Umfrage des EU GAP-Netzwerkes unter Junglandwirt:innen bis 24. März 2025

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Seit vielen Jahren führt die Europäische Kommission Maßnahmen zur Unterstützung des Generationswechsels in der Landwirtschaft und zur Erleichterung des Zugangs junger und neuer Landwirt:innen zur Landwirtschaft im Rahmen der gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) durch. In verschiedenen EU-Mitgliedstaaten werden auch verschiedene nationale oder regionale politische Instrumente eingesetzt, um dasselbe Ziel zu erreichen und gleichzeitig länderspezifische Herausforderungen zu bewältigen.

In diesem Zusammenhang wurde kürzlich von der Generaldirektion Landwirtschaft und ländliche Entwicklung (GD AGRI) eine Studie zur Bewertung der Strategien für den Generationswechsel in den EU-Mitgliedstaaten beim Europäischen Evaluierungs-Helpdesk für die GAP im Rahmen des GAP-Netzes der EU in Auftrag gegeben.

Die Hauptziele dieser Studie bestehen darin, die wichtigsten Herausforderungen für junge und neue Landwirt:innen, die in die Landwirtschaft eintreten oder einzutreten beabsichtigen, und die wichtigsten Hindernisse, die einen Generationswechsel in den Mitgliedstaaten behindern, zu ermitteln. Die Studie zielt auch darauf ab, die Wirksamkeit der im Rahmen der GAP eingesetzten politischen Instrumente zur Unterstützung des Generationswechsels und der auf nationaler oder regionaler Ebene verfügbaren Instrumente zu bewerten.

Als Junglandwirt:in oder angehender neuer Landwirt bzw. angehende neue Landwirtin werden Sie gebeten, an dieser Umfrage teilzunehmen, um Ihre wertvollen Einblicke und Meinungen zu den Herausforderungen zu liefern, mit denen junge und neue Landwirt:innen beim Eintritt in den Agrarsektor konfrontiert sind, und, falls Sie diese genutzt haben, zu den politischen Instrumenten, die Ihnen zur Verfügung stehen, um den Zugang zur Landwirtschaft zu erleichtern.

Mit der Beantwortung des Fragebogens werden Sie einen wertvollen Beitrag zu den Ergebnissen der Studie leisten, die Elemente für die Überlegungen der Kommission zur künftigen EU-Agrarstrategie liefern sollen.

Jetzt in den Podcast „Farm Up Talk“ hineinhören!

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Farm Up Talk #11 – Der Bauernhof als Begegnungsort

Der Bauernhof ist mehr als nur ein Ort der landwirtschaftlichen Produktion – er kann ein lebendiger Begegnungsort sein, der Menschen aus verschiedenen sozialen und demografischen Hintergründen zusammenbringt. In einer zunehmend urbanisierten Welt, in der der Kontakt zur Natur und zu Tieren oft verloren geht, bietet der Bauernhof eine wertvolle Möglichkeit zur Begegnung und zur Wertschöpfung für die Betriebe. Welche Möglichkeiten gibt es dafür? Was sind Herausforderungen? Die gebürtige Niederländerin Nicole Prop hat nach ihrem Studium der Wirtschaft in verschiedenen Ländern gearbeitet. Bevor sie Anfang 2024 an die Hochschule für Agrar- und Umweltpädagogik gekommen ist, wo sie ein Projekt zur Diversifizierung leitet, war sie lange als Geschäftsführerin von Green Care Österreich tätig. In der elften Episode des Farm Up Talk-Podcasts spricht Nicole Prop gemeinsam mit Innovationsberater Peter Stachel über das Thema „Der Bauernhof als Begegnungsort“.

Rückblick zum FSDN-Workshop in Brüssel

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Am 12. Februar 2025 fand in Brüssel ein Workshop zur Umstellung vom Farm Accountancy Data Network (FADN) auf das neue Farm Sustainability Data Network (FSDN) statt. Die Veranstaltung, organisiert vom EU CAP Network und der Europäischen Kommission (DG AGRI), brachte Vertreter:innen von FADN/FSDN-Agenturen, CAP-Manager:innen, Landwirt:innen und weitere Stakeholder zusammen, um zentrale Aspekte des Übergangs zu diskutieren.

Die Einführung des FSDN markiert eine bedeutende Weiterentwicklung der landwirtschaftlichen Datenerhebung in der EU. Während FADN sich primär auf ökonomische Kennzahlen konzentrierte, wird das FSDN auch Umwelt- und Sozialindikatoren erfassen, darunter Treibhausgasemissionen, Biodiversität, Wasserwirtschaft, Arbeitsbedingungen und soziale Inklusion. Damit wird ein umfassenderes Bild der Nachhaltigkeit in der europäischen Landwirtschaft ermöglicht.

Ein Kernthema des Workshops war die Herausforderung der Datenerhebung. Da die Teilnahme am FSDN freiwillig bleibt, wurden Strategien zur Einbindung von Landwirt:innen erörtert, darunter Anreize zur Teilnahme und Maßnahmen zur Reduzierung des Erfassungsaufwands. Zudem wurden Datenschutz, Datenintegration mit bestehenden Systemen und die Harmonisierung der Datenerhebung in den Mitgliedstaaten thematisiert.

Das FSDN soll schrittweise eingeführt werden, mit vollständiger Implementierung bis 2027 und ersten verfügbaren Daten auf EU-Ebene bis 2029. Die Teilnehmer:innen betonten, dass eine erfolgreiche Umsetzung entscheidend für die Evaluierung der GAP-Strategiepläne und die Förderung nachhaltigerer landwirtschaftlicher Praktiken ist.

 

EU-Organic-Awards 2025: Einreichphase gestartet!

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Der EU Bio Award zeichnet herausragende Leistungen in der biologischen Wertschöpfungskette aus und setzt einen Meilenstein für die Zukunft der nachhaltigen Landwirtschaft. Sie haben ein innovatives, nachhaltiges und inspirierendes Projekt? Es schafft einen konkreten Mehrwert für die Produktion und den Konsum von biologischen Erzeugnissen.

Jetzt bewerben und bis 27. April Projekt einreichen!

Dashboard gibt detaillierte Einblicke zu Bodenverbrauch und Versiegelung in Österreich!

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Im Rahmen des vom BML beauftragten Forschungsprojekts „Soil Walks“ wurden Daten zur Flächeninanspruchnahme in einem Dashboard aufbereitet: hier können nun Daten für alle Gemeinden, Bezirke und Bundesländer auf Knopfdruck abgefragt werden. Informationen zum Projekt „Soil Walks“ sind auf der Projektwebsite soilwalks.at und auf dafne.at/projekte/soil-walks zu finden. Das Dashboard findet sich unter dashboard.soilwalks.at

Agroforstsysteme – Nachhaltige Nutzung mit Mehrwert

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Agroforstsysteme kombinieren Gehölze mit landwirtschaftlichen Kulturen und schaffen eine Vielzahl von Vorteilen für Böden, Klima und Biodiversität. Sie schützen den Boden vor Erosion, binden CO₂ und verbessern das Mikroklima, indem sie Temperaturschwankungen ausgleichen und die Verdunstung reduzieren. Dadurch können Landwirtinnen und Landwirte stabilere Erträge erzielen und gleichzeitig zum Klimaschutz beitragen. Zudem entstehen neue Lebensräume für Tiere und Pflanzen, wodurch die Artenvielfalt gefördert wird.

Besonders spannend: Seit 2025 gibt es im Agrarumweltprogramm ÖPUL erstmals eine eigene Fördermaßnahme für Agroforststreifen. Ziel der Förderung ist es, Gehölzreihen gezielt in Ackerlandschaften zu etablieren und somit die nachhaltige Landwirtschaft weiter voranzutreiben. Agroforstelemente wurden bisher bereits als Hecken, Streuobstbestände oder Energieholz gefördert, doch die neue Maßnahme schafft zusätzliche Anreize für Landwirtinnen und Landwirte, Agroforst in ihre Betriebe zu integrieren.

Wer sich für Agroforst interessiert und wissen möchte, wie das System auf dem eigenen Betrieb umgesetzt werden kann, sollte sich jetzt informieren. Weitere Details zu Fördermöglichkeiten und Umsetzung sind auf den Homepages des BML und der Agrarmarkt Austria zu finden. Zudem bietet das LFI Weiterbildungskurse an, um fundierte Kenntnisse über die Umsetzung und Vorteile von Agroforstsystemen zu vermitteln.

Weitere Informationen unter
BM für Land- und Forstwirtschaft
Agrarmarkt Austria
LFI Österreich

Rund 1,4 Milliarden Euro für Österreichs Landwirtschaft

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Am 19. Dezember 2024 erfolgte durch die Agrarmarkt Austria (AMA) die Hauptauszahlung für das Antragsjahr 2024, das zweite Jahr der neuen und reformierten GAP 2023 bis 2027. Dabei wurden wie in der Vergangenheit 100 % der Direktzahlungen (573,1 Mio. €) sowie 75 % des ÖPUL‘s (406,2 Mio. €) und 75 % der Ausgleichszulage für benachteiligte Gebiete (217,9 Mio. €) an die heimischen Betriebe ausgezahlt. Ebenso wurden die Rückvergütung der CO2-Bepreisung für die Jahre 2022–2024 (80,6 Mio. €) und der Bodenbewirtschaftungsbeitrag 2024 (49,9 Mio. €) überwiesen. Insgesamt wurden rund 1,386 Mrd. € ausbezahlt, die auch erstmals zusätzliche nationale Mittel umfassen, die im Zuge des Impulsprogramms für die Landwirtschaft bereitgestellt wurden.

Weitere Informationen zur Hauptauszahlung 2024 sowie dem Impulsprogramm sind auf der BML-Website abrufbar:

Klimatische Schocks: transformative Kraft oder weiter wie bisher?

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Wie stark verändern klimatische Schocks unsere Anpassungsstrategien? Ein Forschungsprojekt, gefördert vom Österreichischen Klima- und Energiefonds, zeigt, warum tiefgreifende Transformationen oft ausbleiben. Anhand von drei Fallstudien wurde das Zusammenspiel von exogenen Schocks, politischen Strategien und individuellen Reaktionen in Bezug auf Klimaresilienz untersucht.

Das Forschungsprojekt „Build Back Better – Leveraging systemic shocks for integrated climate change adaptation and mitigation“, gefördert vom Österreichischen Klima- und Energiefonds, untersuchte anhand von drei Fallstudien das Zusammenspiel von exogenen Schocks, politischen Strategien und individuellen Reaktionen in Bezug auf Klimaresilienz. Eine Fallstudie befasste sich mit den wiederholten Dürreereignissen in der Region Seewinkel. Die qualitativen Interviews mit Landwirt:innen zeigten, dass agronomische und ökonomische Überlegungen die betrieblichen Anpassungsmaßnahmen am stärksten beeinflussen. Hindernisse sind unter anderem fehlende Marktchancen, erwartete negative betriebliche Auswirkungen, unzureichende Maschinenausstattung am Betrieb oder inadäquate Betriebsstrukturen.

Insgesamt zeigten die drei österreichischen Fallstudien, dass weder klimatische noch andere externe Schocks bisher eine bedeutende transformative Wirkung entfalten konnten.

 

#MutSchafftZukunft: Jetzt mitmachen!

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Nur wer nach einer Herausforderung oder Krise wieder aufsteht, Lernerfahrungen ableitet, Korrekturen vornimmt und mutige Schritte in die Zukunft wagt, kann zum Erfolg kommen: es braucht Mut, um unsere Zukunft aktiv zu gestalten!

Unser Jahresmotto 2025: #MutSchafftZukunft – Jetzt mitmachen!

In jedem Arbeitsjahr wird ein Schwerpunktthema oder Motto der Vernetzungsarbeit tiefgehender behandelt – im Jahr 2025 ist es das Motto „Mut schafft Zukunft“. Wir möchten einen kleinen Einblick in die Regionen und Projekte an der Basis bekommen – und bitten Sie, aktiv zu werden und bei unserer Umfrage mitzumachen!

Im Herbst 2025 findet unsere Jahreskonferenz statt, bei der wir eine Region in Österreich besuchen, anhand derer wir dieses Thema näher beleuchten. Dabei zählen wir auf Ihren Input!

Dürfen wir vorstellen? Die Farmfluencer

Innovation
Klimaschutz
Lebensqualität

Vor zwei Jahren hat der Verein Wirtschaften am Land das Projekt farmfluencer.at ins Leben gerufen. Farmfluencer sind junge Bäuerinnen und Bauern, die über soziale Medien Einblicke in die Landwirtschaft geben. 24 Farmfluencer aus ganz Österreich zeigen der Gesellschaft das echte Leben am Hof und erklären, was die österreichische Land- und Forstwirtschaft leistet. Mit authentischen und informativen Beiträgen erreichen sie tausende Menschen und bringen dabei nicht nur die schönen Seiten der Landwirtschaft näher, sondern beleuchten auch die Herausforderungen, mit denen sie tagtäglich konfrontiert sind. Gerade in einer Zeit, in der ein Großteil der Bevölkerung die Verbindung zur Landwirtschaft verloren haben, leisten die Farmfluencer wertvolle Aufklärungsarbeit. Zusammen mit der Jungen Landwirtschaft Österreich (JLW) möchten sie die Agrarkommunikation auf die nächste Stufe heben. Bei diesem gemeinsamen Projekt liegt ein besonderer Fokus auf den Themen Tierwohl, Kreislaufwirtschaft und der Reduzierung von Lebensmittelverschwendung. um das Bewusstsein der breiten Öffentlichkeit zu schärfen und positive Veränderungen zu bewirken.

Wir haben mit Lisa Zanker vom Jahner-Hof über das Thema „Mut“ gesprochen:

Mut bedeutet, auch in unsicheren Zeiten nach vorne zu gehen. Was hat dich dazu bewogen, dich als Farmfluencerin digital zu zeigen und Einblicke in deinen landwirtschaftlichen Alltag zu geben? Wo liegen deine Schwerpunkte?

Ich wollte zeigen, wie vielseitig, modern und innovativ Landwirtschaft heute ist. Viele Menschen haben veraltete oder unrealistische Vorstellungen davon, was es heißt, einen landwirtschaftlichen Betrieb zu führen. Unser Schwerpunkt liegt auf nachhaltiger Bewirtschaftung, Regionalität und der Verbindung von Tradition und Zukunft. Dabei ist uns besonders wichtig zu zeigen, dass Tierhaltung und Fleischkonsum kein Widerspruch sein müssen – es kommt auf die Art und Weise an, wie Tiere gehalten und geschlachtet werden. Mit unseren Inhalten möchte ich Bewusstsein schaffen und gleichzeitig anderen Landwirtinnen und Landwirten Mut machen, sich zu zeigen.

In Zeiten des Klimawandels, wirtschaftlicher Herausforderungen und gesellschaftlicher Veränderungen braucht es innovative Ansätze. Welche mutigen Entscheidungen hast du in deinem Betrieb getroffen, um zukunftsfähig zu bleiben?

Die größte Entscheidung war bisher, den Stall komplett umzubauen, um den Schweinen noch mehr Platz und den Zugang nach draußen zu ermöglichen. Gleichzeitig haben wir unseren Betrieb nachhaltiger ausgerichtet – sowohl ökologisch als auch wirtschaftlich. Ökologisch bedeutet das unter anderem eine regenerative Landwirtschaft mit gesunden Böden, artgerechter Tierhaltung und einem möglichst geschlossenen Nährstoffkreislauf. Wirtschaftlich bedeutet es, neue Wege in der Vermarktung zu gehen und unsere Produktionsweise stetigweiterzuentwickeln. Mut bedeutet für mich, Bestehendes zu hinterfragen und neue Methoden auszuprobieren, auch wenn der Erfolg nicht sofort sichtbar ist.

Veränderungen sind oft mit Unsicherheiten verbunden und manchmal läuft nicht alles nach Plan. Gab es in deinem Berufsalltag Momente des „Scheiterns“ beziehungsweise des Wieder-Aufstehens – und was/ hast du daraus für dich (und deinen Betrieb) gelernt?

Ja, natürlich. In der Landwirtschaft gibt es viele unvorhersehbare Faktoren – Wetterextreme, Marktpreise oder auch betriebliche Umstellungen. Es gab Jahre, in denen Ernten schlechter ausfielen oder Investitionen nicht den gewünschten Erfolg brachten. Wir haben gelernt, dass Scheitern kein Ende ist, sondern ein Lernprozess. Wichtig ist, daraus die richtigen Schlüsse zu ziehen, sich anzupassen und neue Wege zu finden. Manchmal sind es genau diese Herausforderungen, die uns dazu bringen, innovativer zu denken und nachhaltigere Lösungen für unseren Betrieb zu entwickeln. Ebenso ist es entscheidend, Fehler offen zu kommunizieren, denn nur so können wir voneinander lernen und verhindern, dass andere dieselben Fehler machen müssen.

Was gibt dir persönlich Kraft und Zuversicht, trotz der vielen Herausforderungen, mit Leidenschaft und Innovationsgeist in die Zukunft der Landwirtschaft zu blicken?

Es ist die Leidenschaft zur Landwirtschaft, die Freude an der Arbeit und die Gemeinschaft, die uns Kraft gibt. Außerdem sehen wir, dass sich immer mehr Menschen für nachhaltige und innovative Wege interessieren. Das motiviert uns, weiterzumachen. Besonders das direkte Feedback unserer Kund:innen, das wir durch die Direktvermarktung erhalten, gibt uns viel Antrieb. Zu wissen, dass unsere Arbeit geschätzt wird und einen echten Unterschied macht, bestärkt uns in unserem Weg.

Mut ist ansteckend und Vorbilder können viel bewirken. Was würdest du anderen jungen Menschen raten, die sich für die Landwirtschaft interessieren, aber vielleicht Angst vor den Unsicherheiten und Herausforderungen in diesem Beruf haben?

Sich mit anderen zu vernetzen und auszutauschen! Niemand muss den Weg allein gehen, und es gibt viele inspirierende Menschen, die ähnliche Herausforderungen meistern. Außerdem: Traut euch, Fehler zu machen. Sie gehören dazu und bringen euch weiter. Und ganz wichtig: Folgt eurer Leidenschaft! Nutzt Social Media oder andere Plattformen, um eure Geschichte zu erzählen, Erfahrungen zu teilen und die Menschen auf eure Reise mitzunehmen. Die direkte Verbindung mit der Community kann nicht nur motivieren, sondern auch neue Perspektiven und Chancen eröffnen.

Gibt es Momente, in denen du spürst, dass es als Frau in der Landwirtschaft besonderen Mut braucht? Wenn ja, wie gehst du damit um?

Ja, es gibt Situationen, in denen man sich als Frau besonders beweisen muss – sei es im technischen Bereich, bei der Übernahme von Entscheidungsrollen oder wenn patriarchale Strukturen infrage gestellt werden. Für uns ist Gleichberechtigung nicht nur ein Schlagwort, sondern gelebte Realität. Sebastian und ich führen eine Ehe, in der wir gleichberechtigt sind -sei es am Hof oder beider Kinderbetreuung und dem Haushalt. Partnerschaft auf Augenhöhe ist für uns selbstverständlich und zeigt, dass traditionelle Rollenbilder längst überholt sind. Und genau das motiviert mich, laut und sichtbar zusein. Frauen haben die Landwirtschaft über Generationen hinweg mitgetragen, oft im Hintergrund – das muss sich ändern. Wir sind nicht nur Mitgestalterinnen, sondern Wegbereiterinnen einer zukunftsfähigen Landwirtschaft. Ich lasse mich nicht von alten Denkmustern bremsen, sondern kämpfe aktiv für eine Branche, in der Frauen gleichberechtigt mitentscheiden und führen. Landwirtschaft gehört uns allen – und es wird Zeit, dass wir als Frauen den Platz einnehmen, der uns zusteht.

Was bedeutet „Mut“ für dich persönlich?

Mut bedeutet für mich, den eigenen Weg zu gehen – auch wenn er unkonventionell ist. Es bedeutet, Neues zu wagen, Fehler als Chance zu sehen und sich nicht von Zweifeln oder äußeren Erwartungen aufhalten zu lassen. Vor allem aber bedeutet Mut, mit Herzblut für das zu stehen, woran man glaubt.

Lisa Zanker im Interview mit Stephanie Topf, Öffentlichkeitsarbeit, Netzwerk Zukunftsraum Land