Nachbericht: Mentale Gesundheit in der Landwirtschaft im Fokus

Lebensqualität

Am 9. Oktober 2025 fand in Salzburg die Tagung zum Thema „Mentale Gesundheit in der Landwirtschaft im Fokus“, organisiert vom Netzwerk Zukunftsraum Land, statt. Rund 70 Teilnehmende aus Beratung, Landwirtschaft und Forschung kamen zusammen, um sich über psychische Gesundheit, Herausforderungen im landwirtschaftlichen Alltag und praxisnahe Lösungsangebote zu informieren. Die Tagung bot Raum für Austausch, fachlichen Input und praktische Ansätze, um mentale Gesundheit als festen Bestandteil einer nachhaltigen Landwirtschaft zu verankern. Damit verband die Veranstaltung fachliche Information mit persönlicher Stärkung – und zeigte: Wer seelisch gesund bleibt, kann Herausforderungen im Berufs- und Familienalltag besser begegnen.

Christoph Pieh, Leiter des Departments der Universität für Weiterbildung Krems, betonte eindrücklich die Bedeutung mentaler Gesundheit und deren Relevanz für die Gesamtbevölkerung. Er zeigte in seinem Vortrag auf, dass der Körper und die Psyche sehr eng verbunden sind und Wechselwirkungen möglich sind.

Ein besonderer Höhepunkt der Veranstaltung war die erstmalige Präsentation der GAP-Evaluierungsstudie „Soziale und psychische Belastungen der österreichischen Land- und Forstwirt:innen und die Bedeutung von Unterstützungsangeboten zur Verbesserung der bäuerlichen Lebensqualität“, die im Auftrag des BMLUKs von L&R Sozialforschung erstellt und von Projektleiterin Nadja Bergmann vorgestellt wurde. Die Studie verdeutlicht die vielfältigen Herausforderungen, denen Land- und Forstwirt:innen gegenüberstehen: von körperlichen und psychischen Belastungen über soziale Schwierigkeiten bis hin zu wirtschaftlichen Unsicherheiten. Faktoren wie klimabedingte Ernteausfälle, steigende Preise, fehlende Arbeitskräfte und Nachfolger:innen erschweren den Alltag zusätzlich.

Darüber hinaus wurde eine zweite wichtige Studie von Elke Humer von der Universität für Weiterbildung Krems vorgestellt, die sich mit der psychischen Gesundheit im landwirtschaftlichen Beruf auseinandersetzt. Der Vergleich mit der Allgemeinbevölkerung zeigt deutlich, dass Landwirt:innen häufiger unter psychischen Erkrankungen leiden – darunter Depressionen, Ängste, Schlaflosigkeit und ein hohes Stressniveau.

Frau Deutschmann-Hietl, Beraterin bei „Lebensqualität Bauernhof“ Salzburg skizzierte die spezifischen Herausforderungen in der Landwirtschaft und ging insbesondere auf zwischenmenschliche Themen ein. Sie hob Generationenkonflikte, Hofübergaben sowie die Vermischung von Arbeit und Freizeit als zentrale Belastungsfaktoren hervor.

Am Nachmittag berichtete Manfred König, Lebens- und Sozialberater sowie selbst Landwirt, über die Tabuisierung von mentalen Belastungen speziell bei Männern und die Schwierigkeit, Zugang zu dieser Zielgruppe zu finden. Er zeigte konkrete Anregungen zur Enttabuisierung auf.

Josef Stangl, Berater bei HOF.Leben, erläuterte die Handlungsspielräume und Abgrenzungsmöglichkeiten von Berater:innen: Was kann tatsächlich beeinflusst werden, was übersteigt meine Beratungskompetenz und wie gelingt der Zugang zu den Gesprächspartner:innen?

Abschließend präsentierten sechs Initiativen und Projekte aus drei Ländern ihre Angebote zum Thema „Mentale Gesundheit von Landwirt:innen“ auf dem Markt der Initiativen. Unter anderem wurden folgende Projekte vorgestellt:

– Happy am Hof – Zusammenarbeitsprojekt

– Betriebshilfe von Maschinenring
– Beratungsangebote von “Lebensqualität Bauernhof”
– Gesundheitsangebote der SVS
– Beratungsangebote der Bundesarbeitsgemeinschaft Familie und Betrieb aus Deutschland
– Gesundheitsangebot der SVLFG (Sozialversicherung für Landwirtschaft, Forsten und Gartenbau,
Deutschland
– Beratungsangebote der Südtiroler Bäuerinnenorgansation

Die Tagung hat gezeigt, dass der offene Dialog und die vielfältigen Vernetzungsmöglichkeiten entscheidend dazu beitragen, Lösungsansätze weiterzuentwickeln und mentale Gesundheit langfristig in der Landwirtschaft zu verankern.

Kooperation als Schlüssel für eine zukunftsfähige Landwirtschaft: Treffen von Expert:innen aus 22 Mitgliedstaaten

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Kooperation gilt als zentrales Instrument, um landwirtschaftliche Betriebe widerstandsfähiger, wettbewerbsfähiger und nachhaltiger zu gestalten.

Durch gemeinsames Nutzen von Wissen, Ressourcen und Infrastruktur können insbesondere kleinere und neu gegründete Betriebe ihre Marktposition stärken, Kosten senken und Innovationen vorantreiben. Kooperationen eröffnen darüber hinaus den Zugang zu Finanzierungsmöglichkeiten, neuen Technologien und Beratungsleistungen – entscheidende Faktoren in Zeiten ökonomischer, ökologischer und demografischer Herausforderungen.

Ende September 2025 fand das erste Treffen der EU CAP Network Thematic Group mit dem Titel “Unlocking the Potential of Cooperation” statt. Unter der Leitung des EU-GAP-Netzwerks diskutierten rund 40 Expertinnen und Experten aus 22 EU-Mitgliedstaaten über Ansätze, wie Kooperationen in der Landwirtschaft durch die Gemeinsame Agrarpolitik (GAP) gezielt gestärkt werden können.
Ziel der Arbeitsgruppe ist es, den Beitrag kooperativer Ansätze zur Wettbewerbsfähigkeit, Resilienz und Nachhaltigkeit landwirtschaftlicher Betriebe zu analysieren und zentrale Erfolgsfaktoren für wirksame Unterstützungsmaßnahmen zu identifizieren.

Schwerpunkte des ersten Treffens

Im Mittelpunkt des Austauschs standen drei zentrale Themenbereiche:

  • Erfahrungsaustausch zu Formen landwirtschaftlicher Kooperationen
  • Bewertung der Wirksamkeit bestehender GAP-Instrumente (Artikel 77 und 78)
  • Entwicklung von Empfehlungen zur Verbesserung von Unterstützungsmaßnahmen

Die im Rahmen der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) verfügbaren Instrumente zur Unterstützung von Kooperationen wurden von Margherita Muzzillo (DG AGRI) vorgestellt. Ergänzend dazu präsentierten Vertreter:innen bestehender Kooperationen aus mehreren Mitgliedstaaten praxisnahe Beispiele, die veranschaulichten, wie unterschiedliche Kooperationsmodelle in der Praxis bereits erfolgreich umgesetzt werden und welchen Mehrwert sie für landwirtschaftliche Betriebe schaffen.

Praxisbeispiele aus Schweden, Lettland und dem europäischen Netzwerk handwerklicher Käsereien

Mattias Gotting (Swedish Board of Agriculture) veranschaulichte, dass Kooperationen in Schweden – etwa in Form von Genossenschaften mit Marktanteilen von bis zu 95 % im Milchsektor – wesentlich zur Wettbewerbsfähigkeit beitragen.
Charlotte Gohier (FACE Network) stellte die europäische Zusammenarbeit handwerklicher Käseproduzent:innen vor, die mit begrenzten Mitteln, aber starkem Engagement erfolgreich Interessenvertretung betreiben.
Liene Feldmane (Latvian Rural Advisory and Training Centre) betonte die zentrale Rolle der landwirtschaftlichen Beratung beim Aufbau von Vertrauen und Wissen – beides wesentliche Voraussetzungen für funktionierende Kooperationen.

Diskussion zu Erfolgsfaktoren und Handlungsbedarf

Im Anschluss an die Impulsbeiträge erarbeiteten die Teilnehmenden in Kleingruppen Erfolgsfaktoren, mit denen Kooperationen die Wettbewerbsfähigkeit, Widerstandsfähigkeit und das Wachstum landwirtschaftlicher Betriebe stärken können. Zudem wurde diskutiert, inwiefern die bestehenden GAP-Instrumente das vorhandene Kooperationspotenzial in der europäischen Landwirtschaft bereits aktivieren – und wo noch Verbesserungspotenzial besteht.

Fazit und Ausblick

Das Treffen machte deutlich, dass Kooperationen in der Landwirtschaft einen wesentlichen Hebel für Wettbewerbsfähigkeit, Innovation und nachhaltige Entwicklung darstellen. Erfolgreiche Beispiele aus Schweden, Lettland und dem FACE Network unterstreichen, wie wichtig geeignete Rahmenbedingungen, gezielte Förderinstrumente und engagierte Beratung sind.
In den kommenden Monaten wird die Thematic Group ihre Arbeit fortsetzen und konkrete Handlungsempfehlungen zur Stärkung kooperativer Ansätze im Rahmen der GAP entwickeln. Dabei sollen bewährte europäische Erfahrungen zusammengeführt und in einen breiteren Kontext gestellt werden.

Österreichische EIP-AGRI-Gruppen setzen ein starkes Zeichen im EU-FarmBook

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Die Landwirtschaftskammer Österreich (LKÖ) ist seit 2022 als Botschafterin Teil des Horizon-Europe-Projekts EU-FarmBook – einer EU-weiten Initiative, die darauf abzielt, praxisnahe Ergebnisse aus landwirtschaftlicher Forschung und Innovation dauerhaft zugänglich zu machen. Im Mittelpunkt steht der Aufbau einer zentralen, mehrsprachigen Wissensplattform, die Landwirt:innen, Berater:innen, Ausbildner:innen und politischen Entscheidungsträger:innen als wertvolle Informationsquelle dient.

Ein besonderer Erfolg: Mittlerweile ist rund die Hälfte aller österreichischen EIP-AGRI-Operationellen Gruppen in EU-FarmBook vertreten und weitere sind gerade dabei, ihre Ergebnisse hochzuladen. Das ist ein wichtiger Beitrag zur Sichtbarkeit heimischer Innovationsarbeit auf EU-Ebene und ein deutliches Zeichen dafür, wie engagiert Österreich seine Expertise in die europäische Wissenslandschaft einbringt.

Als nationale Botschafterin unterstützt die LKÖ EIP-Gruppen aktiv bei der Veröffentlichung ihrer Projektergebnisse in EU-FarmBook. So wird sichergestellt, dass praxistaugliches Wissen nicht verloren geht, sondern auch über die Projektlaufzeit hinaus auf europäischer Ebene verfügbar bleibt – und das in allen EU-Sprachen, dank automatischer Übersetzung auf der Plattform.

Was ist das EU-FarmBook?

EU-FarmBook ist eine digitale Plattform, die den Transfer von Forschungsergebnissen in die Praxis erleichtert. Sie stellt Wissen aus EU-geförderten Projekten (zum Beispiel Horizon 2020, Horizon Europe, EIP-Agri) als Texte, Videos, digitale Werkzeuge oder Praxisanleitungen zur Verfügung. Die Inhalte sind leicht auffindbar, verständlich aufbereitet und sofort nutzbar.

Die Vorteile auf einen Blick:

  • Langfristige Sichtbarkeit von Projektergebnissen
  • Automatische Übersetzung in allen EU-Sprachen
  • Zugang zu einem EU-weiten Publikum

Mit dem EU-FarmBook entsteht eine europäische Plattform, die Brücken zwischen Forschung und Praxis baut – und Österreich leistet dabei, unter der Leitung der Landwirtschaftskammer Österreich, einen wichtigen Beitrag zur Weiterentwicklung und Nutzung dieser Drehschreibe.

Nachlese: Herbst-Bodenforum 2025 – Funktionen unserer Böden – Boden lebendig und gesund erhalten!

Klimaschutz
Lebensmittelversorgung
Natürliche Ressourcen

Das Herbst-Bodenforum 2025 widmete sich umfassend den Themen Bodenfunktionen, Bodenbewertung, Flächenverbrauch und dem Soil Monitoring Law. Eine Exkursion zur LFS Winkelhof zeigte praxisnah die Rekultivierung von ehemals versiegelten Flächen eines Schulgeländes und die damit einhergehende bodenkundliche Baubegleitung. In der Tagung wurde die zentrale Bedeutung gesunder Böden zur Erbringung von Ökosystemleistungen wie Wasserreinigung, Klimaschutz und Ernährungssicherheit betont. Besonders in Salzburg ist der nutzbare Boden pro Einwohner knapp, was Abhängigkeiten von externen Flächen schafft. Ein weiterer Schwerpunkt lag auf Mooren als wertvolle Kohlenstoffspeicher und ihrer Wiedervernässung.

Bodendaten liefern den österreichischen Bundesländern Entscheidungsgrundlagen für Raumplanung und Umweltprüfungen. Allerdings fehlen oft rechtliche Bindungen, wodurch trotz negativer Bewertungen Bodenversiegelungen erfolgen können. In der Planungspraxis bestehen zudem große Datenlücken, insbesondere in Gebirgsregionen, und die bodenkundliche Baubegleitung ist meist noch nicht verpflichtend. In der Diskussion wurde deutlich, dass effektiver Bodenschutz klare gesetzliche Vorgaben, politische Priorität und gesellschaftliche Akzeptanz braucht, um über reine Empfehlungen hinauszugehen und den Wert der Böden für Mensch und Umwelt nachhaltig zu sichern.

Eine ausführliche Zusammenfassung der Tagung sowie die Präsentationen finden Sie im Download-Bereich.

BAB Report: Investitionsförderungen aus Geschlechterperspektive

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In der Förderperiode 2014–2020 flossen bis Ende 2023 rund 9,7 Milliarden Euro über das Programm für die Entwicklung des ländlichen Raumes (Programm LE 14–20) in ländliche Regionen. Aus geschlechterspezifischer Perspektive untersucht diese Arbeit, in welchem Ausmaß (Betriebe, Förderfälle und -summen) Frauen und Männer in den VHA 4.1.1 – „Investitionen in die landwirtschaftliche Erzeugung“ und 6.4.1 – „Diversifizierung hin zu nicht-landwirtschaftlichen Tätigkeiten“ partizipiert haben. Die Auswertung der Daten erfolgt unter Berücksichtigung sozioökonomischer, naturräumlicher und zeitlicher Kriterien. Die Ergebnisse zeigen, dass von Frauen geleitete Betriebe in einem geringeren Ausmaß in der VHA 4.1.1 partizipieren – verglichen sowohl zur Grundgesamtheit als auch zu von Männern geführten Betrieben.

Hinsichtlich der Art der Investitionen (Fördergegenstände) bestehen hingegen keine wesentlichen Unterschiede zwischen den Geschlechtern. In der VHA 6.4.1 ist die Teilnahmerate mit 1% der Betriebe der Grundgesamtheit generell sehr gering. Auch hier ist eine geringere Beteiligung von Frauen im Vergleich zu Männern und zur Grundgesamtheit zu beobachten. Um das Thema Gleichstellung von Frauen und Männern umfassend zu beleuchten und in weiterer Folge zu verankern, sind deshalb einerseits weiterführende, geschlechterspezifische Studien notwendig. Andererseits wären im Rahmen des künftigen österreichischen GAP-Strategieplans 2028+ die Entwicklung von gezielten Fördermöglichkeiten und unterstützende Strukturen für Frauen anzudenken.

ÖPUL-Evaluierung: Zeitliche Entwicklung von 1991 bis 2022 und aktueller Status der Bodenparameter auf Ackerland in Österreich

Natürliche Ressourcen

Auf Basis vielfältiger Datensätze wurden regionale Unterschiede bis auf Gemeindeebene sichtbar gemacht und praxisrelevante Erkenntnisse für Politik, Beratung, Wissenschaft und Landwirtschaft gewonnen. Besonders Maßnahmen wie „System Immergrün“ und „Zwischenfruchtanbau“ erweisen sich als wirksame Hebel für höhere Humusgehalte, Stickstoffnachlieferung und Kohlenstoffspeicherung.

 

EU-Förderung über Cascade Funding – unkompliziert und zugänglich

Innovation
Cascade Funding (auch Financial Support to Third Parties – FSTP) ist ein Instrument innerhalb von Horizon Europe – Projekten. Dabei werden Mittel aus großen EU-Forschungsprojekten in Form kleinerer, themenspezifischer Ausschreibungen direkt an Dritte weitergegeben – zum Beispiel an Gemeinden, Leader-Regionen, Start-ups, KMU, NGOs, Kultureinrichtungen oder Forschungseinrichtungen.

Im Vergleich zur regulären EU-Förderlogik ist der Zugang deutlich vereinfacht. Die Ausschreibungen sind niederschwellig gestaltet, die Verfahren unbürokratisch und die Bearbeitungszeiten kurz. Dadurch können kleinere Initiativen oder Einzel- und Konsortialprojekte (von ca. 1.000 bis 150.000 Euro) gezielt gefördert werden – insbesondere, wenn sie innovative Ansätze im Bereich Forschung, Bildung, Umwelt oder Kultur verfolgen.

 

Die Themenbereiche Boden und Wasser haben besonders viele offene Ausschreibungen.

Zehn neue Projekte in der Förderschiene 77-03 genehmigt

Innovation
Klimaschutz
Natürliche Ressourcen

Durch die neue Fördermaßnahme 77-03 im nationalen GAP-Strategieplan 2023-2027 sollen „Ländliche Innovationsnetzwerke“ (LIN) als neuartige Kooperationen in einer Region aufgebaut sowie „Ländliche Innovationspartnerschaften“ (LIP) zur Durchführung konkreter Projekte umgesetzt werden. 

Während die Ländlichen Innovationsnetzwerke die Grundlage für Zusammenarbeit und Ideenaustausch im ländlichen Raum schaffen, setzen die darauf aufbauenden Ländlichen Innovationspartnerschaften konkrete Innovationsprojekte um, mit dem Ziel, neue Produkte, Dienstleistungen und Geschäftsmodelle zu entwickeln. Mittlerweile wurden 20 LIN- und LIP-Projekte genehmigt. Unter der Moderation des Teams der Innovationsbrokerage konnten sich die Projektverantwortlichen im April 2025 erstmals im Rahmen eines Online-Workshops vernetzen und Gemeinsamkeiten und Anknüpfungspunkte für mögliche Synergien identifizieren. Hier werden zehn der 20 Projekte näher vorgestellt:

LandLABOR: Ein Innovationsnetzwerk für das Innviertel

Das LandLABOR Innviertel will die regionale Kreislaufwirtschaft im Innviertel stärken und fokussiert sich im Speziellen auf die Ressourcen Lebensmittel, Boden und Baukultur sowie Rohstoffe. Durch die branchenübergreifende Vernetzung von Unternehmen, Bildungseinrichtungen und Gemeinden sollen Wissenstransfer, Zusammenarbeit und Lösungsentwicklung gefördert werden.

Das LandLABOR Innviertel verfolgt einen neuartigen, ganzheitlichen Ansatz zur nachhaltigen Regionalentwicklung. Die Innovation liegt in der systematischen Verbindung unterschiedlichster Akteurinnen und Akteure – von Landwirtschaft, Unternehmen, Bildungseinrichtungen bis hin zu Gemeinden – und über Wertschöpfungsbereiche hinweg. Anstelle isolierter Einzelprojekte wird ein dynamisches Netzwerk geschaffen, das Ideen bündelt, Kooperationen ermöglicht und neue Geschäftsmodelle hervorbringt.
Das Besondere liegt in der konsequenten Fokussierung auf eine regionale Kreislaufwirtschaft: Wertschöpfungsketten werden zurück in die Region verlagert, wodurch die Abhängigkeit von globalen Märkten abnimmt und mehr Wertschöpfung vor Ort verbleibt. Gleichzeitig werden durch Recycling, Ressourcenschonung und nachhaltige Bauweisen ökologische und ökonomische Potenziale verbunden. Abfälle werden als Ressourcen verstanden, wodurch nicht nur Umweltbelastungen reduziert, sondern auch Innovationen in Logistik, Produktion und Vermarktung angestoßen werden.
Besonders innovativ ist die thematische Breite: von gesunder Lebensmittelproduktion über Bodenschutz und ökologische Baukultur bis hin zur hochwertigen Verarbeitung regionaler Rohstoffe. Dadurch entstehen vielfältige Anknüpfungspunkte für Unternehmen, Start-ups und Bildungseinrichtungen. In Kombination mit Digitalisierung und neuen Technologien eröffnet das Netzwerk innovative Geschäftsmodelle, die Arbeitsplätze schaffen, die Wettbewerbsfähigkeit der Region erhöhen und das Innviertel als Vorreiter für nachhaltige Innovationen positionieren.

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Stell dir vor Labor – Ländliches Innovationsnetzwerk Vöckla-Ager

Das Stell dir vor Labor fördert die Vernetzung verschiedener Akteurinnen und Akteure in der Region Vöckla-Ager. Durch Workshops, Projektwerkstätten, Mentoring und ein mobiles Pop-up Innovationslabor werden Experimentierräume geschaffen, in denen Bürgerinnen und Bürger, Gemeinden, Vereine, Landwirtinnen und Landwirte sowie Unternehmerinnen und Unternehmer gemeinsam Lösungen entwickeln, testen und umsetzen können.

Die Innovation des Stell dir vor Labors liegt in der Verbindung von sozialer Innovation mit einem regionalen Inkubator-Ansatz. Da Innovationsprozesse oft in urbanen Zentren stattfinden, soll bewusst im ländlichen Raum eine Plattform geschaffen werden, die Menschen ermutigt, ihre Ideen einzubringen und gemeinsam weiterzuentwickeln. Entscheidend ist dabei der niederschwellige Zugang: Mit dem mobilen Pop-up Innovationslabor wird aktiv auf die Gemeinden zugegangen, um die Menschen dort abzuholen, wo sie sind, um so neue Räume für Begegnung und Beteiligung zu schaffen.

Anstatt einzelne Projekte isoliert zu fördern, soll eine Innovationskultur aufgebaut werden. Mut, Neugier und Vorstellungskraft stehen im Mittelpunkt und werden durch erprobte Methoden erlebbar gemacht. Diese Methoden umfassen Design Thinking, Business Model Canvas sowie Co-Creation- und Prototyping-Formate, die in Workshops und Projektwerkstätten eingesetzt werden. Ergänzend dazu werden mit Impulsvorträgen, Mentoring und Exkursionen Gelegenheiten angeboten, neue Perspektiven kennenzulernen und innovative Ansätze direkt in die Gemeinden zu tragen.

Das Stell dir vor Labor soll als Katalysator für soziale Innovationen in einer ländlichen Region wirken, die stark von traditionellen Strukturen geprägt ist. Es sollen Perspektiven für eine nachhaltige Entwicklung eröffnet werden, indem bestehende Ressourcen und Potenziale sichtbar gemacht und verbunden werden. Das Labor soll neue Projekte anstoßen, die das soziale Gefüge stärken, neue Formen des Miteinanders erproben und den Wandel aktiv gestalten.

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Innovationsnetzwerk Murau Murtal „KRAFT:werk“

Das Innovationsnetzwerk Murau Murtal „KRAFT:werk“ versteht sich als eine Plattform für den wechselseitigen Austausch der regionalen Akteurinnen und Akteure zur Entwicklung von innovativen Projektpartnerschaften. Es wird ein Entwicklungsumfeld geschaffen, das nachhaltige Innovationsaktivitäten fördert. Übergeordnetes Ziel ist es, zur frauenfreundlichsten Region Österreichs zu werden.

Die Region Murau Murtal soll zu einer Wirtschaftsregion werden, in der Frauen nicht nur mitarbeiten, sondern aktiv als Innovatorinnen und Unternehmerinnen mitgestalten. Regionale Akteurinnen und Akteure aus Wirtschaft, Politik, Bildung und Zivilgesellschaft schließen sich zusammen, um Rahmenbedingungen zu schaffen, die Gleichstellung fördern, Vielfalt stärken und nachhaltiges Wachstum ermöglichen.

Vernetzung und Community Building sind zentrale Hebel für die Stärkung der Frauen in der Region als Gestalterinnen, Entscheiderinnen und Unternehmerinnen. Sie schaffen neue Perspektiven, ermöglichen gegenseitige Unterstützung und tragen zur regionalen Entwicklung bei – sowohl sozial als auch wirtschaftlich. Zentrale Aufgabe im Projekt ist es, die Sichtbarkeit von Frauen und ihrer Leistungen in der Region zu steigern sowie Vertrauen und gemeinschaftliches Engagement in der Region durch lokale Events und die Teilnahme an Netzwerkaktivitäten zu schaffen.

Es werden Orte wie das ‚Impact Labor‘ als Ideenschmiede oder die Veranstaltung ‚Innovation und Nachhaltigkeit‘ mit Zukunftsimpulsen für einen gemeinsamen Ideenraum umgesetzt, an denen ausprobiert und experimentiert werden kann. Der Arbeitszugang im Projekt versteht Frauen als zentrale Innovatorinnen und Zukunftsgestalterinnen, die mit ihrer Arbeit, ihrem Unternehmerinnengeist und sozialem Engagement die Region vitalisieren und weiterentwickeln.

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LINK – Ländliches Innovationsnetzwerk regio³ Kitzbühel

Das Ländliche Innovationsnetzwerk regio³ Kitzbühel (LINK) zielt darauf ab, Unternehmen, Gründerinnen und Gründer, Kultur- und Sportinitiativen sowie Landwirtinnen und Landwirte durch neue Kooperationen und Impulse zu vernetzen. LINK wird dabei als zentrale Anlaufstelle für Ideen fungieren, Leuchtturmprojekte fördern und dazu beitragen, regionale Potenziale nachhaltig zu entwickeln und sichtbar zu machen.

LINK verfolgt einen ganzheitlichen Ansatz von Innovation, der sie nicht nur auf technologische Entwicklungen reduziert, sondern als umfassenden Prozess versteht, der Wirtschaft, Gesellschaft, Kultur und Umwelt einbezieht. Der innovative Charakter des Projektes besteht darin, dass für die ländliche Region Kitzbühel eine strukturierte Plattform geschaffen wird, die verschiedene Akteurinnen und Akteure – Unternehmen, Gründerinnen und Gründer, Landwirtinnen und Landwirte, Kultur, Sport, Gemeinden und die Zivilgesellschaft – vernetzt und zur gemeinsamen Entwicklung befähigt.

Es soll eine Innovationskultur etabliert werden, etwa durch niederschwellige Zugänge, praxisnahe Veranstaltungen und sichtbare Leuchtturmprojekte, die den Nutzen von Innovation unmittelbar erlebbar machen. Gründerinnen und Gründer sollen ein attraktives Umfeld finden, das digitale und nachhaltige Geschäftsmodellentwicklungen fördert. Gleichzeitig werden Zukunftsthemen wie New Work, Kreislaufwirtschaft, Resonanz- und Kulturtourismus oder die Verbindung von Kunst und Sport integriert – und damit in einem ländlichen Raum verankert, der bislang stark von traditionellen Strukturen geprägt war.

LINK möchte sektorale Grenzen überwinden und die regionale Zusammenarbeit stärken. So soll ein lebendiges Ökosystem entstehen, das sowohl bestehende Unternehmen als auch neue Akteurinnen und Akteure inspiriert. Die Region wird dadurch attraktiver für junge Talente, digitale Nomaden und Menschen mit Mehrfachverortung. Mit LINK wird ein Modell geschaffen, wie ländliche Regionen ihre Innovationsfähigkeit systematisch und nachhaltig steigern können – als Vorbild weit über Tirol hinaus.

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Nachhaltiger Ressourcenmarktplatz – Aufbau eines ländlichen Innovationsnetzwerks im Waldviertel

Mit dem Projekt ‚Nachhaltiger Ressourcenmarktplatz‘ wird im Waldviertel ein ländliches Innovationsnetzwerk aufgebaut, das Energieautonomie, Waldgesundheit, Biodiversität und altersgerechtes Leben fördert. Durch gezielte Vernetzung von regionalen Akteurinnen und Akteuren werden innovative Lösungen entwickelt, die die regionale Wertschöpfung stärken, die Resilienz erhöhen und nachhaltige Entwicklung ermöglichen.

Durch den Aufbau eines ländlichen Innovationsnetzwerks werden erstmals zentrale Zukunftsthemen des Waldviertels – Energie, Waldökologie, Biodiversität und altersgerechtes Bauen – systematisch miteinander verknüpft. Das Projekt hebt sich durch seine integrative Herangehensweise ab: Es bringt Landwirtinnen und Landwirte, Unternehmen, Bildungseinrichtungen, junge Menschen, Künstlerinnen und Künstler sowie Forschungspartnerinnen und Forschungspartner zusammen, um gemeinsam an praktischen Lösungen für die Herausforderungen des ländlichen Raums zu arbeiten.

Ein jährliches Fachsymposium sowie zielgerichtete Workshops im Rahmen der Messe für eine lebenswerte und sichere Zukunft (BIOEM) werden Raum für Austausch, Co-Creation und Projektentwicklung schaffen. Ergänzt wird dies durch die Entwicklung digitaler Werkzeuge wie eines Informations-Chatbots zu erneuerbarer Energie. Besonders innovativ ist die interdisziplinäre Einbindung von Jugendlichen und Kunstschaffenden, die neue Denkweisen und kulturelle Perspektiven einbringen.

Das Projekt fördert nicht nur die Entwicklung konkreter Lösungen, sondern auch deren Umsetzung durch begleitende Beratung, gezielte Projektentwicklung wie z. B. LIP-Anträge und intensive Öffentlichkeitsarbeit. Dadurch entstehen modellhafte Prozesse für die nachhaltige Regionalentwicklung, die auch auf andere Regionen übertragbar sind. Die Verbindung von Digitalisierung, regionalem Wissen und kreativen Ansätzen macht das Projekt zukunftsweisend.

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Kreislaufregion Melk-Scheibbs – Ländliches Innovationsnetzwerk

Das Ziel des Projektes ‚Kreislaufregion Melk-Scheibbs‘ besteht darin, interdisziplinäre Partnerinnen und Partnern in der Region zusammenzuführen und innovative Regionalprojekte in sieben Handlungsfeldern zu initiieren und in die Umsetzung zu bringen. Es wird ermutigt, im Rahmen des Innovationsnetzwerkes zu experimentieren und Neues auszuprobieren, das außerhalb eines solchen Projektes eher nicht riskiert würde.

Die sieben thematischen Handlungsfelder sind

(1) Organischer Stoffkreislauf – Verwertung,

(2) Bioreststoffe,

(3) Regenerative Landwirtschaft,

(4) Protein-Wertschöpfungskette,

(5) Greening the Gas – Regionales Biogas,

(6) Klimaschonende Logistik,

(7) Pyrolytische Karbonisierung – Wertschöpfungskette Biokohle und

(8) Plastikreduktion – Maßnahmenbündel Kunststoffe.

 

Mit einem Expert:innenenbeirat, der alle sieben thematischen Handlungsfelder abdeckt, wurden anhand einer Trendanalyse für jedes Handlungsfeld Projektideen entwickelt, die vom LIN-Management in der Projektlaufzeit von 3 Jahren umgesetzt werden.

Ein konkretes Projektbeispiel ist die ‚Marktgärtnerei‘: Über einen Crowd-Innovation-Wettbewerb wurden online kreative Ideen gesammelt, wie sich diese Gemüseanbauform in der Region etablieren lässt. Parallel dazu entstand am Gelände der Messe Wieselburg gemeinsam mit Schülerinnen und Schülern des Francisco Josephinum ein Schaugarten, der im Rahmen der Ab-Hof-Messe und der Wieselburger Messe der Bevölkerung präsentiert wurde. Alle eingereichten Ideen wurden einer Fachjury vorgelegt, die die besten Ideen auswählte. Bei der Eröffnung der Messe „Land-Forst-Jagd“ besuchten Niederösterreichs Landeshauptfrau Mag. Johanna Mikl-Leitner und der Bundesminister für Land- und Forstwirtschaft, Klima- und Umweltschutz, Regionen und Wasserwirtschaft, Mag. Norbert Totschnig, MSc., den Marktgarten. Den feierlichen Abschluss bildete am letzten Messetag die Preisverleihung an die Ideengeberinnen und Ideengeber – verbunden mit der symbolischen Abernte des Marktgartens.

Das erste konkrete Projekt aus dem Ideenwettbewerb startete am 4. September 2025 in Ruprechtshofen mit einer Informationsveranstaltung für die Bevölkerung. Die Gemeinde stellt Reserve-Flächen am Friedhof für private Selbstversorger-Gärten zur Verfügung.

Website Marktgärtnerei

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KoWIR – Kooperations- und Veränderungsbereitschaft in der Kremstaler Wirtschaft

Mit dem Projekt KoWIR wird – ausgehend von Schlierbach – die regionale Wirtschaft durch ein sektorübergreifendes Netzwerk von Landwirtschaft, Wirtschaft und Organisationen sowie Freiberuflerinnen und Freiberufler gestärkt. Wichtige Ziele sind die Entwicklung neuer Geschäftsmodelle, die Verbesserung regionaler Wirtschaftskreisläufe, Ressourcenschonung, die CO₂-Reduktion sowie die Stärkung des Sozialkapitals.

Das Projekt KoWIR zielt darauf ab, die Region Kirchdorf an der Krems zukunftsorientiert und resilient zu gestalten. Der innovative Charakter des Projektes besteht in der sektorübergreifenden Zusammenarbeit.

Bisher entstanden Kooperationen vorrangig innerhalb der Sektoren Landwirtschaft, Wirtschaftstreibende und Freiberuflerinnen und Freiberufler. KoWIR möchte diese Grenzen aufbrechen und erforschen, welche Kooperationen und Veränderungen entstehen, wenn sektorenübergreifend kooperiert wird. Gestartet wurde in der „Zelle“ Schlierbach, wo bereits Workshops zu unterschiedlichen Themen stattfanden, bei denen Teilnehmende aus allen drei Sektoren teilnahmen.

Der nächste Schritt ist es, eine zweite Ebene der Kooperation einzuziehen – die Region Kremstal, den „Organismus“. Im Herbst 2025 werden auch hier Workshops starten, die die Kooperations- und Veränderungsbereitschaft zwischen den Sektoren fördern sollen.

Darüber hinaus werden die Kooperationsideen mit digitalen Möglichkeiten unterstützt und beschleunigt.

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CraftWerk Obervellach – Verortung eines kreativen sozialen und wirtschaftlichen Miteinanders

Im Rahmen des Projektes CraftWerk Obervellach wird ein Innovationsnetzwerk im Mölltal aufgebaut, das Handwerk, Kreativwirtschaft und Digitalisierung verbindet. Durch einen Innovation Hub, Makerspace, Workation-Angebote und Innovationsmessen werden neue Arbeits- und Lebensmodelle erprobt. Ziel ist es, Fachkräfte, Rückkehrerinnen und Rückkehrer sowie digitale Nomadinnen und Nomaden in die Region zu bringen und regionale Wertschöpfung zu sichern.

Die Besonderheit von CraftWerk Obervellach liegt in der neuartigen Verbindung von traditionellem Handwerk mit digitalen Technologien, innovativen Arbeitsformen und kreativer Kultur. Während viele ländliche Regionen von Abwanderung geprägt sind, setzt das Projekt bewusst auf Rückkehrerinnen und Rückkehrer, junge Fachkräfte und digitale Nomadinnen und Nomaden, um dem Trend entgegenzuwirken. Neu ist, dass ein Innovation Hub in einem ländlichen Raum entsteht, der als physischer und digitaler Knotenpunkt für Zusammenarbeit dient.

Durch die Kombination von Co-Working, Makerspace und Workation entstehen Räume, in denen Menschen aus unterschiedlichen Bereichen – vom Handwerk über die Kreativwirtschaft bis zum Tourismus – gemeinsam neue Ideen entwickeln. Dabei werden nicht nur Arbeitsplätze gesichert, sondern auch neue geschaffen. Das Projekt greift Smart-Village-Prinzipien auf, indem es partizipativ arbeitet, unübliche Akteurinnen und Akteure (zum Beispiel Kreativszene, digitale Nomadinnen und Nomaden) einbindet und auf nachhaltige Kreislaufwirtschaft setzt.

Innovation bedeutet hier nicht nur technologische Weiterentwicklung, sondern auch ein neues soziales Miteinander: Begegnungsräume, Mentoring-Programme und Bildungskooperationen stärken das regionale Sozialkapital. CraftWerk Obervellach schafft so eine modulare Entwicklungsplattform, die sowohl für die Region selbst als auch als Modell für andere ländliche Räume dienen kann. Der innovative Kern ist die gezielte Verschmelzung von Tradition, Digitalisierung und Kreativität zu einem resilienten, zukunftsgerichteten Entwicklungsmodell im ländlichen Raum.

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Social Business und Startup Schmiede Oststeiermark

Die Social Business und Startup Schmiede Oststeiermark verfolgt das Ziel, ein funktionierendes Business-Inkubationsmodell im ländlichen Raum aufzubauen. Potenzielle Gründer:innen, bestehende Betriebe und junge Menschen werden gezielt ermutigt, Ideen zu entwickeln und in nachhaltige Geschäftsmodelle umzusetzen. Damit soll ein Social & Green Entrepreneurship Ökosystem in der Region etabliert werden.

Business Inkubation ist bislang vor allem ein urbanes Phänomen. Mit der Social Business und Startup Schmiede Oststeiermark wird ein innovatives Modell entwickelt, das gezielt in einer ländlichen Region ansetzt. Besonderer Wert liegt auf der Vernetzung ungewöhnlicher Akteurinnen und Akteure – von Landwirtinnen und Landwirten über Jugendliche bis hin zu Kunstschaffenden – um neue Ideenräume zu schaffen. So entsteht ein vielfältiges Innovationsnetzwerk, das regionale Wertschöpfung stärkt, Perspektiven für junge Menschen und Fachkräfte eröffnet und dem Fachkräftemangel sowie der Abwanderung entgegenwirkt.

Kern des Projekts ist die Bündelung der Stärken regionaler und überregionaler Partner: Der Social Business Club Styria bringt als Inkubator für Social & Green Entrepreneurship Expertise und Unterstützungsangebote von der Ideenentwicklung bis zur Unternehmensgründung ein. Die Regionalentwicklung Oststeiermark (REO) vernetzt Wirtschaft, Landwirtschaft, Bildung, Kultur und Gesellschaft und öffnet den Zugang zu Zielgruppen wie Jugendlichen und Frauen. Die Regionalentwicklungsagentur Oststeirisches Kernland ergänzt mit Know-how zu regionalen Wertschöpfungsketten, Standortentwicklung, touristischen Innovationen und ökologischer Modernisierung. Gemeinsam werden Bewusstseinsbildung, Ideen-Calls, Impact-Labore, Trainings, Mentoring und die Etablierung und proaktive Vernetzung einer regionalen Social Business Community umgesetzt.

Darüber hinaus werden zentrale Zukunftsfragen adressiert, wie Klimawandel, demografischer Wandel und technologische Transformation. Mit einem klaren Fokus auf impact-orientiertes Wirtschaften fördert es die Entwicklung nachhaltiger Geschäftsmodelle, die ökologische und gesellschaftliche Wirkung verbinden. Damit leistet die Initiative nicht nur einen Beitrag zur Erreichung der Klimaziele, sondern setzt ein starkes Signal für eine ökoeffektive Wirtschaft und die langfristige Attraktivität der Oststeiermark als Lebens- und Wirtschaftsraum.

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TrauDi Thayaland – wenn Zusammenarbeit mehr bewirkt

Im Mittelpunkt des Projektes TrauDi Thayaland steht der Aufbau eines Mindsets der gegenseitigen Unterstützung. Es soll ein Netzwerk entstehen, in dem Ideen gemeinsam entwickelt werden, Menschen sich gegenseitig ermutigen und unterstützen und neue Projekte in die Umsetzung kommen. So sollen innovative Angebote in Landwirtschaft, Tourismus, Kultur, Sport oder regionaler Wirtschaft geschaffen werden.

Im nördlichen Waldviertel sind Herausforderungen wie Abwanderung, Fachkräftemangel oder leere Ortskerne spürbar, denen im Projekt TrauDi mit Zusammenhalt, Ideenreichtum und Tatkraft begegnet wird. Menschen, Organisationen und Initiativen im Innovationsnetzwerk teilen Wissen, bündeln ihre Stärken und entwickeln gemeinsam Produkte und Dienstleistungen.

Insgesamt ist TrauDi weniger als Projekt, sondern mehr als ein Prozess zu verstehen, der Menschen verbindet, neue Perspektiven eröffnet und die Grundlage für eine selbstbestimmte und zukunftsfähige Regionalentwicklung schafft. Die Ansatzpunkte und Zielsetzungen sind vielfältig: Es soll ein Umfeld geschaffen werden, das der Überalterung und Vereinsamung entgegenwirkt. Eine gute medizinische Betreuung und eine verlässliche Nahversorgung soll gesichert werden. Und nicht zuletzt sollen der Tourismus gestärkt und die Landwirtschaft zukunftsfähig ausgerichtet werden, auch mit dem gezielten Einsatz von neuen Technologien und digitalen Tools.

Ein wichtiges Thema ist der Umgang mit Leerstand. TrauDi schafft Bewusstsein für die Ursachen und Folgen. Gemeinsam mit Partnerinnen und Partnern werden Strategien entwickelt, wie Leerstände sinnvoll genutzt oder vermieden werden können. Ein wichtiger Projektschritt ist, dass aus der Arbeit des Netzwerks die ‚Bonusregion Thayaland‘ entstanden ist. Sie verfolgt das Ziel, aus den gemeinsam entwickelten Produkten und Dienstleistungen einen Rückfluss in einen regionalen Topf zu schaffen. Dieser dient als Startfinanzierung für neue Initiativen und Projekte. Dies macht die Region unabhängiger von klassischen Fördertöpfen.

Website TrauDi-Netzwerk

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Publikumswahl und Prämierungsfeier: Biodiversität leben – Betriebe zeigen, wie es geht

Innovation
Klimaschutz
Lebensmittelversorgung
Lebensqualität
Natürliche Ressourcen

Lernen Sie die Biodiversitäts-Botschafter:innen 2025 kennen!

Fünf Kurzfilme erzählen die Geschichten der Botschafter:innen für Biodiversität 2025. Wie fördern sie die Artenvielfalt auf ihren Betrieben? Warum ist es ihnen so wichtig, der Natur auf ihren Betrieben Raum zu geben?

  • Warum ist Milch aus extensiver Haltung gut für Kuh, Natur und Mensch?
    (Roswitha Marold, Milchbäuerin aus der Steiermark)
  • Wie kann man Schweine halten und gleichzeitig den Boden zum Summen bringen?
    (Josef Pfeffer, Schweinebauer aus Niederösterreich)
  • Schnittblumen aus Österreich – welchen Unterschied macht das für Natur und Klima?
    (Brigitte Dörner, Blumenbäuerin aus Salzburg)
  • Wie kann Renaturierung in der Praxis aussehen?
    (Johann Schauer, Rinderbauer aus Oberösterreich)
  • Warum schmeckt man Biodiversität im Wein?
    (Birgit Braunstein, Weinbäuerin aus dem Burgenland)

Bei der Prämierungs-Veranstaltung am
24. November 2025, 19-21 Uhr
Ankersaal, 1100 Wien
wird die Gewinnerin bzw. der Gewinner der Publikumswahl verkündet.

Rückblick auf das 6. National Network Meeting in Razlog, Bulgarien

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Eine Gelegenheit zum Vernetzen wurde Anfang Oktober vom EU GAP – Netzwerk organisiert, dabei kamen Vertreterinnen und Vertreter nahezu aller GAP-Netzwerke in Razlog, Bulgarien zusammen. Das dichte und abwechslungsreiche Programm ermöglichte es, mehr über die Umsetzung der GAP in Bulgarien zu erfahren und erfolgreiche Projekte in Razlog kennenzulernen. Dazu zählte der Besuch einer Einrichtung für Personen mit psychischen und physischen Einschränkungen und die Besichtigung eines Betriebes zur Herstellung biologischer und veganer Produkte aus getrocknetem Obst und Gemüse.

Außerdem standen diverse inhaltliche Themen auf der Agenda, die in unterschiedlichen Vorträgen und einem Workshop diskutiert wurden. Im Mittelpunkt standen Fragen zur Zukunft der GAP und ihrer Förderinstrumente: Was verändert sich mit dem jüngsten Vorschlag für einen neuen mehrjährigen Finanzrahmen? Welche Entwicklungen beeinflussen die Arbeit mit LEADER? Wie unterstützen EIP-Agri und AKIS die innovative Entwicklung der Landwirtschaft in den Mitgliedsstaaten; und welche Rolle spielen die Netzwerke dabei? Und wie kann das EU GAP- Netzwerk die Arbeit der nationalen Netzwerke bestmöglich unterstützen?

Eine zielorientierte und erfolgreiche Umsetzung der GAP ist eine wichtige, aber komplexe Aufgabe. Der kontinuierliche Austausch zwischen den Netzwerken, beispielsweise mithilfe der NN-Meetings, ist daher ein wesentlicher Baustein zur positiven Gestaltung des ländlichen Raumes.