#MutSchafftZukunft: Jetzt mitmachen!

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Nur wer nach einer Herausforderung oder Krise wieder aufsteht, Lernerfahrungen ableitet, Korrekturen vornimmt und mutige Schritte in die Zukunft wagt, kann zum Erfolg kommen: es braucht Mut, um unsere Zukunft aktiv zu gestalten!

Unser Jahresmotto 2025: #MutSchafftZukunft – Jetzt mitmachen!

In jedem Arbeitsjahr wird ein Schwerpunktthema oder Motto der Vernetzungsarbeit tiefgehender behandelt – im Jahr 2025 ist es das Motto „Mut schafft Zukunft“. Wir möchten einen kleinen Einblick in die Regionen und Projekte an der Basis bekommen – und bitten Sie, aktiv zu werden und bei unserer Umfrage mitzumachen!

Im Herbst 2025 findet unsere Jahreskonferenz statt, bei der wir eine Region in Österreich besuchen, anhand derer wir dieses Thema näher beleuchten. Dabei zählen wir auf Ihren Input!

Dürfen wir vorstellen? Die Farmfluencer

Innovation
Klimaschutz
Lebensqualität

Vor zwei Jahren hat der Verein Wirtschaften am Land das Projekt farmfluencer.at ins Leben gerufen. Farmfluencer sind junge Bäuerinnen und Bauern, die über soziale Medien Einblicke in die Landwirtschaft geben. 24 Farmfluencer aus ganz Österreich zeigen der Gesellschaft das echte Leben am Hof und erklären, was die österreichische Land- und Forstwirtschaft leistet. Mit authentischen und informativen Beiträgen erreichen sie tausende Menschen und bringen dabei nicht nur die schönen Seiten der Landwirtschaft näher, sondern beleuchten auch die Herausforderungen, mit denen sie tagtäglich konfrontiert sind. Gerade in einer Zeit, in der ein Großteil der Bevölkerung die Verbindung zur Landwirtschaft verloren haben, leisten die Farmfluencer wertvolle Aufklärungsarbeit. Zusammen mit der Jungen Landwirtschaft Österreich (JLW) möchten sie die Agrarkommunikation auf die nächste Stufe heben. Bei diesem gemeinsamen Projekt liegt ein besonderer Fokus auf den Themen Tierwohl, Kreislaufwirtschaft und der Reduzierung von Lebensmittelverschwendung. um das Bewusstsein der breiten Öffentlichkeit zu schärfen und positive Veränderungen zu bewirken.

Wir haben mit Lisa Zanker vom Jahner-Hof über das Thema „Mut“ gesprochen:

Mut bedeutet, auch in unsicheren Zeiten nach vorne zu gehen. Was hat dich dazu bewogen, dich als Farmfluencerin digital zu zeigen und Einblicke in deinen landwirtschaftlichen Alltag zu geben? Wo liegen deine Schwerpunkte?

Ich wollte zeigen, wie vielseitig, modern und innovativ Landwirtschaft heute ist. Viele Menschen haben veraltete oder unrealistische Vorstellungen davon, was es heißt, einen landwirtschaftlichen Betrieb zu führen. Unser Schwerpunkt liegt auf nachhaltiger Bewirtschaftung, Regionalität und der Verbindung von Tradition und Zukunft. Dabei ist uns besonders wichtig zu zeigen, dass Tierhaltung und Fleischkonsum kein Widerspruch sein müssen – es kommt auf die Art und Weise an, wie Tiere gehalten und geschlachtet werden. Mit unseren Inhalten möchte ich Bewusstsein schaffen und gleichzeitig anderen Landwirtinnen und Landwirten Mut machen, sich zu zeigen.

In Zeiten des Klimawandels, wirtschaftlicher Herausforderungen und gesellschaftlicher Veränderungen braucht es innovative Ansätze. Welche mutigen Entscheidungen hast du in deinem Betrieb getroffen, um zukunftsfähig zu bleiben?

Die größte Entscheidung war bisher, den Stall komplett umzubauen, um den Schweinen noch mehr Platz und den Zugang nach draußen zu ermöglichen. Gleichzeitig haben wir unseren Betrieb nachhaltiger ausgerichtet – sowohl ökologisch als auch wirtschaftlich. Ökologisch bedeutet das unter anderem eine regenerative Landwirtschaft mit gesunden Böden, artgerechter Tierhaltung und einem möglichst geschlossenen Nährstoffkreislauf. Wirtschaftlich bedeutet es, neue Wege in der Vermarktung zu gehen und unsere Produktionsweise stetigweiterzuentwickeln. Mut bedeutet für mich, Bestehendes zu hinterfragen und neue Methoden auszuprobieren, auch wenn der Erfolg nicht sofort sichtbar ist.

Veränderungen sind oft mit Unsicherheiten verbunden und manchmal läuft nicht alles nach Plan. Gab es in deinem Berufsalltag Momente des „Scheiterns“ beziehungsweise des Wieder-Aufstehens – und was/ hast du daraus für dich (und deinen Betrieb) gelernt?

Ja, natürlich. In der Landwirtschaft gibt es viele unvorhersehbare Faktoren – Wetterextreme, Marktpreise oder auch betriebliche Umstellungen. Es gab Jahre, in denen Ernten schlechter ausfielen oder Investitionen nicht den gewünschten Erfolg brachten. Wir haben gelernt, dass Scheitern kein Ende ist, sondern ein Lernprozess. Wichtig ist, daraus die richtigen Schlüsse zu ziehen, sich anzupassen und neue Wege zu finden. Manchmal sind es genau diese Herausforderungen, die uns dazu bringen, innovativer zu denken und nachhaltigere Lösungen für unseren Betrieb zu entwickeln. Ebenso ist es entscheidend, Fehler offen zu kommunizieren, denn nur so können wir voneinander lernen und verhindern, dass andere dieselben Fehler machen müssen.

Was gibt dir persönlich Kraft und Zuversicht, trotz der vielen Herausforderungen, mit Leidenschaft und Innovationsgeist in die Zukunft der Landwirtschaft zu blicken?

Es ist die Leidenschaft zur Landwirtschaft, die Freude an der Arbeit und die Gemeinschaft, die uns Kraft gibt. Außerdem sehen wir, dass sich immer mehr Menschen für nachhaltige und innovative Wege interessieren. Das motiviert uns, weiterzumachen. Besonders das direkte Feedback unserer Kund:innen, das wir durch die Direktvermarktung erhalten, gibt uns viel Antrieb. Zu wissen, dass unsere Arbeit geschätzt wird und einen echten Unterschied macht, bestärkt uns in unserem Weg.

Mut ist ansteckend und Vorbilder können viel bewirken. Was würdest du anderen jungen Menschen raten, die sich für die Landwirtschaft interessieren, aber vielleicht Angst vor den Unsicherheiten und Herausforderungen in diesem Beruf haben?

Sich mit anderen zu vernetzen und auszutauschen! Niemand muss den Weg allein gehen, und es gibt viele inspirierende Menschen, die ähnliche Herausforderungen meistern. Außerdem: Traut euch, Fehler zu machen. Sie gehören dazu und bringen euch weiter. Und ganz wichtig: Folgt eurer Leidenschaft! Nutzt Social Media oder andere Plattformen, um eure Geschichte zu erzählen, Erfahrungen zu teilen und die Menschen auf eure Reise mitzunehmen. Die direkte Verbindung mit der Community kann nicht nur motivieren, sondern auch neue Perspektiven und Chancen eröffnen.

Gibt es Momente, in denen du spürst, dass es als Frau in der Landwirtschaft besonderen Mut braucht? Wenn ja, wie gehst du damit um?

Ja, es gibt Situationen, in denen man sich als Frau besonders beweisen muss – sei es im technischen Bereich, bei der Übernahme von Entscheidungsrollen oder wenn patriarchale Strukturen infrage gestellt werden. Für uns ist Gleichberechtigung nicht nur ein Schlagwort, sondern gelebte Realität. Sebastian und ich führen eine Ehe, in der wir gleichberechtigt sind -sei es am Hof oder beider Kinderbetreuung und dem Haushalt. Partnerschaft auf Augenhöhe ist für uns selbstverständlich und zeigt, dass traditionelle Rollenbilder längst überholt sind. Und genau das motiviert mich, laut und sichtbar zusein. Frauen haben die Landwirtschaft über Generationen hinweg mitgetragen, oft im Hintergrund – das muss sich ändern. Wir sind nicht nur Mitgestalterinnen, sondern Wegbereiterinnen einer zukunftsfähigen Landwirtschaft. Ich lasse mich nicht von alten Denkmustern bremsen, sondern kämpfe aktiv für eine Branche, in der Frauen gleichberechtigt mitentscheiden und führen. Landwirtschaft gehört uns allen – und es wird Zeit, dass wir als Frauen den Platz einnehmen, der uns zusteht.

Was bedeutet „Mut“ für dich persönlich?

Mut bedeutet für mich, den eigenen Weg zu gehen – auch wenn er unkonventionell ist. Es bedeutet, Neues zu wagen, Fehler als Chance zu sehen und sich nicht von Zweifeln oder äußeren Erwartungen aufhalten zu lassen. Vor allem aber bedeutet Mut, mit Herzblut für das zu stehen, woran man glaubt.

Lisa Zanker im Interview mit Stephanie Topf, Öffentlichkeitsarbeit, Netzwerk Zukunftsraum Land

Jahresthema 2025: Mut in den Netzwerk-Handlungsfeldern

Innovation
Lebensmittelversorgung
Lebensqualität
Natürliche Ressourcen

Mut ist in Zeiten multipler Krisen entscheidend für notwendige Veränderungen. Deshalb steht 2025 im Netzwerk unter dem Motto #MutSchafftZukunft. Im Laufe des Jahres wird gezeigt, wie ländliche Räume mit Hoffnung, Zuversicht und Besonnenheit mutige Entscheidungen treffen. Wir machen sichtbar, wie mutig Akteurinnen und Akteure neue Zugänge zur Fehlerkultur umsetzen, Ängste überwinden und innovative Lösungen für zentrale Herausforderungen wie den Klimawandel entwickeln.

Netzwerk Zukunftsraum Land behandelt vier hochaktuelle Handlungsfelder, begleitet vom übergeordneten Prinzip: Klimaschutz und Klimawandelanpassung forcieren:

Mut im Handlungsfeld Lebensmittelversorgung sichern
Mut ist entscheidend für die Zukunft der Lebensmittelversorgung angesichts globaler Herausforderungen wie Klimawandel, Bevölkerungswachstum und begrenzten Ressourcen. Die Landwirtschaft muss nachhaltig, effizient und resilient gestaltet werden, wofür der Einsatz neuer Technologien wie Präzisionslandwirtschaft oder alternative Anbau- und Haltungssysteme notwendig ist. Auch regionale Kreisläufe und die Reduktion von Lebensmittelverschwendung sind wichtige Schritte. Es erfordert zudem den Mut, bestehende Strukturen zu hinterfragen und Veränderungen entlang der gesamten Wertschöpfungskette – von Produktion über Handel bis zum Konsum – aktiv voranzutreiben. Nur durch gemeinsame Anstrengungen und innovative Lösungen kann die Versorgung mit gesunden, nachhaltigen Lebensmitteln langfristig gesichert werden.

Mut im Handlungsfeld Natürliche Ressourcen nachhaltig nutzen
Angesichts der rasanten Veränderungen in unserer Umwelt braucht es Mut, neue Wege zu gehen und auch unbequeme Maßnahmen umzusetzen. Innovative Technologien und kreative Ansätze sind dabei ebenso wichtig wie der bewusste Verzicht, um natürliche Ressourcen langfristig zu schützen. Nachhaltiger Natur- und Klimaschutz gelingt nur, wenn alle Beteiligten zusammenarbeiten, offen für neue Perspektiven sind und gemeinsam an Lösungen arbeiten. Diese Vernetzung wird das Netzwerk auch in Zukunft aktiv fördern.

Mut im Handlungsfeld Lebensqualität gestalten
Lebensqualität in ländlichen Regionen zu erhalten und zu verbessern, erfordert das Zusammenspiel von Markt, Staat und Zivilgesellschaft. Dabei ist Lebensqualität vielfältig und umfasst räumliche, soziale und wirtschaftliche Aspekte. Mut bedeutet, genau dort anzusetzen, wo sie bisher weniger ausgeprägt ist – sei es in bestimmten Regionen oder für benachteiligte Personengruppen. Es braucht den Willen, gewohnte Muster aufzubrechen, neue Partnerinnen und Partner einzubinden und durch geeignete Rahmenbedingungen ein Umfeld zu schaffen, indem Lebensqualität für alle nachhaltig gestärkt werden kann.

Mut im Handlungsfeld Innovation und Wissenstransfer stärken
Innovation und Wissenstransfer erfordern Mut – den Mut, Neuland zu betreten, Risiken einzugehen und Neues in die Praxis zu bringen. Große Innovationssprünge sind oft mit Unsicherheiten verbunden, doch gerade sie eröffnen neue Zukunftsperspektiven. Ebenso braucht es Vertrauen, um Wissen innerhalb und außerhalb des eigenen Netzwerks weiterzugeben. Die Maßnahmen, die 2025 in diesem Handlungsfeld geplant sind zielen darauf ab, Akteurinnen und Akteure zu ermutigen, gemeinsam innovative Lösungen zu entwickeln, Wissen zu teilen und so die Zukunft aktiv mitzugestalten.

Neues Factsheet: Erhöhung der wirtschaftlichen Attraktivität von Berggebieten

Innovation
Klimaschutz
Lebensqualität

Parallel zur EU Focus Group „Wettbewerbsfähige und widerstandsfähige Berggebiete“ trafen sich Expertinnen und Experten, um konkrete Handlungsempfehlungen zur Stärkung der Berggebiete in Österreich zu entwickeln. Die Ergebnisse wurden, ebenso wie inspirierende Best-Practice-Beispiele, in einem Factsheet zusammengefasst.

Dieses Factsheet beleuchtet die Herausforderungen und Potenziale der Berggebiete in Europa, insbesondere in Österreich. Es analysiert ökologische, wirtschaftliche und gesellschaftliche Probleme wie den Klimawandel, Abwanderung und Überalterung und zeigt deren weitreichenden Auswirkungen auf die lokale Land- und Forstwirtschaft sowie die Biodiversität. Gleichzeitig werden fünf innovative Ansätze und Handlungsmöglichkeiten vorgestellt, die darauf abzielen, Wertschöpfung zu fördern, junge Menschen in der Region zu halten und die Attraktivität der Berggebiete als Lebens- und Arbeitsraum zu stärken.

Weitere Informationen zur Arbeit der EU Focus Groups finden Sie HIER!.

Neuer LEADER-Podcast: spannende Einblicke in Österreichs Regionen

Innovation
Klimaschutz
Lebensqualität

Wie gelingt es, dass Lebensmittel aus der Region auf unseren Tellern landen? Was braucht es, damit junge Menschen im ländlichen Raum bleiben oder dorthin zurückkehren? Wie schaffen wir es, auch ohne Auto am Land mobil zu sein?
Diese und andere spannende Fragen werden im neuen LEADER-Podcast lebendig diskutiert. Es kommen Menschen zu Wort, die ihr Lebensumfeld aktiv mitgestalten und damit auch andere inspirieren. Hören Sie sich an, was Personen in ländlichen Regionen bewegt und wie es gelingen kann, dass sich möglichst viele an der Zukunftsgestaltung beteiligen.

Erfrischend moderiert von Stefan Niedermoser, plaudern regionale Akteurinnen und Akteure über ihre persönlichen Erfahrungen. Jede der 12 Folgen dauert etwa 30 Minuten. Ob kreative Kulturprojekte, spannende Initiativen zur nachhaltigen Landwirtschaft oder innovative Ansätze für Jugendbeteiligung – die Themenvielfalt und die Geschichten, die erzählt werden, laden zum Zuhören und Mitdenken ein.

„Die Zuhörerinnen und Zuhörer dürfen sich auf bewegende Gespräche, spannende Einblicke und praktische Tipps freuen, die dazu anregen, aktiv an der Gestaltung unserer Zukunft mitzuwirken. Der Podcast zeigt, wie lebendig und vielseitig das Leben auf dem Land ist“, verrät Stefan Niedermoser, Geschäftsführer der LEADER-Region regio3 und Obmann des LEADER Forums Österreich.

Bisher sind Podcast-Folgen zu folgenden Themen erschienen:

  • Kategorie: Freizeit, Tourismus und Wirtschaft (mit Christine Filipp und Florian Phleps)
  • Kategorie: Gemeinde und Region (mit Andrea Eckerstorfer und Sebastian Eder)
  • Kategorie: Gesellschaft und soziales Zusammenleben (mit Marika Gruber und Alexandra Eichenauer-Knoll)
  • Kategorie: Ideenschmiede (mit Martin Fetz und Barbara Oberndorfer)
  • Kategorie: Jugend (mit Manfred Zentner und Gerti Taferner)
  • Kategorie: Kooperation, Innovation und Zukunft (mit Josef Mathis und Patrick Rammerstorfer)
  • Kategorie: Ansatz, Demokratie und Beteiligung mit (Luis Fidlschuster und Dr. Kriemhild Büchl-Kapeller)

Anzuhören ist der Podcast auf Youtube und anderen gängigen Podcast-Plattformen

Wer steckt dahinter?
Der Podcast wurde initiiert vom LEADER Forum Österreich, einem Zusammenschluss aller 83 österreichischen LEADER-Regionen. https://www.leaderforum.at/

KONTAKT
LEADER Forum Österreich
Obmann Mag. Stefan Niedermoser
Regio-Tech 1
6395 Hochfilzen
+43 664 555 8893
info@leaderforum.at

Wissen zwischen Forschung und Anwendung: Das EU-FarmBook

AKIS-Kooperationsstelle
Innovation

Ein Interview mit Elena-Teodora Miron, Koordinatorin des europäischen Projektes modernAKIS zum Thema EU-FarmBook

Frau Miron, was ist EU-FarmBook und was macht es aus Ihrer Sicht besonders?

Die Europäische Union leistet sich das größte Forschungs- und Innovationsprogramm weltweit. Etwa 10 Prozent des Gesamtbudgets von 100 Mrd. Euro fließen in Forschung und Innovationen zur Land- und Forstwirtschaft. Damit wird viel wertvolles Wissen für die Praxis erarbeitet. Leider ist es aber immer noch so, dass viel von diesem Wissen nicht in der Praxis zur Anwendung kommt. Und das ist dauerhaft ein Wettbewerbsnachteil für unsere Land- und Forstwirtschaft.

Genau hier setzt EU-FarmBook an: es soll eine EU-weite Plattform (in allen 23 EU-Sprachen) anbieten, in der praxisrelevantes Wissen aus Forschungs- und Innovationsprojekten an einem Ort verfügbar ist. Im Gegensatz zu anderen Plattformen, die oft akademisch geprägt sind, bietet das EU-FarmBook praxisorientierte Inhalte, die direkt von Landwirt:innen, Berater:innen und Bildungseinrichtungen genutzt werden können. Damit wird es – so ist die Hoffnung – wesentlich zum europäischen Wissenstransfer wertsteigernd beitragen.

In welchem Entwicklungsstadium befindet sich das EU-FarmBook aktuell?

Die Plattform ist bereits jetzt verfügbar (www.eufarmbook.eu) und wird bis Juni 2025 mit möglichst vielen relevanten, interessanten Inhalten befüllt. Dann wird die Kommunikation in Richtung Landwirt:innen, Berater:innen und Bildungseinrichtungen beginnen. Das Projektteam erhofft sich eine gute Akzeptanz.

Was zeichnet das EU-FarmBook im Vergleich zu anderen Plattformen aus?
Einerseits seine Zielsetzung und der Fokus auf Anwendungsreife des bereitgestellten Wissens – Ähnliches gibt es so nicht auf europäischer Ebene. Gleichzeitig trägt EU-FarmBook auch der europäischen Vielfalt Rechnung: sowohl hinsichtlich der Themen, die wir in unserer Land- und Forstwirtschaft haben (die Plattform ist offen für alle relevanten Inhalte und Fachbereiche), andererseits werden die Plattform selber aber auch ihre Inhalte – so weit wie möglich – in Nationalsprachen dargestellt. Dadurch werden viele Zugangsbarrieren abgetragen.

Andererseits wird EU-FarmBook mittelfristig sicherstellen, dass hochwertiges und aktuelles Wissen aus Projekten, die mit öffentlichen Mitteln finanziert werden, auch frei und offen zugänglich und nicht nur über kommerzielle Anbieter:innen verfügbar ist.

Welchen Mehrwert könnte EU-FarmBook für uns in Österreich bringen?
Wir sind in Österreich in einer sehr glücklichen Lage: wir haben starke Bildungs- und Beratungsorganisationen, die nahe und vertrauensvoll mit den Land- und Forstwirt:innen arbeiten. Wir haben ausgezeichnete Universitäten und Höhere Bildungs- und Forschungsanstalten, die exzellent an aktuellen Problemstellungen arbeiten.

Allerdings haben wir, wie jedes Land, nicht unendlich viele Ressourcen; und nicht alle Herausforderungen, denen wir uns stellen müssen, sind neu für andere Länder – ich verweise auf den Klimawandel und seine Auswirkungen, die manche unserer südlichen Nachbar:innen bereits seit langer Zeit begleiten. Insofern ist Wissen, das sich woanders in der Praxis bewährt hat, sehr wertvoll – auch für uns.

Wie stehen wir in Österreich mit dem EU-FarmBook in Verbindung?
Die Landwirtschaftskammer Österreich arbeitet aktiv am EU-FarmBook Projekt mit. Als Partnerin bringt sie ihre Expertise, die Bedarfe aber auch die Perspektive der Bildung und Beratung in die Plattform ein. Das Engagement in innovativen Projekten ist für die Landwirtschaftskammern wichtig, um neue Entwicklungen direkt für die landwirtschaftliche Praxis nutzbar zu machen.

Jetzt für den Innovative Organic Advice Contest bewerben und eine Reise nach Brüssel gewinnen!

Innovation
Lebensmittelversorgung
Lebensqualität

Der Contest wird im Rahmen des Horizon Projektes „OrganicAdviceNetwork“ organisiert. Gesucht werden innovative Beratungsunternehmen im Bereich biologischer Landwirtschaft,  die

  • öffentliche oder private Beratungsdienste anbieten
  • ökologisch wirtschaftende Landwirt:innen beraten oder bei der Umstellung auf biologische Bewirtschaftungsweise unterstützen
  • innovative Beratungsmethoden anwenden
  • einzigartige Finanzierungsmöglichkeiten für die Beratung geschaffen haben
  • moderne Kommunikationskanäle und Bildungsansätze nutzen
  • soziale und ökologische Nachhaltigkeit berücksichtigen

Jetzt die Chance nutzen, innovatives Beratungsservice mit anderen Berater:innen europaweit zu teilen.

Die Gewinner:innen (insgesamt zwei) erhalten eine Einladung zu einem zweitägigen Cross-Visit in einem der Nachbarländer sowie eine Einladung zur Preisverleihung im Rahmen der Organic Innovation Days in Brüssel (einschließlich Reisekosten und Unterkunft pro Gewinner:in).

Bewerbungsfrist: 13. Jänner 2025 – 30. April 2025 (23:59 Uhr CEST).

Bewerbung unter folgendem Link: Innovative Organic Advice Contest Application

Nähere Informationen zum Contest: Organic Advice Contest

Zum EU-Projekt OrganicAdviceNetwork (OAN):

Das Projekt dient dem Aufbau des ersten Europäischen Netzwerks für Beraterinnen und Berater im Bereich der biologischen Landwirtschaft und zielt darauf ab erfahrene Beratungskräfte aber auch Neueinsteiger:innen aus den 27 EU-Mitgliedsstaaten und 7 weiteren Staaten miteinander zu vernetzen und Kompetenzen im Bereich der Bioberatung zu vermitteln, zu vertiefen und weiterzugeben.

Das durch die Europäische Kommission und das schweizerische Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innovation geförderte Projekt soll somit einen wichtigen Betrag zur Erreichung des 25 Prozent Zieles des Green Deals leisten, wonach die Bio-Anbaufläche im Unionsgebiet bis 2030 mehr als verdoppelt werden soll. Österreichische Partner sind die Landwirtschaftskammer Österreich gemeinsam mit der Landwirtschaftskammer Steiermark und der Landwirtschaftskammer Niederösterreich.

Neues Factsheet zum Thema Direktvermarktung

Innovation
Lebensmittelversorgung
Lebensqualität

Das Factsheet „Direktvermarktung in Österreich“ von Netzwerk Zukunftsraum Land widmet sich der Bedeutung der Direktvermarktung für landwirtschaftliche Betriebe in Österreich. Es beleuchtet die Strukturen, Chancen und Herausforderungen dieser Vermarktungsform, die nicht nur Einkommen und Arbeitsplätze schafft, sondern auch regionale und saisonale Produkte stärkt. Innovative Vermarktungsformen und Kooperationen bieten dabei zukunftsweisende Perspektiven für die heimische Landwirtschaft.

Jetzt mitmachen: Umfrage zu Kohlenstoff-Speicherung in der Landwirtschaft

Klimaschutz
Lebensqualität
Natürliche Ressourcen

Die Landwirtschaft ist besonders stark von den Folgen des Klimawandels betroffen, gleichzeitig speichern landwirtschaftliche Böden und Pflanzen signifikante Mengen an Kohlenstoff.
Im österreichischen Agrarumweltprogramm (ÖPUL 2023) wird landwirtschaftlichen Betrieben eine Vielzahl an Maßnahmen angeboten. Durch die insgesamt hohe Teilnahmerate wird unter anderem ein wichtiger und wertvoller Beitrag zum Klimaschutz und zur Bodenfruchtbarkeit geleistet. Mehraufwendungen und Mindererträge, die durch zusätzliche Bewirtschaftungsauflagen entstehen, werden im ÖPUL abgegolten, was eine zusätzliche Leistungsabgeltung für Betriebe darstellen kann.

Mit dieser Umfrage soll erhoben werden, ob Sie generell bereit wären, zusätzliche Maßnahmen (zusätzlich zu den bereits beantragten Maßnahmen) durchzuführen, beziehungsweise bestehende Maßnahmen, die sich positiv auf die Kohlenstoffspeicherung im Boden und in Gehölzen (inklusive dem bäuerlichen Kleinwald) auswirken, zu erweitern. Sollten Sie auch Waldbesitzer:in sein, möchten wir zusätzlich Ihre Meinung zu Maßnahmen in Ihrem Waldbestand erheben, da das Potential zur Kohlenstoffspeicherung im Wald noch größer als auf landwirtschaftlichen Flächen einzuschätzen ist. Hier könnten zusätzliche Einkommensquellen für Waldbesitzer:innen erschlossen werden.

Die Umfrage  ist freiwillig und nimmt durchschnittlich ca. 20 Minuten in Anspruch (die Zeit kann etwas variieren, falls Sie mehrere Betriebsformen wie Ackerbau, Grünland, Dauer-/Spezialkulturen und Kleinwald am Betrieb kombiniert haben).

Sie findet im Rahmen des Projekts „Umfrage zur zusätzlichen Kohlenstoffsequestrierung in der Landwirtschaft“ des Umweltbundesamts in Zusammenarbeit mit der BOKU, AGES und den Landwirtschaftskammern statt und wird aus Mitteln des Bundesministeriums für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie finanziert.

Podcastfolge #4: EIP-AGRI Projekt „Bodenerosion im Kartoffelanbau“

Klimaschutz
Lebensmittelversorgung
Lebensqualität
Natürliche Ressourcen

Wir erfahren, was Landwirtinnen und Landwirte tun können, um den Bodenabtrag am Acker zu verringern und damit Bodenfruchtbarkeit und Wasserrückhalt zu gewährleisten.

Gerade in der Steiermark, Ober- und Niederösterreich, wo sich das meiste Ackerland in Hanglage befindet, sind Landwirtinnen und Landwirte stark von der Bodenerosion betroffen.

Christine nimmt uns mit auf die Reise vom Aufkommen der Idee durch einen Landwirt über die Zusammenstellung der Operationellen Gruppe bis hin zu den erfolgreichen Ergebnissen und deren Weiterverbreitung. Dabei benennt sie konkrete Erfolgsfaktoren für das Gelingen eines landwirtschaftlichen Innovationsprojektes mit unterschiedlichen Projektpartnern und plädiert für mehr Bewusstseinsbildung, was Erosionsschutz in Österreich betrifft.

Weiterführende Links:

Optero Kartoffel: Optero-Kartoffel | OptEro – Optimierung des Erosionsschutzes im Kartoffelbau

Handbuch zum Erosionsschutz: PowerPoint-Präsentation

ÖPUL: Boden und Bodenschutz

Sonderrichtlinie ÖPUL 2023 (inklusive Öko-Regelungen)