Rural Pact: Good-Practice-Webinar zum ländlichen Wohnungsbau

Innovation
Klimaschutz
Lebensqualität
Natürliche Ressourcen

In diesem Webinar zur Förderung bewährter Verfahren, das vom Unterstützungsbüro des Pakts für den ländlichen Raum organisiert wird, werden die besonderen Herausforderungen untersucht, mit denen ländliche Gebiete konfrontiert sind. Es werden inspirierende Politiken, Strategien, Initiativen und gemeindegeführte Projekte vorgestellt, die die Erschwinglichkeit und Verfügbarkeit verbessern, neue Einwohner anziehen und Renovierungsbemühungen fördern, die zum grünen Wandel in ländlichen Gebieten beitragen.

Ziele
  • Austausch über nationale, regionale und lokale Erfahrungen und Initiativen zur Förderung von Investitionen, zur Unterstützung nachhaltiger Wohnpraktiken und des Zugangs zu Wohnraum in ländlichen Gebieten;
  • Aufbau der Kapazitäten der Teilnehmer:innen zur Entwicklung und Umsetzung wirksamer lokaler/regionaler Wohnungsbaustrategien und -projekte, die den ländlichen Bedürfnissen gerecht werden und gleichzeitig die Anforderungen des Tourismus und des Zweitwohnungsbesitzes in Einklang bringen;
  • Ermutigung und Mobilisierung der Gemeinschaft des Pakts für den ländlichen Raum und der relevanten Interessengruppen, Maßnahmen zu ergreifen, die die Erschwinglichkeit, Verfügbarkeit und Nachhaltigkeit von Wohnraum in ländlichen Gebieten verbessern, wie z. B. die Förderung von Partnerschaften, die Sicherung von Finanzierungsmöglichkeiten und die Initiierung von gemeindegeführten Wohnungsbauprojekten.

Aus der Praxis der Netzwerkarbeit: Resilienz als Chance, Mut als zukunftsschaffend

Innovation
Klimaschutz
Lebensmittelversorgung
Lebensqualität
Natürliche Ressourcen

„Ländliche Räume als Systeme können vor allem durch Diversität in allen relevanten Bereichen (Umwelt, Wirtschaft, Soziales) resilienter werden.“ 

(Interview mit dem Umweltbundesamt, 2024)

Sophia Glanz, Projektleiterin von Netzwerk Zukunftsraum Land, blickt aus der Praxis der Netzwerkarbeit auf ein buntes, diverses und abwechslungsreiches Jahr 2024 zurück und voller Mut in das kommende Arbeitsjahr 2025:

2024 stand „Resilienz“ im Vordergrund, welche Angebote gab es dazu im Netzwerk?

Netzwerk Zukunftsraum Land bietet ein breites Spektrum an Angeboten, um Menschen dabei zu unterstützen, die Möglichkeiten des GAP-Strategieplans 2023 – 2027 zu nutzen. Dabei wird unser Arbeitsprogramm inhaltlich nicht nur von den vier Handlungsfeldern und dem übergeordneten Handlungsprinzip definiert, sondern auch immer von einem Jahresthema begleitet: 2024 war dies das Thema „Resilienz“. 

Durch fast alle unsere Maßnahmen hat sich dieser rote Faden gezogen – von spannenden Podcast-Folgen, Videos, Publikationen, Veranstaltungen mit Resilienzbezug bis hin zu unserem Newsletter und vieles mehr. Besonders hervorheben möchte ich dabei unsere kostenlosen Online–Selbstlernkurse (sogenannte MOOCS), die orts- und zeitunabhängig absolviert werden können,entwickelt in Zusammenarbeit mit der Hochschule für Agrar- und Umweltpädagogik (HAUP). In einem dieser Kurse geht es zum Beispiel darum, eine Resilienz-Perspektive auf die Entwicklung von Regionen zu werfen, dazu gibt es praktische Tools und Übungen. 

Praxisbezug ist wichtig, damit man „ins Tun“ kommt. Woran zeigt sich das im Netzwerk besonders deutlich?

Direkt in die Praxis der Umsetzung geht es zum Beispiel in unserer Projektdatenbank, wo wir seit mehreren GAP-Perioden Projekte darstellen. Neu ist dieses Jahr der Bereich der Case Studies. Dabei werden einzelne Projekte exemplarisch herausgegriffen und im Detail vorgestellt. Es ist toll zu sehen, wie viel bereits umgesetzt wird und welche Lernerfahrungen die Projektträgerinnen und Projektträger weitergeben können. 

Ein weiterer Schwerpunkt in unserer Arbeit ist die Europäische Innovationspartnerschaft „Landwirtschaftliche Produktivität und Nachhaltigkeit“ (EIP-AGRI), ein Konzept zur Förderung von Innovation. Das Team der Innovation Broker im Netzwerk berät und unterstützt bei Innovationsprojekten im Rahmen der EIP-AGRI. Diese Projekte haben immer einen intensiven Praxisbezug, da sie Wissenschaft, Bildung, Beratung und Praxis miteinander vereinen. 

Wie werden die Akteurinnen und Akteure der Basis im Netzwerk mit einbezogen?

Bei unseren Angeboten ist es mir wichtig, dass die Akteurinnen und Akteure mit Projekten und Initiativen im Vordergrund stehen. Das ist der Grund, warum wir zum Beispiel bei unseren Netzwerk-Jahreskonferenzen eine konkrete Region mit einem Bottom-up Ansatz in den Fokus stellen. Ziel ist es, zu zeigen, was in den Regionen möglich ist und somit auch andere Regionen zu motivieren, mutig zu sein und Projekte umzusetzen. Bei unserer Jahreskonferenz 2024 wurde zum Beispiel das Weinviertel in den Mittelpunkt gestellt: Passend zum Jahresthema „Resilienz“ wurden die Auswirkungen des Klimawandels auf den Wasserhaushalt, und die Bemühungen mit den Auswirkungen umzugehen, beleuchtet. Das war ein sehr aktuelles Thema, kurz nach den Hochwasserschäden im Herbst dieses Jahres. Zusätzlich haben acht beispielhafte Projekte aus der ländlichen Entwicklung gezeigt, wie man mit dem Thema Wasser umgehen kann; ergänzend hat eine der Keynotes veranschaulicht, wie mit neuester Technologie, wie aktuellen Satellitendaten, bessere Prognosen erreicht werden können.

Was nimmst du dir speziell aus 2024 als Anregung und Motivation für das kommende Jahr mit?

Ein besonderes Anliegen ist mir, dass das Netzwerk auch junge Menschen anspricht. Wir haben daher 2024 einen Fotowettbewerb zum Jahresthema „Resilienz“ gestartet. Es war eine Freude zu sehen, mit welcher Begeisterung viele Jugendliche sich diesem Thema gewidmet haben und dabei entdeckt haben, was Resilienz im ländlichen Raum bedeuten kann, das motiviert auch uns dann zusätzlich in der Umsetzung der Angebote.

Wie wichtig die Jugend ist, zeigt sich auch an einer der diesjährigen Nominierungen („Schulung für junge Landwirtinnen und Landwirte“) des europäischen Projektwettbewerbs des EU GAP-Netzwerks, des sogenannten ARIA Awards. 

Neben der Jugend sind mir Frauen ein besonderes Anliegen. Nicht nur in der Arbeitsgruppe des GAP-Begleitausschusses engagiere ich mich für Gender-Gerechtigkeit, auch in praxisnahen Projekten stellen wir dar, wie Geschlechtergleichstellung funktionieren kann. Besonders freut es mich, dass beim diesjährigen ARIA Award (Agricultural and Rural Inspiration Award) des EU CAP Network am 4. Dezember das österreichische Projekt „Frau iDA“ in der Kategorie Gender Equality gewonnen hat!

Bei den vielen Maßnahmen rund um das Thema „Resilienz“ hat sich herauskristallisiert, dass Resilienz ganz eng mit dem Thema „Mut“ verknüpft ist: Nur wer nach einer Herausforderung oder Krise wieder aufsteht, Lernerfahrungen ableitet, Korrekturen vornimmt und mutige Schritte in die Zukunft wagt, kann zum Erfolg kommen. Mein Team und ich nehmen uns daher eines ganz besonders mit: es braucht Mut, um unsere Zukunft aktiv zu gestalten. #MutSchafftZukunft ist daher auch das Jahresthema für 2025. Wir haben dazu auch eine kurze Umfrage vorbereitet, in der wir unsere Netzwerk–Community bitten, uns zum Thema Mut als Anregung für das kommende Jahr, ein paar Fragen aus ihrer Region zu beantworten.

Eine Vorschau zu unseren geplanten Maßnahmen 2025 findet sich HIER, in unserem Dezembernewsletter, sowie laufend auf unseren Social-Media-Kanälen.

 

Interview: Stephanie Topf, Öffentlichkeitsarbeit, Netzwerk Zukunftsraum Land

 

Factsheet „Direktvermarktung in Österreich“

Lebensmittelversorgung

Das Factsheet „Direktvermarktung in Österreich“ von Netzwerk Zukunftsraum Land widmet sich der Bedeutung der Direktvermarktung für landwirtschaftliche Betriebe in Österreich. Es beleuchtet die Strukturen, Chancen und Herausforderungen dieser Vermarktungsform, die nicht nur Einkommen und Arbeitsplätze schafft, sondern auch regionale und saisonale Produkte stärkt. Innovative Vermarktungsformen und Kooperationen bieten dabei zukunftsweisende Perspektiven für die heimische Landwirtschaft.

Nachbericht: Klimaschutz und Lebensraum: Torf- und Feuchtgebiete im Fokus

Klimaschutz
Natürliche Ressourcen

Feuchtflächen und Moore sind wertvolle Ökosysteme mit enormer Bedeutung für den Klimaschutz und die Artenvielfalt. In der Veranstaltung „Klimaschutz und Lebensraum: Torf- und Feuchtgebiete im Fokus“ am 14. November 2024 beschäftigte sich das Netzwerk Zukunftsraum Land daher mit der Bedeutung und dem Schutz von Mooren und Feuchtgebieten in Österreich, sowie mit den Herausforderungen der Renaturierung und nachhaltigen landwirtschaftlichen Nutzung.

Bedeutung von Torf- und Feuchtgebieten

Feuchtgebiete wie etwa Moore speichern große Mengen an Wasser und Kohlenstoff und dienen gerade in Zeiten des Klimawandels als wertvolle Wasserspeicher, Kohlenstoffsenken aber auch Hotspots der Artenvielfalt. Der Erhaltungszustand vieler Moore in Österreich ist kritisch, da sie durch Entwässerung oder zu intensive Beweidung sowie Klimaveränderungen, welche die Auswirkungen dieser Eingriffe noch verstärken, stark beeinträchtigt wurden. Österreich arbeitet daher im Rahmen verschiedener Strategien und Projekte am Schutz und der Wiederherstellung dieser Gebiete.

Moorstrategie 2030+ und Schutzprojekte

Die „Moorstrategie Österreich 2030+“ etwa umfasst eine Vielzahl von Maßnahmen zur Förderung des Moorschutzes und zur Unterstützung der Renaturierung. Ziel ist es, den wissenschaftlichen Diskurs zu intensivieren, die Bewusstseinsbildung in der Gesellschaft und Politik zu fördern und den Moorschutz als Priorität in der Verwaltung zu verankern.

Ein zentrales Projekt zur Umsetzung der Moorstrategie ist „LIFE AMooRe“, das unter anderem darauf abzielt, Moore in Österreich durch verschiedene Maßnahmen wie Wiedervernässung, angepasstes Weidemanagement und Entbuschung zu schützen und zu revitalisieren. Besonders betont wurde die Notwendigkeit einer engeren Zusammenarbeit zwischen den zuständigen Fachbereichen und den Grundeigentümerinnen und Grundeigentümern, mit welchen Lösungen für den Moorschutz auf landwirtschaftlich genutzten Flächen entwickelt werden. Dies kann durch Entschädigungen im Rahmen des ÖPUL oder über Landesfonds unterstützt werden. Darüber hinaus werden auf EU-Ebene auch Kohlenstoffzertifizierungen diskutiert, um die wirtschaftlichen Anreize für den Moorschutz zu erhöhen.

Praktische Herausforderungen

Die Veranstaltung betonte, dass die Wiedervernässung und der Moorschutz mit erheblichen Herausforderungen verbunden sind, insbesondere hinsichtlich der wirtschaftlichen Rentabilität. Die Wiederherstellung von Mooren geht oft mit hohen Kosten und einem großen Arbeitsaufwand einher, insbesondere wenn es um stark verbuschte oder schon länger entwässerte Flächen geht. Viele Moore benötigen intensive Renaturierungsmaßnahmen wie die Anlage von Spundwänden und die Entfernung von Vegetation, um den Wasserhaushalt zu stabilisieren. Projekte wie etwa die Wiederherstellung des Hochmoor Schrems setzen auf Wiedervernässung und Bodenaufbereitung, um natürliche Lebensräume wiederherzustellen. Die Renaturierung ist oft aufwendig und erfordert spezielle Geräte, finanzielle Unterstützung und die Zusammenarbeit von Umwelt- und Landwirtschaftsbehörden.

Im Gegensatz zu Österreich gibt es in Deutschland bereits Versuche, Paludikultur, eine Bewirtschaftung von Feuchtböden, die das Wasser in den Mooren hält und gleichzeitig eine Nutzung ermöglicht, umzusetzen. Technische Herausforderungen sowie das Fehlen angepasster Märkte und Produktionswege sind aber noch zu überwindende Hürden.

Fazit

Die Veranstaltung verdeutlichte, dass der Schutz und die nachhaltige Nutzung von Mooren wichtig für den Arten- und Klimaschutz sowie für die Klimawandelanpassung sind. Es bedarf eines breiten gesellschaftlichen Dialogs, um Lösungen zu finden, die sowohl den ökologischen Erhalt von Mooren als auch die landwirtschaftliche Nutzung ermöglichen. Zudem muss der Schutz von Feuchtgebieten stärker in die landwirtschaftliche Praxis integriert werden, um langfristig eine klimaresiliente und nachhaltige Landwirtschaft zu gewährleisten. Das Finden finanzieller Lösungen für Grundeigentümerinnen und Grundeigentümer ist hierbei essenziell. Weiterführende Maßnahmen sollten durch den GAP-Strategieplan und das EU-Restoration Law unterstützt werden, um Moorflächen als wertvolle Ökosysteme langfristig zu bewahren und zu entwickeln.

Neue Publikation: Bewertung ergebnisorientierter Interventionen

Klimaschutz
Natürliche Ressourcen

In diesem Bericht werden die wichtigsten Erfahrungen vorgestellt, die während der thematischen Arbeitsgruppe ausgetauscht wurden, die vom EU-GAP-Netzwerk mit Unterstützung des Europäischen Evaluierungs-Helpdesks für die GAP von Februar bis Oktober 2024 organisiert wurde.

In den GAP-Strategieplänen Österreichs, Finnlands, Frankreichs, Deutschlands, Irlands, Portugals, Polens, Sloweniens und Spaniens sowie im Rahmen des LIFE-Programms und über die EU hinaus auch in der Schweiz, den USA und Australien wurden bereits mehrere Beispiele für ergebnisorientierte Interventionen gefunden.

„Die Evaluation spielt in allen Phasen ergebnisorientierter Interventionen eine wichtige Rolle. In der Konzeptionsphase kann es genutzt werden, um die von den Begünstigten und Verwaltungen wahrgenommenen Risiken zu verstehen und Wege zu finden, um die von den Begünstigten und Verwaltungen wahrgenommenen Risiken zu mindern und die Interventionen attraktiver zu gestalten, wobei auch mögliche unbeabsichtigte Auswirkungen berücksichtigt werden.

Während der Durchführung kann die Evaluation genutzt werden, um die Langzeitvalidität der erzielten Ergebnisse und die Kohärenz mit anderen nicht-ergebnisorientierten Interventionen zu bewerten. Da es den Begünstigten ergebnisorientierter Interventionen freisteht, die am besten geeigneten Verfahren zu wählen, um Ergebnisse zu erzielen, können bei Evaluierungen während der Durchführung die Wirksamkeit und Effizienz der verschiedenen Ansätze untersucht werden.

Im Rahmen von Evaluierungen kann auch bewertet werden, wie diese Interventionen zur Erreichung der Umwelt- und Klimaziele beitragen können.“ (Costas Apostolopoulos, Leiter der Evaluierung und Koordinator der thematischen Arbeitsgruppe)

Nachbericht: Krisensichere Bauernhöfe

Klimaschutz
Natürliche Ressourcen

An der Veranstaltung, Krisensichere Bauernhöfe – Praxistaugliche Maßnahmen zur Steigerung der Krisenresilienz in der Land- und Forstwirtschaft mit dem Fokus auf die Energieversorgung am 12.12.2024 in Linz, haben 35 Personen aus verschiedenen Bereichen der Bundes- und Landesverwaltung, aus der Förderungsabwicklung, der Energieberatung und von land- und forstwirtschaftlichen Betrieben teilgenommen. In den Pausen, bei der An- und Abfahrt mit dem Bus zum Exkursionsort und bei der Betriebsbesichtigung ergaben sich zahlreiche Möglichkeiten zum Austausch unter den Teilnehmerinnen und Teilnehmern, womit die Netzwerkfunktion der Veranstaltung sehr gut erreicht werden konnte.

Vorträge im Festsaal der LK Oberösterreich, Auf der Gugl 3, 4021 Linz

Am Vormittag wurden in einem dichten Vortragsprogramm von Kasimir Nemestothy (Netzwerk Zukunftsraum Land | LK Österreich) die übergeordneten Rahmenbedingungen unseres Energiesystems und die damit verbundenen Herausforderungen für die Versorgungssicherheit erläutert. Thomas Loibnegger (LK Steiermark) stellte das LFI Poolprojekt „Energieeffiziente Bauernhöfe“ vor, mit dem seit 2015 eine Vielzahl praxistauglicher Informationsmaterialien zur Steigerung der Energieeffizienz und Eigenenergieversorgung am Bauernhof aufbereitet wurden. Loibnegger ging auf die besondere Bedeutung der richtigen Anwendung des „4xE-Prinzips – Energieeffizienz, Energieerzeugung, Energiemanagement & Energiespeicherung“ ein. Günther Danninger (LK Oberösterreich) informierte über das Förderprogramm „Versorgungssicherheit im ländlichen Raum – Energieautarke Bauernhöfe“ und über seine Erfahrungen mit der Erstellung von Gesamtenergiekonzepten als Basis für Förderanträge zu Kombimaßnahmen, bei denen mehrere Effizienzmaßnahmen und Investitionen zur Steigerung der erneuerbaren Energieerzeugung in einem Antrag gebündelt werden können.

Das anschließende Mittagessen in der Kantine der LK Oberösterreich wurde für den Austausch zwischen den Teilnehmer:innen und den Vortragenden genutzt.

Exkursion zum Biobetrieb der Familie Weigl, Dörnbacher Straße 7, 4061 Pasching

Bei der kurzen gemeinsamen Anfahrt zum Exkursionspunkt mit dem vorbestellten Bus wurde von einem Betriebsleiter mittels Busmikrofon ein Erfahrungsbericht über die langjährigen Bemühungen auf seinem „Energieautarken Bauernhof“ in Niederösterreich geschildert.

Die Familie Weigl hat das Förderprogramm „Energieautarke Bauernhöfe“ mit fachgerechter Beratung durch Günter Danninger (LK OÖ) genutzt, um nach Erstellung eines Gesamtenergiekonzeptes ein Maßnahmenbündel zur Verbesserung der Energieversorgungssicherheit umzusetzen. Dabei wurde u.a. die Biomasse-Heizanlage erneuert, ein PV-Batteriespeicher mit Notstromfunktionalität zur vorhandenen PV-Anlage nachgerüstet und die oberste Geschoßdecke des Hauptgebäudes gedämmt. Die offene Darstellung der Herangehensweise und die ehrliche Fragenbeantwortung durch den entscheidungsfreudigen Betriebsleiter wurde von den Teilnehmerinnen und Teilnehmern positiv kommentiert.

Die Veranstaltung endete nach weiteren Diskussionen zwischen den Teilnehmerinnen und Teilnehmern auf der gemeinsamen Busrückfahrt bei der LK OÖ.

Nachbericht: Ideas Lab zur Stärkung der biologischen Landwirtschaft in Österreich

Innovation
Lebensmittelversorgung
Natürliche Ressourcen

Am 28. November 2024 trafen sich 21 Teilnehmende aus der Praxis, Beratung, Forschung und weiteren Stakeholdergruppen im accent Makerspace Tulln zum „Ideas Lab zur Stärkung der biologischen Landwirtschaft in Österreich“, einem Workshop, um gemeinsam neue Projektideen für die Stärkung der biologischen Landwirtschaft in Österreich zu entwickeln.

Die biologische Landwirtschaft wurde dabei nicht nur auf die Urproduktion reduziert, sondern entlang der Wertschöpfungskette weitergedacht, beispielsweise im Hinblick auf die Vermarktung. Durch den bunten Mix an Teilnehmenden entstanden über Branchen- und Sektorgrenzen hinweg neue Verbindungen und Kontakte.

Die Grundlage für das Ideas Lab bildete das Bio-Aktionsprogramm 2023+, in dem das Ziel festgelegt ist, den Anteil der biologisch bewirtschafteten landwirtschaftlich genutzten Fläche in Österreich bis 2027 auf 30 Prozent zu erhöhen und bis 2030 unter Berücksichtigung der Nachfrageentwicklung in Richtung 35 Prozent zu steigern. Um dies zu erreichen, gilt es, die biologische Landwirtschaft bestmöglich zu stärken und vielfältige Herausforderungen zu bewältigen – etwa in den Bereichen Produktion, Verarbeitung, (internationale) Märkte und Wissenstransfer.

Vor der Veranstaltung wurden eine Umfrage sowie eine Anmeldemöglichkeit zum Workshop ausgesandt und die Rückmeldungen zeigten, dass das Interesse für biologische Landwirtschaft groß ist: Über 60 Personen haben die Umfrage ausgefüllt und sich etwa 50 Personen für eine Teilnahme beim Ideas Lab beworben.

Aus den Antworten der Umfrage zeigte sich, dass die Befragten insbesondere innerhalb der Vermarktung (32 Prozent) und Primärproduktion des pflanzlichen und tierischen Sektors (jeweils 23 Prozent und 22 Prozent) die größten Bedarfe für neue Lösungen sehen. Zudem konnten aus der Vielzahl der schriftlichen Rückmeldungen fünf Kernfragen identifiziert werden, welche die Basis für die Arbeit im Workshop bildeten.

Am Veranstaltungstag wurden die Teilnehmenden mit einem inhaltlichen Beitrag zur Bedeutung von Bio und Fördermöglichkeiten von Seite des Bundesministeriums für Land- und Forstwirtschaft, Regionen und Wasserwirtschaft, begrüßt – vertreten durch Maria Ladinig, Julian Gschnell und Alfred Lehner. In Folge wurden, die in der Umfrage identifizierten, Kernfragen präsentiert und in drei Kleingruppensessions bearbeitet. Dabei entstanden diverse mögliche Projektideen von einer verbesserten Vermittlung der Vorteile von biologischer Landwirtschaft über neue Kooperationsmöglichkeiten zwischen Landwirtinnen und Landwirten sowie der weiteren Wertschöpfungskette. Zudem wurde die Gelegenheit zum Austausch und Vernetzen rege genutzt.

Österreich verfolgt weiterhin das Ziel, den Anteil der biologisch bewirtschafteten Fläche bis 2030 zu steigern. Dieses Vorhaben erfordert eine kreative und innovative Zusammenarbeit aller Akteure. Es ist beeindruckend, wie viel Engagement und Energie in diesen Bereich investiert wird, was nicht selbstverständlich ist. Im Rahmen des Ideas Lab wurden aktuelle Herausforderungen identifiziert und im intensiven Austausch gemeinsam an innovativen Lösungsansätzen und Projektideen gearbeitet. Diese Zusammenarbeit trägt dazu bei, dem gesetzten Ziel Schritt für Schritt näher zu kommen.

Online-Kurs zu Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit in der Regionalentwicklung

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In einer Zeit, in der Kommunikation alles ist, entscheidet eine gelungene Presse- und Öffentlichkeitsarbeit über den Erfolg Ihrer Botschaften und Projekte. Doch wie können Sie Ihre Region ins Rampenlicht rücken und dabei gezielt Aufmerksamkeit schaffen? Genau hier setzt dieser Kurs an.

Ob Sie ein Event planen, eine Kampagne starten oder Ihre Region als Marke etablieren möchten – in diesem Kurs lernen Sie, wie Sie Ihre Zielgruppen erreichen, mit Journalist:innen effektiv zusammenarbeiten und Social Media strategisch nutzen. Schritt für Schritt werden Sie durch die Grundlagen der Öffentlichkeitsarbeit begleitet, Ihnen werden Werkzeuge für erfolgreiche Pressearbeit vermittelt und außerdem erfahren Sie, wie Sie kreative PR-Ideen entwickeln und umsetzen können.

Kursleiterin ist PR-Beraterin Marianne Wagner aus München, die Sie mit praxisnahen Beispielen, Tipps und interaktiven Aufgaben dazu ermutigen möchte, Ihre Region mittels Öffentlichkeitsarbeit optimal in den Fokus zu rücken.

Wie auch bei den anderen Online-Kursen können Sie diesen Kurs jederzeit beginnen und im eigenen Tempo absolvieren. Die Teilnahme ist kostenfrei.

Der Kurs ist in Zusammenarbeit mit der Hochschule für Agrar- und Umweltpädagogik entstanden.

Nachbericht: Wiederkäuer als Schlüssel zur nachhaltigen Landnutzung

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Die Wiederkäuerhaltung spielt eine zentrale Rolle in der Landwirtschaft, insbesondere in Hinblick auf den Klimaschutz, die Biodiversitätserhaltung und die Nutzung nicht essbarer Biomasse. In einer Welt mit wachsender Bevölkerung und schwindenden Ressourcen wird diese Form der Tierhaltung zunehmend bedeutender, da sie Nahrung produziert, ohne in Konkurrenz zu menschlicher Ernährung zu treten. Die Online-Veranstaltung „Beitrag der Wiederkäuer für den Klima- und Naturschutz“ vom 11. Dezember 2024 thematisierte die Rolle der Wiederkäuerhaltung im Kontext von Klimaschutz, Biodiversitätserhalt und nachhaltiger Landwirtschaft.

Wiederkäuer und ihre Rolle im Klima- und Naturschutz

Betont wurde die Wichtigkeit von Wiederkäuern, da sie nicht essbare Biomasse, wie sie beispielsweise auf Grünlandflächen oder als Nebenprodukt der pflanzlichen Nahrungsmittelproduktion anfällt, verwerten können. Wiederkäuer ermöglichen so die nachhaltige Nutzung von Flächen, die für den Ackerbau ungeeignet sind, und tragen zur Kreislaufwirtschaft bei, indem sie Nährstoffe in Form von Mist zurückführen. Zudem schafft die Beweidung durch Wiederkäuer eine Vielzahl von Lebensräumen, die zahlreichen Tier- und Pflanzenarten eine Lebensgrundlage bieten. Ohne Beweidung kommt es zu einer Verbuschung und dem Verlust von Biodiversität. Wiederkäuer fördern durch ihren Tritt und ihre Fraßgewohnheiten die Diversität von Tier- und Pflanzenarten und stabilisieren die Böden.

Dem durch Wiederkäuer produzierten Methan-Ausstoß und folglich dem Ruf nach einer Reduktion der Wiederkäuerbestände wurde entgegengehalten, dass der Methanausstoß nur bei steigenden, nicht aber bei gleichbleibenden Viehbeständen zur Erderwärmung beiträgt. Entscheidend sei, die Zahl der Wiederkäuer auf einem Niveau zu erhalten, ohne Landnutzungsänderungen zu provozieren. Auch müssten bei einer Reduktion der Viehbestände die wirtschaftlichen Folgen mitbedacht werden, wie dem Verlust von Arbeitsplätzen in der Verarbeitungsindustrie. Maßnahmen, wie die Integration der Landwirtschaft in ein Emissionshandelssystem, könnten helfen, Emissionen vergleichbarer zu machen und so auch Treibhausgas-Ausgleiche zu erzielen.

Maßnahmen für eine nachhaltige Wiederkäuerhaltung

Einfache Möglichkeiten zur Reduktion der Treibhausgasemissionen aus der Landwirtschaft ergeben sich etwa durch die Verringerung des Anbaus von Tierfuttermitteln auf Ackerflächen sowie folglich die Reduzierung der Schweine- und Hühnerbestände, da diese in Sachen Ernährung mit dem Menschen um die gleichen Flächen konkurrieren. Eine Nutzung der beschränkten Ressource „Ackerfläche“ sollte nach dem System Teller-Trog-Tank erfolgen.

Zudem wird eine effizientere und nachhaltigere Wirtschaftsweisen in der Grünlandhaltung empfohlen. Dazu zählen die Förderung von standortangepasstem Grünlandmanagement, etwa im Rahmen des abgestuften Wiesenbaus oder der gelenkten Weideführung, der Einsatz erneuerbarer Energien wie Photovoltaik, die gemeinsame Nutzung von Maschinen, die Optimierung des Wirtschaftsdüngermanagements und die Reduzierung des Kraftfuttereinsatzes.  Erläutert wurde auch, dass sowohl „Low Input“- als auch „High Output“-Ansätze abhängig von den Standortbedingungen zur Zielerreichung beitragen können. Regional differenzierte Strategien seien erforderlich, wobei der Fokus auf Ressourcenschonung und Kreislaufwirtschaft liegen müsse. Unterstützt wird die nachhaltige Haltung teilweise auch durch die Maßnahmen des Agrarumweltprogramms, etwa durch die Maßnahmen Ausgleichszulage, die Behirtungsmaßnahme oder Maßnahmen zum Grünlanderhalt.

Markt und Konsum: Schlüssel für nachhaltige Entwicklung

Der Konsum spielt eine zentrale Rolle bei der Unterstützung nachhaltiger Landwirtschaft. Verbraucherinnen und Verbraucher können durch bewusste Kaufentscheidungen, etwa zugunsten lokaler, extensiver oder biologisch erzeugter Produkte, erheblich zum Klimaschutz beitragen. Dabei ist eine klare und transparente Kennzeichnung von Produkten hinsichtlich ihrer Klimafreundlichkeit und Biodiversitätsleistung notwendig, um informierte Entscheidungen zu ermöglichen. Gleichzeitig sollten gesetzliche Rahmenbedingungen den Markt regulieren, um geleistete Ökosystemleistungen abzugelten und dadurch eine nachhaltige Produktion zu fördern und kleine, regionale Betriebe zu erhalten. Nur durch ein Zusammenspiel von Konsumentenverhalten, gesetzlichen Maßnahmen und angepassten Förderprogrammen kann der Beitrag der Wiederkäuerhaltung zur Erreichung von Klima- und Naturschutzzielen voll ausgeschöpft werden.

Die Diskussion verdeutlichte die Notwendigkeit, Konsumentenverhalten zu ändern, hochwertige regionale Produkte zu fördern und Lebensmittelverschwendung zu vermeiden. Eine klare Kennzeichnung von Klima- und Biodiversitätsaspekten auf Produkten wurde als zentral für die Verbraucherkommunikation angesehen. Betont wurde, dass die Bedeutung der Wiederkäuerhaltung für die Kreislaufwirtschaft und den Klimaschutz breiter kommuniziert werden müsse. Zur Aufrechterhaltung der kleinstrukturierten Wiederkäuerhaltung, insbesondere im grünlanddominierten Berg- und Hügelland Österreichs, wurden darüber hinaus noch Erleichterungen für Betriebe diskutiert, wie etwa vereinfachte Hof- und Weideschlachtungen.

Neuer Online-Kurs „Die Region im Fokus – Erfolgreiche Presse- und Öffentlichkeitsarbeit“

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In einer Zeit, in der Kommunikation alles ist, entscheidet eine gelungene Presse- und Öffentlichkeitsarbeit über den Erfolg Ihrer Botschaften und Projekte. Doch wie können Sie Ihre Region ins Rampenlicht rücken und dabei gezielt Aufmerksamkeit schaffen? Genau hier setzt dieser Kurs an.

Ob Sie ein Event planen, eine Kampagne starten oder Ihre Region als Marke etablieren möchten – in diesem Kurs lernen Sie, wie Sie Ihre Zielgruppen erreichen, mit Journalist:innen effektiv zusammenarbeiten und Social Media strategisch nutzen. Schritt für Schritt werden Sie durch die Grundlagen der Öffentlichkeitsarbeit begleitet, Ihnen werden Werkzeuge für erfolgreiche Pressearbeit vermittelt und außerdem erfahren Sie, wie Sie kreative PR-Ideen entwickeln und umsetzen können.

Kursleiterin ist PR-Beraterin Marianne Wagner aus München, die Sie mit praxisnahen Beispielen, Tipps und interaktiven Aufgaben dazu ermutigen möchte, Ihre Region mittels Öffentlichkeitsarbeit optimal in den Fokus zu rücken.