wir stellten rasch fest, dass alle Personen- und Berufsgruppen unser Angebot nutzen möchten, deswegen vermieten wir nun unsere Räume nach dem Konzept „women first“. Durch die Vernetzungstreffen, die bei FRAU iDA großgeschrieben und jeden ersten Mittwoch kostenlos angeboten werden, können sich unternehmerisch tätigen Frauen kennenlernen und kooperieren branchenintern und -übergreifend, wobei die gegenseitige Inspiration zukünftige Projektideen hervorbringt, zum Beispiel arbeiten vier selbständige Grafikdesignerinnen aus diesem Grund nun laufend gemeinsam an größeren Aufträgen. 

 

Welche Empfehlungen/ Tipps habt ihr für andere Projektträger:innen?

Wir sind überzeugt, dass Projektideen wie FRAU iDA auch in anderen Regionen umsetzbar sind, sofern sich eine Gruppe engagierter Personen findet, die das Projekt uneigennützig vorantreibt. Außerdem ist das Vernetzen mit anderen Institutionen, Firmen, Vereinen und Menschen wichtig, um Ziele schneller umsetzen zu können. Unserer Meinung nach entstehen in der Vielfalt eines interdisziplinären und interkulturellen Umfelds wertvolle Ideen für neue Projekte

 
Nachhaltigkeit: wie wirkt das Projekt auch nach der Laufzeit weiter?

Nach der Projektlaufzeit wird auch weiterhin unser Ziel verfolgt, Frauen, ihren Leistungen und ihren Bedürfnisse Raum zu geben und sie sichtbarer zu machen. FRAU iDA ermutigt junge Frauen, neben der körperlichen, mentalen auch die wirtschaftliche Frauengesundheit im Fokus zu haben. FRAU iDA inspiriert sie durch Role Models kluge Lebensentscheidungen zu treffen, die die Frauen wirtschaftlich unabhängiger machen. Durch FRAU iDA ist es auch möglich, die Lebensqualität im ländlichen Raum zu genießen, ohne einen urbanen Job aufgeben zu müssen.

 

Projektlaufzeit: 19.03.2019 – laufend

Mehr Informationen: https://www.frau-ida.at

 

Wir sind gespannt, welche Projekte die #ARIAwards24 Jury auszeichnet und drücken die Daumen! Eine Übersicht aller acht eingereichten Projekte 2024 gibt es hier: https://www.zukunftsraumland.at/best-practice-in-oesterreich-die-oesterreichischen-nominierungen-fuer-den-agricultural-and-rural-inspiration-awards-2024/

Informationen zum Public Vote folgen Mitte Oktober auf der Homepage des EU-GAP Netzwerks

Multimediales Bildungsprojekt „Landwirtschaft und du“ für Kinder

Innovation
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Lebensmittelversorgung
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Natürliche Ressourcen

Das Projekt „Landwirtschaft und du“ richtet sich an Kinder zwischen acht und zehn Jahren, die in ihrem Alltag wenig Kontakt zur Landwirtschaft haben. Das Projekt soll den Zusammenhang zwischen
Landwirtschaft und dem täglichen Leben altersgerecht und multimedial verdeutlichen.
Es gibt außerdem ein Kinderbuch, das in mehreren Formaten und auf unterschiedlichen Kanälen
aufbereitet wurde und so das Wissen der Kinder vertieft.

Grüner Bericht 2024 online

Innovation
Klimaschutz
Lebensmittelversorgung
Lebensqualität
Natürliche Ressourcen

Der Grüne Bericht, der über die Situation der Land‐ und Forstwirtschaft im Jahr 2023 berichtet, ist ab sofort zum Download verfügbar. 

#ARIAwards24: Projektvorstellung „Kreisläufe schließen – Verwertung durch Rückfuhr, Transfer oder Nutzung von organischen Nebenprodukten am landwirtschaftlichen Betrieb!

Innovation
Klimaschutz
Lebensmittelversorgung
Lebensqualität
Natürliche Ressourcen

Dürfen wir vorstellen? Wir haben mit Eva Erhart, Institutsleitung der Bio Forschung Austria  und Projektkoordinatorin von „Kreisläufe schließen – Verwertung durch Rückfuhr, Transfer oder Nutzung von organischen Nebenprodukten am landwirtschaftlichen Betrieb“ über das Projekt gesprochen, das als einer von acht österreichischen Beiträgen beim diesjährigen Agricultural and Rural Inspiration Awards (ARIA) des EU GAP Netzwerks in der Kategorie „Environmental Protection“ eingereicht wurde.

Mit diesem Award werden jährlich von der GAP finanzierte Projekte zur Entwicklung des ländlichen Raums auf internationaler Ebene ausgezeichnet und sichtbar gemacht. 


Was sind Ziel/e und Besonderheit des Projektes? 

Durch die zunehmende Spezialisierung der landwirtschaftlichen Betriebe in Österreich weisen immer weniger Betriebe einigermaßen geschlossene Nährstoffkreisläufe auf. 

Im EIP-AGRI Projekt „Kreisläufe schließen“ wurden verschiedene innovative Maßnahmen, welche durch eine bessere Nutzung von Wertstoffen aus der Landwirtschaft Stoffkreisläufe am landwirtschaftlichen Betrieb und in der Region schließen und die Nährstoff- und Humuseffizienz verbessern können, in Praxisversuchen getestet. Untersucht wurden zwei verschiedene Cut-and carry-Variationen, einmal als Transfermulch, einmal in den Acker eingearbeitet; eine Kleegras-Mist- und Kleegras-Gülle-Kooperation und eine Kooperation, bei der Kleegras in einer Biogasanlage verwertet wurde. Auf drei Betrieben wurden verschiedene Kompostierungsverfahren getestet, darunter auf einem Betrieb auch ein extrem extensives Modell. 

Am Beispiel des Schulbetriebes der LFS Grottenhof in Graz wurde die Hoftorbilanz eines Gemischtbetriebes mit Ackerbau und Milchviehhaltung im Kompoststall untersucht und berechnet. Zusätzliche Versuche beleuchteten spezielle Aspekte, wie zum Beispiel die Wirksamkeit einer Begrünung, um die Nährstoffe einer herbstlichen Gülledüngung aufzunehmen und über den Winter zu speichern, zur Gülleverdünnung und zur Mistlagerung mit und ohne Abdeckung. Alle in den verschiedenen Prozessen verwendeten Substrate wie Kleegras, Heu, Stroh, Hackschnitzel, Getreideausputz jund so weiter wurden mengenmäßig erhoben, beprobt und auf ihre Inhaltsstoffe analysiert. 

Neben der Mengen-, Nährstoff- und Kohlenstoffbilanzierung wurde eine ökologische Bewertung in Form von CO2-Bilanzen sowie eine ökonomische Bewertung der Maßnahmen durchgeführt.


Welche Hürden/Herausforderungen/Lösungsfindungen gibt es?

Die Kommunikation in Zeiten ohne persönlichen Kontakt (COVID) war herausfordernd, doch dank der sehr gut funktionierenden Partnerschaft zwischen Landwirt:innen, Berater:innen und Forscher:innen konnte das Projekt auch in Pandemiezeiten erfolgreich durchgeführt werden.

Erkenntnisse und Wirkungen aus dem Projekt

Die wichtigsten Erkenntnisse aus dem Projekt waren, dass verglichen mit dem Einsatz von synthetisch hergestelltem Stickstoffdünger, mit allen Maßnahmen eine Nettoeinsparung von 200 – 600 kg Treibhausgasen (CO2e) je 100 kg ausgebrachtem Stickstoff erzielt werden konnte. 

Wichtig ist es, die Wegstrecken kurz zu halten. Mit zunehmender Transportdistanz steigt der Anteil der durch die Transporte verursachten Emissionen an den Gesamtemissionen steil an. Bei einer Distanz von 0,5 km machten die Transport-CO2e-Emissionen im Mittel 3,4 Prozent der Gesamtemissionen aus. Bei einer Distanz von 4 km waren es schon 22 Prozent und bei 10 km verursachten die Transporte mit 41 Prozent schon fast die Hälfte der Emissionen. 

Im Vergleich mit anderen biotauglichen, organischen Handelsdüngern mit Preisen von rund 7 Euro pro kg Stickstoff erzielten alle Beispiele mit Ausnahme der „Güllekooperation“ und der „Kleegraskompostierung mit Kohle“ eine Nettokosteneinsparung von ca. 130- 400 Euro pro 100 kg Stickstoff durch die Kreislaufbewirtschaftung (Preise Stand 2021). 


Nachhaltigkeit: wie wirkt das Projekt auch nach der Laufzeit weiter?

Mit den getesteten Maßnahmen können Landwirt:innen die betriebseigenen Nährstoffkreisläufe verbessern. Vielen Praktiker:innen ist nicht bewusst, welche Nährstoffmengen sich in Reststoffen an und um den eigenen Betrieb verstecken, oder wie man diese konservieren oder transferieren kann. Durch die Inwertsetzung dieser Reststoffe ergeben sich hohe Einsparungspotenziale für externe Betriebsmittel, wie z.um Beispiel zugekaufte Düngemittel mit deren Energieaufwänden bei Produktion und Transport. 

Langfristig erleichtern die Projektergebnisse es somit vielen Landwirt:innen, die für ihren Betrieb passende Maßnahme zu finden um Kreisläufe zu schließen, Kosten einzusparen und die natürliche Bodenfruchtbarkeit zu erhalten und zu steigern.

Projektlaufzeit: 2019-2022

Mehr Informationen: https://le14-20.zukunftsraumland.at/download/3066?v=1703161303

Zum Projekt in der Projektdatenbank LE 14–20: https://le14-20.zukunftsraumland.at/projekte/2439

Wir sind gespannt, welche Projekte die #ARIAwards24 Jury auszeichnet und drücken die Daumen! Eine Übersicht aller acht eingereichten Projekte 2024 gibt es hier: https://www.zukunftsraumland.at/best-practice-in-oesterreich-die-oesterreichischen-nominierungen-fuer-den-agricultural-and-rural-inspiration-awards-2024/

Informationen zum Public Vote folgen Mitte Oktober auf der Homepage des EU-GAP Netzwerks

 

Ihre Teilnahme ist gefragt! Ideas Lab zur Stärkung der biologischen Landwirtschaft in Österreich

Innovation
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Lebensmittelversorgung
Lebensqualität
Natürliche Ressourcen

Der Anteil der biologischen landwirtschaftlich genutzten Fläche in Österreich liegt derzeit mit 27 Prozent im europäischen Spitzenfeld. Bis 2027 soll der Bio-Flächenanteil Richtung 30 Prozent gehen und unter Berücksichtigung der Entwicklung der Nachfrage ab 2030 auf 35 Prozent weiter gesteigert werden – ein „Ideas Lab“ zur Stärkung der biologischen Landwirtschaft soll dazu beitragen.

Zur Stärkung der biologischen Landwirtschaft in Österreich müssen diverse Herausforderungen – etwa in den Bereichen Produktion, Verarbeitung, (internationalen) Märkte und Wissenstransfer – gelöst werden. Genau dafür braucht es neue Ideen und die Zusammenarbeit unterschiedlicher Akteurinnen und Akteure. Dafür werden Sie gebraucht!

Es gibt zwei Möglichkeiten sich zu beteiligen:

Sie wissen, wo die aktuellen Herausforderungen der biologischen Landwirtschaft in Österreich liegen?

Bitte teilen Sie Ihr Wissen, wo es neue Lösungen, insbesondere im Zusammenhang mit ökonomischen, ökologischen und sozialen Fragestellungen braucht. Dadurch unterstützen Sie die grundlegenden Fragestellungen für das Ideas Lab zu definieren. Bitte um Beantwortung bis 13. Oktober.

Unter folgendem Link kommen Sie zur Umfrage: https://survey.questionstar.com/5e350bcf

Interessieren Sie sich für die Teilnahme am ganztägigen Ideas Lab am 28. November 2024 in Tulln?

Dort gibt es die Möglichkeit, sich gemeinsam mit anderen kreativen Köpfen auszutauschen und unter professioneller Moderation neue Ideen für künftige Innovationsprojekte zur Stärkung der biologischen Landwirtschaft zu erarbeiten. Diese können unter anderem auch bei künftigen Förderaufrufen (zum Beispiel EIP-AGRI) eingereicht werden. Unter folgendem Link finden Sie alle Details zur Veranstaltung: https://www.zukunftsraumland.at/termine/ideas-lab-zur-staerkung-der-biologischen-landwirtschaft/

Unter folgendem Link kommen Sie direkt zum Bewerbungsformular für die Veranstaltung: https://survey.questionstar.com/37bd5f13. Um einen guten Mix der Teilnehmenden zusammenstellen zu können, wird um einige Angaben zu Ihrer Person bis spätestens 20. Oktober gebeten. 

#ARIAwards24: Projektvorstellung „youngCitizen Relationship Management Eisenstraße“

Innovation
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Lebensmittelversorgung
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Natürliche Ressourcen

Dürfen wir vorstellen? Wir haben mit Bettina Rehwald, Geschäftsführerin und LEADER Managerin des Vereins Eisenstraße Niederösterreich über das Projekt youngCitizen Relationship Management Eisenstraße gesprochen, das als einer von acht österreichischen Beiträgen beim diesjährigen Agricultural and Rural Inspiration Awards (ARIA) des EU GAP Netzwerks in der Kategorie „Rural Youth“ eingereicht wurde.

Mit diesem Award werden jährlich von der GAP finanzierte Projekte zur Entwicklung des ländlichen Raums auf internationaler Ebene ausgezeichnet und sichtbar gemacht. 

Das diesjährige Motto: Empowering young people! Darüber hinaus wird es in diesem Jahr einen neuen Preis für Projekte geben, die sich auf die Förderung der Gleichstellung von Frauen und Männern konzentrieren. 

 

Was sind Ziel/e und Besonderheit des Projektes? 

In Anlehnung an ein Customer Relationship Management System (CRM), wie es bei Firmen gang und gebe ist, wird im Rahmen des Projekts ein youngCitizen Relationship Management System (yCRM) aufgebaut. Es soll ermöglichen, dass die Kommunikation mit der für die positive Entwicklung einer Region so wichtigen Zielgruppe der jungen Menschen systematisch und regelmäßig stattfinden kann. Das vorliegende Projekt betritt also Neuland und punktet mit einer völlig neuen Herangehensweise in Bezug auf demographische Herausforderungen ländlich geprägter Regionen.

 
Welche Hürden/Herausforderungen/Lösungsfindungen gab es?

Der in den Jahren 2014/2015 durchgeführte Demographie-Check der Region Eisenstraße weist in Summe eine deutlich negative Wanderungsbilanz für die 24 Mitgliedsgemeinden aus. Trotz eines positiven Geburten/Sterbe-Saldos sinkt die Bevölkerungsanzahl in der Region kontinuierlich. Innerhalb der Region ist zusätzlich ein deutliches Nord/Süd-Gefälle erkennbar, das heißt, die Abwanderungstendenz ist vor allem im Süden der Region überdeutlich.

Die Detailanalyse entlang der Altersklassen zeigte, dass die Abwanderung vor allem im Alter zwischen 15 und 40 stattfindet. In der Altersklasse zwischen 15 und 25 ist aufgrund von auswärtigen Ausbildungen einer zeitlich beschränkten Abwanderung wenig entgegenzusetzen, im Gegenteil: Im Sinne einer fundierten Ausbildung ist dies durchaus sinnvoll. In den folgenden Altersklassen findet jedoch keine Zuwanderung beziehungsweise „Rückwanderung“ in jenem Ausmaß statt, welche die ausbildungsbedingte Abwanderung wieder kompensieren könnte.

Der erste Schritt zum Aufbau einer Bürger:innenbindungsplattform war die Entwicklung einer Mobilisierungskampagne „Get the Most„.

Als zweiten Schritt wurden Multiplikator:innen gesucht: junge Menschen wurden für die Aufgabe begeistert, Workshops die einen zusätzlichen Mehrwert liefern sollten, geplant. Besondere Menschen und Geschichten aus den Gemeinden der Eisenstraße Niederösterreich sollen vor den Vorhang geholt werden.


Erkenntnisse und Wirkungen aus dem Projekt

Das Projekt weckt überregional sehr viel Interesse: Ein von „Get the Most“ angestrebter Austausch mit der Region Münsterland in Deutschland hat sich als sehr bereichernd für beide Seiten erwiesen. Besucher vom Innovationszentrum Weiz waren vor Ort, um persönlich mehr über das Projekt zu erfahren, es gab ein Zoom Meeting mit den „StadtLandlern“ aus OÖ und vieles mehr. 

 

Welche Empfehlungen/ Tipps habt ihr für andere Projektträger:innen?

Kontakt zur Zielgruppe finden, aktive junge Menschen ansprechen und für die Sache gewinnen. Und – dran bleiben!


Nachhaltigkeit: wie wirkt das Projekt auch nach der Laufzeit weiter?

Aus diesem yCRM Projekt haben sich bereits gesamt drei Folgeprojekte entwickelt. Die im ersten Projekt entstandenen Ideen wie zum Beispiel die „Mostviertel in Wien Stammtische“, die auch künftig weiterverfolgt werden sollen.

 

Projektlaufzeit: 11.05.2018 – 30.09.2021

Mehr Informationen: https://www.get-the-most.at

Zum Projekt in der Projektdatenbank LE 14–20: https://le14-20.zukunftsraumland.at/projekte/3127

 

Wir sind gespannt, welche Projekte die #ARIAwards24 Jury auszeichnet und drücken die Daumen! Eine Übersicht aller acht eingereichten Projekte 2024 gibt es hier: https://www.zukunftsraumland.at/best-practice-in-oesterreich-die-oesterreichischen-nominierungen-fuer-den-agricultural-and-rural-inspiration-awards-2024/

Informationen zum Public Vote folgen Mitte Oktober auf der Homepage des EU-GAP Netzwerks.

Neue Leitlinien zur Beurteilung des Mehrwerts von LEADER!

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Klimaschutz
Lebensmittelversorgung
Lebensqualität
Natürliche Ressourcen

Die Leitlinien sind das Ergebnis der thematischen Arbeitsgruppe , an der mehr als 90 Teilnehmer:innen die alle mit einem engagierten und erfahrenen Team von thematischen Expert:innen zur Bewertung von LEADER zusammenarbeiteten. Der Zweck besteht darin, den Hintergrund und die Logik der Beurteilung des Mehrwerts von LEADER im Rahmen der GAP-Strategiepläne 2023-2027 darzulegen und anschließend ein Beispiel für einen Evaluierungsrahmen zu geben, wie dieser in der Praxis umgesetzt werden könnte 

LEADER wirkt: Regionale Zusammenarbeit am Beispiel „Weinviertel Ost“

Innovation
Klimaschutz
Lebensmittelversorgung
Lebensqualität
Natürliche Ressourcen

LEADER ist ein Entwicklungsansatz, der seit mehr als 30 Jahren regionalen Akteursgruppen in Europa einen unterstützenden Rahmen für die eigenständige Arbeit bietet. Der regionalen Bevölkerung wird damit eine Möglichkeit der aktiven Mitgestaltung an für sie wichtigen Themen geboten. Somit werden Entwicklungspotenziale vor Ort genutzt und durch auf die Region angepasste Initiativen die Lebensqualität erhalten und verbessert.

Netzwerk Zukunftsraum Land stellt bei der Jahreskonferenz am 2. Oktober 2024 das Weinviertel in den Mittelpunkt. Passend zum Jahresthema Resilienz werden die Auswirkungen des Klimawandels und die Bemühungen mit den Auswirkungen umzugehen speziell unter dem Motto „Kostbare Ressource Wasser“ beleuchtet. Wir haben mit Christine Filipp, Geschäftsführerin der LEADER Region Weinviertel Ost, über ihre Region gesprochen.

Die LEADER Region Weinviertel Ost wurde 2007 gegründet und setzt regionale Impulse. Sie ist als eine Art Ideenfabrik für das Weinviertel zu verstehen, um die Lebensqualität aktiv mit/zu gestalten.

Welche inhaltlichen Schwerpunkte hat sich Ihre Region gesetzt?

In dem Bereich „Steigerung der regionalen Wertschöpfung“ stehen vor allem regionale Produkte sowie Wirtschafts- und Tourismusimpulse im Vordergrund. Das Aktionsfeld „Erhalt des Natur- und Kulturgutes“ stärkt die regionale Identität, legt einen Fokus auf den Erhalt unserer Landschaft und setzt Impulse zur Inszenierung unserer Kellergassen. Durch Projekte im Bereich „Steigerung der Lebensqualität“ werden Ortskerne belebt, Ideen unserer Jugend verwirklicht, das Ehrenamt gestärkt sowie die interkommunale Zusammenarbeit etabliert. Das Aktionsfeld „Umwelt und Klima“ erarbeitet Projekte rund um die regionalen Ressourcen und die Anpassung an den Klimawandel. Alles unter dem Motto der LEADER Region Weinviertel Ost: „Ein guter Platz für deine Ideen!“

Warum braucht es zur Bearbeitung dieser Themen LEADER? Welche Vorteile bieten sich für die Region,  „LEADER-Region“ zu sein?

LEADER ist ein Netzwerkknoten in der Region, bietet Fördermittel der europäischen Union und ist aber vor allem ein Experimentierlabor für die Weiterentwicklung des ländlichen Raumes. Diese Ressourcen stehen für eine innovative Regionsentwicklung zu Verfügung, es bieten sich daher viele Chancen für die Herausforderungen in einer Region optimale Lösungen zu finden.

Welche innovativen Ideen der Weinviertlerinnen und Weinviertler werden umgesetzt und in welchen Bereichen sehen Sie das größte Weiterentwicklungspotenzial?

Seit der Gründung des Vereins im Jahr 2007 konnte das LEADER-Team bereits rund 570 Projekte begleiten beziehungsweise unterstützen und so einen Beitrag zur Weiterentwicklung des Weinviertels leisten. Zu den Meilensteinen der Re­gionalentwicklung gehören sicherlich Projekte wie die Maßnahmen zur Revitalisierung unserer Kellergassen, unser Engagement rund um die Steigerung des Regionsbewusstseins und der Lebensqualität im Weinviertel, die Initiativen zum Standortmanagement für Gemeinden, die Unterstützung beim Aufbau fünf weiterer KLAR! Regionen im östlichen Weinviertel, unser Topothek-Projekt, die Unterstützung von Projekten zur Weiterentwicklung des touristischen Angebotes in der Region, einheitliche Wein­viertel-Rastplätze für Radfahrer:innen und Wander:innen oder auch die Bewusstseinsbildung zu unseren regionalen Produkten sowie zu regionalem Einkauf.

LEADER ist bekanntlich eine Entwicklungsmethode, bei der regionale Akteurinnen und Akteure selbst zu Gestalterinnen und Gestaltern ihres Lebensraumes werden können. Wer ist bei den zuvor genannten Maßnahmen in Ihrer Region aktiv und was braucht es dafür?

Im östlichen Weinviertel haben wir ein großes Netzwerk an regionalen Akteurinnen und Akteuren. Von privaten Personen die sich in diversen Vereinen engagieren, über (land)wirtschaftliche Betriebe, Gemeinden, die Tourismus Destination, KEM- und KLAR! Regionen um nur einige Beispiele zu nennen. Wer Ideen hat, um eine regionale Herausforderung zu lösen, meldet sich bei uns im LEADER-Team und wir bemühen uns, gemeinsam ein Projekt zu entwickeln und wenn notwendig eine Fördermöglichkeit zu finden.

Was sind darüber hinaus Aufgaben des LEADER-Managements?

Im Weinviertel sehen wir uns als Plattform und Netzwerkstelle, beraten Förderanliegen und setzen kreative Impulse, um gemeinsam mit der Bevölkerung unsere Heimat nachhaltig und innovativ weiterzuentwickeln. Gemeinsam gelingen so tolle und nachhaltige Initiativen, die Impulse zur Weiterentwicklung des Weinviertel als Lebens- und Wirtschaftsstandort setzen.

Auch in Niederösterreich gibt es neben LEADER andere Regionalentwicklungs-Organisationen. Wie würden Sie die Zusammenarbeit mit den KEM/ KLAR* Regionen und den benachbarten LEADER-Regionen beschreiben?

In der LEADER-Region leben wir eine enge Kooperation mit unseren regionalen Partner:innen. Um den Auswirkungen des Klimawandels zu begegnen, haben wir unsere Kleinregionen und ihre Gemeinden 2021 dabei unterstützt, sich als KLAR! Regionen zu bewerben. Seitdem haben wir in der Gebietskulisse der LEADER Region Weinviertel Ost eine fast flächendeckende Abdeckung mit sechs KLAR! Regionen. Um die Anpassung an den Klimawandel zu meistern setzen wir in enger Abstimmung gemeinsam Ideen und Projekte im Weinviertel um.

 

Auf unserer neu gestalteten Homepage befindet sich eine übersichtliche Karte aller 83 österreichischen LEADER-Regionen! Jetzt einen Blick darauf werfen: https://www.zukunftsraumland.at/themen/leader/.

*In Österreich sind Klima- und Energie-Modellregionen (KEM) sowie Klimawandel-Anpassungsmodellregionen (KLAR!) jene Programme, die sich bereits seit mehreren Jahren auf die Umsetzung von regionalen Klimaschutz- und Anpassungsmaßnahmen fokussieren. Das Projekt ist eine Initiative des Klima- und Energiefonds des Bundesministeriums für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie.

Auch im Netzwerk Zukunftsraum Land setzen wir in der aktuellen Periode einen besonderen Schwerpunkt auf Klimaschutz und Klimawandelanpassung, da sie brennende Themen sind und alle Akteurinnen und Akteure der Land- und Forstwirtschaft und der ländlichen Räume betreffen. Das Thema wird von Netzwerk Zukunftsraum Land intensiv bearbeitet: es fließt in alle Handlungsfelder ein und berührt dabei möglichst viele Maßnahmen.