Neuer Aufruf für zwei Biodiversität-Fördercalls im Volumen von 7,5 Mio. Euro

Klimaschutz
Lebensmittelversorgung
Lebensqualität
Natürliche Ressourcen
Landwirtschafts-, Umwelt- und Klimaminister Norbert Totschnig: “Österreich ist bei der Biodiversität in der Land- und Forstwirtschaft dank unserer Betriebe ein Vorzeigeland. Die Fördercalls sind eine Erfolgsreihe und mit den aktuellen Calls setzen wir einen weiteren Meilenstein für den Erhalt unserer wertvollen Artenvielfalt. Dank der aktiven Bewirtschaftung durch unsere Bäuerinnen und Bauern ist der Erhalt der Artenvielfalt auch im Rahmen der Land- und Forstwirtschaft möglich. Dieses österreichische Erfolgsmodell trägt stark dazu bei, dass unser Land weiterhin so lebenswert bleibt.“

  • Im Bereich Landwirtschaft handelt es sich bereits um den 5. Fördercall zu Biodiversität, dieser umfasst ein Volumen von 4,5 Milo. Euro. Bei dem aktuellen Call können Projekte mit einer Projektkostenobergrenze von 400.000 Euro bzw. 650.000 Euro für Projekte mit nachweislichem Umsetzungsfokus gefördert werden. Die Einreichfrist läuft bis zum 13. Oktober 2025.
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  • Der zweite Fördercall unterstützt die Biodiversität in Österreichs Wäldern, umfasst ein Volumen von 3 Mio. Euro und ist bereits der 4. Fördercall für Biodiversitätsprojekte, der aus dem Waldfonds finanziert wird. Als Förderungsuntergrenze werden für Projekte 100.000 Euro und als Förderungsobergrenze 500.000 Euro an anrechenbaren Projektkosten festgelegt. Die Einreichfrist läuft bis zum 19. September 2025.
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Online-Vortragsreihe für Frauen in der Landwirtschaft – „Rechte stärken – Zukunft sichern“

Lebensqualität

Wenn im Herbst in den bäuerlichen Bildungseinrichtungen die neue Saison beginnt, startet auch die Bäuerinnenorganisation mit einem neuen, umfangreichen Programm für die Frauen auf den Höfen und im ländlichen Raum. Mit klaren Worten und fundiertem Wissen werden zentrale Themen auf den Tisch gebracht: von rechtlicher Absicherung über mentale Gesundheit bis zu Konsum- und Ernährungsbildung. Es ist Zeit, hinzuhören – und gemeinsam weiterzudenken.

Heuer steht der Herbst bei den Bäuerinnen im Zeichen der Aufklärung und Sichtbarkeit: In Webinaren, Studienpräsentationen und Gesprächen bringen sie ihre Perspektiven ein, stärken Wissen rund um Rechte und zeigen auf, was es für eine zukunftsfähige Landwirtschaft braucht – heute und morgen. Es werden Themen in den Mittelpunkt gestellt, die zählen: Rechte, Bildung, Gesundheit und Zukunftschancen für Frauen in der Landwirtschaft.

7-teilige Webinarreihe für Frauen und die „Rechte, die sie haben“ ab August

Bereits am 26. August startet das Bildungsprojekt ZAMm unterwegs mit „RECHT(e) haben“ mit einer Vortragsreihe für Frauen in der Landwirtschaft. In sieben Webinaren werden gemeinsam mit Juristinnen der Landwirtschaftskammern wichtige rechtliche Bereiche von den Spielregeln am Hof über Familien-, Erb- und Sozialrecht, Hofübergabe und spezifische Mutterschaftsleistungen bis zu steuerlichen Belangen behandelt.

„Basierend auf der Broschüre ‘Rechte der Frau in der Landwirtschaft‘ bieten wir den Frauen damit einen niederschwelligen Zugang zu praxisnahem Wissen und klären über relevante Themen auf“, erläutert Ines Jernej, Projektleiterin von „ZAMM unterwegs“.

  • 26. August 2025: Einführung – (Rechtliche) Spielregeln am Hof
  • 17. September 2025: Familienrecht konkret 1
  • 2. Oktober 2025: Familienrecht konkret 2
  • 10. November 2025: Überblick zum Erbrecht
  • 11. Dezember 2025: Die bäuerliche Hofübergabe
  • 27. Jänner 2026: Gut abgesichert am Hof – Sozialversicherung verständlich erklärt
  • 24. Februar 2026: Mutterschaftleistungen & Steuertipps für die Bäuerinnen

Alle Webinare finden von 19:00 bis 20:30h statt!
Die Teilnahme ist kostenlos!

Startschuss für ERDREICH-Preis 2026

Klimaschutz
Lebensmittelversorgung
Lebensqualität
Natürliche Ressourcen
“Gesunde Böden sind die Grundlage für lebenswerte Regionen. Sie schützen vor Hochwasser und Hitzeinseln, speichern CO2, versorgen uns mit regionalen Lebensmitteln und prägen unser einzigartiges Landschaftsbild. Zum Schutz unserer Böden können alle einen Beitrag leisten. Mit dem Preis möchten wir die besten Ideen dafür auszeichnen und zum Nachahmen inspirieren. Der Startschuss ist erfolgt, jetzt besteht die Chance, tolle Projekte einzureichen“, lädt Landwirtschafts-, Umwelt- und Klimaminister Norbert Totschnig zur Teilnahme ein.

Gesucht werden Vorzeigeprojekte, die sich aktiv für den Bodenschutz, die Verbesserung der Bodenqualität und die Reduktion des Bodenverbrauchs einsetzen. Mit dem ERDREICH-Preis werden jene Initiativen ins Rampenlicht gerückt, die zeigen, wie gelebter Bodenschutz, die Verbesserung der Bodenqualität und die Reduktion des Bodenverbrauchs in der Praxis erfolgreich umgesetzt werden können. Sie leisten einen wichtigen Beitrag zu einem nachhaltigen Umgang mit der Ressource Boden und ermutigen andere, ebenfalls aktiv zu werden.

Projekte können von Gemeinden, Verbände, Organisationen, Unternehmen, Initiativen und Privatpersonen eingereicht werden.

Der ERDREICH-Preis 2026 wird in folgenden fünf Kategorien vergeben:
  • Bodengesundheit – für Projekte zur nachhaltigen Verbesserung von Boden und Bodenfruchtbarkeit
  • Flächensparen – für Projekte, die auf einen effizienten und sparsamen Umgang mit Flächen setzen
  • Flächenrecycling – für die Revitalisierung von Brachflächen
  • Partizipation & Bewusstseinsbildung – für Initiativen, die Bürger:innen aktiv in den Bodenschutz einbinden
  • Kommunale Vorreiter – für Gemeinden und Städte, die als Vorreiter für Bodenbewusstsein gelten
Einreichfrist und Verleihung
Bis 15. Oktober 2025 können Projekte zum ERDREICH-Preis eingereicht werden. Im Anschluss wählt eine unabhängige Expert:innenjury die Gewinnerprojekte aus. Die Preisverleihung findet am 27. Jänner 2026 statt. Gewinner-Projekte erhalten eine Urkunde, eine Trophäe und einen Anerkennungspreis.

Neue Broschüre: Wiesenpflanzen für Honigbienen und wilde Bestäuber

Klimaschutz
Lebensmittelversorgung
Lebensqualität
Natürliche Ressourcen

Heimische Wildblumenwiesen bieten zahlreichen Insektenarten – darunter Honig- und Wildbienen, Schmetterlinge und Käfer – eine wichtige Nahrungsquelle in Form von Pollen und Nektar. Diese Insekten leisten durch ihre Bestäubung einen entscheidenden Beitrag zum Erhalt heimischer Pflanzenarten und sichern zugleich die Erträge in der Landwirtschaft. Der Verlust traditioneller Wiesentypen gefährdet das ökologische Gleichgewicht.

Dem kann durch die Verwendung von regional zertifiziertem, heimischem Wildpflanzensaatgut entgegengewirkt werden. In dieser Broschüre werden 239 Pflanzenarten hinsichtlich ihrer ökologischen Bedeutung analysiert – insbesondere im Hinblick auf ihre Attraktivität für Wildbienen, Schwebfliegen und adulte Schmetterlinge.

Online-Seminarreihe für Lehrkräfte an landwirtschaftlichen Schulen

Innovation
Klimaschutz
Lebensmittelversorgung
Lebensqualität
Natürliche Ressourcen

Online-Seminarreihe “Science in School”

Im Rahmen der Online-Seminarreihe „Science in School“ werden von Mitarbeiter:innen der HBLFA Raumberg-Gumpenstein Lehrer:innen an landwirtschaftlichen Schulen aktuelle Themen der Forschung, Beratung und Praxis für den Unterricht vermittelt. Es werden auch Unterrichtsmaterialien zur Verfügung gestellt.

Die HBLFA Raumberg-Gumpenstein und die Hochschule für Agrar- und Umweltpädagogik bieten dazu alle zwei Monate kompakte zweistündige Fortbildungen für Lehrkräfte und Interessierte an.

Die Teilnahme ist kostenlos! Alle Termine können auch einzeln gebucht werden.
Weiterführende Informationen und Anmeldung über Science in School

Online-Seminarreihe “Bio-Landwirtschaft im Unterricht”

Im Rahmen der Online-Seminarreihe „Bio-Landwirtschaft im Unterricht“ werden von Bio-Forscher:innen, Bio-Berater:innen und Bio-Praktiker:innen aktuelle Themen für den Unterricht zur Bio-Landwirtschaft an landwirtschaftlichen Schulen praxisnahe aufbereitet, vorgestellt und diskutiert. Es werden auch Unterrichtsmaterialien zur Verfügung gestellt!

Die HBLFA Raumberg-Gumpenstein und die Hochschule für Agrar- und Umweltpädagogik organisieren dazu alle zwei Monate kompakte zweistündige Fortbildungen für Lehrkräfte und Interessierte.

Die Teilnahme ist kostenlos! Alle Termine können auch einzeln gebucht werden.
Weiterführende Informationen und Anmeldung über Bio-Landwirtschaft im Unterricht

Thematic Group: Potenzial des Zusammenhalts

Klimaschutz
Lebensqualität
Natürliche Ressourcen

Diese Thematic Group (TG) wird sich mit der Frage befassen, wie das Potenzial der Zusammenarbeit im Rahmen der GAP am besten erschlossen werden kann, um die Wettbewerbsfähigkeit, die Widerstandsfähigkeit und das Wachstum der Unternehmen, insbesondere für Kleinlandwirte, zu steigern. In der TG wird auch über die Wirksamkeit der derzeitigen GAP-Interventionen/-Rahmen zur Unterstützung der Zusammenarbeit nachgedacht.

Die Landwirtschaft in der EU steht nach wie vor vor großen wirtschaftlichen, ökologischen und sozialen Herausforderungen. Diese Herausforderungen sind besonders akut für kleinere landwirtschaftliche Betriebe, neue/junge Landwirtinnen und Landwirte in wirtschaftlich benachteiligten oder geografisch schwierigen Regionen. Solche landwirtschaftlichen Betriebe sind häufig durch begrenzte Skaleneffekte, einen eingeschränkten Zugang zu Finanzmitteln und Technologie, Innovation, Zugang zu beruflicher Bildung zur Entwicklung der richtigen Kompetenzen und eine höhere Abhängigkeit von Subventionen eingeschränkt, was sie besonders anfällig für wirtschaftliche, ökologische oder klimabedingte Schocks macht.

Die Zusammenarbeit zwischen Landwirt:innen wird es ihnen ermöglichen Markteinblicke zu gewinnen und die Entscheidungsfindung mit Gleichgesinnten zu verbessern; Wissen zu teilen, Ressourcen wie Zugang zu neuen Technologien, Informationen und Schulungen zu bündeln; ihren Zugang zu Risikomanagementinstrumenten zu verbessern und letztendlich ihren Unternehmen zu helfen, wettbewerbsfähig und widerstandsfähig zu sein, mit reduzierten Risiken und erhöhter Rentabilität. Die Zusammenarbeit ermöglicht es den Landwirtinnen und Landwirten auch, von den GAP-Mitteln und den in der Verordnung über die gemeinsame Marktorganisation (GMO) verankerten Privilegien zu profitieren.

Die Teilnehmer:innen verpflichten sich, an zwei Sitzungen und damit zusammenhängenden Aktivitäten teilzunehmen, um vielfältige Perspektiven und aktive Beiträge zur Erreichung der Ziele der TG zu gewährleisten.

  • Das erste Treffen findet am Donnerstag, den 25. September 2025, online statt.
  • Die zweite Sitzung findet am Donnerstag, 11. Dezember 2025, in Präsenz statt.

Die Sitzungen finden in englischer Sprache ohne Verdolmetschung statt.

Thematic Group: Verbesserung der Wasserresilienz

Klimaschutz
Lebensqualität
Natürliche Ressourcen

Diese Thematic Group (TG) wird Gelegenheit bieten, zu prüfen, wie das Potenzial der GAP zur Verbesserung der Wasserresilienz in ländlichen Gebieten am besten genutzt und systemische Veränderungen gefördert werden können, damit ländliche Gebiete Klimaextremen besser standhalten.

Ziele:

  • Ermittlung der vorteilhaftesten Maßnahmen und Ansätze und Prüfung des Spektrums der GAP-Interventionen, die in Anspruch genommen werden könnten, sowie Möglichkeiten zur Ausweitung und Schaffung von Anreizen für die Inanspruchnahme durch eine verbesserte Gestaltung und Umsetzung von GAP-Programmen.
  • Prüfung der Rolle des unterstützenden Umfelds (z. B. Wissensaustausch, Förderung innovativer Lösungen und Beratungsdienste) und wie dieses am besten eingesetzt werden kann, um die Inanspruchnahme einschlägiger GAP-Maßnahmen zu verbessern.
  • Ermittlung und Austausch von Best-Practice-Beispielen und Fallstudien, die von den Mitgliedstaaten geteilt und möglicherweise nachgeahmt werden können.

Termine:

  • Das erste Treffen findet am 18. September 2025 online statt.
  • Die zweite Sitzung findet am 06. November 2025 in Präsenz statt.

Gemeinsam gestalten: Nachhaltige Lebensmittelsysteme neu denken

Klimaschutz
Lebensmittelversorgung
Lebensqualität
Natürliche Ressourcen

Die aws (Austria Wirtschaftsservice) beschäftigt sich mit der Transformation des Lebensmittel- und Ernährungssystems und hat dazu die Sustainable Foodsystems Initiative (SFSI) ins Leben gerufen.

Seit Juni gibt es nun einen neuen Mitmach-Ansatz: “Gemeinsam gestalten” lädt alle Interessierten ein, bestehende Herausforderungen im Ernärungssystem aufzuzeigen – als Ausgangspunkt für neue Lösungswege.

Wirtschaften am Land schreibt den ALFI AWARD 2025 aus – jetzt bewerben!

Klimaschutz
Lebensmittelversorgung
Lebensqualität
Natürliche Ressourcen

Der ALFI-AWARD zeichnet Influencer aus, die sich über Social Media auf eine besonders positive Art für die Land- und Forstwirtschaft engagieren.

Heuer ist es erstmals möglich, sich nicht nur selbst zu bewerben, sondern auch andere Influencer, von denen man überzeugt ist, ihm/ihr gehöre der Titel Austrian Land und Forst Influencer des Jahres 2025, nominieren.

Die Bewerbung für den AWARD ist bis 25. Juli 2025 möglich.

Die Preisverleihung findet am 06. September 2025 im Rahmen des ernte.dank.festival des Ökosozialen Forums am Wiener Heldenplatz statt.

 

LEADER Jahrestagung 2025: 30 Jahre LEADER und mutig in die Zukunft

Innovation

Die LEADER-Jahrestagung 2025 nahm das 30-jährige Jubiläum zum Anlass, um auf die Entwicklungsgeschichte hin zur LEADER-Methode und ihre Umsetzung in Österreich zurückzublicken. 

Dabei blieb es aber nicht bei einem reinen Blick in den Rückspiegel: Es wurde auch gemeinsam erarbeitet, wie die LEADER-Methode zusätzliches Entwicklungspotenzial zu gesellschaftlich relevanten Themenstellungen entfalten kann.

Robert Lukesch, ehemaliger Berater und LEADER-Chronist, eröffnete den inhaltlichen Programmteil mit einer Retrospektive zur LEADER-Methode. Er beleuchtete dabei ihre Wurzeln im EU-Beschäftigungs Kontext und ihre Entwicklung über mehrere Programmphasen von der Gemeinschaftsinitiative bis hin zu ihrem Status als fester Bestandteil der ländlichen Entwicklung. Hannes Lorenzen, der bis 2019 als leitender Berater im Ausschuss für Landwirtschaft und ländliche Entwicklung des Europäischen Parlaments tätig war, ergänzte per Zoom-Zuschaltung seine Einschätzungen zum Status quo und zur Zukunft. Ihm zufolge bewegt sich die EU auf eine Phase stärkerer nationaler Innenorientierung zu. Vor dem Hintergrund der derzeit unsicheren Perspektive sei es wichtig, das gemeinsame Bekenntnis zur Entwicklungsmethode LEADER zu verstärken und deren demokratiepolitischen Wert hervorzuheben. 

Dass Regionen wichtige Partner:innen für die Erreichung gesellschaftlicher Ziele sind, unterstrich Elisabeth Thompson (FFG). Sie gab eine kurze Einführung in die europäischen Missionen, die ausgehend vom EU-Programm Horizon zunehmend auch auf andere Bereiche ausstrahlen. Auf besonders großes Interesse trafen ihre Ausführungen zum „Cascade Funding”, wonach große EU-geförderte Projekte die Möglichkeit haben, eigenständig und niederschwellig regionale Initiativen zu fördern.

Barbara Schiefer von der Gastgeber:innenregion LAG Ennstal-Ausseerland, die zu den LEADER-Regionen der „ersten Stunde“ zählt, präsentierte einen eindrucksvollen Film zu 30 Jahren LEADER. In diesem wurden zentrale regionale Wegbereiterinnen und Wegbereiter mit ihren Initiativen gekonnt in Szene gesetzt. Cathrine Maislinger ist Managerin einer der jüngsten LEADER-Regionen. Sie gab Einblicke in die Entstehung ihrer LEADER-Region Flachgau Nord und in einzelne Schwerpunktthemen wie die Initiative zur Sensibilisierung für MINT-Fächer.

Seit 2023 beschäftigt sich eine Arbeitsgruppe des GAP-Begleitausschusses aktiv mit der Verankerung von Geschlechtergleichstellung in ausgewählten Bereichen der GAP. Karmen Mentil, die diese Arbeitsgruppe begleitet, erklärte, dass es dafür wichtig sei, Gleichstellungsziele in allen Entwicklungszielen zu verankern, Strukturen aufzubauen und die Kultur mittel- bis langfristig zu verändern. Eine der Umsetzungsmaßnahmen sieht vor, diesen Dreischritt auf Ebene einer LEADER-Region zu testen und die gewonnenen Erkenntnisse zugänglich zu machen. Als Pilotregion fungiert dabei die LAG Hermagor. Friedl Veider gab einen kurzen Werkstattbericht und beschrieb geplante Maßnahmen auf Ebene der Projekte und Projektauswahl. Ein Leitfaden für alle LEADER-Regionen ist in Vorbereitung und in Kürze hier verfügbar: https://www.zukunftsraumland.at/themen/lebensqualitaet-gestalten/arbeitsgruppe-geschlechtergleichstellung/.

Es folgten drei parallele Workshops zu den Themen „Mut für Zukunftsthemen“, „Mut für Transformation“ und „Mut für Beteiligung“. Die Gruppe Mut für Zukunftsthemen (Moderation: Robert Lukesch) konstatierte, dass LEADER sich selbst stetig erneuern müsse, was die Themen Jugend und Zuzug besonders in den Vordergrund rückt. Neue Themen aufzugreifen bedeutet, die Stärken von LEADER, nämlich Mediation/Moderation, Reduktion von Komplexität, gemeinsam Lernen und Experimentieren zu intensivieren – dafür braucht es aber entsprechende Rahmenbedingungen und Freiräume (Stichwort: 25% Grenze). 

Zu einer ähnlichen Diagnose kam auch die Gruppe Mut für Transformation (Moderation: Michael Fischer), bei der vor allem die „Rolle 3“ (sozial-innovatives Unternehmen) des LEADER-forums diskutiert wurde. Diese beschreiben die Teilnehmenden vor allem durch aktives Aufgreifen neuer Themen, Impulse zu geben und als Entwicklungslabor durch Eigenprojekte Neues selbst auszutesten – und das nicht nur auf LEADER beschränkt, sondern auch darüber hinaus mit Blick auf die Region in ihrer Gesamtheit. Strategien, um die notwendigen Ressourcen bereitzustellen, reichen von speziellen LEADER-Projekten, die auch Personalfinanzierung beinhaltet über die Kombination mit weiteren GAP-Interventionen (beispielsweise Ländliche Innovationsnetzwerke LIN ) sowie das Erschließen weiterer Finanzierungsquellen. Im Umgang mit dem Risiko, das diese Rolle birgt, braucht es Rückhalt und Legitimation durch Trägerstruktur und Land beziehungsweise Bund. 


Die Jugend war auch bei den Teilnehmenden der Gruppe Mut für Beteiligung (Moderation: Karmen Mentil/ Matthias Neumeister) im Mittelpunkt. Für die Motivation zur Beteiligung braucht es Niederschwelligkeit (direktes Ansprechen am Bahnhof), Kreativität (Radeln mit der Bürgermeisterin) und das Setzen auf Organisationen (Chöre, Jugendvereine). Im Prozess selbst sind dann externe Moderation, Management von Erwartungen und rasche erste Erfolge wichtige Faktoren. Eine Herausforderung besteht darin, Jugendliche länger im Prozess zu halten, um auch auf höhere Stufen der Beteiligung – ins Umsetzen – zu kommen. Social Media und Role-Models können dabei helfen, die Kommunikation aufrechtzuerhalten.