Auf dieser Seite finden Sie in Kürze die Datenbank für Projekte aus der GAP-Periode 2023–2027!
Die knapp 1.500 Projektbeschreibungen aus der Periode LE14–22 können Sie weiterhin über diese Seite einsehen.
Ein Hochladen neuer Projektbeschreibungen aus der Periode LE14–22 sowie ein Aktualisieren bestehender Projekte ist noch bis 30. Juni 2025 möglich!
Case Studies aus der Periode LE 14-20
Hier werden einzelne Projekte als Case Studies ausgearbeitet und besonders hervorgehoben. Netzwerk Zukunftsraum Land will mit der Vorstellung von einzelnen Projekten zukünftigen Projektträgerinnen und Projektträgern einen möglichen Weg aufzeigen und Lernerfahrungen weitergeben.
Case Study: Lebensqualität Bauernhof
Eine gute Lebensqualität ist eine entscheidende Grundlage für den land- und forstwirtschaftlichen Betriebserfolg. „Lebensqualität Bauernhof“ setzt sich dafür ein, die psychosoziale Lebensqualität der Bäuerinnen und Bauern langfristig zu sichern. Durch hochwertige Bildungs- und Informationsangebote stärkt das Projekt die Wettbewerbsfähigkeit der Betriebe und verbessert die psychische Gesundheit der Menschen auf dem Hof.
Case Study: BIOBO – Reduzierte Bodenbearbeitungsverfahren & nachhaltige Düngemethoden
Im biologischen Ackerbau ist der Erhalt und Aufbau der Bodenfruchtbarkeit zentral, da diese die Stresstoleranz und Resilienz gegen Witterungseinflüsse verbessert. Schonende Bodenbewirtschaftung reduziert Erosion, steigert die Biodiversität und erfordert an Standortbedingungen angepasste Methoden, um Erträge zu sichern.
Das Projekt BIOBO untersuchte innovative, reduzierte Bodenbearbeitungsverfahren in Kombination mit nachhaltigen Düngemethoden (Begrünung, organische Düngung). Ziel war die Förderung von Humusaufbau, Wasserspeicherkapazität, Nährstoffeffizienz und Artenvielfalt bei gleichzeitiger Ertragssteigerung. Durch Praxisversuche und Austausch bietet BIOBO Bio-Landwirtinnen und Landwirten fundierte Ansätze zur Verbesserung ihrer Bodenbearbeitung.
Case Study: Marktgärtnerei
Die 2022 gegründete „Operationelle Gruppe Marktgärtnerei“ erforscht als erstes großes Innovationsprojekt in Europa das Konzept der Marktgärtnerei. Diese bio-regenerative, kleinstrukturierte Anbaumethode ermöglicht eine chemiefreie Gemüseproduktion auf kleinsten Flächen (1.000 m² bis 1 ha) mit hoher Effizienz. Neben regionaler Lebensmittelversorgung bietet sie gesellschaftliche Vorteile wie Klimaschutz und lokale Arbeitsplätze. Das Projekt sammelt und veröffentlicht umfassende Daten aus Pflanzenbau, Bodenkunde und Betriebswirtschaft, um neue Marktgärtnereien zu unterstützen und die österreichische Frischgemüseversorgung zu stärken.
Case Study: Kreisläufe schließen
Im EIP-AGRI Projekt „Kreisläufe schließen“ wurden innovative Maßnahmen zur Verbesserung von Nährstoffkreisläufen und Humuseffizienz in der Landwirtschaft getestet. Dazu zählten Praxisversuche mit verschiedenen Cut-and-carry-Methoden, Kleegras-Kooperationen und Kompostierungsverfahren. Zudem wurden spezielle Aspekte wie die Nährstoffaufnahme durch Begrünung und Gülleverdünnung untersucht. Alle verwendeten Substrate wurden auf ihre Inhaltsstoffe analysiert, und die Maßnahmen wurden hinsichtlich ihrer ökologischen (CO2-Bilanzen) und ökonomischen Effekte bewertet. Diese Ansätze helfen Landwirten, die betriebseigenen Stoffkreisläufe effizienter zu gestalten.
Case Study: GIS-ELA – Precision Farming in Österreich
Das Projekt „GIS-ELA“ hat den Einsatz von Precision Farming (PF)-Technologien in Österreich evaluiert und praxisnahe Lösungen zur teilflächenspezifischen Bewirtschaftung entwickelt, die auch für kleinere Betriebe ohne teures Equipment anwendbar sind. Durch die Zusammenarbeit mit Pilotbetrieben wurden Methoden zur Erstellung von Ertragspotenzial- und Applikationskarten erarbeitet und als App umgesetzt. Feldversuche zeigten, dass eine standortspezifische Düngung den Düngemitteleinsatz um bis zu 20 kg/ha senken kann, bei gleichbleibendem Ertrag und verbesserter Erntequalität. Die Ergebnisse wurden in Schulungen und Publikationen weitervermittelt, um den Wissenstransfer zu fördern und neue Fragestellungen für zukünftige Projekte zu identifizieren.
Case Study: Wintergemüse – Nachhaltige Lösungen
Das Projekt zur Direktvermarktung von Wintergemüse baut auf früheren Forschungen zur Frosthärte und Wintertauglichkeit verschiedener Gemüsearten auf. Ziel war es, ein saisonales Frischgemüseangebot auch im Winter zu ermöglichen, wo traditionell Sortimentseinschränkungen bestehen. Dabei lag der Fokus auf der Ermittlung optimaler Anbauzeitpunkte und Sorten für verschiedene geografische und klimatische Bedingungen. Neben dem Anbau wurden auch der Schutz der Kulturen, ökologische und ökonomische Aspekte sowie nachhaltige Verpackungslösungen untersucht. Ein besonderes Augenmerk lag auf der Optimierung von Arbeitsabläufen und der sensorischen Ansprache des Wintergemüses, um Konsument*innen die Besonderheit des Angebots näherzubringen. Das Projekt fördert somit eine nachhaltige, ganzjährige Direktvermarktung.
Case Study: Pflanzenschutz-Warndienst
Die Onlineplattform Pflanzenschutz-Warndienst (http://www.warndienst.at/) wird österreichweit kulturübergreifend, kostenlos und firmenunabhängig seit dem Frühjahr 2015 angeboten. Sie informiert die Landwirtinnen und Landwirte, Hobbygärtnerinnen und Hobbygärtner sowie Nutzerinnen und Nutzer rechtzeitig über das Auftreten von Krankheiten und Schädlingen auf Basis von hochwertigen nationalen beziehungsweise regionalen Monitoring- und Prognosesystemen.
Case Study: ARGE Agroforst
Agroforstsysteme sind eine Kombination von Gehölzen (Bäumen und Sträuchern) mit Ackerbau oder Weidewirtschaft auf derselben Fläche. Sowohl die Bäume als auch die Ackerkulturen werden dabei angebaut, gepflegt und bewirtschaftet, um von beiden einen Nutzen zu erwirtschaften. Die Bäume und die Acker- oder Weideflächen interagieren miteinander und bilden ein gemeinsames System. Agroforst ist eine traditionelle Form der Landbewirtschaftung mit langer Geschichte, die überall auf der Welt verbreitet ist. Durch die Mechanisierung und zunehmende Trennung von Ackerbau, Tierhaltung und Forstwirtschaft verschwanden die Gehölze mehr und mehr aus den Acker- und Grünlandflächen und somit aus der Landschaft. Agroforst bringt Bäume wieder zurück in die Agrarlandschaft. Dabei lassen sich Agroforstsysteme auch modern und mit den derzeit in der Landwirtschaft üblichen Bewirtschaftungsmethoden umsetzen.
Case Study: FRAU iDA – Raum der Unternehmerinnen
Der Verein Waldviertler Frauenwirtschaft bietet unter der Standortmarke FRAU iDA allen, die aus der Anonymität des Zuhause-Arbeitens heraustreten möchten, auf knapp 400 m2 moderne, flexible Büros, Arbeitsplätze, Besprechungs-, Praxis- und Veranstaltungsräume in der Innenstadt von Zwettl. Trotz der großen Nachfrage verfolgt der Verein das Konzept „women first“ und vermietet fixe Büros/Arbeitsplätze vorrangig an Frauen. Dank der Kooperation mit einer Kinder- und Seniorenbetreuungseinrichtung leistet die Initiative einen wichtigen Beitrag zur Vereinbarkeit von Beruf und Familie für die Mieter:innen. Durch die vielen verschiedenen Persönlichkeiten und ihre Angebote am Standort ist es möglich, neue Kooperationen zu schließen und sich wertschätzend in einer professionellen Arbeitsumgebung auszutauschen. Regelmäßige Netzwerktreffen ermöglichen, bei den Bedarfen up-to-date zu bleiben. Ein laufendes Seminarprogramm für interessierte Frauen und eine persönliche Begleitung in Form eines Mentoringprogramms runden das Angebot ab.
Case Study: Tante Regina – Regionale Nahversorgung
Tante Regina wurde als Gemeinschaftsprojekt gestartet. Der Name steht für „REGIonale NAhversorgung“ und beschreibt die Vision der beiden Gründerinnen im Wesentlichen. Erklärtes Ziel des neuen Ladens im oberösterreichischen Scharnstein ist es, regionales Einkaufen für die Gemeindebevölkerung zu vereinfachen. Damit möchten sie dazu beitragen, hochwertige regionale Lebensmittel zu vertreiben. Auf diesem Weg, bleibt die Wertschöpfung lokaler Betrieb in der Region und die persönliche Beziehungen zwischen Verbraucher:innen und Produzierenden werden gestärkt.
Case Study: youngCitizen Relationship Management Eisenstraße
Mit diesem Projekt will die Region gezielt die demographischen Herausforderungen der Region angehen. Dafür braucht man neben traditionellen Maßnahmen (genügend Jobs, genügend Wohnmöglichkeiten, notwendige Infrastruktur) vor allem auch ein neues Methodenset. Diesen Perspektivenwechsel brachten junge Akteure und Akteurinnen in den LEADER-Bürgerbeteiligungsprozess 2014 der Region ein und daraus entstand die Vision eines youngCitizen Relationship Managements (yCRM) – analog zum bei Firmen üblichen Customer Relationship Management. Zur Anwendung kam einerseits kontinuierliche, positiv besetzte Kommunikation mit in der Region aufgewachsenen jungen Menschen vor allem in jenen Phasen, in denen sie die Region verlassen haben: Onboarding-Webplattform „Get the Most“, analoge Veranstaltungsformate in Wien und in der Region: Mostviertel in Wien-Stammtische, Club to Most (Clubbing), Tour the Most (Ausflüge in Region) sowie Video-Porträts von Role Models für ein neues Leben am Land: 24 Orte, 24 Videos.
Case Study: Cluster Digitalisierung in der Landwirtschaft 2023-2024
Der Cluster Digitalisierung in der Landwirtschaft 2023-24 umfasst zwei Projekte: „Innovation Farm – Farming For Future“ und „Zusammenführung von betrieblichen und geografischen Daten für die Beratung“. Das Projekt „Innovation Farm“ testet an mehreren Standorten digitale Technologien und Trends in der Landwirtschaft, um diese schnell in der Praxis umzusetzen. Dabei wird Wissen aus Forschung, Bildung und Industrie gebündelt. Im Projekt „Zusammenführung von betrieblichen und geografischen Daten“ wurde ein digitales Beratungstool (LK-GIS) weiterentwickelt, das Betriebs- und geografische Daten kombiniert und als Standardtool für die Landwirtschaftskammern ausgerollt wird. Beide Projekte befassen sich mit der Digitalisierung in der Landwirtschaft und deren praktischen Anwendung.
Case Study: ARGE FrostStrat – Strategie zur Reduzierung der Spätfrostschäden im Wein- und Obstbau
Der Klimawandel führt zu milderen Wintern und früheren Frühjahren, wodurch Wein- und Obstkulturen verfrüht austreiben und blühen. Diese Phasen sind besonders frostempfindlich, was zu erheblichen Ertragseinbußen und Totalausfällen führen kann. Das Projekt untersucht die Wirksamkeit aktueller Frostschutzmaßnahmen und entwickelt bei Bedarf Verbesserungen sowie neue Verfahren. Im Projekt wird ein digitales Tool geschaffen, das kleinregionale Sensordaten mit Großwetterdaten kombiniert und Prognosen sowie Handlungsempfehlungen liefert, um Frostschäden zu minimieren. Dadurch können Ressourcen effizienter eingesetzt und Schäden reduziert werden.
Case Study: Bodenkoffer: gesunder Boden – Beurteilungstoolbox mit App
Bodengesundheit und eine nachhaltige Bodennutzung werden immer wichtiger für die Produktion regionaler und hochwertiger Produkte. Die Kapazität des Bodens als Kohlenstoff- und Wasserspeicher beeinflusst die Natur und das Klima positiv. Umso gesünder, lockerer und belebter die landwirtschaftlich genützten Flächen sind, desto weniger Düngemittel werden benötigt. Infolge zeigt sich auch ein höherer Ernteertrag.
Damit Landwirte und Landwirtinnen und die breite Öffentlichkeit mehr über ihren Boden erfahren wurde das Projekt „Bodenkoffer“ in der LEADER-Region „Oberinnviertel-Mattigtal“ in einem Team entwickelt. Eine Beurteilungsbox mit App, der „Bodenkoffer“, wurde geschaffen. Das Tool ermöglicht es zahlreichen Landwirten und Landwirtinnen, die Analyse ihrer Ackerböden und Grünflächen eigenständig durchzuführen. In 10 Stationen werden mit dem „Bodenkoffer“ chemische, biologische und technische Analysemethoden zur Untersuchung des Bodens angewendet.
Mittlerweile sind 320 „Bodenkoffer“ in Österreich, Bayern, Südtirol, Luxemburg und El Salvador im Einsatz. Der „Bodenkoffer“ wurde von weiteren LEADER-Regionen übernommen, darunter sind die LEADER-Region „Mitten im Innviertel“, „Sauwald-Pramtal“ und „Mühlviertler Alm“. Auch Organisationen im Bereich der Regionalentwicklung und im Natur-Klimaschutz wie beispielsweise „REGIS Raeticon“ und „KLAR Gölsental“ nutzen das Tool. Der „Bodenkoffer“ findet darüber hinaus Anwendung in vielen Landwirtschaftlichen Fachschulen in Oberösterreich, Kärnten, Niederösterreich, Tirol und Bayern.
Case Study: Vordenken für Osttirol
Die Initiative „Vordenken für Osttirol“ wurde 2013 ins Leben gerufen, angestoßen von der Wirtschaftskammer und einem regionalen Leitbetrieb. Ausgangspunkt war die Erkenntnis, dass die Entwicklung des Bezirks neuen Schwung braucht. Im Mittelpunkt standen frische Dialoge, neuer Austausch und die Beteiligung vielfältiger Akteure, deren Ideen und Perspektiven Gehör finden sollten.
Als erste Maßnahme wurde eine wissenschaftliche Standortanalyse beauftragt, die den Status der Region präzise erfasste. Darauf aufbauend folgte die Entwicklung eines Leitbildes für den Bezirk, das durch eine umfassende Bürgerbeteiligung gestaltet wurde. Im Zentrum dieses Leitbildes steht der Grundsatz des „menschlichen Maßes“, wonach nachhaltige Entwicklungsschritte überschaubar, finanzierbar und verantwortungsvoll gegenüber kommenden Generationen sein sollen. Bis heute bildet dieses Leitbild die Grundlage für die Bezirksentwicklung und die lokale Entwicklungsstrategie der LAG.
Im Rahmen der Umsetzung wurde deutlich, dass einige Themen besondere Sensibilisierung und Bewusstseinsbildung erfordern, da es oft an Ressourcen fehlt, die Lobby klein ist oder der Einsatz im Regelbetrieb nicht möglich ist. Hier setzt „Vordenken für Osttirol“ an: In einer neutralen Umgebung werden verschiedenste Themen aufgegriffen und in diversen Formaten der Bevölkerung nähergebracht.
Auf der ersten „Vordenken für Osttirol“-Initiative baute dann das zweite Projekt „Vordenken für Osttirol – Ort des guten Lebens“ (mit einem Fokus auf die Themen Arbeit und Bildung, Junge Menschen und Weltoffenheit sowie Leben am Land) und das dritte Projekt „Vordenken für Osttirol 23/24“ (mit einem Fokus auf die Themen Jugend, Wirtschaft und Menschen sowie Zukunft Land | Regionale Versorgung) auf.
Der Leitgedanke der Initiativen: Gemeinsam mit- und vordenken – über eine visionäre, nachhaltige und mutige Entwicklung Osttirols. Gestalten wir zusammen unsere Zukunft.
Case Study: Waldkindergarten ‚Waldkinder Sterngartl‘
Der Waldkindergarten ‚Waldkinder Sterngartl‘ wurde ins Leben gerufen, um ein zusätzliches Angebot für Kinder im ländlichen Raum zu schaffen und ihnen naturnahe, waldpädagogische Erfahrungen zu ermöglichen. Ziel war es, eine nachhaltige und ressourcenschonende Betreuungseinrichtung aufzubauen, die die naturnahe Entwicklung der Kinder fördert und gleichzeitig Arbeitsplätze in der Region schafft.
Im Rahmen des Projekts wurde ein Waldkindergarten errichtet, der ein Gebäude als Rückzugsort für die Kinder einschließt. Von Anfang an wurde großer Wert auf die Verbindung von Naturerlebnis und pädagogischem Konzept gelegt. Seit seiner Eröffnung im Jahr 2019 ist der Kindergarten ein großer Erfolg: Er ist durchgehend voll ausgelastet, mit einer Warteliste, die die hohe Nachfrage verdeutlicht.
Das Projekt hat nicht nur eine innovative Bildungsform in der Region etabliert, sondern auch gezeigt, wie wichtig eine umfassende Planung und Zusammenarbeit mit der Gemeinde und Partnern ist. Ein zentraler Lernpunkt war, dass der Bedarf an solchen Angeboten auf dem Land größer ist als zunächst erwartet, was die Relevanz des Konzepts unterstreicht. Trotz der intensiven Herausforderungen in der Umsetzungsphase zeigt sich der Kindergarten als Bereicherung für die Kinder, die Eltern und die Region insgesamt.