#ARIAwards24: Gender Equality Award geht an Österreich!

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Aus über 100 Einreichungen wurden dieses Jahr 24 Projekte aus 21 Mitgliedsstaaten beim europäischen ARIA Award nominiert und das österreichische Projekt Frau iDA konnte sich in der Kategorie „Gender Equality“ durchsetzen. Wir gratulieren ganz herzlich! 

Mit diesem Award werden jährlich von der GAP finanzierte Projekte zur Entwicklung des ländlichen Raums auf internationaler Ebene ausgezeichnet und sichtbar gemacht.

Aus insgesamt acht eingereichten Projekten aus Österreich hat die #ARIAwards24 Jury zwei österreichische Projekte geshortlisted, darunter auch das Projekt „Schulung für junge Landwirtinnen und Landwirte der Landjugend Österreich. Am 4. Dezember wurden während der ARIA-Zeremonie in Brüssel, die auch online live mitzuverfolgen war, die Gewinner:innen bekannt gegeben. Dieses Jahr gab es erstmalig einen Preis für Projekte, die sich auf die Förderung der Gleichstellung von Frauen und Männern konzentrieren, der an das niederösterreichische Projekt Frau iDA ging.

Der Verein Waldviertler Frauenwirtschaft setzte sich zum Ziel, die Rahmenbedingung für berufstätige Frauen zu verbessern (es gab 2014 im gesamten Bezirk keine Kleinkindbetreuung), um ihnen die Teilhabe am Arbeitsmarkt zu ermöglichen und die Leistungen der Frauen sichtbar zu machen. Unter der Standortmarke FRAU iDA werden auf knapp 400 m2 moderne, flexible Büros, Arbeitsplätze, Besprechungs-, Praxis- und Veranstaltungsräume in der Innenstadt von Zwettl angeboten.

Zu Beginn wurde das Projekt vor allem für Unternehmerinnen geplant, um deren Leistungen und Erfolge sichtbarer zu machen. Seit der Eröffnung im Mai 2022 war die Nachfrage groß, und schnell wurde deutlich, dass Menschen aus allen Berufsgruppen und mit unterschiedlichen Hintergründen das Angebot nutzen möchten. Aus diesem Grund wird das Konzept „women first“ verfolgt, bei dem die Räume weiterhin vor allem für Frauen zur Verfügung stehen.

Durch die bei FRAU iDA regelmäßig stattfindenden Vernetzungstreffen, die jeden ersten Mittwoch im Monat kostenlos angeboten werden, haben unternehmerisch tätige Frauen die Möglichkeit, sich kennenzulernen und branchenübergreifend sowie intern zu kooperieren. Diese Treffen fördern den Austausch und die gegenseitige Inspiration, was zur Entstehung neuer Projektideen führt. Ein Beispiel hierfür sind vier selbständige Grafikdesignerinnen, die aufgrund dieser Vernetzungsmöglichkeiten nun kontinuierlich gemeinsam an größeren Aufträgen arbeiten.

Interview ARIAward Frau iDA
29.01.2025
Der Verein Waldviertler Frauenwirtschaft setzte sich zum Ziel, die Rahmenbedingung für berufstätige Frauen zu verbessern (es gab 2014 im gesamten Bezirk keine Kleinkindbetreuung), um ihnen die Teilhabe am Arbeitsmarkt zu ermöglichen und die Leistungen der Frauen sichtbar zu machen. Aus über 100 Einreichungen wurden dieses Jahr 24 Projekte aus 21 Mitgliedsstaaten beim europäischen ARIA Award nominiert und das österreichische Projekt Frau iDA konnte sich in der Kategorie „Gender Equality“ durchsetzen.

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Studie zur Bewertung des Klimaschutzpotenzials der GAP-Strategiepläne

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Es wurde eine neue Studie veröffentlicht, die eine erste quantifizierte Schätzung des potenziellen Beitrags der GAP-Interventionen zur Verringerung und zum Abbau von Treibhausgasemissionen enthält. Der Bericht konzentrierte sich auf 18 Mitgliedstaaten, die 19 GAP-Strategieplänen (LSP) entsprechen. Die Veröffentlichung einer Studie für die EU-27 ist für das erste Quartal 2025 geplant.

Nach den im Rahmen der EU-Governance-Verordnung gemeldeten Daten hat der Agrarsektor im Jahr 2022 schätzungsweise 366 Millionen Tonnen Kohlendioxidäquivalent (CO2e) ausgestoßen, was 11 % der geschätzten gesamten Treibhausgasemissionen der EU entspricht. Wie aus dem jährlichen Treibhausgasinventar der Europäischen Union 1990-2021 und dem Inventarbericht 2023 hervorgeht, bestehen jedoch nach wie vor erhebliche Unsicherheiten in Bezug auf mehrere Emissions- und Entnahmequellen, und es ist nicht klar, inwieweit die Umsetzung landwirtschaftlicher Praktiken in den nationalen Inventaren berücksichtigt wird.

Um den potenziellen Beitrag der Länderstrategiepläne zur Eindämmung des Klimawandels weiter zu analysieren und besser zu quantifizieren, koordinierte der Europäische Evaluierungs-Helpdesk für die GAP die Studie “Grobschätzung des Potenzials der GAP-Strategiepläne zur Eindämmung des Klimawandels (EU-18) im Zeitraum 2023-2027“.

Themengruppe “Bewertung des umfassenderen Beitrags der Landwirt:innen zur Gesellschaft” – Bewerbung bis 12. Jänner 2025

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Wir laden Sie ein, Ihr Interesse an einer Mitgliedschaft in der neuen Themengruppe (TG) des EU-GAP-Netzwerks zur Bewertung des umfassenderen Beitrags der Landwirte zur Gesellschaft zu bekunden. Dies ist eine Gelegenheit, Teil einer engagierten Gruppe von Expert:innen und relevanten Interessengruppen zu sein, die über den breiteren gesellschaftlichen Wert der Landwirt:innen nachdenken und Erkenntnisse, Erfahrungen, Beispiele für bewährte Verfahren und innovative Ideen austauschen werden, wie das Bewusstsein für die vielfältigen Rollen der Landwirt:innen in ländlichen Gemeinden geschärft werden kann.

Dieser TG ermöglicht es Ihnen, die treibenden Kräfte hinter dem bestehenden Narrativ rund um die Landwirtschaft zu untersuchen und die vielfältigen Rollen der Landwirt:innen und ihren breiteren Beitrag zur Gesellschaft zu diskutieren. Die TG-Mitglieder werden sich auch mit der Frage befassen, wie die Rolle der Landwirt:innen in ihrem eigenen Land und/oder in ganz Europa anerkannt wird und anerkannt werden könnte.

Die TG wird aus einem kleinen (etwa 40), aber engagierten Querschnitt informierter und engagierter Interessengruppen bestehen, darunter einzelne Landwirt:innen, Vertreter:innen von Dachverbänden der Landwirt:innen und landwirtschaftlichen Genossenschaften auf regionaler, nationaler und EU-Ebene, nationale Netzwerke, Agrarjournalist:innen, Vertreter:innen landwirtschaftlicher Bildungseinrichtungen, Forscher:innen, die sich mit dem Thema befassen, Interessenträger:innen im ländlichen Raum und politische Entscheidungsträger:innen. Die Teilnehmer:innen verpflichten sich, an zwei Sitzungen und damit zusammenhängenden Aktivitäten teilzunehmen, um vielfältige Perspektiven und aktive Beiträge zur Erreichung der Ziele der TG zu gewährleisten.

  • Die erste Sitzung findet am Mittwoch, den 26. Februar 2025, in Präsenz (Brüssel) statt.
  • Die zweite Sitzung findet am Dienstag, den 6. Mai 2025, in Präsenz (Brüssel) statt.

#ARIAwards24: Am 4. Dezember live dabei sein!

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Die zweite Ausgabe der Agricultural and Rural Inspiration Awards (ARIA) sucht die grünsten, innovativsten und sozial inklusivsten Projekte der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP), die auf lokaler Ebene umgesetzt wurden. In diesem Jahr liegt der Fokus besonders auf Projekten, die junge Menschen und Frauen in ländlichen Gebieten stärken.

Nach der Auswertung von über 100 Bewerbungen wurden 24 inspirierende Projekte für die Endrunde ausgewählt. Diese konkurrieren nun um den Preis in ihrer jeweiligen Kategorie sowie um den Gender Equality Award und die Sieger:in des Popular Vote (das noch bis zum 1. Dezember geöffnet ist).

Am 4. Dezember wird während der ARIA-Zeremonie in Brüssel, die auch online mitzuverfolgen ist, die Bekanntgabe der sechs Gewinner:innen stattfinden (vier in den thematischen Kategorien, der Gender Equality Award, und die Sieger:in des Popular Votes).

Aus insgesamt acht eingereichten Projekten aus Österreich und über 100 Gesamtbewerbungen hat die #ARIAwards24 Jury gleich zwei österreichische Projekte geshortlisted!

Projekt “Frau iDA – Raum der Unternehmerinnen

Projekt “Schulung für junge Landwirtinnen und Landwirte

Factsheet „Regionale Ansatzpunkte zur Verbesserung der Arbeits- und Fachkräftesituation“

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Ein neues Factsheet von Netzwerk Zukunftsraum Land widmet sich aus mehreren Blickrichtungen dem Engpass oder Mangel an Fach- und Arbeitskräften. Es gibt einen Überblick zu Handlungsmöglichkeiten auf regionaler Ebene und illustriert anhand von österreichischen Beispielinitiativen, vor allem in Zusammenhang mit LEADER.

Neuer Online-Kurs zu Künstlicher Intelligenz!

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Unser neuer Online-Kurs gibt Einblick in den Themenbereich der künstlichen Intelligenz in der Regionalentwicklung und hilft dabei, die Nützlichkeit für die eigene Arbeit einzuschätzen.

Die Anwendung von künstlicher Intelligenz (KI) steht erst am Anfang, dennoch zeichnen sich bereits unterschiedliche Möglichkeiten ab, wie sie die Arbeit der Regionalentwicklung unterstützen kann. Ein neuer Online-Kurs gibt Einblick in den Themenbereich der künstlichen Intelligenz und hilft dabei, die Nützlichkeit für die eigene Arbeit einzuschätzen.

Trotz oder gerade wegen der momentan großen Euphorie, sollen die Teilnehmenden auch die Bedeutung der Qualität sowie Compliance im Umgang mit KI verstehen und praktische Tipps und Tools für den Einsatz von KI im Arbeitsalltag erhalten.

Inhalte und Breite der Anwendungsmöglichkeiten werden gut verständlich anhand von praxisnahen Beispielen und Aufgabenstellungen vermittelt. Ab Anfang November steht der Kurs zur Verfügung und kann ab dann jederzeit und in eigenem Tempo absolviert werden.

Einreichung von Förderanträgen im Rahmen der Europäischen Innovationspartnerschaft: Ihre Idee für eine zukunftsfähige Landwirtschaft verwirklichen!

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Die Europäische Innovationspartnerschaft für landwirtschaftliche Produktivität und Nachhaltigkeit (EIP-AGRI) ist ein Konzept der EU zur Förderung von Innovationen in der Landwirtschaft. Ziel ist es, die landwirtschaftliche Produktion bei geringerem Ressourcenverbrauch zu steigern und diese dadurch nachhaltiger zu gestalten.  

Die Fristen zur Einreichung von Projekten im Rahmen der EIP-AGRI werden auf der Digitalen Förderplattform (DFP) der Agrarmarkt Austria (AMA) veröffentlicht.

Förderung von Operationellen Gruppen und Innovationsprojekten der EIP-AGRI (77-06) – der Aufruf für die 1. und 2. Phase in der Fördermaßnahme 77-06 ist geöffnet (Einreichfrist: 23.01.2025). Die folgenden Links führen zu den Aufrufen:

Phase 1

Phase 2

Sie haben Fragen zur Fördermaßnahme EIP-AGRI, haben eine Idee für ein mögliches Innovationsprojekt oder planen bereits die Einreichung?
HIER finden Sie das Team der Innovation Broker und ihr Unterstützungsangebot

 

Landjugend für internationales Engagement mit Österreichischem Jugendpreis geehrt

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Staatssekretärin Claudia Plakolm überreichte im Haus des Meeres in Wien den Jugendpreis in der Kategorie Europäische Initiativen an die Landjugend Österreich. Das siegreiche Erasmus+ Projekt zur Kreislaufwirtschaft „Grow-Eat- Repeat Circular Economy of Food” wurde gemeinsam mit dem Internationalen Committee der Landjugend Kärnten umgesetzt.

Die Landjugend hat den bundesweiten Schwerpunkt Young & International. Der Fokus liegt dabei auf der Organisation von über 450 landwirtschaftlichen Praktika im Ausland pro Jahr.

Auch das Europäische GAP-Netzwerk hat 2024 beim diesjährigen #ARIAwards einen Schwerpunkt zum Thema Jugend. Die Landjugend Österreich ist auch hier mit einem Projekt vertreten und bereits in der engeren Auswahl. Bis zum 1. Dezember kann noch für das Projekt und eine weitere Österreichische Nominierung für einen zusätzlichen Publikumspreis abgestimmt werden.

Die Preisverleihung findet am 4. Dezember in Brüssel statt.

Podcast Netzwerk Zukunftsraum Land – Herausforderung Wasser: Mangel und Überfluss

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Wasser ist unser wichtigstes Gut. Wir nutzen es als Trinkwasser für Mensch und Tier, zur Bewässerung unserer Gärten und Felder, zur Energiegewinnung, als Transportweg und in vielfältigen Anwendungen der Industrie.

Seen, Flüsse und Auen sind Lebensraum für unzählige Tier- und Pflanzenarten und wertvolle Erholungsräume für uns Menschen. Doch dieses Gut befindet sich im Wandel. Die menschgemachte Klimakrise verstärkt Extremwettererlagen; Starkregenereignisse wie auch langanhaltende Trockenphasen werden intensiver und können regional auch häufiger auftreten. Das Jahr 2024 zeigte diese Extreme besonders deutlich: Der Sommer war der heißeste seit Beginn der Messgeschichte und führte vor allem im ohnehin bereits trockenen Nordosten Österreichs zu extremen Dürreschäden in der Landwirtschaft. Auf den heißen und trockenen Sommer folgte Mitte September ein Jahrhunderthochwasser, das finanzielle Schäden in Milliardenhöhe verursachte.

In dieser Folge unseres Podcasts berichtet Monika Mörth, Leiterin der Sektion Wasserwirtschaft im Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Regionen und Wasserwirtschaft, von aktuellen Aktivitäten des Ressorts in diesem Themenfeld und teilt ihre Einschätzungen wie wir als Gesellschaft ­­– Bund, Länder, Gemeinden, Landwirtinnen und Landwirten, Wasserbau, Schulen, Interessensvertretungen, NGOs und viele mehr – mit den neuen Herausforderungen zu unserem wichtigsten Gut, unserem Wasser, umgehen können.

 

WEITERFÜHRENDE LINKS:

Netzwerk–Jahreskonferenz: Kostbare Ressource Wasser – Zum Nachbericht:

https://www.zukunftsraumland.at/netzwerk-zukunftsraum-land-jahreskonferenz-im-zeichen-der-ressource-wasser/

Wasseraktiv: https://www.wasseraktiv.at/
gen blue: https://www.generationblue.at/
Amoore: https://life-amoore.at/

AKIS in Österreich

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Die AKIS-Kooperationsstelle in der GAP-Vernetzungsstelle fördert in Österreich die Weiterentwicklung des Wissens- und Innovationssystems (AKIS) in der Land- und Forstwirtschaft. Ihr Ziel ist die stärkere Vernetzung und Zusammenarbeit bestehender und neuer Akteurinnen und Akteure, um Wissensaustausch und Innovation im ländlichen Raum voranzutreiben.

Wir haben mit Elena-Teodora Miron gesprochen. Sie ist AKIS Expertin der Landwirtschaftskammer Österreich, dort leitet sie unter anderem die Servicestelle für internationale Innovationsprojekte und das Horizon Europe geförderte europaweite Projekt Modern AKIS. Im Netzwerk Zukunftsraum Land ist sie Teil der AKIS Kooperationsstelle.

Was ist das landwirtschaftliche Wissens- und Innovationssystem (AKIS)?

AKIS ist die Organisation und Interaktion von Personen, Organisationen und Institutionen, die Wissen und Innovation für die Landwirtschaft und verwandte Bereiche herstellen und nutzen.

Wofür brauchen wir das AKIS in der Land- und Forstwirtschaft?

Stellen Sie sich Landwirtinnen und Landwirte als Leistungssportlerinnen und Leistungssportler vor. Je nach ihren Fähigkeiten wollen sie bestmögliche Ergebnisse erzielen – in manchen Fällen sogar eine Goldmedaille. Dafür braucht es nicht nur jahrelange Arbeit, sondern auch ein Ökosystem, das mit Innovationen und Kooperation das optimale Umfeld ermöglicht. Es beginnt mit einer guten Ausbildung inklusive Trainingsmöglichkeiten, mit exzellenten Coaches/Beraterinnen und Berater, mit relevanter Weiterbildung um über die neuesten Techniken und wissenschaftlichen Erkenntnisse informiert zu sein, und geht bis hin zur Zusammenarbeit mit Herstellerinnen und Herstellern von neuesten Materialien und Technologien sowie ausreichende Finanzmittel für Investitionen. Maßgeblich zu diesem Ökosystem trägt das AKIS mit Bildung und Beratung, Digitalisierung und Vernetzung bei – letztendlich sind alle Teile des AKIS dafür da, um Landwirtinnen und Landwirte darin zu unterstützen, ihre Ziele zu erreichen.

Welche Rolle spielt AKIS für die landwirtschaftliche Entwicklung? Wofür braucht es eine systemische Betrachtung in der land- und forstwirtschaftlichen Arbeit?

Die Problemstellungen, mit denen sich die Land- und Forstwirtschaft auseinandersetzt, werden immer komplexer mit zahlreichen vernetzten Faktoren, die darauf Einfluss nehmen. Hierfür gibt es nicht die eine, richtige Lösung. Stattdessen braucht es eine systemische Betrachtungsweise. Es müssen je nach Situation und Fragestellung diverse Akteurinnen und Akteure zusammenkommen, die zur Lösung beitragen können. Zudem müssen diese auch die Fähigkeit und den Willen haben, flexibel zu agieren und trotz eines unsicheren Ausgangs zusammenzuarbeiten. Nur so wird man der vorherrschenden Dynamik, der Wissensintensität und  der Interdisziplinarität, die zur Lösungsfindung nötig sind, begegnen können.

Man muss auch anerkennen, dass gegebenenfalls gefundene Lösungen heutzutage kürzer währen als früher. Für diese neue Arbeitsweise bietet die systemische Betrachtung durch AKIS Instrumente und Methoden.

Wie beeinflussen politische Rahmenbedingungen und Förderprogramme die Funktionsweise von AKIS? Welche Rolle spielt die EU-Agrarpolitik dabei?

Auf nationaler Ebene spielt eine gute Aufstellung in allen vier Dimensionen des AKIS (Struktur, Prozesse, Normen, Kapazität und Fertigkeiten) eine wichtige Rolle. Hier sprechen wir von strukturellen Elementen, wie starken Forschungs-, Bildungs- und Beratungsorganisationen sowie Verbänden und anderen Netzwerken, die den Wissensfluss im System effizient und effektiv gestalten. Dabei sind wir in Österreich, als einer der Spitzenreiter in Europa, in einer sehr guten Position. Wir haben ein schlankes und sehr gut funktionierendes AKIS.

Auf europäischer Ebene hat AKIS in der Programmperiode 2023-2027 erstmals als verpflichtender Teil in den GAP-Strategieplänen Einzug gefunden. Dies ist aus mehreren Gründen wichtig: es wurde erstmals ein strategischer Ansatz zur Steuerung und Weiterentwicklung von AKIS von den Mitgliedsstaaten eingebracht, der auch mit entsprechenden GAP-Ressourcen unterstützt wird. Natürlich wenden die Mitgliedstaaten auch beträchtliche Ressourcen, die nicht Teil der GAP-Mittel sind, für ihr AKIS auf. Aber eine kohärente, im Land abgestimmte Handlungsweise hinsichtlich des AKIS, hat das Potenzial, größere Wirkung bei gleichem Ressourceneinsatz zu generieren. Und für jene Länder, die kaum oder nur begrenzte Mittel einsetzen, sind die GAP Mittel eine wichtige Quelle zur Weiterentwicklung ihres AKIS.

Wohin soll sich das AKIS in Österreich entwickeln?

Der österreichische GAP-Strategieplan 2023-2027 hat vier Handlungsfelder für die Weiterentwicklung des AKIS identifiziert:

  • Wissensgenerierung und –Verarbeitung: dadurch sollen die vorhandene Wissensbasis gestärkt, die Praxisrelevanz des Wissens betont und die zielgruppenorientierte Aufbereitung des Wissens erhöht werden
  • Wissenstransfer: mit einer höheren Geschwindigkeit im AKIS, insbesondere durch aktuelle Bildungs- und Beratungsangebote
  • Digitalisierung: mit dem Fokus auf das Vorantreiben der digitalen Transformation der österreichischen Land- und Forstwirtschaft und der Smart Villages
  • Vernetzung: zwischen den AKIS-Akteurinnen und -Akteuren, um Synergien zu nutzen und die Wirkung deren Aktivitäten zu erhöhen.

Mitte 2023 wurde die AKIS-Kooperationsstelle innerhalb des Netzwerks eingerichtet. Welchen Beitrag leistet sie zur Weiterentwicklung des österreichischen AKIS?

Die AKIS-Kooperationsstelle ist als Vernetzungs- und Servicestelle zu verstehen und soll zum Kompetenzaufbau der AKIS-Akteurinnen und AKIS-Akteuren beitragen, sodass künftig die Wissensflüsse zwischen den Akteurinnen und Akteuren optimiert werden und eine bessere Vernetzung stattfinden kann. Die AKIS-Kooperationsstelle arbeitet daran, die Nutzung von Synergien, das Setzen von Aktivitäten zur Weiterentwicklung des AKIS und die Förderung von Wissensaustausch und Innovation zu stärken.

Eine Weiterentwicklung, Strukturierung und Orchestrierung des AKIS ist für alle AKIS-Akteurinnen und AKIS-Akteuren von Vorteil, nützt jedoch vor allem den Akteurinnen und Akteuren aus Forschung, land- und forstwirtschaftlicher Bildung und Beratung, kontinuierlichen Austausch und Interaktion sowohl innerhalb Österreichs als auch über die Landesgrenzen hinaus. Hierdurch werden internationale Innovationstätigkeiten beschleunigt und eine gegenseitige Befruchtung ermöglicht.

Wie werden Innovationen in der Landwirtschaft identifiziert, entwickelt und umgesetzt? Welche Rolle spielt AKIS dabei?

Innovationen können viele Quellen haben: sie kommen aus der Forschung, der Industrie, der Bildung und Beratung und oftmals natürlich aus der Praxis. Wichtig ist, dass das AKIS auch als Innovationsökosystem funktioniert und wertvolle Innovationen schnell bei den Anwenderinnen und Anwendern skalieren können. Dafür braucht es einen guten Wissenstransfer, Unterstützung für die Aufnahme von neuen Technologien, finanzielle Ressourcen und Risikokapital, Rechtssicherheit aber auch Vertrauen zwischen den Akteurinnen und Akteuren. AKIS kann ganz wesentlich durch seine Instrumente, Förderungen aber auch durch Aktivitäten zwischen den Akteurinnen und Akteuren dazu beitragen, ein aktives und gesundes Innovationsökosystem zu leben.

Welche Herausforderungen und Hindernisse bestehen bei der Integration von Wissen und Innovationen in die landwirtschaftliche Praxis?

Durch intelligente Technologien erleben wir eine immer größere Privatisierung des Wissens. Es ist ganz wichtig, qualitatives und praxisrelevantes Wissen offen und leicht verfügbar zu haben, auch im Bereich der Technologielösungen. Ein gutes, stabiles Beratungssystem mit gut ausgebildeten Beraterinnen und Beratern stärt den Wissenstransfer und die Adoption von Innovationen. Auch ein niederschwelliger Zugang zur Bildung mit passgenauen Angeboten für den Wissenstransfer ist wesentlich.  Die Vertrauenswürdigkeit des Wissens wird in Zukunft eine immer größere Rolle spielen. Deswegen sind starke öffentliche Forschungs-, Bildungs- und Beratungsorganisationen, die unbefangen sind, von besonderer Wichtigkeit im zukünftigen AKIS.

Welche Rolle spielen internationale Kooperationen und Wissensaustausch in AKIS? Gibt es bewährte Praktiken aus anderen Ländern, die auf lokale Kontexte übertragen werden können?

 Erfahrungen, und vor allem Fehler, die man nicht selber macht, sind immer wertvoll. Nicht nur durch den Klimawandel stehen wir vor Herausforderungen in den Produktionsbereichen, wo andere Länder schon langjährige Erfahrung haben.  Da  kann man unmittelbar und rasch vom Austausch profitieren. Generell merken wir, dass der Wissensaustausch im AKIS immer einen persönlichen Lernvorteil bringt und auch die beteiligten Organisationen bereichert.

Vielen Dank für das Interview!